Weihnachten steht vor der Tür. Wer noch ein sinnvolles Geschenk sucht, kann mit einer Wildvogel-Patenschaft gleichzeitig Wildvögeln in Not helfen. Die Höhe der Patenschaft ist für jede der 20 Urkunden frei wählbar, es gilt jedoch ein Mindestbetrag von 25 Euro. Der selbst gewählte Spendenbetrag gilt einmalig für die Dauer eines Jahres. Der finanzielle Aufwand für Rettungseinsätze, Tierarzt, Rehabilitation, Pflege und Futter bis zur Auswilderung beträgt je nach Tierart und Pflegedauer zwischen 25 und 300 Euro.
Bei Interesse an einer Patenschaft bitte eine der zur Auswahl stehenden Vogelarten und die gewünschte Höhe der Patenschaft auwählen. mehr
Der Kalender für das Jahr 2025 ist ab sofort erhältlich. Die 12 Monatsblätter im A4-Hochformat zeigen Vögel, die in der Wildvogelhilfe des NABU Leipzig stationär gepflegt wurden, kurze Texte erklären Ursachen der Vogelnotfälle und geben Tipps zum Vogelschutz.
Der Kalender wird nach Vorbestellung zugesandt oder kann nach Anmeldung in der NABU-Naturschutzstation abgeholt werden. Er kostet 15 Euro, der Erlös kommt Vogelrettung und Vogelpflege zugute. Vielen Dank für die Unterstützung! Jetzt bestellen
Der NABU-Regionalverband Leipzig e.V. trauert um Roland Zitschke. Der Ehrenvorsitzende unseres Vereins starb am 6. September 2024 im Alter von 93 Jahren.
Mit Bewunderung erinnern wir uns an die großen Verdienste unseres Ehrenvorsitzenden für den Naturschutz und für den NABU. Zugleich sind wir dankbar für das Wissen, das er mehreren Generationen
von Naturschützern vermittelt und vererbt hat, das wir auch in seinem Andenken für unsere Arbeit nutzen. Wir erinnern uns an die menschliche, kollegiale Art, mit der er viele Naturschützer stets
mit Rat und Tat unterstützt hat, selbst noch nach seinem gesundheitsbedingten Rückzug aus der aktiven Vereinsarbeit. Leipzig, unser Verein und der NABU insgesamt haben ihm sehr viel zu verdanken.
Die von ihm als Lebensraum geretteten und geliebten Papitzer Lehmlachen sind ein lebendiges Denkmal für sein Wirken. Er war Vordenker der Renaturierung des Leipziger Auenökosystems, die teilweise
nun tatsächlich realisiert wird, auch basierend auf seinen Vorarbeiten. Im Geiste ist er immer unser Mahner, hier noch mehr zu erreichen, die „Flusslandschaft im Dornröschenschlaf“, wie er sie
nannte, wieder zu erwecken.
Wir erinnern uns gerne an seine Schreiben, Exkursionen und Vorträge und persönlichen Gespräche zu dem Thema. Seine Erfahrungen und sein Wissen sind unersetzlich. Wir werden unseren
Ehrenvorsitzenden, der 2011 für sein vorbildhaftes und herausragendes Engagement mit der NABU-Ehrennadel in Gold ausgezeichnet wurde, in Erinnerung behalten und sein Wirken so gut wie möglich
fortsetzen. Weiterlesen
Streuobstwiesen sind ein wichtiger Beitrag zum Erhalt der Biodiversität, denn Wiese und Bäume bieten vielen Tier- und Pflanzenarten ein Zuhause. Um sie als Ort der Biologischen Vielfalt zu erhalten, hat der NABU Leipzig auch die Pflege der Streuobstwiese Virchowstraße übernommen. Am 28. September 2024 stand hier die Herbstmahd an, zu der sich ehrenamtliche Helfer versammelten. Weiterlesen
Fotos: Beatrice Jeschke
Eine besonders vermüllte Stelle am Ufer vor und nach der Müllsammlung. Fotos: Beatrice Jeschke
Am 21. September 2024 war wieder der Internationale Küstenreinigungstag, an dem weltweit Müll an Flussufern und Stränden gesammelt wurde. Der NABU Leipzig beteiligte sich wieder mit einer Aktion am Elsterbecken. Auf einer Strecke von 1,4 Kilometern wurde zwischen Landauer Brücke und Palmengartenwehr Unrat eingesammelt, zusätzlich waren zwei Kajaks im Einsatz, um Müll auch direkt aus dem Wasser zu bergen. Insgesamt wurden 125 Kilogramm Müll gesammelt, darunter ein Rollator, ein Liegestuhl und zwei Leipziger Patenbaum-Stelen, ein Fahrradrahmen und ein Autoreifen, 108 Galsflaschen sowie eine große Menge Konservendosen und Essensverpackungen. Weiterlesen
