Während Leipzig wächst, schrumpft der Lebensraum in der Stadt für Tiere und Pflanzen. Die Stadtnatur wird dem Bauboom geopfert – das hat auch negative Folgen für das Stadtklima und das Wohlbefinden der Menschen. Deshalb appelliert der NABU Leipzig an Garten- und Grundstücksbesitzer, Inhaber von Firmengeländen oder von Wohnanlagen, an Stadtplaner, Bauherren und Architekten, auch an die tierischen Nachbarn und an die Stadtnatur zu denken. Gehölze oder Brachflächen sollten so weit wie möglich erhalten bleiben, bei Neubauprojekten sollte man auch die Schaffung neuer Biotope einplanen. Eine naturverträgliche Pflege von Grünanlagen sollte nicht nur verkündet, sondern tatsächlich praktiziert werden. Zum Ausgleich für verlorenes Grün, können an geeigneten Stellen Blühflächen und neue Gehölzgruppen angelegt werden. Der NABU bietet dabei seine Beratung und Mitarbeit an.
Um für mehr Grün und für den Schutz der Lebensräume in der Stadt zu werben und aktiv dabei mitzuhelfen, hat der NABU Leipzig das Projekt „Buntes Grün“ gestartet. Machen Sie mit: Schaffen Sie Lebensräume in der Stadt und informieren Sie den NABU, wenn Stadtgrün verloren geht! Weiterlesen
In der wachsenden Stadt Leipzig wird an vielen Stellen gebaut und saniert. Leider werden dabei die Belange des Naturschutzes nicht ausreichend berücksichtigt, zum Teil werden Verstöße gegen den gesetzlichen Tier- und Artenschutz toleriert. Dabei spielen sich teilweise dramatische Szenen ab. So wurde die Wildvogelhilfe des NABU Leipzig zu einer Baustelle in der Angerstraße gerufen. Mieter hatten festgestellt, dass Mauersegler und Haussperlinge aufgeregt herumflogen und nicht mehr zu ihren Nestern konnten. Irgendwann hatten die Altvögel ihre Versuche dann aufgegeben. Die Mieter benachrichtigten die Wildvogelhilfe des NABU Leipzig, die feststellen konnte, dass Fugen mit Bauschaum verklebt wurden, hinter denen sich vermutlich die Vogelnester befanden. Nachdem die Hausverwaltung nicht erreichbar war blieb nur die Möglichkeit, die Polizei und die Feuerwehr zu rufen, um die unterkühlten jungen Mauersegler zu bergen. Sie werden nun in der Wildvogelhilfe Leipzig gepflegt. Ein weiteres Nest wurde entdeckt, in dem ein junger Haussperling bereits verhungert war.
Fotos: NABU Leipzig
Leider ist das nur ein Beispiel für viele ähnliche Rettungsaktionen, bei denen manchmal die Hilfe auch zu spät kommt. Noch mehr Fälle bleiben gänzlich unbemerkt, so dass man davon ausgehen muss, dass bei Bauarbeiten in Leipzig tagtäglich gesetzlich geschützte Tiere getötet werden und diese Gesetzesverstöße in den meisten Fällen folgenlos bleiben.
Oft werden Fugen verschlossen, obwohl die Nester mit den Jungvögeln sich noch dahinter befinden, so dass die Jungtiere qualvoll verhungern. Auch schlafende Fledermäuse werden oft bei lebendigem Leibe eingemauert. Das ist nicht nur unmenschlich, sondern ein klarer Verstoß gegen das Tierschutzgesetz, gegen das Bundesnaturschutzgesetz und gegen Artenschutzvorschriften der Europäischen Union. Ritzen und Fugen müssen auf das Vorhandensein von Tieren, insbesondere auf Niststätten geschützter Arten kontrolliert werden! ◼
Fotos: Carola Bodsch
Beim Wave-Gotik-Treffen 2017 hatte der NABU Leipzig wieder zur Abendexkursion auf dem Südfriedhof eingeladen, zu der in diesem Jahr rund 250 Teilnehmer kamen. Im Mittelpunkt standen die Fledermäuse, aber es gab auch Informationen zum Friedhofsgelände, zum Artenschutz in der Stadt und zum NABU-Projekt „Lebendige Friedhöfe“.
