Am 18. Januar 2025, zum Auftakt der „Grünen Woche“ und kurz vor der richtungsweisenden Bundestagswahl, hatte ein breites gesellschaftliches Aktionsbündnis auch in diesem Jahr wieder zur Großdemonstration in Berlin aufgerufen. Aus ganz Deutschland kamen nach Angaben der Veranstalter rund 9.000 Menschen, darunter auch Mitglieder von NAJU und NABU aus Leipzig. Gemeinsam forderten sie unter dem Motto „Mutige Agrarpolitik wählen“ eine soziale und ökologische Wende der Landwirtschaftspolitik. Weiterlesen
Der NABU Leipzig beantwortet Fragen, wie man Wildtieren in der Stadt helfen kann oder wie Konflikte vermieden werden können. Fotos: NABU Leipzig
Wildtiere sind unsere Nachbarn. Im Stadtpark, auf Friedhöfen aber auch zwischen unseren Häusern erfreuen wir uns an tierischen Begegnungen. Tagsüber lassen sich vor allem Vögel, Eichhörnchen oder
auch Amphibien beobachten. Fuchs, Igel oder Marder trifft man eher nachts oder sie hinterlassen Spuren, die der geübte Kenner zuordnen kann. Beim NABU nehmen die Fragen zu, ob und wie Wildtieren
geholfen werden kann. Sollten wir uns überhaupt in natürliche Abläufe einmischen? Andere erkundigen sich, wenn es Konflikte zwischen Menschen und den tierischen Nachbarn gibt. Aufgrund der
Vielzahl von Hilfesuchenden ist es kaum möglich, alle Fragen am Telefon oder per E-Mail zu beantworten. Der NABU Leipzig bietet 2025 daher auch eine monatliche Beratung direkt in der
Naturschutzstation an. Fragen rund um die Tierwelt in unserer Stadt kann man jeden 2. Mittwoch im Monat von 18 bis 20 Uhr bei der Wildtierberatung stellen. Die erste Beratung findet am 8. Januar
2025 ab 18 Uhr in der NABU-Naturschutzstation, Corinthstraße 14, statt. Weiterlesen
Der NABU ruft zur großen winterlichen Vogelzählung auf, bei der jeder mitmachen kann. Man nimmt sich eine Stunde Zeit, beobachtet die Tiere in der unmittelbaren Umgebung, notiert die Anzahl und die Vogelarten und meldet alles dem NABU. Dabei lernt man etwas über die heimische Vogelwelt und hilft beim Vogelschutz; denn die zahlreichen Daten aus ganz Deutschland liefern wertvolle Informationen über die Bestandsentwicklung bei Vogelarten im Siedlungsraum. Gerade diese Arten sind mehr und mehr bedroht. 2025 findet die Zählung vom 10. bis 12. Januar statt.
Der NABU Leipzig bietet Führungen an, bei denen man sich zusammen mit anderen an der Aktion beteiligen und Informationen über die Vögel bekommen kann: Am 10. Januar im Park Freiligrathplatz, am 11. Januar im Mariannenpark und am 12. Januar auf dem Friedhof Connewitz. Am Aktionswochenende wird der NABU Leipzig über die Aktionen und Zwischenergebnisse berichten. Weiterlesen
Silvesterfeuerwerk ist ein Schockerlebnis für Haus- und Wildtiere, eine vermeidbare Umweltbelastung und Gesundheitsgefahr. Das wird immer mehr Menschen bewusst – jede Rakete, die nicht gezündet wird, ist ein Gewinn für die Umwelt. Um die Menschen zu informieren, hat der NABU Leipzig wieder in verschiedenen Parkanlagen Hinweisschilder aufgehängt.
Seit 2014 appelliert der NABU Leipzig zum Jahresende an die Menschen, auf Feuerwerk zu verzichten. Inzwischen wird die Zahl von Initiativen gegen das Silvesterfeuerwerk immer größer. Einige Großstädte in Deutschland haben für 2024 Beschränkungen für privates Silvesterfeuerwerk, Dresden hat naturschutzrechtliche Verbotsgebiete eingerichtet – aus Leipzig sind leider keine solchen Bemühungen bekannt.
