In Leipzig wird gebaut – oft ohne Rücksicht auf die heimische Tierwelt. Viele Sanierungsmaßnahmen werden den Behörden nicht bekannt, weshalb der gesetzliche Schutz für die betroffenen Lebensstätten oft nicht durchgesetzt wird. Um dem wenigstens ein Stück weit vorzubeugen, erfasst der NABU Leipzig jedes Jahr Vogel-Nistplätze an Gebäuden. Die Daten werden regelmäßig an die Naturschutzbehörde und das Amt für Bauordnung und Denkmalpflege geschickt. Bei Baumaßnahmen sollen die zuständigen Behörden ein Artenschutzgutachten beauftragen und bei Verlust der Nistplätze den Anbau von Ersatznistkästen fordern. Zum Ende des Jahres 2021 hat sich die Zahl der ehrenamtlich erfassten Beobachtungsorte auf 965 erhöht. Das ist ein wichtiger Beitrag zum Artenschutz in der Stadt; beispielsweise konnte Leipzigs größte Mauerseglerkolonie aufgrund der NABU-Initiative gerettet werden. In einigen Stadtteilen gibt es vergleichsweise wenige nachgewiesene Nistplätze. Daher startet der NABU Leipzig einen Aufruf: Von Ende März bis Ende Juni sollen Vogelfreunde die Gebäude im eigenen Stadtteil beobachten, ob Vögel in Nischen an der Fassade, unter Fensterbrettern, hinter Dachrinnen oder irgendwo am Dach einfliegen und vielleicht auch Nistmaterial eintragen. Die Beobachtungen kann man dann per E-Mail an den NABU melden. Weiterlesen
Der Vogel des Jahres 2022 ist der zweite, der bei einer öffentlichen Wahl bestimmt wurde. Gewonnen hat der Wiedehopf (Upupa epops). Er benötigt halboffene bis offene insektenreiche Landschaften, und Insekten gibt es nur ohne Pestizideinsatz, deshalb war sein Wahlslogan „Gift ist keine Lösung“. Der NABU Leipzig wird im Verlauf des Jahres mit verschiedenen Aktionen über den Vogel des Jahres informieren und sein Wahlkampfmotto aufgreifen, um auch in Leipzig mehr Giftverzicht und mehr Insektenschutz zu erreichen.
Mit seinem orangeroten Gefieder und seiner markanten Federhaube ist der Wiedehopf einer der auffälligsten heimischen Vögel, dennoch werden die wenigsten diesen Vogel jemals selbst in der Natur gesehen haben, denn er kommt nur in wenigen Regionen Deutschlands vor. In der Region Leipzig wird immer wieder einmal ein Wiedehopf beobachtet, Ansiedlungsversuche sind aber bisher nicht erfolgreich. Bei den meisten Beobachtungen handelt es sich um Durchzügler. Es gibt Hinweise, dass der Wiedehopf in der Region Leipzig früher einmal zuhause war, heute ist er in Sachsen fast nur noch im Nordosten nachgewiesen, wo es nur bis zu 100 Brutpaare gibt.
Der Wiedehopf liebt warme, offene Lebensräume in denen er Höhlen oder Halbhöhlen zum Brüten findet sowie Großinsekten, von denen er sich ernährt. Da er am Boden jagt, darf die Bodenvegetation nicht zu dicht sein. Aufgrund von Flächenversiegelungen und intensiver Landwirtschaft fehlen ihm geignete Nahrungshabitate, aber auch Nistmöglichkeiten. Eigentlich nistet der Wiedehopf vorwiegend in alten Baumhöhlen, da diese heute weitgehend fehlen, nimmt er aber auch gerne Nisthilfen an. Offene, strukturreiche Landschaft hingegen ist rar. Zudem macht sich das Insektensterben negativ bemerkbar – wie auch vielen anderen Tieren fehlt dem Wiedehopf dadurch die Nahrungsgrundlage. Weiterlesen
Jedes Jahr im Januar ruft der NABU zur großen winterlichen Vogelzählung auf. Bei dieser „Stunde der Wintervögel“ kann jeder mitmachen, der sich eine Stunde Zeit nimmt. Man beobachtet die Tiere in der unmittelbaren Umgebung, notiert die Anzahl und die Vogelarten und meldet alles dem NABU. Dabei kann man Preise gewinnen, lernt etwas über die heimische Vogelwelt und hilft beim Vogelschutz; denn die zahlreichen Daten aus ganz Deutschland liefern wertvolle Informationen über die Bestandsentwicklung bei Vogelarten im Siedlungsraum. Gerade diese Arten sind mehr und mehr bedroht – in Leipzig besipielsweise durch rücksichtslose Bauprojekte und den fortschreitenden Verlust der Stadtnatur.