Startpunkt war der Westeingang des Südfriedhofs, es folgte ein Rundgang, der hinter dem Krematorium endete. Dort hatten Fledermausexperten der Ökologischen Station Borna-Birkenhain und vom NABU-Naturschutzinstitut Leipzig verschiedene Info-Stationen aufgestellt: Man konnte sich über die Pflege hilfsbedürftiger Fledermäuse informieren, über verschiedene Fledermauskästen, Fangtechnik für wissenschaftliche Untersuchungen und über Fledermausdetektoren, mit denen dann auch die vorbeifliegenden Tiere erfasst werden konnten. Außerdem wurden in kleinen Gruppen Führungen ins Fledermaus-Winterquartier angeboten, das der NABU Leipzig vor rund einem Jahr unter den Freitreppen im Columbarium eingerichtet hatte. Am Infostand des NABU gab es außerdem zahlreiche nützliche Broschüren und Faltblätter. ◼ Weiterlesen
Vom 31. Mai bis zum 2. Juni 2017 findet das Internationale Leipziger Auenökologiesymposium statt. Die Veranstaltung ermöglicht mit Vorträgen, Diskussionen und Exkursionen Einblicke in die Situation, den Schutz und die Nutzung von Auenlandschaften weltweit und in Sachsen. Neben neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen, werden praktische Handlungsansätze aufgezeigt und analysiert und aktuelle Probleme erörtert. Die Veranstaltung richtet sich an Vertreter von Kommunen, Behörden, Wissenschaft und die interessierte Öffentlichkeit, Vereine und Verbände. Weiterlesen
Der Waldkauz ist Vogel des Jahres 2017. Wie lebt dieser nachtaktive Vogel, wie sieht die Natur nach Sonnenuntergang aus? Um sich damit genauer zu beschäftigen, lädt der NABU in diesem Jahr zur NachtnaTOUR ein. Geplant sind deutschlandweit verschiedene Veranstaltungen, insbesondere am bundesweiten Tag der NachtnaTOUR, am 20. Mai. Auch der NABU Leipzig beteiligt sich mit mehreren Veranstaltungen an der NABU-NachtnaTOUR.
Am 20. Mai hatte der NABU Leipzig zum Beispiel zur Abendexkursion am Grünen Bogen Paunsdorf eingeladen, rund 20 Naturfreunde kamen und konnten beim Dunkelwerden Interessantes über die Tierwelt, über das Gebiet und die Arbeit des NABU erfahren. Zum Beispiel konnten die "Nachtschwärmer" gleichzeitig drei verschiedene Fledermausarten beobachten. ◼
Fotos: Carola Bodsch
An der Veranstaltung waren zwei Mitarbeiter beteiligt, die im Rahmen des Bundesprogramms "Soziale Teilhabe am Arbeitsmarkt" gefördert werden.
Jedes Jahr im Mai lädt der NABU zur großen Vogelzählung ein. Menschen in ganz Deutschland sind dann aufgerufen, eine Stunde lang Vögel in der unmittelbaren Umgebung zu beobachten und die
Ergebnisse dem NABU zu melden. So werden wertvolle Informationen für den Vogelschutz gesammelt.
2017 wurde vom 12. bis 14. Mai gezählt, die Ergebnisse kann man noch bis zum 22. Mai an den NABU melden. Der NABU-Regionalverband Leipzig hatte am Aktionswochenende auch wieder
Exkursionen zur Stunde der Gartenvögel angeboten, die für Kinder und Erwachsene geeignet waren. Allein bei diesen NABU-Veranstaltungen zählten rund 50 Vogelfreunde
183 Vögel aus 37 Vogelarten. Insgesamt wurden aus Leipzig und Umgebung bis Sonntagabend mehr als 5.000 Vogelbeobachtungen
gemeldet. Deutschlandweit hatten sich zu diesem Zeitpunkt rund 125.000 Vogelfreunde an der NABU-Aktion beteiligt, sie zählten rund 670.000 Vögel.
Nachdem es am ersten BatCity-Seminartag im April jede Menge theoretische Informationen zur Welt der Flattertiere gab, folgte am 13. Mai ein Praxistag für die Seminarteilnehmer. Bei einer Exkursion mit PKW steuerten sie zunächst ein Stadtviertel an, in dem verschiedene Artenschutzmaßnahmen an Gebäuden vorgestellt wurden; hier konnte man aber ebenso einige Negativbeispiele kennenlernen. Anschließend wurden Artenschutzmaßnahmen in Kirchen vorgestellt, die im Rahmen des Projekts „Lebensraum Kirchturm“ mit dem NABU Leipzig zusammenarbeiten. Es folgte ein Besuch auf dem Südfriedhof, auf dem der NABU Leipzig im Projekt „Lebendige Friedhöfe“ auch für den Fledermausschutz aktiv ist. Öffentlichkeitsarbeit und Umweltbildung konnten die Seminarteilnehmer am Abend bei einer öffentlichen Fledermausführung im Schlosspark Lützschena kennenlernen. Zum eindrucksvollen Abschluss des Tages wurden Fledermäuse mit einem Stellnetz gefangen und untersucht. Beim gemeinsamen Abendessen im Innenhof der Auwaldstation Leipzig gab es Gespräche und Diskussionen und Zukunftspläne für den Fledermausschutz wurden geschmiedet.