Rund 60 Prozent der Deutschen sprechen sich in Umfragen gegen das private Feuerwerk aus, nur 28 Prozent wollen selbst Feuerwerk zünden. Es gibt Petitionen und Protestbriefe und alle Jahre wieder eine mediale und gesellschaftliche Debatte. Der NABU-Bundesverband fordert ein Verbot privater Silvesterknallerei und eine Beschränkung auf zentral organisierte Feuerwerke. Zudem fordert der NABU auch ein grundsätzliches Verbot von Feuerwerken in der Brutzeit von März bis August, für das nur durch die Einschätzung von Fachgutachtern Ausnahmen erteilt werden dürfen, zu Schutzgebieten, Nist- und Rastplätzen und Fledermausquartieren müssen Abstände eingehalten werden. Als Alternative zur privaten Silvesterknallerei schlägt der NABU vor, dass zentrale Feuerwerke organisiert werden, vorzugsweise als Lichtshow. Die Konzentration auf bestimmte Orte reduziert Müll und Lärm – so kann das neue Jahr rücksichtsvoller sowie umwelt- und naturfreundlicher begrüßt werden. Weiterlesen
Der NABU-Regionalverband Leipzig wünscht allen ein gesundes neues Jahr!
Weihnachten steht vor der Tür. Wer noch ein sinnvolles Geschenk sucht, kann mit einer Wildvogel-Patenschaft gleichzeitig Wildvögeln in Not helfen. Die Höhe der Patenschaft ist für jede der 20 Urkunden frei wählbar, es gilt jedoch ein Mindestbetrag von 25 Euro. Der selbst gewählte Spendenbetrag gilt einmalig für die Dauer eines Jahres. Der finanzielle Aufwand für Rettungseinsätze, Tierarzt, Rehabilitation, Pflege und Futter bis zur Auswilderung beträgt je nach Tierart und Pflegedauer zwischen 25 und 300 Euro.
Bei Interesse an einer Patenschaft bitte eine der zur Auswahl stehenden Vogelarten und die gewünschte Höhe der Patenschaft auwählen. mehr
Der Kalender für das Jahr 2025 ist ab sofort erhältlich. Die 12 Monatsblätter im A4-Hochformat zeigen Vögel, die in der Wildvogelhilfe des NABU Leipzig stationär gepflegt wurden, kurze Texte erklären Ursachen der Vogelnotfälle und geben Tipps zum Vogelschutz.
Der Kalender wird nach Vorbestellung zugesandt oder kann nach Anmeldung in der NABU-Naturschutzstation abgeholt werden. Er kostet 15 Euro, der Erlös kommt Vogelrettung und Vogelpflege zugute. Vielen Dank für die Unterstützung! Jetzt bestellen
Fotos: NABU Leipzig
Gemeinsam mit der Initiative „Leipzig pflanzt“ hat der NABU Leipzig an neun verschiedenen Standorten insgesamt 70 Bäume und 2.064 Sträucher gepflanzt und auf 1.170 m² Einsaaten für Blühwiese und Kräuterrasen ausgebracht. Weiterlesen
Fotos: Christina Kullmann
Seit vielen Jahren mäht der NABU Leipzig eine Feuchtwiese an den Papitzer Lachen im Herbst, seit einigen Jahren findet zusätzlich eine Teilmahd im Frühling statt, und 2024 hat der NABU Leipzig zusätzlich die Pflege von zwei weiteren Wiesenflächen übernommen. Auch diese sind nur zu Fuß erreichbar und sie können auch nur in Handarbeit gemäht werden. Die nötige Arbeitszeit hat sich daher vervielfacht, glücklicherweise gibt es aber viele Freiwillige, die mit anpacken und so die Biotoppflege auch auf den zusätzlichen Flächen möglich machen. Die Arbeitseinsätze fanden im Oktober und November an insgesamt drei Tagen statt. Weiterlesen
Der NABU darf gegen die Baumfällungen auf dem Wilhelm-Leuschner-Platz klagen. Das hat das Sächsische Oberverwaltungsgericht entschieden und dem NABU im Oktober 2024 mitgeteilt. Auch die Berufung des NABU gegen ein Urteil des Leipziger Verwaltungsgerichts wurde zugelassen.