2022 fand die Zählung vom 6. bis 9. Januar statt, bis zum 17. Januar 2022 konnte man dem NABU noch Zählergebnisse melden.
Der NABU Leipzig konnte angesichts der Corona-Lage keine Exkursionen zur gemeinsamen Vogelzählung anbieten. Stattdessen waren NABU-Aktive an den ursprünglich geplanten Veranstaltungsorten, um
dort dennoch die Vogelwelt zu erfassen. Weiterlesen
Forscher- und Entdeckerauftrag für den Monat Januar und Informationen zur (Schul)stunde der Wintervögel
Junge Naturschützer erfahren, wie man beim Vogelschutz helfen kann. mehr
2021 war erneut ein Jahr im Zeichen der Corona-Pandemie. Gerne würden die Menschen wieder zur „Normalität“ zurückkehren. Doch es lohnt sich, darüber nachzudenken, welche Folgen unser „normales“ Leben für Natur, Umwelt und Klima hat. Ist es normal, am Silvesterabend mit einem Feuerwerk Müll, Lärm und Feinstaub zu produzieren und dafür Unsummen Geld zu verbrennen?
Jahr für Jahr ruft der NABU Leipzig dazu auf, kein Silvesterfeuerwerk zu zünden. Aufgrund der Corona-Pandemie ist Feuerwerk 2021 ohnehin nur eingeschränkt möglich, aber auch im Interesse von Umwelt und Wildtieren sollte man darauf verzichten! Um auf die Probleme hinzuweisen und die Menschen zu informieren, hat der NABU Leipzig auch in diesem Jahr wieder in verschiedenen Parkanlagen Hinweisschilder aufgehängt. Aushang
Bei Tieren löst die ungewohnte nächtliche Silvesterknallerei Panik aus. Deshalb bittet der NABU Leipzig darum, Feuerwerk zu unterlassen – das gilt besonders in der Nähe von Schutzgebieten, Parks und Gartenanlagen, die man als Rückzugsgebiet der Tierwelt respektieren sollte. Wenn überall geböllert wird, können beispielsweise Vögel nur in die Höhe flüchten. Dadurch verlieren sie viel Energie. Sie finden keinen Schlafplatz und fliegen bis zur Erschöpfung umher. Für viele Vögel, aber auch andere Tiere hat der Silvester-„Spaß“ der Menschen schlimme Folgen. Im Rosental sowie im Clara-Zetkin- und im Johannapark gibt es im Winter große Schlafgemeinschaften von Vögeln. Neujahr werden dort leider jedes Jahr tote und verletzte Tiere gefunden – Opfer menschlicher Rücksichtslosigkeit. Verbrennungen, Schockzustände, geschädigte Hörorgane und andere Verletzungen werden bei Tieren nach Silvester festgestellt. Außerdem sollten sich alle bemühen, Grünflächen und Gewässer nicht in Abfallplätze zu verwandeln. Diese „Silvestertradition“ hat keine Existenzberechtigung.
Der NABU-Regionalverband Leipzig wünscht allen ein gesundes neues Jahr!