Das Projekt "Lebendige Luppe" lädt am 13. Mai 2017 wieder zum Tag der Artenvielfalt ein. Naturfreunde können die Vielfalt der Arten und Lebensräume in der Leipziger und Schkeuditzer Auenlandschaft entdecken. Von morgens bis abends kann man zusammen mit verschiedenen Experten aus der Region Flora und Fauna erkunden. Über den gesamten Tag wird es Exkursionen in unterschiedliche Gebiete der Auenlandschaft geben. Zahlreiche Fachleute unterstützen die Veranstaltung mit ihrem Wissen, auch der NABU Leipzig beteiligt sich an den Exkursionsangeboten.
9.00 – 11.00 Uhr
Botanische Exkursion
12.00 – 14.00 Uhr
Libellen – Flieger in Gewässernähe
14 Uhr
„Die Vielfalt im Auwald entdecken“
15.00 – 17.30 Uhr
Auwald - Lebensraum für Tiere und Pflanzen
18.30 – 20.00 Uhr:
Abendliche Vogelexkursion
20.30 – 22.30 Uhr
Fledermaus, Glühwürmchen und der nächtliche Auwald
Die Toten Täler bei Freyburg sind ein überregional bekanntes Naturschutzgebiet. Sie sind alles andere als „tot“, sondern ein ausgesprochen wertvoller Lebensraum – unter anderem für Orchideen. Ein Kenner des Gebietes ist Dr. Rainer Hoyer. Er hat die Pflanzen in prächtigen Fotos festgehalten. Beim NABU-Vortragsabend am 3. Mai 2017 hat er die Orchideen der Toten Täler vorgestellt, aber auch Pflanzen der weiteren Umgebung, die er zu verschiedenen Jahreszeiten fotografieren konnte.
Im voll besetzten Veranstaltungsraum hatten sich viele Orchideen- und Naturfreunde versammelt, die zum Teil selbst die Fundorte und die gezeigten Pflanzen kannten. Daraus entwickelten sich nach dem Vortrag noch einige angeregte Fachgespräche.
Der NABU Leipzig bedankt sich herzlich bei Dr. Hoyer, der schon mehrfach mit seinen interessanten Vorträgen bei NABU-Veranstaltungen zu erleben war.
Am kommenden Wochenende bietet der NABU verschiedene Veranstaltungen in der Leipziger Frühlingsnatur an. Dazu gehört ein Ausflug ins Biotop Schladitz, zu dem die NABU-Ortsgruppe Plaußig-Portitz am Sonnabend, 22. April 2017, einlädt. Diese frühere Klärschlammdeponie hat sich zu einem weitläufigen Feuchtbiotop mit Teichen und einer vielfältigen Pflanzen- und Tierwelt entwickelt, die man bei der Exkursion kennenlernen kann.
Treffpunkt ist um 10 Uhr der Parkplatz am Biotop (Delitzscher Landstraße, Gemeinde Rackwitz, OT Podelwitz).
Der NABU Leipzig beteiligt sich auch wieder an der bundesweiten Aktion der Naturschutzjugend NAJU, die jedes Jahr Kinder einlädt, die „Frühlingsboten“ zu suchen. In diesem Jahr sind das die Bänderschnecke, die Salweide und der Igel sowie der Waldkauz, der vom NABU zum Vogel des Jahres 2017 gewählt wurde. Die Frühlingsboten des Jahres 2017 sind aber nicht die einzigen Lebewesen, die man in der Frühlingsnatur entdecken kann. Dazu gehören auch weitere Tiere und Pflanzen, die vom Beginn der warmen Jahreszeit künden. Blühende Obstbäume zum Beispiel oder Frösche und Kröten, die gerade mit ihrem Laich in Gewässern für Nachwuchs sorgen, oder Singvögel, die ihre Nester bauen und uns mit ihrem Reviergesang erfreuen.
