Fotos: Karsten Peterlein
Gewässer sind wertvolle Lebensräume – gerade auch mitten in der Stadt. Leider werden sie häufig zur Müllbeseitigung missbraucht. Um darauf aufmerksam zu machen und dem Unrat wenigstens ein bisschen zuleibe zu rücken, organisiert der NABU Leipzig immer wieder einmal Müllsammelaktionen. Am 12. September 2015 stand das Staubecken Sellerhausen auf dem Einsatzplan: Vier Helfer fanden sich zusammen, um die Abfälle einzusammeln. Mehr als 15 Plastiksäcke konnten mit unterschiedlichsten Hinterlassenschaften gefüllt werden, der Rest landete zum Abtransport auf einem großen Müllhaufen. Gefunden wurden beispielsweise Glas- und Plastikflaschen, Lebensmittelverpackungen, aber auch Autoreifen und Farbeimer und sogar Verkehrschilder, Möbelteile und Fußbodenbeläge.
Der NABU bittet dringend darum, sich an die gesetzlichen Vorschriften zur Abfallentsorgung zu halten. Es ist kein Problem, Abfälle in normalen Hausmüllbehältern oder auf den Wertstoffhöfen der Stadt zu entsorgen. Warum immer wieder Menschen mit den Abfällen ihre eigene Umwelt
verschandeln, bleibt rätselhaft. |||
Um Schmetterlingslebensräume zu schützen, hat der NABU in diesem Jahr zusammen mit der Sächsischen Landesstiftung Natur und Umwelt (LaNU) und Landschaftspflege-verbänden ein Tagfalterprojekt
gestartet. Unter dem Motto „Puppenstuben gesucht – blühende Wiesen für Sachsens Schmetterlinge“ sind Naturfreunde aufgerufen, Schmetterlingsbeobachtungen zu melden und beim Schutz dieser Tiere zu
helfen. Außerdem möchte der NABU die schmetterlingsfreundliche Gestaltung von Wiesenflächen erreichen. Der NABU-Regionalverband Leipzig beteiligt sich an dem Projekt und hat für verschiedene
Wiesenflächen eine Patenschaft übernommen. Dazu gehört insbesondere eine Streuobstwiese in Knauthain. Hier findet am 19. September 2015, 9 bis 13 Uhr, ein Wiesen-Aktionstag statt, zu dem alle
Naturfreunde herzlich eingeladen sind. Der NABU hat einen Sensenkurs organisiert, bei dem man den Umgang mit diesem Arbeitsgerät erlernen kann, danach ist eine Wiesenexkursion mit Informationen
zur Tier- und Pflanzenwelt geplant. Außerdem kann man NABU-Bioapfelsaft kaufen und auf der Streuobstwiese Früchte für den Eigenbedarf pflücken. |||
9 Uhr |
Begrüßung und Vorstellung des Wiesen-Projekts |
anschließend |
Sensenkurs für jedermann |
11 Uhr |
Pause mit Imbiss und Bio-Apfelsaft |
11.30 Uhr
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Wiesen-Exkursion zur Tier- und Pflanzenwelt mit Biologen des NABU Leipzig |
12.30 Uhr |
Obsternte für den Eigenbedarf |
13 Uhr |
Ende des Aktionstags auf der NABU-Wiese |
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Pressemitteilung |
Palmöl wird aus den Früchten der Ölpalme gewonnen, die in nahezu allen Tropenregionen der Erde, vor allem aber in Indonesien und Malaysia, kultiviert wird. Die Pflanze ist extrem produktiv, und
Palmöl wird in den verschiedensten Bereichen eingesetzt. Für den Anbau werden riesige Flächen entwaldet, und wo früher Regenwald stand, erstrecken sich kilometerlange Ölpalmenplantagen. Das hat
gravierende Folgen für das Klima, die Böden trocknen aus und artenreiche Lebensräume gehen verloren. Viele Tier- und Pflanzenarten, darunter Hornvögel, Orang-Utans oder Koboldmakis, verlieren ihr
Zuhause. Außerdem werden synthetische Dünge- und Pflanzenschutzmittel eingesetzt, die in anderen Teilen der Welt längst verboten sind. Nach nur einem Anbauzyklus sind die Böden oft soweit
geschädigt, dass sie für Landwirtschaft nicht mehr geeignet sind, aber auch der Regenwald kann sich hier nicht wieder entwickeln.