Obwohl eigentlich zum Jahresende alles besinnlich und friedlich sein sollte, bricht oftmals Stress aus – unverschuldet traf es jetzt auch den NABU. Der Naturschutzbund hatte im Januar 2021 die Beseitigung ökologisch wertvoller Bäume und Sträucher auf dem Wilhelm-Leuschner-Platz gestoppt. Seitdem gibt es eine juristische Auseinandersetzung darüber, ob die Fällgenehmigung zurecht erteilt wurde oder nicht. Doch bevor dazu das Verfahren am Verwaltungsgericht überhaupt beginnen konnte, wollte die Stadtverwaltung nun vollendete Tatsachen schaffen: Anfang Dezember ordnete sie den „sofortigen Vollzug“ der Fällgenehmigung an. Obwohl noch immer keine Baugenehmigung vorliegt, sollte der Antragsteller die Möglichkeit bekommen die vom NABU gestoppten Rodungen zu vollenden. Umgehend hat der NABU-Landesverband Sachsen daraufhin beim Verwaltungsgericht einen Eilantrag gestellt, um die Naturvernichtung zu stoppen. Zugleich will der NABU damit erreichen, dass das Gericht über den Fall überhaupt noch entscheiden kann. Als Reaktion auf dieses schnelle und konsequente Handeln des NABU hat die Stadtverwaltung ihre Anordnung auf sofortigen Vollzug „ausgesetzt“. Das Gericht hat daraufhin auf eine Eilverfügung verzichtet, denn der zugesicherte Aufschub ist verbindlich. Die Natur hat damit eine weitere Gnadenfrist bekommen, doch die Zerstörung ist nach wie vor beabsichtigt. Der NABU kritisiert das fragwürdige Vorgehen der Stadtverwaltung, die offenbar unter allen Umständen die Rodungen vorantreiben will. Am 23. Dezember 2021 gab es eine kurze, spontane und coronakonforme Protestaktion des NABU auf dem Wilhelm-Leuschner-Platz. Weiterlesen
Die Beauftragung eines Rechtsanwalts und mögliche Gerichtsverfahren sind mit erheblichen Kosten verbunden. Der NABU ist für solche Ausgaben auf Spenden angewiesen. Bitte unterstützen Sie den Kampf für den Erhalt der Stadtnatur mit einer Spende – Herzlichen Dank!
In den letzten 40 Jahren ist der Bestand des Kiebitzes in Sachsen um 95 Prozent eingebrochen. Kiebitze gehören damit laut Roter Liste Sachsen zu einer vom Aussterben bedrohten Vogelart. Kiebitze leiden unter den Bedingungen der industriellen Landwirtschaft. In Folge von Lebensraumverlust weicht der einstige Wiesenbrüter immer häufiger auf Ackerland aus, wo die Gelege aber häufig Beutegreifern zum Opfer fallen. Um das Prädationsrisiko für Gelege zu minimieren, möchte der NABU Leipzig vier Nistplätze mit Nestschutzkörben vor Füchsen, Krähen und anderen Fressfeinden schützen. In anderen Bodenbrüterprojekten haben sich solche Körbe bereits bewährt. Ein Schutzkorb kostet 175 Euro, vier dieser Nestschutzkörbe kosten 700 Euro. Für den Kauf hat der NABU Leipzig im Dezember 2021 um Spenden gebeten, und die Aktion war erfolgreich! Vier Kiebitz-Nestschutzkörbe zum Schutz vor Prädatoren konnten aus Rheinland-Pfalz abgeholt werden. Dort werden solche Körbe von einer Metallbaufirma hergestellt. Dankeschön an alle Spender! Weitere Informationen
Gemeinsamer Arbeitseinsatz von Stadtreinigung und NABU Leipzig. Fotos: Beatrice Jeschke
Um die Biodiversität im Park zu fördern, fand am 8. Dezember 2021 eine zweite Pflanzaktion auf dem Heinrich-Budde-Platz statt. Der gemeinsame Arbeitseinsatz von NABU Leipzig, Stadtreinigung und Denkmalschutzbehörde ist die Fortsetzung der Pflanzaktion, die hier im März stattgefunden hatte. Die damals gepflanzten Strauchflächen wurde mit weiteren heimischen Gehölzen ergänzt, zudem wurden einige größere Sträucher gepflanzt und zahlreiche Frühblüher-Blumenzwiebeln wurden gesteckt. Weiterlesen
Der NABU Leipzig hat sich 2021 mit dem Projekt „mein Biotop“ sowie mit der Projektidee „Wildbienen Leipzig“ für den eku-Zukunftspreis des Sächsischen Staatsministeriums für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft beworben. Beide Projekte wurden in der Kategorie „Zivilgesellschaft“ ausgezeichnet und mit einem Preisgeld gewürdigt.