Der NABU Leipzig lädt Familien mit Kindern – und auch alle anderen Naturfreunde – zum Erlebten Frühling auf der NABU-Streuobstwiese Knauthain ein. Diese Fläche wird im Rahmen eines sachsenweiten Schmetterlingsprojekts insektenfreundlich gepflegt und verspricht einige spannende Naturbeobachtungen. Treffpunkt ist am Sonntag, 23. April 2017, 10 Uhr, die NABU-Streuobstwiese Knauthain, Ritter-Pflugk-Straße 26.
Nach dem Sehen kommt dann noch das Säen: Im Anschluss an die Exkursion werden Sämereien für weitere schmetterlings- und vogelfreundliche Pflanzen auf einer kleinen Teilfläche ausgebracht. Dabei können die Exkursionsteilnehmer mitmachen und in den kommenden Monaten dann die weitere Entwicklung „ihrer“ Blühpflanzen beobachten.
Eine dritte Veranstaltung bietet der NABU Sachsen im Rahmen des Projekts „Lebendige Luppe“ an: eine Exkursion zu den Papitzer Lachen. Dieses Gebiet ist ein besonderer Teil der heimischen Aue. Die Exkursion führt durch Flora, Fauna und Geschichte und zeigt die schützenswerten Besonderheiten. Informationen zur Anmeldung findet man im Internet: www.Lebendige-Luppe.de.
Samstag, 22. April 2017, 10 Uhr
Exkursion ins Biotop Schladitz
Von der Klärschlammdeponie zum geschützten Lebensraum
Treffpunkt: Parkplatz am Biotop, Delitzscher Landstraße, Gemeinde Rackwitz, OT Podelwitz.
Samstag, 22. April 2017, 14 – 17.30 Uhr
Exkursion zu den Papitzer Lachen
Anmeldung ist erforderlich:
Telefon 0341 86967550 oder E-Mail info@Lebendige-Luppe.de
Der Treffpunkt wird bei Anmeldung bekannt gegeben.
Sonntag, 23. April 2017, 10 – 12 Uhr
„Erlebter Frühling“ auf der Streuobstwiese
Mit dem NABU Leipzig auf der Suche nach den Frühlingsboten – eine Familienexkursion im Rahmen der bundesweiten NAJU-Aktion für kleine Naturforscher. Außerdem werden neue Sämereien für mehr Vielfalt auf dem Gelände ausgesät.
Treffpunkt: NABU-Streuobstwiese Knauthain, Ritter-Pflugk-Straße 26.
Unternehmungslustige Waldkauz-Ästlinge. Fotos: NABU Leipzig
Ästlinge sind Jungvögel die gerade das Nest verlassen haben, noch nicht richtig fliegen können und außerhalb des Nestes noch einige Zeit von ihren Eltern versorgt werden. Häufig denken hilfsbereite Menschen, dass diese Tiere verwaist sind, nur weil sie am Boden oder in Sträuchern sitzen. Oft werden sie dann aus falsch verstandener Tierliebe ihren Eltern weggenommen. Bitte nehmen Sie Jungvögel nicht mit nach Hause! Beobachten Sie die Situation mit großem Abstand, meist kümmern sich die Vogeleltern um die Jungtiere. Im Zweifelsfall benachrichtigen Sie bitte die Wildvogelhilfe Leipzig: 01577 3252706! Der NABU berät Sie gerne und kümmert sich um das Tier, wenn es wirklich nötig ist. Hilfreich beim Fund eines Wildvogels ist auch eine Infografik, die der NABU Leipzig gestaltet hat.
Am Osterwochenende wurden gleich vier junge Waldkäuze von Spaziergängern mit nach Hause genommen. Gut, dass sich die Finder in allen Fällen schnell bei der Wildvogelhilfe des NABU Leipzig gemeldet haben, so dass eine Rückführung in die Natur immer zeitnah möglich war. Weiterlesen
Überall sind die Frühblüher zu sehen und künden vom Beginn der warmen Jahreszeit. Oft sind sie auffällige Farbtupfer, an anderen Stellen muss man genauer hinsehen, um die Frühblüher zu entdecken. So ist das auch auf der NABU-Streuobstwiese Knauthain, die im Rahmen des sachsenweiten Tagfalterprojekts „Puppenstuben gesucht“ insektenfreundlich gepflegt wird. Der NABU Leipzig hatte am 1. April 2017 zur Frühblüherexkursion eingeladen.