Immer wieder sterben in der Region Bad Dürrenberg Störche an Gummis im Magen. Seitdem das bekannt wurde, sucht der NABU Leipzig nach möglichen Quellen. Nach Monaten intensiver Beobachtungen und Dank Hinweisen aus der Bevölkerung konnte nun eine Quelle lokalisiert werden. Es handelt sich um eine Deponie, die acht Kilometer vom Storchenhorst Balditz entfernt liegt. Sie wurde von Greifvögeln, Rabenvögeln und Staren sowie von mehrere Störchen zur Nahrungssuche besucht. Mit Hilfe eines Fernglases konnte die Aufnahme von Gummibändern beobachtet werden. Um zu verhindern, dass die Störche weiter unverträglichen Abfall fressen, haben die Naturschützer die oberflächlich sichtbaren Gummibänder eingesammelt und die Naturschutzbehörde informiert. Nun hofft der NABU, dass Schutzmaßnahmen geplant und umgesetzt werden. Weiterlesen
Aufmerksame Anwohner hatten den NABU Leipzig informiert, dass Bauarbeiten an einem Neubau in der Eilenburger Straße den Brutplätzen von Mauerseglern gefährlich nahegekommen waren. Ehrenamtliche Vogelretter des NABU Leipzig stellten vor Ort fest, dass die Vögel wegen der Bauarbeiten Schwierigkeiten hatten, ihre Bruthöhlen anzufliegen, da sie es auch nach mehreren Anläufen nicht schafften zu landen. Mehrere Mauersegler sind bei ihren Versuchen, die Nistplätze zu erreichen, abgestürzt.
Der Fall wurde der Naturschutzbehörde gemeldet, die anordnete, dass der Bereich unterhalb der Mauersegler-Nistplätze in der Eilenburger Straße freigehalten werden muss, um die Nistplätze zu schützen. Trotzdem gingen die gefährlichen Arbeiten weiter, und ehrenamtliche Vogelretter des NABU Leipzig mussten eingreifen, um die Tiere vor den Folgen der Bautätigkeit zu bewahren.
Jahr für Jahr gibt es ähnliche Szenen, immer wieder werden die Artenschutzvorschriften, bei denen es sich um geltende Gesetze handelt, missachtet. Sogar die Anordnungen der Naturschutzbehörde waren nicht ausreichend, es wurde einfach weitergebaut. Bei solcher menschlichen Rücksichtslosigkeit wird das Artensterben immer weiter voranschreiten. Weiterlesen
Kollisionen mit dem rauen Beton und den Stahlstangen können bei Mauerseglern zu Gefiederschäden führen. Die schnellen Vögel sind auf ihr absolut intaktes Gefieder für ihr dauerhaftes Leben in der Luft angewiesen. Video: NABU Leipzig
Anlässlich des 1050jährigen Festjahres in Portitz hat der NABU Leipzig vom 11. bis 15. Juni 2024 eine Naturschutzwoche veranstaltet. So wurde unter dem Motto „Nicht nur die Vögel können gut singen, auch wir Portitzer“ zur Freude der Pflegeheimbewohner von Krabbes das erste Bürgersingen im Zentrum der Parkstadt organisiert, am zweiten Tag fand ein Rundgang zu den Biotopen in Plaußig statt. Ein weiterer Höhepunkt war die Übergabe von zwei Info-Tafeln mit den häufigsten Stadt- und Zugvögeln unserer Region an die Grundschule Portitz und mit einer Nistkastenbauaktion wurden im Rahmen der Portitzer Naturschutzwoche neue Vogelwohnungen geschaffen. Ein Highlight für viele Kinder war der Naturschutz- und Erlebnistag auf der Wiese des Vereinsheimes in der Teichsiedlung. Weiterlesen
Artenreiche Wiesen müssen gemäht werden, um sie als Lebensraum zu erhalten. Dabei ist es ratsam zu verschiedenen Zeitpunkten im Jahr jeweils nur Teile der Fläche zu mähen. Dadurch bleibt immer ein Teil der Vegetation als Rückzugsort bestehen und auf der Wiese erhöht sich die Strukturvielfalt. Bei der Frühlingsmahd auf den beiden Plaußiger Biotopflächen wurde der NABU Leipzig tatkräftig unterstützt von Bankmitarbeitern, die jeweils ihren „SocialDay“ zum Arbeitseinsatz für die Biodiversität nutzten. Ein Team der Deutschen Bank war auf dem Biotop Winzerweg im Einsatz, Kollegen von der Landesbank Baden-Württemberg auf dem Biotop Stralsunder Straße. Weiterlesen