Bei der Projektidee „Wildbienen Leipzig“ geht es um den Aufbau einer Internetseite, die über die in Leipzig nachgewiesenen Wildbienenarten informiert. Es geht darum, ökologische Zusammenhänge in der Natur darzustellen, nämlich die Verknüpfung zwischen heimischen Pflanzen und den einzelnen Wildbienenarten. Das Projekt „mein Biotop“ läuft bereits seit Juli 2021. Es hat zum Ziel, Lebensräume durch Aufklärung zu schützen und mit einfachen Mitteln neue Biotope zu schaffen. Auf der zugehörigen Website www.mein-Biotop.de werden verständlich die engen Beziehungen einzelner Arten im Ökosystem aufgezeigt, und der NABU gibt Tipps, wie man funktionale Lebensräume schaffen kann. Pressemitteilung
In Paunsdorf wurden Fahrstuhlscheiben wirksam gegen Vogelschlag beklebt, nachdem der NABU Leipzig 16 Monate lang für diese Lösung eingetreten ist. In dieser Zeit mussten leider 18 tote Vögel dokumentiert werden. Die tatsächliche Zahl der Toten und Verletzten ist sicher noch größer, denn nicht alle werden aufgefunden.
Leider ist das Erreichte auch in diesem Fall nur ein Teilerfolg, denn es wurden nur jene Glasschächte vogelsicher umgestaltet, an denen die Todesopfer dokumentiert wurden. Die übrigen Schächte sind nach wie vor potenzielle Todesfallen für die Vögel. Der ehrenamtliche Kampf für die Vogelwelt muss darum weitergehen, der NABU wird die Situation weiter beobachten. Zudem sind diese Glasflächen nur ein weiterer Einzelfall. Mit Beharrlichkeit und großem Zeitaufwand waren hier NABU-Mitglieder im Einsatz, an vielen anderen Glasflächen ist die Lage ähnlich dramatisch, doch dort sterben die Tiere oft unbemerkt. Darum bittet der NABU um Unterstützung: Wer helfen möchte oder Kollisionsopfer findet, kann sich per E-Mail melden.
Vögel können verglaste Flächen nicht als Hindernis wahrnehmen, die Kollision endet meist tödlich für die Tiere. Durch vogelsicher gestaltetes Glas kann man das leicht vermeiden, leider wird das bei Baumaßnahmen fast nie berücksichtigt, obwohl es gesetzlich verboten ist, geschützte Tiere zu töten oder zu verletzen. Weitere Informationen
Der NABU Leipzig kümmert sich um rund 800 Nisthilfen in Parkanlagen und auf Friedhöfen. Jedes Jahr zwischen Oktober und Februar werden sie kontrolliert und repariert. Dabei kann man anhand von Spuren und Nestern feststellen, welche Vögel gebrütet haben. Am 13. November 2021 fand ein Arbeitseinsatz auf dem Südfriedhof statt, wo rund 60 Nisthilfen betreut werden. Sieben ehrenamtliche Helfer beteiligten sich daran und dokumentierten den diesjährigen Bruterfolg. Weiterlesen
Eines der umfangreichen Arbeitsgebiete des NABU Leipzig ist der Erhalt lebendiger Stadtnatur. Mit mehreren Initiativen, teils gemeinsam mit anderen Verbänden, kämpft der NABU Leipzig für mehr Natur in der Stadt und für eine verantwortungsvolle Stadtentwicklung. Deshalb begrüßt der NABU, dass der Stadtrat am 10. November 2021 die Erarbeitung einer Grünsatzung beschlossen hat. Der NABU wird die Umsetzung kritisch begleiten, denn es gibt bereits zahlreiche Beschlüsse und Konzepte mit wohlklingenden Namen, die jedoch in der Regel nicht wirksam umgesetzt werden. Angesichts des Artensterbens gibt es aber keine Zeit mehr zum Warten. Deshalb hat der NABU zahlreiche Projekte gestartet, um neue Lebensräume zu schaffen. Jeder kann mitmachen und sich am Artenschutz beteiligen. Weiterlesen
Rund 20 freiwillige Helfer waren im Einsatz, um heimische Sträucher und alte Obstbaumsorten zu pflanzen. Fotos: Heike Strunk
Am 6. November 2021 fand eine Pflanzaktion in der Kleingartenanlage „Kultur“ statt. Der NABU Leipzig war gemeinsam mit der Initiative „Leipzig pflanzt“ und interessierten Kleingärtnern im Einsatz. Zur Förderung der Artenvielfalt wurden 111 heimische Sträucher sowie 34 Obstbäume gepflanzt. Weiterlesen
Am 16. Oktober 2021 hatte der NABU Leipzig wieder zur Feuchtwiesenmahd an den Papitzer Lachen eingeladen. Zwölf Helfer versammelten sich zum Arbeitseinsatz bei trockenem und sonnigem Wetter. Eine besondere Herausforderung wurde in diesem Jahr der Hin- und Rückweg, der aufgrund des Wasserstands in den Lachen durch unwegsames Unterholz führen musste. Neben der Arbeit gibt es auch immer spannende Entdeckungen in der Natur, die in der Herbstsonne viele schöne Momente zu bieten hatte. Weiterlesen
Für den Kauf weiterer Flächen in dem ökologisch wertvollen Gebiet bittet der NABU um Spenden
Herzlichen Dank allen Unterstützern!