Fledermäuse sind faszinierende Tiere, die jedoch durch Lebensraumverlust, Klimawandel, Nahrungs- und Quartiermangel bedroht sind. Hinzu kommen Gefahren durch Straßenverkehr oder
Windkraftanlagen. Der NABU möchte die Lage für die Fledermäuse verbessern, über ihre Probleme informieren und sich aktiv für ihre Bedürfnisse einsetzen. Dazu wurde das Projekt „BatCities“ gestartet. Ziel ist es, ehrenamtliche Fledermausschützer auszubilden und dann gemeinsam etwas für den Artenschutz in der Stadt zu
tun.
Mit Ausbildungseinheiten in Theorie und Praxis werden die Teilnehmer für ihre Aufgaben im aktiven Fledermausschutz vorbereitet. Rechtliche Grundlagen, Tipps zum praktischen Artenschutz, der
Umgang mit Pflegetieren, Biologie und Artenkenntnisse sowie Umweltbildung und Öffentlichkeitsarbeit stehen zum Beispiel auf dem „Lehrplan“.
An diesem Projekt beteiligen sich zunächst die BatCities Berlin, Hamburg und Leipzig, wo man am 1. April zum ersten Fledermausseminartag zusammenkam. Veranstaltungsort
war die Landesgeschäftsstelle des NABU Sachsen. Weiterlesen
Einige ungeduldige Kröten und Frösche haben sich schon auf den Weg zum Laichgewässer gemacht, bald werden ihnen alle anderen Amphibien folgen. Doch leider endet ihr Weg oft schon an der nächsten Straße, denn der Verkehr ist für die wandernden Tiere in tödliches Risiko. Deshalb bittet der NABU auch in diesem Jahr wieder alle Autofahrer, auf die wandernden Tiere Rücksicht zu nehmen und langsam zu fahren.
Ein Risiko für die wandernden Amphibien sind aber auch Fahrradfahrer und Fußgänger. Um sie auf dieses Problem hinzuweisen, hat der NABU Leipzig an verschiedenen Wald- und Parkwegen Hinweisschilder aufgehängt. Hier sollten Fahrradfahrer nicht ohne Licht und Fußgänger mit einer Lampe unterwegs sein, um den Tieren ausweichen zu können.
Wer den Tieren sicher über die Straße helfen will, kann bei den Amphibienhilfsaktionen des NABU Leipzig mitmachen. Helfer melden sich am besten per E-Mail oder telefonisch unter 0341 6884477. ◼
Der NABU setzt sich für eine naturnahe Pflege von Kleingärten, Parkanlagen und Grünflächen ein. Davon können viele Vogelarten, aber auch Insekten oder Igel profitieren. Garten- und Grundstücksbesitzer, Inhaber von Firmengeländen oder von Wohnanlagen sind aufgerufen, Blumenwiesen anzulegen und zu erhalten, auf denen diese Tiere Nahrung finden können. Dafür sind kleine oder größere Flächen geeignet, aber auch ein Pflanzkübel mit bunten Blüten und nahrhaften Sämereien auf der Terrasse können eine wertvolle Nahrungsquelle sein. Um neue vogel- und insektenfreundliche Flächen entstehen zu lassen, verteilt der NABU Leipzig auch in diesem Jahr wieder kleine Samentütchen mit den passenden Pflanzenarten. Der Inhalt reicht für etwa einen bunten Quadratmeter Lebensraum in der Stadt. ◼
Die Stadtverwaltung plant offenbar, im Floßgraben wieder Motorboote fahren zu lassen. Der NABU Leipzig lehnt diese Pläne ab. Ruhe und klares Wasser im Floßgraben will nicht nur der Eisvogel.
Motorboote würden das Gewässer trüben und damit unter anderem den Jagderfolg der Eisvögel verringern. Der Floßgraben ist für Motorboote ungeeignet.
Zudem darf der gegenwärtig gute Bruterfolg der Eisvögel nicht als Rechtfertigung dafür dienen, seinen Schutz zu verringern und zusätzliche Störungen herbeizuführen. Vielmehr sind weitere
Schutzbemühungen notwendig, um den erfolgreichen Eisvogelschutz weiter zu garantieren oder sogar noch zu auszuweiten. Dieses Ziel sollte man im Europäischen Vogelschutzgebiet Leipziger Auwald
anstreben; eine Förderung des Motorbootverkehrs dient hingegen nicht den Schutzzielen und auch nicht den Interessen einer naturverträglichen Auwaldnutzung. ◼
Für die Umsetzung der vielfältigen Projekte im Natur- und Artenschutz sucht der NABU zurzeit in Leipzig und Umgebung Unterstützer. Ein NABU-Werbeteam ist unterwegs, um neue Mitglieder zu
gewinnen. Zu den Werberegionen gehören auch Orte in der Nähe der vom NABU betreuten Schutzgebiete Kulkwitzer Lachen, Grabschützer See und Papitzer Lachen.