Die Leipziger Richter hatten in den Versäumnissen am Wilhelm-Leuschner-Platz nur einen Einzelfall gesehen. Zudem wurde die Klage des NABU als „unzulässig“ abgewiesen, weil gegen die Entscheidungen der Stadt hier keine Klagebefugnis bestehe. Gegen diese Entscheidung gebe es auch keine Berufungsmöglichkeit, hatte das Gericht entschieden. Beim Oberverwaltungsgericht sahen das die Richter nun anders.
Der Wilhelm-Leuschner-Platz war ein Ort der Biologischen Vielfalt mitten in der Stadt. Dass hier ohne die gesetzlich nötige Prüfung von Artenschutz Bäume und Sträucher gerodet wurden, ist nur ein Beispiel von vielen solchen Bauprojekten. An diesem Beispiel klagte deshalb der NABU 2021 zum Schutz der Stadtnatur. Dass es hier naturschutzrechtliche Versäumnisse gab und dass dies in Leipzig immer wieder passiert, sollte mit der Klage festgestellt und für die Zukunft verhindert werden.
Das Verwaltungsgericht Leipzig wies die Klage des NABU 2023 zurück, der NABU sei nicht klagebefugt und es sei ein Einzelfall, dass ohne Artenschutz gefällt wurde. Deshalb hatte der NABU beim Oberverwaltungsgericht einen Antrag auf Berufungszulassung gestellt.
Das Sächsische Oberverwaltungsgericht teilte nun mit, dass es ernstliche Zweifel an der Richtigkeit des Urteils des Verwaltungsgerichtes Leipzig hat. Der NABU sei klagebefugt und es handle sich angesichts der vom NABU vorgelegten zahlreichen Beweise offenbar auch nicht um einen Einzelfall. Die Berufung wurde zugelassen. Nun hofft der NABU Leipzig, dass sich das Oberverwaltungsgericht endlich auch inhaltlich mit der Klage auseinandersetzt. Weitere Informationen
Am 26. Oktober 2024 fand die Mitgliederversammlung des NABU Leipzig statt. Nach der formellen Versammlung führte eine Exkursion durch den Johannapark. Fotos: Karsten Peterlein
Im September 2024 hat die Zahl der Mitglieder des NABU Leipzig die Marke von 7.000 überschritten. Mit seiner Mitgliederwerbung war der NABU Leipzig so erfolgreich, dass er bei der Bundesvertreterversammlung des
NABU im November in Mainz ausgezeichnet wurde. Unter den NABU-Regionalverbänden hatte Leipzig mit seinem selbst erarbeiteteten Mitgliederzuwachs bundesweit Platz 3 belegt. Die wachsende Zahl der Mitglieder bringt zum Ausdruck, dass immer mehr Menschen die Arbeit des NABU Leipzig unterstützen. Über die Inhalte dieser Arbeit in
den zurückliegenden zwei Jahren berichtete der Vorstand bei der Mitgliederversammlung am 26. Oktober 2024. Neben dem Tätigkeits- wurde auch der Finanzbericht vorgetragen sowie der Bericht der Kassenprüfer. Anschließend wurde der Vorstand von der Mitgliederversammlung entlastet. Es folgten Wahlen des Vorstands, der Kassenprüfer und der Delegierten für die Landesvertreterversammlung des NABU Sachsen, besonders engagierte Mitglieder wurden mit einer NABU-Ehrennadel ausgezeichnet, und auch eine Satzungsänderung stand auf der Tagesordnung. Nach der formellen Versammlung folgte noch bei schönem Herbstwetter eine Exkursion durch den Johannapark, der ein Schauplatz ist für die Bemühungen des NABU Leipzig zum Schutz der Biologischen Vielfalt und des Klimas. Weiterlesen
Im Anschluss an die Mitgliederversammlung besuchten einige NABU-Mitglieder die Ausstellung „Stadt unter Beton“ auf dem Nikolaikirchhof und kamen mit dem Rechercheteam von correctiv ins Gespräch, das auch schon im Zuge der Recherchen für die Publikation „Zwischen Asphalt und Beton – Städte in der Klimakrise“ mit dem NABU Leipzig über die Thematik gesprochen hatte. Weiterlesen