Laut dem WWF ist in jedem zweiten Produkt im deutschen Supermarkt Palmöl enthalten. So steckt Palmöl beispielsweise in Schokolade, Chips, Pizza, Tütensuppe, Brot, Margarine, Kosmetika, Wasch- und
Spülmittel. Doch fast immer gibt es auch palmölfreie Alternativen. Mit dem Kauf solcher Produkte kann also jeder einzelne etwas gegen die Regenwald-vernichtung tun. Allerdings sollte man auch bei
diesen Ölen darauf achten, dass sie aus nachhaltiger Produktion stammen, und nicht aus großflächigen Monokulturen.
Um über das Problem Palmöl zu sprechen, hatte der NABU Leipzig am 7. September 2015 Cindy Höll vom Verein „Orang-Utans in Not“ eingeladen. Beim Vortragsabend im Naturkundemuseum hat sie die Arbeit des Vereins vorgestellt. Er setzt sich für Erhalt und Schutz der letzten frei lebenden Orang-Utans ein und ist Mitinitiator des Bündnisses „Regenwald statt Palmöl“. Es gab Gespräche über Vor- und Nachteile des Rohstoffs Palmöl, aktuelle Forschungsergebnisse wurden vorgestellt, und es wurde über Alternativen diskutiert. |||
Fotos: Dr. Fabian Haas / Pixels on Screen
Am 6. September 2015 fand das 21. Lützschenaer Schlossparkfest an der Auwaldstation statt. Der Tag begann regnerisch, entwickelte sich aber recht freundlich. Am Infostand auf der Festwiese im Schlosspark konnte
der NABU zahlreiche Besucher begrüßen. Kinder grübelten über Quizfragen am NABU-Glücksrad, Familien konnten sich Vogelnistkästen oder Insektenhäuschen basteln. Außerdem hatten die
NABU-Mitstreiter Informationsmaterial dabei. Es gab interessante Gespräche über Naturschutzthemen, zum Beispiel über Vogelnisthilfen, Vogelfütterung oder über das
Schmetterlingswiesenprojek
Fotos: René Sievert
Um die im Floßgraben brütenden Eisvögel zu schützen, hat die Stadt Leipzig für die Brutzeit 2015 die Nutzung mittels Allgemeinverfügung eingeschränkt. Verglichen mit dem Vorjahr wurden jedoch die
erlaubten Öffnungszeiten deutlich ausgeweitet, was der NABU Leipzig bereits zu Beginn der Brutsaison kritisiert hat. Das Amt für Umweltschutz hat nun mitgeteilt, dass die Floßgrabensperrung
wieder aufgehoben wird, und zwar nicht erst Ende des Monats, sondern bereits am 5. September. Zur Begründung heißt es, dass die Brutsaison abgeschlossen ist.
Nach dem Bundesnaturschutzgesetz ist es jedoch verboten, „wild lebende Tiere der streng geschützten Arten und der europäischen Vogelarten während der Fortpflanzungs-, Aufzucht-, Mauser-,
Überwinterungs- und Wanderungszeiten erheblich zu stören“. Der Schutz muss also keineswegs nur zur Brutsaison sichergestellt sein, sondern ganzjährig. Eine verfrühte Öffnung kann die Eisvögel
gefährden, insbesondere die unerfahrenen Jungvögel.
Der NABU engagiert sich für ein nachhaltiges, naturverträgliches Nutzungskonzept für den Floßgraben, um den Eisvogelschutz hier dauerhaft zu gewährleisten. |||
In der Kirche Holzhausen brüten seit vielen Jahren Turmfalken, und die Gemeinde hat die Lage mit dem Einbau von Turmfalken- und Schleiereulenkästen weiter verbessert; in der Kirche Zuckelhausen brüten regelmäßig ein Dohlen- und ein Turmfalkenpaar. Hier hat der NABU Leipzig zwei weitere Dohlen-Nistkästen und vier Nistplätze für Mauersegler angebracht. Für ihre Bemühungen um den Schutz gebäudebewohnender Tierarten wurde die Kirchgemeinde Holzhausen mit der NABU-Plakette „Lebensraum Kirchturm“ geehrt, die nun an den Kirchen Holzhausen und Zuckelhausen angebracht wird. Die Auszeichnung wurde am 23. August 2015 nach dem sonntäglichen Kindergottesdienst übergeben. |||
Am 8.8. waren 8 Naturfreunde mit dem NABU Leipzig auf Naturentdecker-Fahrradexkursion. Es wurde zum Glück nicht so heiß wie angekündigt und zum Abend hin angenehm, außerdem wehte immer ein frischer Wind.