Das Werbeteam informiert auf seiner mehrwöchigen Tour über Aktivitäten des NABU und lädt zum Mitmachen ein. Wer den NABU in der Region unterstützen möchte, kann das als aktives oder passives
Mitglied tun.
Das NABU-Werbeteam ist an seinen blauen Jacken mit NABU-Logo erkennbar. Jedes Team-Mitglied besitzt einen Werber-Ausweis, Bargeld wird nicht entgegengenommen.
Weitere Informationen gibt es beim NABU Sachsen unter 0341 337415-0 oder per E-Mail. ◼
Schmetterlinge gelten als die Edelsteine der Luft, ihr Anblick erfreut viele Naturfreunde, doch der Mensch behandelt die Schmetterlinge nicht entsprechend. Den Insekten gehen immer mehr Lebensräume verloren. Klimawandel, Pestizide, Landschaftszerstörung sorgen dafür, dass viele Arten bedroht sind. Und für die Schmetterlinge sind die Probleme oft doppelt groß, denn die erwachsenen Falter und ihre Larven haben unterschiedliche Ansprüche an die Lebensräume.
Wenn man in die Vergangenheit blickt, stellt man fest, dass die Schmetterlingsfauna auch in Leipzig früher anders aussah als heute. Nicht für alle Arten sind die Veränderungen negativ, einige profitieren sogar davon. Am 1. März 2017 standen die Schmetterlinge im Mittelpunkt eines NABU-Vortragsabends im Naturkundemuseum. Der Leipziger Schmetterlingsexperte Ronald Schiller gab einen Einblick in „Die Leipziger Schmetterlingswelt und die Veränderungen in den letzten 200 Jahren“. zahlreiche Schmetterlings- und Naturfreunde waren zu dem Veranstaltungsabend gekommen und diskutierten auch über das Für und Wider von Naturschutzmaßnahmen, die nicht immer auch für die Schmetterlinge von Vorteil sind.
Mit großer Sorge beobachten Vogelschützer bundesweit den Einsatz einer sogenannten "Vogelabwehrpaste". Dieser silikonartige Kleber wird auf Geländern, Fensterbrettern oder Dächern aufgebracht, um Vögel zu vertreiben. Von den Herstellern wird das Mittel als harmlos angepriesen, doch das ist es nicht. Es hat für die Vögel tödliche Folgen. Der NABU Leipzig fordert deshalb alle auf, dieses Mittel keinesfalls einzusetzen! Die Verwendung ist nach Auffassung des NABU gesetzeswidrig.
Wer Stellen kennt, an denen die gefährliche Klebepaste bereits verwendet wurde oder wer Vögel mit verklebtem Gefieder beobachtet, informiert bitte die Wildvogelhilfe des NABU Leipzig
telefonisch unter
0341 927 62 027 oder per E-Mail.
Wenn die Tiere mit dem heimtückischen Gel in Kontakt kommen, bleiben sie kleben. Sie verenden qualvoll oder verkleben sich das Gefieder, so dass sie flugunfähig werden. Wenn sie nicht gefunden werden, verhungern diese Vögel. Sie von den Verklebungen zu befreien ist ein sehr aufwändiger Prozess. Leider sind in Leipzig und anderen deutschen Städten bereits Todesopfer zu beklagen, darunter Kohlmeisen und ein Turmfalke. Weiterlesen
Städte bieten Fledermäusen wichtige Lebensräume – doch diese schwinden immer mehr. Mit dem Projekt „BatCities“ möchte der NABU den Fledermausschutz in der Stadt stärken. Den Auftakt machen die Fledermausstädte Berlin, Hamburg und Leipzig. Hier bietet der NABU Seminare an und lädt anschließend dazu ein, die ehrenamtlichen Aktivitäten zum Fledermausschutz dauerhaft zu unterstützen.
Interessierte, die sich kostenlos zum Fledermausschützer ausbilden lassen wollen, können sich bis zum 5. März 2017 bewerben.