Fotos: Ludo Van den Bogaert, Ina Ebert
Wie kann der Verlust der Biologischen Vielfalt eingedämmt werden? Diese Frage brachte im September 2019 sechs Protagonisten zusammen. Sie gründeten den Biotopverbund Leipzig Nord (BVLN), mit der Idee, die Probleme von verschiedenen Seiten anzugehen. Das Projekt ist eine Kooperation des NABU Leipzig mit dem Saat-Gut Plaußig, Stadtforsten, Imkerei Beer, dem Zweckverband Parthenaue und dem BMW-Werk Leipzig. Die verschiedenen Akteure haben unterschiedliche Ziele und Arbeitsweisen, aber das gemeinsame Interesse, die Natur im Nordraum Leipzig zu schützen und die Artenvielfalt durch praktische Maßnahmen zu fördern. Weiterlesen
Der Kiebitz, Vogel des Jahres 2024, hat es schwer in unserer Kulturlandschaft, wo ihm immer mehr geeignete Brutplätze verloren gehen, insbesondere durch das Trockenfallen von Feuchtgebieten und durch intensivlandwirtschaftliche Nutzung. Der NABU Leipzig bemüht sich, die letzten Brutareale zu erhalten und ihren Zustand möglichst zu verbessern. Das schönste Ergebnis dieser Bemühungen ist eine erfolgreiche Brut. 2024 war in unserer Region eine gute Brutsaison für die Kiebitze. Nachdem im Februar/März zeitweise über 100 Kiebitze an den Gärnitzer Lachen Rast machten, blieben bis zu fünf Paare während der Brutsaison im Gebiet. Trotz der relativ hohen Anzahl an Kiebitzen, die sich gegenseitig helfen, wurden einige Nester von Prädatoren ausgeraubt, weshalb der NABU Leipzig um Spenden bittet, um einen elektrischen Schutzzaun aufstellen zu können. Weiterlesen
Am Ende der Brutsaison des Kiebitzes Anfang Juli konnte ein Kiebitzweibchen mit ihrem Nachwuchs gefilmt werden. Video: Tony Ranis
Streuobstwiesen sind ein wichtiger Beitrag zum Erhalt der Biodiversität, denn Wiese und Bäume bieten vielen Tier- und Pflanzenarten ein Zuhause. Um sie als Ort der Biologischen Vielfalt zu erhalten, hat der NABU Leipzig auch die Pflege der Streuobstwiese Virchowstraße übernommen. Am 28. September 2024 stand hier die Herbstmahd an, zu der sich ehrenamtliche Helfer versammelten. Weiterlesen
Fotos: Beatrice Jeschke
Der NABU-Regionalverband Leipzig e.V. trauert um Roland Zitschke. Der Ehrenvorsitzende unseres Vereins starb am 6. September 2024 im Alter von 93 Jahren.
Mit Bewunderung erinnern wir uns an die großen Verdienste unseres Ehrenvorsitzenden für den Naturschutz und für den NABU. Zugleich sind wir dankbar für das Wissen, das er mehreren Generationen
von Naturschützern vermittelt und vererbt hat, das wir auch in seinem Andenken für unsere Arbeit nutzen. Wir erinnern uns an die menschliche, kollegiale Art, mit der er viele Naturschützer stets
mit Rat und Tat unterstützt hat, selbst noch nach seinem gesundheitsbedingten Rückzug aus der aktiven Vereinsarbeit. Leipzig, unser Verein und der NABU insgesamt haben ihm sehr viel zu verdanken.
Die von ihm als Lebensraum geretteten und geliebten Papitzer Lehmlachen sind ein lebendiges Denkmal für sein Wirken. Er war Vordenker der Renaturierung des Leipziger Auenökosystems, die teilweise
nun tatsächlich realisiert wird, auch basierend auf seinen Vorarbeiten. Im Geiste ist er immer unser Mahner, hier noch mehr zu erreichen, die „Flusslandschaft im Dornröschenschlaf“, wie er sie
nannte, wieder zu erwecken.