Bei zahlreichen Zwischenstopps zur Naturbeobachtung wurden Stare, Amseln, Stieglitze, Stockenten, Tafelenten, Blässhühner, Lachmöwen, Höckerschwäne, Haubentaucher, einen Kormoran, Rauchschwalben, Turmfalken, eine Goldammer, Buchfink, Hummeln, Bienen, eine Wespenspinne, einen Damenbrettfalter, Aurorafalter, einen Kleinen Kohlweißling und eine Ringelnatter gesehen.
Die Tour führte ab Paunsdorf über Borsdorf, Zweenfurth, Althen nach Brandis zum Kohlenbergteich. Zu Fuß ging es weiter auf den Kohlenberg mit Ausblick in den Steinbruch Waldsteinberg und bis nach
Leipzig. |||
Fotos: NABU Leipzig
In Leipzig wird gebaut und saniert – die Menschen in der Stadt brauchen bezahlbaren Wohnraum. Leider denken dabei viele nicht an die tierischen Mitbewohner, die in unseren Gebäuden ebenfalls zuhause sind: Mauersegler, Turmfalken, Haussperlinge, Fledermäuse und viele andere.
Obwohl es gesetzlich verboten ist, werden in vielen Fällen ihre Nistplätze absichtlich beseitigt, oder es wird nach Baumaßnahmen kein Ersatz für die tierischen Nachbarn angeboten. Der NABU bemüht sich darum, Nistplätze zu ermitteln und bei Störungen rechtzeitig die zuständige Behörde zu informieren. Dabei ist der NABU auch auf Hinweise aus der Bevölkerung angewiesen.
Um auf das Problem aufmerksam zu machen, hat der NABU-Regionalverband Leipzig ein Informationspapier veröffentlicht. ◼
Informationspapier Pressemitteilung
Leipzig, die Stadt an der Pleiße – oder der Parthe, der Weißen Elster oder gar an der Luppe? Aber an welcher denn: an der Neuen, der Alten, der Kleinen, der Roten? Weit über hundert Fließgewässer sind in Leipzig zu finden. Kaum jemand kennt sie alle – dabei würde es sich lohnen. Jeder Fluss, jeder Bach erzählt eine Geschichte, keiner schlängelt sich in ursprünglicher Form durch die Landschaft, sondern wurde im Laufe der Jahrhunderte durch Nutzung verändert. Manche sind gar völlig verschwunden, andere neu hinzugekommen. In der Broschüre „Leipziger und Schkeuditzer Gewässer - 24 Fließgewässer im Portrait“ gibt das Projekt "Lebendige Luppe" einen Einblick in die Fließgewässer von Leipzig und Schkeuditz. Das Heft ist im Kontaktbüro des Projekts in Leipzig-Gohlis erhältlich, steht aber auch zur Verfügung als Download.
Leipzig zählt wieder die Mauersegler. Auftakt dafür war der 2. Mauerseglertag am 7.7. Er begann bereits am Vorabend im Natur-kundemuseum mit einem Vortrag über Ge- bäudebrüter. Weiter ging es am
Aktionstag mit Informationen über die Pflege verun-glückter Mauersegler. Am Abend folgte ein Besuch in einer Brutkolonie, und dann wurden gemeinsam die Mauersegler in Grünau gezählt. An der
Zählung im gesam- ten Stadtgebiet können sich alle Vogelfreun- de noch bis zum 30. September 2015 betei-ligen! |||
Im Frühjahr hat der NABU Leipzig ein Schwalbenschutzprojekt gestartet. Dazu gehört auch, dass Gebäudebesitzer, die diesen Vögeln ein Zuhause bieten, mit der Plakette "Hier sind Schwalben
willkommen!" ausgezeichnet werden. Die ersten Preisträger wurden jetzt geehrt: Die Auwaldstation in Lützschena, die Haustierfarm im Wildpark und der Metallbaubetrieb Angermann in
Böhlitz-Ehrenberg.