Der NABU ruft wieder auf, die Insekten zu zählen. Egal ob Garten, Balkon, Park, Wiese, Wald, Feld, Teich oder Bach – zählen kann man fast überall. Gezählt werden kann alles, was sechs Beine hat. Das Beobachtungsgebiet sollte nicht größer als etwa zehn Meter in jede Richtung vom eigenen Standpunkt aus sein, gezählt wird maximal eine Stunde lang. Melden kann man die Ergebnisse dann dem NABU, am besten per Online-Formular oder mit der kostenlosen Web-App NABU Insektensommer. Für die Beobachtungen gibt es zwei Aktionszeiträume im Sommer: vom 31. Mai bis 9. Juni und vom 2. bis 11. August. 2024 findet der Insektensommer bereits zum siebten Mal statt. Im Mittelpunkt der Mitmachaktion stehen dieses Mal die Feuerwanzen.
Um die Welt der Insekten vorzustellen und gemeinsam die Sechsbeiner zu zählen, bietet der NABU Leipzig zum Insektensommer mehrere öffentliche Veranstaltungen an. Alle Naturfreunde sind dazu herzlich eingeladen. Weiterlesen
Die Insektenvielfalt muss in ganz Europa geschützt werden. Naturschutz kennt keine Landesgrenzen. Im Insektensommer 2024 findet am 9. Juni die Europawahl statt. Diese Wahl hat großen Einfluss darauf, wie in Zukunft Biodiversität und damit auch die enorm wichtige Artenvielfalt der Insekten geschützt und zum Beispiel durch eine nachhaltige Landwirtschaft gefördert wird. Darum am 9. Juni Natur und Klima wählen!
Im Rahmen des Wasserfestes am Baggersee Thekla gab es in der Nacht des 25. Mai wieder ein Feuerwerk. Zuvor, bereits am 6. Mai, hatte der NABU Leipzig die verantwortlichen Planer des Bürgervereins Leipzig Nordost darauf hingewiesen, welche Auswirkungen ein Feuerwerk für Umwelt und Tiere hat. Auf mehrmalige Nachfragen gingen die Organisatoren erst am 23. Mai – zwei Tage vor dem Fest – per E-Mail ein, in der sie mitteilten, an dem Feuerwerk kompromisslos festzuhalten. Am Abend des Feuerwerks boten sich den Zeugen der Wildvogelhilfe des NABU Leipzig dramatische Szenen. Das Feuerwerk fand an einem geschützten Biotop statt, es kam zu Störungen gesetzlich geschützter Tierarten und Beeinträchtigungen ihrer Nist- und Schlafplätze. Ein Buntspecht wurde sterbend aufgefunden, zahlreiche Sing- und Wasservögel gerieten mitten in der Brutzeit in Panik. Der NABU Leipzig bedauert sehr, dass seine Bemühungen für die Suche nach Kompromissen im Vorfeld nicht angenommen wurden und appelliert an alle Veranstalter von Festen: Feiern ja, aber mit Rücksicht auf Tiere und Umwelt! Der NABU bittet alle, auf Feuerwerk grundsätzlich zu verzichten. Außer im Umfeld von Silvester sind alle Feuerwerke genehmigungspflichtig – warum Behörden so oft solche Ausnahmegenehmigungen erteilen, ist unverständlich! Weiterlesen
Fotos: Robert Beske
Am 11. Mai 2024 hatte der NABU Leipzig zur Frühmahd an den Papitzer Lachen eingeladen und bekam in diesem Jahr besondere Unterstützung: Vom 8. Bis zum 12. Mai fand nämlich das „Himmelfahrtscamp“ der Naturschutzjugend NAJU Sachsen dieses Mal in Leipzig statt. Eine Aktion dabei war die Teilnahme an der Wiesenmahd. Deshalb waren dieses Mal außergewöhnlich viele „Arbeitskräfte“ im Einsatz, weshalb beschlossen wurde, nicht nur die regelmäßig vom NABU Leipzig gepflegte Wiese zu mähen, sondern auch zwei andere vom NABU betreute Flächen in dem Feuchtgebiet. Insgesamt waren rund 30 Menschen für die Biotoppflege im Einsatz. Der NABU Leipzig bedankt sich bei allen für die fleißige Unterstützung. Weiterlesen
Bereits zum 20. Mal findet die Stunde der Gartenvögel statt. Vom 9. bis 12. Mai 2024 sind alle Vogelfreunde aufgerufen, eine Stunde lang Vögel zu zählen und dem NABU zu melden.