Wir erinnern uns gerne an seine Schreiben, Exkursionen und Vorträge und persönlichen Gespräche zu dem Thema. Seine Erfahrungen und sein Wissen sind unersetzlich. Wir werden unseren
Ehrenvorsitzenden, der 2011 für sein vorbildhaftes und herausragendes Engagement mit der NABU-Ehrennadel in Gold ausgezeichnet wurde, in Erinnerung behalten und sein Wirken so gut wie möglich
fortsetzen. Weiterlesen
Eine besonders vermüllte Stelle am Ufer vor und nach der Müllsammlung. Fotos: Beatrice Jeschke
Am 21. September 2024 war wieder der Internationale Küstenreinigungstag, an dem weltweit Müll an Flussufern und Stränden gesammelt wurde. Der NABU Leipzig beteiligte sich wieder mit einer Aktion am Elsterbecken. Auf einer Strecke von 1,4 Kilometern wurde zwischen Landauer Brücke und Palmengartenwehr Unrat eingesammelt, zusätzlich waren zwei Kajaks im Einsatz, um Müll auch direkt aus dem Wasser zu bergen. Insgesamt wurden 125 Kilogramm Müll gesammelt, darunter ein Rollator, ein Liegestuhl und zwei Leipziger Patenbaum-Stelen, ein Fahrradrahmen und ein Autoreifen, 108 Galsflaschen sowie eine große Menge Konservendosen und Essensverpackungen. Weiterlesen
Seit vielen Jahren betreut der NABU Leipzig das ökologisch wertvolle Gebiet der Papitzer Lachen. Hier konnte der NABU Flächen erwerben und kümmert sich um den Erhalt der Lebensräume, unter anderem auch mit jährlichen Arbeitseinsätzen zur Wiesenmahd oder zur Gehölzentnahme. 2023 wurde vom NABU Leipzig die Artenvielfalt im Gebiet erfasst – Spinnen-, Pflanzen- und Insektenarten wurden untersucht, insgesamt wurden dabei 148 verschiedenen Tierarten festgestellt. Mitarbeiterinnen der NABU-Naturschutzstation „Stadt und Aue Leipzig“ gelang dabei auch ein ganz besonderer Fund: Der Nachweis der Zahntrost-Sägehornbiene (Melitta tricincta). Diese Wildbienenart galt in Sachsen als ausgestorben. Anlässlich des außergewöhnlichen Fundes besuchten am 8. März 2024 der Sächsische Umweltminister Wolfram Günther und der Schkeuditzer Oberbürgermeister Rayk Bergner die Papitzer Lehmlachen und machten sich vor Ort ein Bild von den Erfolgen der jahrzehntelangen Naturschutzarbeit des NABU. Weiterlesen
Lebensräume geschützter und bedrohter Arten, darunter Orchideen, Vögel und Insekten, sind durch die geplante Photovoltaikanlage bedroht.