Franka Seidel brachte an der Außenfassade der Auwaldstation in Leipzig-Lützschena an verschiedenen Stellen Kunstnester für Mehlschwalben an. Ein weiteres Schwalbennest schenkte der NABU Leipzig
der Station. Berndt Bauersfeld, Leiter der Haustierfarm im Wildpark Leipzig, setzt sich in seinen Ställen für den Erhalt der Rauchschwalbenester ein. Er hat mit Unterstützung des NABU Leipzig 10
neue Schwalbennisthilfen angebaut. In der Werkstatt des Metallbaubetriebes Angermann in Böhlitz-Ehrenberg brüten seit Jahrzehnten ein bis zwei Rauchschwalbenpaare. In den letzten Jahren blieb
aber ein erfolgreicher Nestbau öfter aus, die Schwalben fanden in näherer Umgebung kaum Pfützen mit geeignetem Nistmaterial. Die Firma Angermann fand Unterstützung beim NABU, der drei Kunstnester
für Rauchschwalben anbaute - mit Erfolg: Im vergangenen Jahr zog ein Schwalbenpaar wieder Junge auf.
Zahlreiche weitere Bürger, die Schwalben willkommen heißen, haben sich bereits beim NABU gemeldet. In den kommenden Wochen werden auch sie mit der Plakette ausgezeichnet.
Wer Schwalbenfreunde kennt, kann diese gern dem NABU Leipzig für die Auszeichnung mit der Plakette „Hier sind Schwalben willkommen!“ vorschlagen. Fleißige Helfer werden auch für
Schwalbenkartierung und den Bau von Nisthilfen und Kotbrettchen sowie für die Unterstützung bei der Bewässerung von Lehmpfützen gesucht. |||
Fotos: NABU Leipzig
Wenn sie mit ihren schrillen Rufen durch Leipzigs Häuserschluchten jagen, fallen sie jedem auf: die Mauersegler. Wenn sie aus ihren Winterquartieren heimkommen, sind sie verlässliche Sommerboten. Doch sie haben zunehmend Probleme, in Leipzig geeignete Nistplätze zu finden. Weil viele Gebäude ohne Rücksicht auf die tierischen Untermieter saniert werden, haben die Vögel kaum noch Nischen zum Brüten. Um über die Lebensweise und Bedürfnisse der Mauersegler aufzuklären und ihre Brutstätten besser zu schützen, veranstaltet der NABU Leipzig jedes Jahr am 7.7. den Mauersegler-Aktionstag mit verschiedenen Informations-Angeboten. Außerdem sind die Menschen aufgerufen, sich an der stadtweiten Zählung von Mauerseglern und Schwalben zu beteiligen, wobei man auch nützliche Sachpreise gewinnen kann. |||
Veranstaltungsplakat Pressemitteilung Zählkarte Weitere Informationen
Montag, 6. Juli 2015 |
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19 Uhr |
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„Mauersegler, Dohle & Co.: NABU-Projekte für Gebäudebrüter“ |
Dienstag, 7. Juli 2015 |
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16 Uhr |
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Besuch einer Pflegestelle für in Not geratene Mauersegler Anmeldung erforderlich. Veranstaltungsort wird bei Anmeldung bekannt gegeben. |
19 Uhr |
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Mauerseglerexkursion mit Besichtigung einer Brutkolonie und Mauerseglerzählung Anmeldung erforderlich. Veranstaltungsort wird bei Anmeldung bekannt gegeben. |
Alle Veranstaltungen sind öffentlich und kostenlos. |
Natur in der Stadt ist auch für das gesunde Leben der Menschen unerlässlich, und sie ist von einer großen Vielfalt geprägt, weil es viele verschiedenartige Lebensräume gibt. Allerdings ist die Stadtnatur auch zahlreichen Interessenkonflikten und Bedrohungen ausgesetzt. Um über die Natur in der Stadt und über ihren Schutz zu informieren, lädt der NABU Leipzig jedes Jahr zum „StadtNaturErleben“.