Über die Jahre hinweg konnte der NABU bereits einen einzigartigen Datenbestand zu den Vogelarten im Siedlungsraum in ganz Deutschland sammeln. Das ist ein großer Schatz für den Naturschutz, denn
an den festgestellten Bestandstrends kann man Naturschutzmaßnahmen ausrichten und so die Arten gezielt schützen.
Jeder kann helfen, Daten zu sammeln, indem er oder sie Vögel zählt, und so den Vogelschutz unterstützt. Wer mitmacht, beteiligt sich an einem der größten Citizen-Science-Projekten Deutschlands.
Und so funktioniert die Vogelzählung: Von einem ruhigen Platz im Garten, Park, auf dem Balkon oder vom Zimmerfenster aus wird von jeder Vogelart die höchste Anzahl notiert, die im Laufe einer
Stunde gleichzeitig beobachtet werden konnte. Meldeschluss ist der 20. Mai 2024.
Jedes Jahr zur „Stunde der Gartenvögel“ lädt der NABU Leipzig zu Veranstaltungen ein, um über die Aktion zu informieren, außerdem wird dabei die heimische Vogelwelt vorgestellt, man kann
gemeinsam die Vögel beobachten, und es gibt auch weitere Informationen zur Arbeit des NABU Leipzig. 2024 sind zwei öffentliche Exkursionen geplant: am 11. Mai in Lützschena-Stahmeln und am 12.
Mai in der Kleingartenanlage „Nordostvorstadt“. Weiterlesen
Wasservögel brüten an allen möglichen und ungünstigen Orten in unserer Stadt. Aus Innenhöfen und begrünten Dachterrassen im Leipziger Zentrum und der Südvorstadt machen sich die Enten mit ihren Küken auf den Weg zum nächsten Gewässer. Enten wissen nicht, dass sie ihren Nachwuchs im betonierten Wassergraben in Gefahr bringen. Da im Pleißemühlgraben Rastplätze zum Ausruhen fehlen, werden die Küken häufig kraftlos abgetrieben. Schon mehrere Jahre ist deshalb der NABU Leipzig am Pleißemühlgraben im Einsatz, um Küken von Teichhühnern und Stockenten vor der Strömung zu retten. Erste Versuche mit Inseln und Ausstiegshilfen halfen den Tieren an Land zu kommen. Am 28. März 2024 wurde nun zwei neue, selbstgebaute Rettungsinseln im Bereich der Wundstraße und gegenüber der Thomaskirche verankert, um den Tieren als Rettungsfloß und Rückzugsort zu dienen.
Außerdem haben die Wasservögel auf dem Froschteich im Rosental und auf dem Teich im Eutritzscher Park ihre Inseln wieder. Über den Winter würden die vom NABU Leipzig gebauten Holzinseln vom Eis beschädigt werden, deshalb werden sie stets im Herbst aus dem Wasser geholt. Jetzt, im Frühling, kurz vor der Brutsaison, wurden die Inseln aus dem Winterlager geholt und wieder auf den Teichen verankert. Die Inseln bieten den Wasservögeln und ihren flugunfähigen Küken einen sicheren Ruheplatz als Schutz vor Störungen. Weiterlesen
Seit vielen Jahren betreut der NABU Leipzig das ökologisch wertvolle Gebiet der Papitzer Lachen. Hier konnte der NABU Flächen erwerben und kümmert sich um den Erhalt der Lebensräume, unter anderem auch mit jährlichen Arbeitseinsätzen zur Wiesenmahd oder zur Gehölzentnahme. 2023 wurde vom NABU Leipzig die Artenvielfalt im Gebiet erfasst – Spinnen-, Pflanzen- und Insektenarten wurden untersucht, insgesamt wurden dabei 148 verschiedenen Tierarten festgestellt. Mitarbeiterinnen der NABU-Naturschutzstation „Stadt und Aue Leipzig“ gelang dabei auch ein ganz besonderer Fund: Der Nachweis der Zahntrost-Sägehornbiene (Melitta tricincta). Diese Wildbienenart galt in Sachsen als ausgestorben. Anlässlich des außergewöhnlichen Fundes besuchten am 8. März 2024 der Sächsische Umweltminister Wolfram Günther und der Schkeuditzer Oberbürgermeister Rayk Bergner die Papitzer Lehmlachen und machten sich vor Ort ein Bild von den Erfolgen der jahrzehntelangen Naturschutzarbeit des NABU. Weiterlesen
Der Kiebitz (Vanellus vanellus) hat die Wahl zum Vogel des Jahres gewonnen und löst damit das Braunkehlchen ab, das 2023 Vogel des Jahres war. Bei der vierten öffentlichen Wahl zum Vogel des Jahres haben fast 120.0000 Menschen mitgemacht. Rund 28 Prozent der Stimmen entfielen dabei auf den Kiebitz, der sich damit gegen Steinkauz, Rebhuhn, Rauchschwalbe und Wespenbussard durchsetzte.