Seit 2008 betreut der NABU Leipzig mehr als 600 Nistkästen auf Friedhöfen, in Parkanlagen und im Auwald. Jedes Jahr im Winter werden alle Nisthilfen kontrolliert, gesäubert und bei Bedarf repariert. Anhand von Spuren und Nestern kann man feststellen, welche Vögel die Bruthilfen angenommen haben. Dabei entdeckt man auch immer wieder Überraschungen in den Nistkästen. Für Gäste gibt es viele Informationen über Nistkästen und heimische Vögel.
Am Freitag, dem 17. Februar 2017, haben Vogelschützer des NABU Leipzig im Wildpark 12 Bruthilfen greinigt. Das war die letzte Nistkastenaktion in diesem Winterhalbjahr. Die Nisthilfen des NABU Leipzig im gesamten Stadtgebiet sind nun pünktlich zum Beginn der Brutsaison bezugsfertig.
Der Arbeitskreis Vogelschutz bedankt sich bei allen fleißigen Naturfreunden, die bei der Nistkastenwartung mitgemacht haben! Ein Dank gilt auch allen Spendern, die Bau und Reparatur der Nistkästen finanziell unterstützt haben. Weitere Spenden sind herzlich willkommen: Stichwort "Vogelschutz". Weiterlesen
Bald ist der Winter vorbei, dann beginnt in der Tierwelt die Wohnungssuche. Fledermäuse suchen eine Bleibe, um die warmen Tag zu verbringen, erst in der Nacht kommen sie heraus. Vögel suchen Höhlen, um darin ein Nest zu bauen und Junge aufzuziehen. Auch Spinnen und Insekten suchen Ritzen und Stängel. Doch unsere tierischen Nachbarn sind oft erfolglos bei der Wohnungssuche.
Der Mensch hat viele Lebensräume und natürliche Unterschlupfmöglichkeiten zerstört. Man kann den Tieren deshalb sehr gut mit künstlichen Unterschlupfmöglichkeiten helfen: Fledermauskästen, Insektenhotels, Vogelnistkästen.
Deshalb lädt der NABU Leipzig rechtzeitig vor dem Frühlingsbeginn zum Tierwohnungsbau ein: Samstag, 11. Februar 2016, 15 Uhr. Das NABU-Naturschutzbüro in Gohlis (Corinthstraße 14) wird zur Bastelwerkstatt, in der gesägt, gehämmert und geschraubt wird. Die selbstgebauten Tierhäuschen kann man dann gegen einen Materialpreis von 10 Euro mitnehmen und für die tierischen Nachbarn zuhause aufhängen. Vom NABU gibt es Tipps, für die richtige Montage und auch für eine naturnahe Gestaltung von Gärten und Höfen.
Beim Bastelnachmittag kann man sogar einen Haselmauskasten bauen. Dieses possierliche Tierchen wurde vor kurzem zum „Wildtier des Jahres 2017“ gekürt.
Die Veranstaltung ist öffentlich und auch für Familien mit Kindern geeignet. Eine Anmeldung ist erforderlich – per E-Mail oder telefonisch unter 0341 6884477.
Der NABU Leipzig hat gemeinsam mit den Naturschutzverbänden BUND Sachsen, NuKLA und Ökolöwe bei der Landesdirektion Sachsen Beschwerde gegen das Wassertouristische Nutzungskonzept in der Region Leipzig (WTNK) eingelegt. Dass es ohne Umweltverträglichkeitsprüfung und ohne die notwendige Beteiligung der Öffentlichkeit realisiert wird, obwohl es erhebliche ökologische Auswirkungen hat, halten die Verbände für rechtswidrig.
Für das Leipziger Auenökosystem ist nur eine naturverträgliche Nutzung möglich, um es in seiner einzigartigen Bedeutung für Mensch und Natur zu erhalten. Das WTNK ist ohne Umweltverträglichkeitsprüfung entstanden, der fachliche und gesellschaftliche Diskurs fand nicht ausreichend statt. Angesichts der vorwiegend wirtschaftlichen Ziele bringt das WTNK die ohnehin bedrohte Artenvielfalt im Leipziger Auwald noch weiter in Bedrängnis. Damit diese Vorhaben unsere Auenlandschaft nicht zerstören und die grüne Vielfalt erhalten bleibt, haben die Naturschutzverbände die Landesdirektion Sachsen darum gebeten, die Rechtmäßigkeit des WTNK zu prüfen.