Doch die Gefahr ist nicht gebannt. Geschockte Anwohner melden sich immer wieder beim NABU, wenn sie neuen Naturfrevel auf dem Areal beobachten. Obwohl Anwohner und NABU ihre Standpunkte mehrfach verdeutlicht haben, werden sie über den Fortgang der Maßnahmen nicht informiert und ihre Einwände bleiben unberücksichtigt. Im Zuge der Öffentlichen Auslegung zum Bebauungsplan hat der NABU die Möglichkeit einer Stellungnahme genutzt. Obwohl der NABU im Vorfeld wiederholt auf die Probleme aufmerksam gemacht hat, sind in dem Plan die artenschutzfachlichen Belange nicht in ausreichender Form berücksichtigt worden. Deshalb lehnt der NABU den Bebauungsplan ab. Stellungnahme
Zu Beginn des Jahres konnte der NABU Leipzig mit einem Positionspapier zum Thema Baumscheiben aufdecken, dass die bisherige Praxis, alle Pflanzen auf Baumscheiben zu entfernen, ohne Rechtsgrundlage und Sinn erfolgte. Das Thema wurde daraufhin vom Stadtrat aufgegriffen, der in seiner Sitzung am 13. Oktober 2021 beschlossen hat, dass die Vegetation auf Baumscheiben belassen wird. Ab kommendem Jahr dürfen nun die Wildkräuter wachsen, das hilft nicht nur dem Straßenbaum sondern fördert auch die Biodiversität in der Stadt, denn unsere Insekten sind auf heimische Wildkräuter angewiesen. Der NABU Leipzig freut sich, dass er als Vorreiter mit seinem Positionspapier für dieses Thema sensibilisieren konnte. Weitere Umweltverbände und Stadtratsfraktionen haben die Position des NABU unterstützt. Weitere Informationen
Fotos: René Sievert, Christina Gauglitz
Jedes Jahr zum Höhepunkt des Vogelzugs finden in ganz Europa Veranstaltungen zur Vogelbeobachtung statt, in Deutschland ruft der NABU jedes Jahr dazu auf. Auch 2021 hat sich der NABU Leipzig wieder am „EuroBirdWatch“ beteiligt. Vogelfreunde waren eingeladen zur Vogelbeobachtung am Kiessandtagebau Rehbach. Hier konnten vor allem verschiedene Wasservögel ausgiebig beobachtet werden, darunter mehrere Gänsearten. Weiterlesen
Am 24. September 2021, unmittelbar vor der Bundestagswahl, fand ein weltweiter Klimastreik statt. Deutschlandweit waren mehr als 600.000 Menschen auf den Straßen und forderten von einer neuen Bundesregierung schnelles und konsequentes Handeln für den Klimaschutz. In Leipzig demonstrierten mehr als 10.000 Menschen, NABU und NAJU beteiligten sich und machten deutlich, dass es sich um eine Doppelkrise handelt. Wir erleben nicht nur einen Klimanotstand, sondern auch eine Krise der Biodiversität – es droht ein Massenaussterben. Biologische Vielfalt sorgt für widerstandsfähige Ökosysteme, geschädigte Ökosysteme können dem Klimawandel hingegen nichts entgegensetzen. Der Verlust von Biodiversität und Naturlandschaft verstärkt den Klimawandel zusätzlich. Leider reagiert auch die Politik in Leipzig darauf noch völlig unzureichend. Unverantwortlich werden weiterhin Flächen versiegelt, Bäume gefällt, Hecken gerodet und Lebensräume beseitigt. Die Bundestagswahl muss eine Klimawahl und eine Naturwahl werden! Weiterlesen