In der Region Leipzig war der Kiebitz einst weit verbreitet, doch er hat seinen Lebensraum mehr und mehr verloren. Entwässerung, Aufforstung, intensive Grünlandnutzung, Trockenlegung von Mooren, industrielle Landwirtschaft, Insektensterben und Klimawandel, aber auch intensive Freizeitnutzung von einstigen Brutarealen haben dazu geführt, dass er immer seltener erfolgreich brüten kann. Der NABU Leipzig setzt sich für den Schutz der letzten Nistplätze in der Region ein und arbeitet für die Schaffung neuer Brutmöglichkeiten. Unterstützen kann man den NABU Leipzig beim Kiebitzschutz durch eine Spende für die Wiedervernässung. Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit der aktiven Mitarbeit. Interessierte können sich per E-Mail melden. Weiterlesen
Nachdem bereits seit Januar 2021 auf dem Wilhelm-Leuschner-Platz durch umfangreiche Baumfällungen vorfristig Fakten geschaffen wurden, ist nun am 5. Juli 2023 vom Stadtrat der Bebauungsplan beschlossen worden. Nach jahrelangen weitgehend vergeblichen Bemühungen für eine naturverträgliche Bebauung und für den – eigentlich gesetzlich vorgeschriebenen – Ausgleich des Lebensraumverlustes, hatte der NABU Leipzig vor der Stadtratssitzung noch einmal zu einer Protestkundgebung aufgerufen. Dabei forderte der NABU gemeinsam mit anderen Leipziger Natur- und Klimaschutzgruppen wenigstens den Erhalt der noch vorhandenen Gehölze, insbesondere der alten Bäume auf dem Platz. Die Fraktion Bündnis90/Die Grünen hatte noch einen ähnlichlautenden Änderungsantrag in den Stadtrat eingebracht, er fand jedoch keine Mehrheit. Somit hat der Stadtrat den vollständigen Kahlschlag beschlossen, anschließend soll das Areal mit Asphalt und Beton versiegelt werden, was in Zeiten von Artensterben und Klimakrise an Unverstand kaum zu überbieten ist. Die versprochenen neuen Grünflächen werden nur eine Alibifunktion haben. Sie können die verlorenen alten Bäume, wilden Strauchflächen, Rohboden, Blühflächen und Lebensräume nicht ersetzen – die Klimaschutzfunktionen, vor allem aber die Lebensraumfunktionen, werden – wie eigentlich immer bei Bauprojekten in Leipzig – verloren gehen. Die politischen Bekenntnisse zu einer nachhaltigen Stadtentwicklung sowie die Ausrufung des Klimanotstands sind offenbar nichts wert. Um den Forderungen nach einer naturverträglichen Bebauung noch einmal Ausdruck zu verleihen, hatte der NABU Leipzig vor der Stadtratssitzung am 5. Juli zu einer Protestkundgebung aufgerufen, an der sich rund 40 Menschen beteiligten, die mit ihrer Anwesenheit und mit Redebeiträgen noch einmal an die eintreffenden Stadträte appellierten, für einen Erhalt der Stadtnatur zu stimmen. Stadträte, die für diese Anliegen Interesse zeigten, kann man an einer Hand abzählen.