Die renaturierte Deponie Seehausen in Leipzig soll trotz natur- und artenschutzfachlicher Bedenken nach Beschluss des Stadtrats mit Photovoltaik bebaut werden. Bereits 2022 hat der NABU zu dem Vorhaben Stellung bezogen und den Solarpark abgelehnt. Auch in diesem Jahr hat der NABU die Möglichkeit genutzt, sich zum Zielabweichungsverfahren für den Bau der Photovoltaikanlage ablehnend zu äußern. Weitere Informationen
Die Deponie Seehausen in Leipzig ist ein trauriges Beispiel für fehlgeleiteten Klimaschutz. Hier soll ausgerechnet ein Naturraum mit Photovoltaik bebaut werden, obwohl in direkter Nachbarschaft gleich drei Gewerbegebiete mitsamt Parkplätzen sowie zahlreichen Freiflächen und eine Autobahn zur Verfügung stehen. Eine über Jahrzehnte zum Erfolg geführte Ausgleichsmaßnahme wird so im Hauruckverfahren zunichte gemacht, um bei der lange verschleppten Energiewende aufzuholen. Dabei wird vergessen, dass diese letztlich dem Schutz der Natur und damit unserer Lebensgrundlage dienen soll. Mit einem Brief an die Genehmigungsbehörde und mit einer Pressemitteilung hat sich der NABU Sachsen am 7. Juli 2023 noch einmal zum Prozess geäußert. Weiterlesen
Der NABU Sachsen fordert:
Am 14. Juli 2023 hat Radio Blau das Thema in einem Interview mit René Sievert vom NABU Leipzig aufgegriffen:
Am 13. Juli 2022 fand die zweite mobile Mahnwache gegen den Grünflächenschwund in Leipzig statt. Diesmal fanden sich NABU-Mitglieder und Anwohner bei der Brachfläche an der Bremer Straße ein, die von Bebauung bedroht ist. 14 Hektar strukturreicher Lebensraum mit einer außergewöhnlichen Artenvielfalt sollen hier zerstört werden. Auf dem Gelände haben NABU-Mitglieder bis jetzt 130 Arten nachgewiesen. Nach dem Redebeitrag gab es für die Teilnehmer Gelegenheit, die Resolution zum Erhalt der ökologisch wertvollen Fläche zu unterschreiben, die dann abschließend bei einer Exkursion näher vorgestellt wurde. Weiterlesen
Leipzig wächst für die Menschen. Demnächst wird die Stadt wohl mehr als 580.000 Einwohner haben, bis 2030 werden gar 720.000 erwartet. An den vielen Baustellen ist gerade zu sehen, wie sich ein solches Wachstum auswirkt. Neue Wohnungen, Einkaufsmärkte und Gewerbegebiete werden gebaut.
Aber Leipzig schrumpft für die Wildtiere! Während die Stadt wächst, haben diese Stadtbewohner immer weniger Platz. Viele Brachflächen und Grünanlagen gibt es nicht mehr, Sträucher und Bäume wurden gerodet. Damit einher geht der Verlust von potenziellen Lebensräumen der Tiere. Immer mehr Menschen fällt auf, dass es beispielsweise weniger Sperlinge und Amseln gibt. Igel, Fledermaus, Schmetterling und Nachtigall, die zum lebendigen Stadtbild von Leipzig gehörten, werden immer seltener.
Darauf weist der NABU Leipzig hin, der allein im Jahr 2016 einen Flächenverlust von über 50 Hektar erfasst hat. Das sind Flächen, die lange von unseren tierischen Mitbewohnern genutzt wurden und die nun nicht mehr existieren. Eine Karte gibt einen entsprechenden Überblick über diese vom NABU registrierten Flächen – viele weitere sind in dieser Übersicht noch gar nicht enthalten.
Der NABU wirbt für einen verantwortungsvollen Umgang mit vorhanden Flächen. Bei Bauplanungen sollte man Lebensräume für tierische Nachbarn von Anfang an berücksichtigen.
WEITERE THEMEN
Im November 2020 sprach die Initiative HYBRID ART LAB für den Oikos-Umweltpodcast „Natur für Städter“ mit René Sievert vom NABU Leipzig über die Arbeit des NABU für Mensch und Natur in Leipzig und Umgebung. Dabei ging es um Biotop-, Arten- und Klimaschutz. Die gemeinnützige Arbeit für diese Lebensgrundlagen des Menschen ist wichtig, aber auch recht mühsam. Jetzt anhören
Der Wilhelm-Leuschner-Platz hat eine größere Artenvielfalt als umliegende Parkflächen. Mit großer Sorge beobachtet der NABU, dass auch diese Oase dem Bauboom geopfert werden soll. Es deutet nichts darauf hin, dass der Naturschutz bei den Planungen berücksichtigt wird, obwohl der NABU Leipzig dazu frühzeitig Hinweise gegeben hat. mehr