Vom 19. bis zum 21. Juni sind verschiedene Veranstaltungen geplant, Naturfreunde sind eingeladen, an Fahrradexkursionen teilzunehmen, eine Lesung am Eröffnungsabend zu besuchen oder zum
Familientag an der Auwaldstation zu kommen. |||
Am 13. Juni 2015 ist es wieder soweit: In ganz Deutschland gehen Experten und Naturinteressierte auf die Pirsch, um die heimische Artenvielfalt zu dokumentieren.
Das Projekt „Lebendige Luppe“ bringt den Tag der Artenvielfalt auch in diesem Jahr wieder nach Leipzig. Von Sonnenauf- bis -untergang gibt es zahlreiche Veranstaltungen im nordwestlichen Leipziger Auwald. Naturinteressierte sind eingeladen, zusammen mit Experten aus der Region Flora und Fauna zu erkunden. Auch der NABU Leipzig beteiligt sich am Veranstaltungsprogramm.
Ausgangspunkt für die Exkursionen ist die Auwaldstation in Leipzig-Lützschena, wo man sich außerdem über das Projekt „Lebendige Luppe“ informieren kann. Frühaufsteher können mit dem NABU Leipzig 7 Uhr morgens beim Vogelstimmenkonzert in den Tag starten. 20.30 Uhr beginnt die letzte Führung, bei der man auf der Suche nach Fledermäusen und Glühwürmchen den Tag ausklingen lassen kann. Dazwischen stehen Libellen, Fische, Pflanzen, Pilze und viele andere Auwaldbewohner im Blickpunkt. Alle Führungen sind auch für Familien geeignet.
Eine Anmeldung unter info@lebendige-luppe.de oder 0341 86967550 ist dringend erforderlich! |||
Am 31. Mai 2015 hatte der NABU Leipzig zur Vogelführung auf dem Südfriedhof eingeladen. Rund 40 Frühaufsteher und Vogelfreunde haben die Gelegenheit genutzt,
Vögel zu beobachten und sich etwas über ihre Lebensweise erzählen zu lassen. Karsten Peterlein vom NABU Leipzig informierte außerdem, wie jeder beim Vogelschutz helfen kann. Dazu gehört es auch,
bedrohte Niststandorte zu melden, wenn zum Beispiel Gebäude saniert und dabei Nester entfernt und Einschlupfmöglichkeiten verschlossen werden.
Vorgestellt wurde ebenfalls das NABU-Projekt "Lebendige Friedhöfe", das zum Ziel hat,
Friedhöfe auch als Rückzugsorte für die Tier- und Pflanzenwelt in der Stadt zu gestalten.
Die Führung fand innerhalb der
Leipziger Naturschutzwoche statt, die "Wildnis in der Stadt" in diesem Jahr zum Motto hat. |||
Um über das Projekt "Lebendige Friedhöfe" und Naturschutz in der Stadt zu informieren, hatte der NABU Leipzig am 22. Mai 2015 zu einer abendexkursion auf dem Südfriedhof eingeladen. Diese Veranstaltung gehörte zum kulturellen Rahmenprogramm des Wave-Gotik-Treffens und wurde von rund 400 Menschen besucht - so viele Teilnehmer hatte eine Exkursion des NABU
Leipzig wohl noch nie. Trotz der unerwartet großen Teilnehmerzahl lief alles in einer sehr angenehmen Atmosphäre ab. |||
In den Morgenstunden ist jetzt im Frühling der vielstimmige Vogelchor zu hören. Aber wer singt da genau und warum? Der NABU Leipzig möchte die kleinen Sänger vorstellen und lädt deshalb alle
Frühaufsteher am Sonntag (31. Mai 2015) zur vogelkundlichen Exkursion ein. Sie führt über den Südfriedhof. Treffpunkt ist um 7 Uhr der Westeingang (Friedhofsweg 3). Die Veranstaltung ist
öffentlich und kostenlos.