Der NABU Leipzig nutzt auch juristische Möglichkeiten, um die Stadtnatur zu retten. Die Beauftragung eines Rechtsanwalts und mögliche Gerichtsverfahren sind mit erheblichen Kosten verbunden. Der NABU ist für solche Ausgaben auf Spenden angewiesen. Bitte unterstützen Sie den Kampf für den Erhalt der Stadtnatur mit einer Spende – Herzlichen Dank!
MEDIENECHO
MDR | Leipziger Zeitung |
TAG24 | Leipziger Volkszeitung |
Die Bemühungen mit Stadtverwaltung und Stadtrat Biodiversität und Klima zu schützen, waren nicht erfolgreich, daher hatte der NABU auch mit juristischen Mitteln versucht, den Schutz der Stadtnatur zu erreichen. Mit Beschluss vom 2.02.2022 hatte das Verwaltungsgericht Leipzig einen Eilantrag des NABU Sachsen gegen die auf dem Wilhelm-Leuschner-Platz geplanten Baumfällarbeiten weitgehend abgelehnt, der Gerichtstermin für die Hauptverhandlung wurde für den 24. Mai 2023 angesetzt. Dabei wurde die Klage des NABU Sachsen als „unberechtigt“ zurückgewiesen. Indem somit dem NABU abgesprochen wurde, überhaupt eine Klagebefugnis zu haben, hat sich das Gericht mit den vom NABU vorgebrachten Inhalten gar nicht auseinandergesetzt, eine Berufung gegen die Klageabweisung wurde ausgeschlossen. Der NABU Sachsen hat deshalb beim Sächsischen Oberverwaltungsgericht einen Antrag auf Berufungszulassung gestellt, über den bis jetzt noch nicht entschieden wurde.
Für diese juristischen Schritte zum Schutz der Stadtnatur entstehen erhebliche Kosten, für die der NABU Leipzig herzlich um Spenden bittet. Zudem prüft der NABU ebenfalls juristische Schritte gegen den beschlossenen Bebauungsplan, denn er berücksichtigt die Belange des Biotop- und Arten- sowie des Klimaschutzes nur unzureichend. Weitere Informationen
Lebensräume geschützter und bedrohter Arten, darunter Orchideen, Vögel und Insekten, sind durch die geplante Photovoltaikanlage bedroht.
Die renaturierte Deponie Seehausen in Leipzig soll trotz natur- und artenschutzfachlicher Bedenken nach Beschluss des Stadtrats mit Photovoltaik bebaut werden. Bereits 2022 hat der NABU zu dem Vorhaben Stellung bezogen und den Solarpark abgelehnt. Auch in diesem Jahr hat der NABU die Möglichkeit genutzt, sich zum Zielabweichungsverfahren für den Bau der Photovoltaikanlage ablehnend zu äußern. Weitere Informationen
Die Deponie Seehausen in Leipzig ist ein trauriges Beispiel für fehlgeleiteten Klimaschutz. Hier soll ausgerechnet ein Naturraum mit Photovoltaik bebaut werden, obwohl in direkter Nachbarschaft gleich drei Gewerbegebiete mitsamt Parkplätzen sowie zahlreichen Freiflächen und eine Autobahn zur Verfügung stehen. Eine über Jahrzehnte zum Erfolg geführte Ausgleichsmaßnahme wird so im Hauruckverfahren zunichte gemacht, um bei der lange verschleppten Energiewende aufzuholen. Dabei wird vergessen, dass diese letztlich dem Schutz der Natur und damit unserer Lebensgrundlage dienen soll. Mit einem Brief an die Genehmigungsbehörde und mit einer Pressemitteilung hat sich der NABU Sachsen am 7. Juli 2023 noch einmal zum Prozess geäußert. Weiterlesen
Der NABU Sachsen fordert:
Am 14. Juli 2023 hat Radio Blau das Thema in einem Interview mit René Sievert vom NABU Leipzig aufgegriffen:
Im Südraum von Leipzig befindet sich inmitten einer Ackerfläche ein 5,83 Hektar großes Gebiet, das eine optimale Chance bietet, für den Kiebitz eine Art Hotspot zu schaffen, damit dieser wieder erfolgreich brüten kann. Bis vor circa fünf Jahren befand sich auf dieser aus der Nutzung genommenen Fläche regelmäßig Wasser und hier war eines der wichtigsten Kiebitzbrutgebiete in Sachsen, mit bis zu 20 Brutpaaren. Aufgrund verschiedener Ursachen ist die Fläche trockengefallen. Da sie aber nicht mehr landwirtschaftlich genutzt wird, bot sich hier die sehr gute Möglichkeit, durch ein Vernässungsprojekt wieder Wasser in die Fläche zu bekommen. Der NABU-Regionalverband Leipzig hat deshalb einen Plan zur Wiedervernässung entwickelt, der Ende 2022 in die Tat umgesetzt wurde.