Der Leipziger Auwald als grünes Juwel in der wachsenden Großstadt ist für viele Leipzigerinnen und Leipziger ein Ort der Ruhe und Erholung. Gerade deswegen erfordert das WTNK eine angemessene Öffentlichkeitsbeteiligung. Daran fehlt es bislang. ◼
Am 21. Januar haben in Berlin 18.000 Menschen für gesundes Essen, eine bäuerlich-ökologischere Landwirtschaft, artgerechte Tierhaltung und fairen Handel demonstriert. Getragen wurde die Aktion von einem breiten gesellschaftlichen Bündnis aus mehr als 45 Organisationen, zu denen auch der NABU gehört. Das Motto in diesem Jahr: „Agrarkonzerne: Finger weg von unserem Essen!“
Auch der NABU Leipzig hat mitdemonstriert.
Jedes Jahr im Januar ruft der Naturschutzbund zur großen winterlichen Vogelzählung auf. Bei dieser „Stunde der Wintervögel“ kann jeder mitmachen, der sich eine Stunde Zeit nimmt. Man beobachtet die Tiere in der unmittelbaren Umgebung, notiert die Anzahl und die Vogelarten und meldet alles dem NABU. Dabei kann man Preise gewinnen, lernt etwas über die heimische Vogelwelt und hilft beim Vogelschutz. Denn die zahlreichen Daten aus ganz Deutschland liefern wertvolle Informationen über die Bestandsentwicklung bestimmter Vogelarten. 2017 fand die Stunde der Wintervögel vom 6. bis zum 8. Januar statt.
Der NABU Leipzig hatte Führungen angeboten, bei denen man sich zusammen mit anderen an der Aktion beteiligen und Informationen über die Vögel bekommen konnte. Weiterlesen
Der Rote Milan ist ein Greifvogel, der sich vor allem von Kleintieren ernährt, insbesondere von Mäusen. Das größte Problem für ihn ist der Verlust seiner Lebensräume in der offenen Landschaft. Industrielle Landwirtschaft hat hier zu einem großen Artensterben geführt, und das gefährdet die Nahrungsgrundlage des Rotmilans. Um dem etwas entgegen zu setzen, wurde das nationale Projekt „Rotmilan – Land zum Leben“ initiiert, um Landwirte zu beraten. Ziel ist es, in neun Modellregionen die Agrarlandschaft so zu gestalten, dass der Rotmilan eine gute Lebensgrundlage hat.
Der NABU-Regionalverband Leipzig hatte Peter Solluntsch vom Landschaftspflegeverband Nordwestsachsen eingeladen, der beim Vortragsabend am 4. Januar 2017 im Naturkundemuseum das Projekt „Rotmilan – Land zum Leben“ vorstellte.
45 Zuhörer waren gekommen, so dass der Veranstaltungsraum bis zum letzten Sitzplatz gefüllt war. Mit großem Interesse verfolgten die Gäste den Vortrag; anschließend gab es eine Diskussion mit dem zum teil sehr fach- und ortskundigen Publikum. Weiterlesen
Von Jahr zu Jahr werden es mehr Vögel, die schwer verletzt in der Wildvogelhilfe des NABU Leipzig abgegeben werden. Im Jahr 2016 wurden 175 Vögel gemeldet, die durch Katzen verletzt oder getötet wurden. Der NABU Leipzig klärt seit Jahren auf, welchen Einfluss freilebende Hauskatzen auf heimische Wildtiere haben. Dabei gibt es zwar häufig, aber nicht nur, unvernünftige Katzenhalter, die ihren Katzen vollkommen unbesorgt Freilauf gewähren. Freilaufende und verwilderte Katzen können sich unkontrolliert vermehren, wodurch die Probleme weiter wachsen. Es gibt aber engagierte tierliebe Menschen, die sich um die Kastration verwilderter Hauskatzen kümmern, so auch einen Leipziger Straßenkatzen-Verein. Dieses Engagement möchte der NABU Leipzig unterstützen. In
Zusammenarbeit mit dem Straßenkatzen-Verein will der NABU Tierarztkosten für Kastrationen übernehmen. Wenn sich die Katzen nicht mehr unkontrolliert vermehren können, ist das auch ein Beitrag für den Vogelschutz. Dafür hatte der NABU Leipzig Ende November um Spenden gebeten. Bereits nach vier Wochen ist die Spendensumme zusammengekommen, die nun für das Projekt verwendet werden kann. Der NABU bedankt sich bei allen Spendern sehr herzlich für die Unterstützung!
2017