Friedhöfe sind in der Stadt nicht nur Orte der Trauer und des Gedenkens, sondern auch grüne Oasen des Lebens, wo unter anderem viele Vogelarten ihren Platz finden. Mit dem Projekt „Lebendige
Friedhöfe“ arbeitet der NABU daran, die Lebensraumsituation für die Tier- und Pflanzenwelt weiter zu verbessern, zum Beispiel durch Nisthilfen für Singvögel. Auch über diese NABU-Aktivitäten wird
bei der Exkursion informiert. |||
Die Papitzer Lachen sind ein besonderes Juwel unserer Auenlandschaft. Die ehemaligen Lehmstiche haben sich zu wertvollen Amphibienlebensräumen entwickelt. Hier findet man nicht nur Erdkröten, Laub- und Grasfrösche, sondern auch den während der Balz auffällig blau gefärbten Moorfrosch und die besonders seltene Rotbauchunke. Diesen Lebensraum zu erhalten, ist ein wichtiger Baustein des Projektes „Lebendige Luppe“. Im Rahmen dieses Gemeinschaftsprojektes der Städte Leipzig und Schkeuditz, des NABU Sachsen, der Universität Leipzig und des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung – UFZ findet ein umfangreiches naturwissenschaftliches Monitoring statt. Erste Ergebnisse der wissenschaftlichen Arbeiten im Bereich der Amphibienerfassung in den Papitzer Lachen stellt am 3. Juni 2015 Auenforscher Mathias Scholz (UFZ Leipzig) im Kontaktbüro „Lebendige Luppe“ vor. Der Vortrag beginnt um 18 Uhr, danach stehen Referent und Mitarbeiter des Projektes für Diskussionen und Fragen zur Verfügung. Das Kontaktbüro befindet sich in der Michael-Kazmierczak-Straße 25 (Eingang Coppistraße).
Aufgrund der begrenzten Teilnehmerzahl ist eine Voranmeldung unter info@Lebendige-Luppe.de oder Telefon: 0341 86967550 erforderlich! |||
Der Bergbau gilt als großer Umweltzerstörer, doch es gibt eine zweite Seite dieser Medaille: Nach der Nutzung für den Abbau können wertvolle Refugien für Flora und Fauna
entstehen, wenn man der Natur ihren Lauf lässt. Wenn der Mensch nach dem Abbau nicht weiterhin zu sehr eingreift, kann sich eine vielfältige Tier- und Pflanzenwelt ansiedeln.
Gerade im Umland von Leipzig finden sich dafür zahlreiche Beispiele. In dieser interessanten und abwechslungsreichen Landschaft erkundet der Naturliebhaber Dr. Rainer Hoyer seit Jahrzehnten die
Entwicklung und dokumentiert sie mit beeindruckenden Fotos. Der Naturschutzbund NABU Leipzig hat ihn eingeladen, über seine Beobachtungen zu berichten. Dr. Hoyer wird am Montag, dem 1. Juni 2015,
zwischen 19 und 21 Uhr die Entwicklung von Flora und Fauna in ehemaligen Steinbrüchen und Lehmstichen vorstellen.
Der Vortrag findet im Rahmen der NABU-Veranstaltungsreihe „Der Natur zuliebe“ im Naturkundemuseum Leipzig (Lortzingstraße 3) statt. Die Veranstaltung ist öffentlich und kostenlos; alle
Naturfreunde sind herzlich dazu eingeladen. |||
Natur in der Stadt ist auch für das gesunde Leben der Menschen unerlässlich, und sie ist von einer großen Vielfalt geprägt, weil es viele verschiedenartige Lebensräume gibt. Allerdings ist die Stadtnatur auch zahlreichen Interessenkonflikten und Bedrohungen ausgesetzt. Um über die Natur in der Stadt und über ihren Schutz zu informieren, lädt der NABU Leipzig jedes Jahr zum „StadtNaturErleben“.