Als zentraler Punkt entstand eine Kiebitzinsel von circa 20 Quadratmetern. Um diese Kiebitzinsel herum wurden verschieden tiefe Senken mit flach auslaufenden Ufern angelegt. Nach einigen
Regentagen hat sich bereits Wasser in einigen der ausgehobenen Flächen gesammelt und es ist zu hoffen, dass es im Winter und Frühjahr ausreichend regnet.
Für eine dauerhafte Ansiedlung der Kiebitze sind aber weitere Maßnahmen notwendig, beispielsweise der Bau eines Schutzzauns, der die gesamte Fläche schützen und mindestens für 10 Jahre bestehen
bleiben soll. Die Planung und die Finanzierung für diesen zweiten Teil des Kiebitzschutzprojektes hat bereits begonnen. Zur Sicherstellung der Finanzierung bittet der NABU Leipzig um Spenden.
Weiterlesen
Am 13. Juli 2022 fand die zweite mobile Mahnwache gegen den Grünflächenschwund in Leipzig statt. Diesmal fanden sich NABU-Mitglieder und Anwohner bei der Brachfläche an der Bremer Straße ein, die von Bebauung bedroht ist. 14 Hektar strukturreicher Lebensraum mit einer außergewöhnlichen Artenvielfalt sollen hier zerstört werden. Auf dem Gelände haben NABU-Mitglieder bis jetzt 130 Arten nachgewiesen. Nach dem Redebeitrag gab es für die Teilnehmer Gelegenheit, die Resolution zum Erhalt der ökologisch wertvollen Fläche zu unterschreiben, die dann abschließend bei einer Exkursion näher vorgestellt wurde. Weiterlesen
Leipzig wächst für die Menschen. Demnächst wird die Stadt wohl mehr als 580.000 Einwohner haben, bis 2030 werden gar 720.000 erwartet. An den vielen Baustellen ist gerade zu sehen, wie sich ein solches Wachstum auswirkt. Neue Wohnungen, Einkaufsmärkte und Gewerbegebiete werden gebaut.
Aber Leipzig schrumpft für die Wildtiere! Während die Stadt wächst, haben diese Stadtbewohner immer weniger Platz. Viele Brachflächen und Grünanlagen gibt es nicht mehr, Sträucher und Bäume wurden gerodet. Damit einher geht der Verlust von potenziellen Lebensräumen der Tiere. Immer mehr Menschen fällt auf, dass es beispielsweise weniger Sperlinge und Amseln gibt. Igel, Fledermaus, Schmetterling und Nachtigall, die zum lebendigen Stadtbild von Leipzig gehörten, werden immer seltener.
Darauf weist der NABU Leipzig hin, der allein im Jahr 2016 einen Flächenverlust von über 50 Hektar erfasst hat. Das sind Flächen, die lange von unseren tierischen Mitbewohnern genutzt wurden und die nun nicht mehr existieren. Eine Karte gibt einen entsprechenden Überblick über diese vom NABU registrierten Flächen – viele weitere sind in dieser Übersicht noch gar nicht enthalten.
Der NABU wirbt für einen verantwortungsvollen Umgang mit vorhanden Flächen. Bei Bauplanungen sollte man Lebensräume für tierische Nachbarn von Anfang an berücksichtigen.