Tagtäglich werden in Leipzig bei Bau- oder Gehölzpflegearbeiten Tiere getötet, Nistplätze schwinden, Orte für die Nahrungssuche gehen verloren. In vielen Fällen handelt es sich um Verstöße gegen das Naturschutzrecht, was jedoch oft folgenlos bleibt. Bürger verstehen nicht, warum die Behörden nicht einschreiten. Auch Arbeiten im Auftrag der Stadt selbst sind keineswegs vorbildlich. mehr
Bei Gebäudesanierungen werden Nistplätze zerstört, der gesetzliche Artenschutz wird aus Unkenntnis oder vorsätzlich missachtet. Das führt zum Verlust von Nistplätzen, in manchen Fällen auch zum Tod von Tieren. Auf Leipziger Baustellen! Der NABU fordert Einhaltung der Artenschutzgesetze! mehr
Wie man mit geringem Aufwand Vogelnistplätze und Fledermausquartiere in Gebäudeneubauten integrieren kann, zeigt die kleine Broschüre. Sie basiert auf einer Bachelorarbeit an der HTWK. mehr
Bundesweit kommt ein silikonartiger Kleber zum Einsatz, um Vögel von Gebäuden zu vertreiben. Diese Abwehrpaste wird als harmlos angepriesen, doch sie hat für Vögel und andere Tiere tödliche Folgen. Die Verwendung ist nach Auffassung des NABU gesetzeswidrig. Der NABU Leipzig fordert deshalb alle auf, dieses Mittel keinesfalls einzusetzen und Einsatzorte des Klebers zu melden. mehr
Von Anglern achtlos liegen gelassene oder ins Wasser geworfene Angelschnüre sind eine ernste Gefahr für Wasservögel. Wenn sie sich am Körper verfangen, endet der Überlebenskampf mit Verletzungen, manchmal auch tödlich. Leider werden dem NABU Leipzig immer wieder solche Fälle gemeldet. Bitte keine Haken und Schnüre am Gewässer zurückzulassen! mehr
Der NABU setzt sich für eine naturnahe Pflege von Kleingärten, Parkanlagen und Grünflächen ein, unterstützt Garten- und Grundstücksbesitzer, Inhaber von Firmengeländen oder von Wohnanlagen, Sträucher zu pflanzen oder Blumenwiesen anzulegen und zu erhalten. Machen Sie mit: Schaffen Sie Lebensräume in der Stadt! mehr
Die Mitmachaktion „mein Biotop“ soll dem Verlust natürlicher Lebensräume etwas entgegensetzen, jeder kann einen praktischen Beitrag für den Erhalt der Biodiversität leisten. Mit dem Projekt soll gezeigt werden, wie bereits mit einfachen Mitteln wichtige Biotope entstehen können. Jeder kann mitmachen und so können sich an vielen Stellen in Leipzig Lebensräume und Biotoptrittsteine entwickeln. mehr
Die leider verbreitete Meinung, es dürfen in Kleingärten nur kleine Obstbäume gepflanzt werden, ist nicht richtig und hat dazu geführt, dass in vielen Gartenanlagen das Leben auf und in Obstbäumen auf rasantem Rückgang ist. Besser sind Halbstämme, die eine Höhe von etwa 5 Metern erreichen und laut Bundeskleingartengesetzt erlaubt sind. Natürliche Bruthöhlen entstehen erst bei größeren und älteren Bäumen, die zudem mit ihren Blüten zahlreichen Insekten Nektar und Pollen bieten. mehr
Fachleute und Vertreter aus Umweltverbänden, Behörden und der Wissenschaft haben ein gemeinsames Positionspapier mit einer Vision für den Schutz des Leipziger Auenökosystems entwickelt. Das Papier betont vor allem die überragende und alle anderen Ziele befördernde Rolle des Wasserdargebots und der Wasserdynamik und es werden Leitlinien vorgestellt, auf deren Grundlage Konzepte für die Wiederbelebung der Auen erarbeitet werden können mehr
Das Auenökosystem ist auf periodische Hochwasserereignisse angewiesen, sie wieder zu ermöglichen, ist deshalb eins der wichtigsten Naturschutzziele. Neben dieser Auenrevitalisierung gilt es, den Auwald als artenreiche Kulturlandschaft zu erhalten. Ihre große Biodiversität verdankt sie auch einer naturverträglichen Forstbewirtschaftung. Der NABU setzt sich dafür ein, dass dabei ökologische Zusammenhänge und der Artenschutz beachtet werden. mehr