Vom 19. bis zum 21. Juni gab es auch 2015 verschiedene Veranstaltungen, wie Fahrrad-exkursionen und eine Buchlesung. |||
Der Floßgraben ist Nahrungs- und Brutgebiet des gesetzlich besonders geschützten Eisvogels. Da das Gewässer als touristische Verbindung zwischen der Stadt Leipzig und den angrenzenden Seen ausgewiesen und beworben wird, entsteht durch individuellen und kommerziellen Bootsverkehr erhebliche Gefahr für die Bruten dieser Vögel. Besonders an Feiertagen, wie am vergangenen Himmelfahrtstag, wurden durch den NABU Leipzig solche erheblichen Störungen festgestellt, dass im Prinzip keine Möglichkeit für die Elterntiere bestand, ihren Nachwuchs zu erreichen und zu ernähren. Der NABU-Regionalverband Leipzig sieht die Belange des Naturschutzes im FFH-Gebiet Leipziger Auensystem und im Europäischen Vogelschutzgebiet Leipziger Auwald grob verletzt. |||
Der Naturgarten der Naturschutzjugend NAJU wurde beschenkt mit jungen Johannis- und Stachelbeersträuchern. Am 15. Mai 2015 wurden sie gemeinsam eingepflanzt.
Die erleb-bar verschenkt selbst vermehrte, pflegeleichte Obststräucher unter der Bedingung, die neuen Standorte auf der Obsternte-Karte eintragen zu lassen. Ziel ist es, mehr Obststandorte in Leipzig zu schaffen, an denen interessierte Mitbürger ernten dürfen. Nun gehört auch der NAJU-Garten in der Kleingartenanlage „Kultur“ dazu. Hier sollen verschiedene Tier- und Pflanzenarten einen Lebensraum finden; Obstgehölze sind dafür ein Baustein, den Mensch und Natur gemeinsam nutzen können. |||
Friedhöfe sind nicht nur Orte der Trauer, sondern gerade in einer Großstadt auch Oasen des Lebens. Hier gibt es Rückzugsmöglichkeiten und Stille nicht nur für Menschen, sondern auch für die Tier- und Pflanzenwelt. In alten Baumhöhlen wohnen Vögel und Fledermäuse, Insekten nutzen die blühenden Pflanzen, Laub- und Reisighaufen können Igeln und anderen Tieren Unterschlupfmöglichkeiten bieten, an Gewässern sind Frösche und Kröten zu Hause. Der Naturschutzbund NABU hat deshalb das Projekt „Lebendige Friedhöfe“ ins Leben gerufen. In ganz Deutschland setzen sich die NABU-Gruppen im Rahmen dieser Initiative für eine möglichst naturnahe Gestaltung der Friedhöfe ein.
Der NABU-Regionalverband Leipzig ist im Rahmen des Projektes ebenfalls auf verschiedenen Friedhöfen aktiv und freut sich über die Zusammenarbeit mit den Friedhofseigentümern, wie Stadt und Kirchgemeinden.
Eine ganz besondere Führung plant der NABU Leipzig am Freitag, dem 22. Mai 2015. Um 19 Uhr beginnt eine Abendexkursion auf dem Südfriedhof, Treffpunkt ist der Westeingang (Friedhofsweg 3). Zunächst wird das NABU-Projekt „Lebendige Friedhöfe“ vorgestellt, es gibt Informationen zur Vogelwelt und zum Leben nach Sonnenuntergang. Sobald es dunkel wird, werden dann die Fledermäuse im Mittelpunkt stehen. NABU-Fledermausexperte Andreas Woiton wird die verschiedenen Arten vorstellen, die auf dem Friedhof und in der Umgebung leben. Mit Hilfe moderner Detektoren kann man die Tiere bei ihren nächtlichen Flügen belauschen. Außerdem wird der Experte über die Aufzucht verwaister Fledermausbabys informieren.
Diese Veranstaltung gehört zum kulturellen Rahmenprogramm des Wave-Gotik-Treffens zu dem sich jedes Jahr zu Pfingsten in Leipzig Anhänger der „schwarzen Szene“ versammeln, die zum Teil zu Friedhöfen, Untoten und nächtlichen Wesen eine ganz besondere Beziehung haben. Gerade um Fledermäuse ranken sich zahlreiche Legenden, und der Sonnenuntergang auf einem Friedhof kann für einzigartige Stimmung sorgen. Der NABU möchte sie nutzen, um neben der Mystik auch etwas über die tatsächlichen Bedürfnisse der Nachtlebewesen zu vermitteln.
Die Veranstaltung ist öffentlich und kostenlos. Alle Natur- und Fledermausfreunde sind dazu eingeladen, auch für Familien mit Kindern ist die Führung geeignet, vor allem aber ist natürlich jeder
„Goth“ herzlich willkommen! |||
2015