WEITERE THEMEN
Im November 2020 sprach die Initiative HYBRID ART LAB für den Oikos-Umweltpodcast „Natur für Städter“ mit René Sievert vom NABU Leipzig über die Arbeit des NABU für Mensch und Natur in Leipzig und Umgebung. Dabei ging es um Biotop-, Arten- und Klimaschutz. Die gemeinnützige Arbeit für diese Lebensgrundlagen des Menschen ist wichtig, aber auch recht mühsam. Jetzt anhören
Der Wilhelm-Leuschner-Platz hat eine größere Artenvielfalt als umliegende Parkflächen. Mit großer Sorge beobachtet der NABU, dass auch diese Oase dem Bauboom geopfert werden soll. Es deutet nichts darauf hin, dass der Naturschutz bei den Planungen berücksichtigt wird, obwohl der NABU Leipzig dazu frühzeitig Hinweise gegeben hat. mehr
Tagtäglich werden in Leipzig bei Bau- oder Gehölzpflegearbeiten Tiere getötet, Nistplätze schwinden, Orte für die Nahrungssuche gehen verloren. In vielen Fällen handelt es sich um Verstöße gegen das Naturschutzrecht, was jedoch oft folgenlos bleibt. Bürger verstehen nicht, warum die Behörden nicht einschreiten. Auch Arbeiten im Auftrag der Stadt selbst sind keineswegs vorbildlich. mehr
Bei Gebäudesanierungen werden Nistplätze zerstört, der gesetzliche Artenschutz wird aus Unkenntnis oder vorsätzlich missachtet. Das führt zum Verlust von Nistplätzen, in manchen Fällen auch zum Tod von Tieren. Auf Leipziger Baustellen! Der NABU fordert Einhaltung der Artenschutzgesetze! mehr
Wie man mit geringem Aufwand Vogelnistplätze und Fledermausquartiere in Gebäudeneubauten integrieren kann, zeigt die kleine Broschüre. Sie basiert auf einer Bachelorarbeit an der HTWK. mehr
Bundesweit kommt ein silikonartiger Kleber zum Einsatz, um Vögel von Gebäuden zu vertreiben. Diese Abwehrpaste wird als harmlos angepriesen, doch sie hat für Vögel und andere Tiere tödliche Folgen. Die Verwendung ist nach Auffassung des NABU gesetzeswidrig. Der NABU Leipzig fordert deshalb alle auf, dieses Mittel keinesfalls einzusetzen und Einsatzorte des Klebers zu melden. mehr
Von Anglern achtlos liegen gelassene oder ins Wasser geworfene Angelschnüre sind eine ernste Gefahr für Wasservögel. Wenn sie sich am Körper verfangen, endet der Überlebenskampf mit Verletzungen, manchmal auch tödlich. Leider werden dem NABU Leipzig immer wieder solche Fälle gemeldet. Bitte keine Haken und Schnüre am Gewässer zurückzulassen! mehr
Der NABU setzt sich für eine naturnahe Pflege von Kleingärten, Parkanlagen und Grünflächen ein, unterstützt Garten- und Grundstücksbesitzer, Inhaber von Firmengeländen oder von Wohnanlagen, Sträucher zu pflanzen oder Blumenwiesen anzulegen und zu erhalten. Machen Sie mit: Schaffen Sie Lebensräume in der Stadt! mehr
Die Mitmachaktion „mein Biotop“ soll dem Verlust natürlicher Lebensräume etwas entgegensetzen, jeder kann einen praktischen Beitrag für den Erhalt der Biodiversität leisten. Mit dem Projekt soll gezeigt werden, wie bereits mit einfachen Mitteln wichtige Biotope entstehen können. Jeder kann mitmachen und so können sich an vielen Stellen in Leipzig Lebensräume und Biotoptrittsteine entwickeln. mehr
Die leider verbreitete Meinung, es dürfen in Kleingärten nur kleine Obstbäume gepflanzt werden, ist nicht richtig und hat dazu geführt, dass in vielen Gartenanlagen das Leben auf und in Obstbäumen auf rasantem Rückgang ist. Besser sind Halbstämme, die eine Höhe von etwa 5 Metern erreichen und laut Bundeskleingartengesetzt erlaubt sind. Natürliche Bruthöhlen entstehen erst bei größeren und älteren Bäumen, die zudem mit ihren Blüten zahlreichen Insekten Nektar und Pollen bieten. mehr
Fachleute und Vertreter aus Umweltverbänden, Behörden und der Wissenschaft haben ein gemeinsames Positionspapier mit einer Vision für den Schutz des Leipziger Auenökosystems entwickelt. Das Papier betont vor allem die überragende und alle anderen Ziele befördernde Rolle des Wasserdargebots und der Wasserdynamik und es werden Leitlinien vorgestellt, auf deren Grundlage Konzepte für die Wiederbelebung der Auen erarbeitet werden können mehr
Das Auenökosystem ist auf periodische Hochwasserereignisse angewiesen, sie wieder zu ermöglichen, ist deshalb eins der wichtigsten Naturschutzziele. Neben dieser Auenrevitalisierung gilt es, den Auwald als artenreiche Kulturlandschaft zu erhalten. Ihre große Biodiversität verdankt sie auch einer naturverträglichen Forstbewirtschaftung. Der NABU setzt sich dafür ein, dass dabei ökologische Zusammenhänge und der Artenschutz beachtet werden. mehr