Im Johannapark entstehen artenreiche Langgraswiesen. Als eine erste Maßnahme gab es am 20. September 2021 eine sogenannte Mahdgutübertragung. Dafür wurde samentragendes Mahdgut von einer artenreichen Spenderfläche auf die zu entwickelnde Wiese aufgebracht, sodass sich die Pflanzen auf der neuen Fläche selbst aussäen. Auf einer zweiten Fläche wurden heimische Wildpflanzenarten ausgesät. Die Langgraswiesen sollen Insekten und anderen Tieren als Lebensraum dienen und durch ihre Blütenvielfalt reichhaltige Nahrung bieten. Neben der Entwicklung artenreicher Wiesen sollen auch Strauchflächen nachgepflanzt oder neu angelegt werden. Die Umsetzung erfolgt in Zusammenarbeit mit dem NABU Leipzig sowie BUND und Ökolöwe. Weiterlesen
Fotos: René Sievert
Die Menschheit produziert riesige Mengen Kunststoffmüll, ein Großteil davon landet in den Ozeanen und ist hier zu einem gigantischen Umweltproblem geworden. Um darauf aufmerksam zu machen, findet alljährlich der Internationale Küstenreinigungstag (ICCD) statt. Weltweit sind Menschen aufgerufen, Unrat an Stränden, aber auch an Flussufern einzusammeln. Auch 2021 hat sich der NABU Leipzig wieder daran beteiligt: Am 18. September wurde zwei Stunden lang Müll am Elsterbecken eingesammelt. Am Vormittag waren NABU-Helfer bereits bei einer anderen Müllsammlung im Einsatz: Die Stadtreinigung hatte zum Cleanup in den Rietschkewald in Gohlis-Nord eingeladen. Weiterlesen
Am 11. September 2021 war der NABU Leipzig mit einem Stand beim Tag der Offenen Tür im Zaubergarten. Es gab Informationen über das neue Projekt „mein Biotop“ und zu vielen anderen Projekten des NABU Leipzig. Bei Kindern war das „Glücksrad“ besonders beliebt, an dem man Fragen zu heimischen Tierarten beantworten konnte. Weiterlesen
Eine Woche zuvor, am 5. September, war der NABU Leipzig ebenfalls mit einem Infostand beim Lützschenaer Schlossparkfest. Auch dort gab es Informationen zu NABU-Projekten und zur Naturschutzarbeit in Leipzig sowie viele interessante Gespräche mit Besuchern des Festes. Als Aktion für kleine und große Naturfreunde gab es ein Bilderrätsel über heimische Kräuter und heimische Vögel. Weiterlesen
Der Sommer ist für viele Menschen eine Zeit von Ruhe und Erholung. Doch selbst im Urlaub wird man inzwischen mit alarmierenden Nachrichten zur Klimakrise und zum weltweiten Artensterben konfrontiert: Starkregen, Waldbrände, veränderte Tierwelt, verschwundene Natur. Auch der NABU Leipzig ist für Fragen zu diesen Themen immer wieder Ansprechpartner und versucht, auf die Probleme hinzuweisen und für ein besseres Miteinander von Mensch und Natur zu werben. In den vergangenen Wochen berichteten beispielsweise das Stadtmagazin Urbanite, das Lokalradio mephisto 97.6 und das Podcastradio detektor.fm.
Artenvielfalt erhalten | Insektensterben in Leipzig | Licht aus für die Umwelt |
Die internationale Batnight findet jedes Jahr statt, um über Fledermäuse zu informieren und für ihren Schutz zu werben – 2021 zum 25. Mal. In ganz Deutschland hat der NABU zu diesem Anlass Veranstaltungen und Aktionen angeboten. Daran beteiligt sich auch der NABU Leipzig und hatte am 28. August 2021 eingeladen zur Fledermausnacht auf dem Friedhof Sellerhausen.
Die Batnight begann mit einem Vortrag über die heimischen Fledermäuse, ihre Gefährdung und Schutzmöglichkeiten. Anschließend gab es Gelegenheit mit den ehrenamtlichen Fledermausexperten ins Gespräch zu kommen. Dabei wurden beispielsweise Fragen zum Fledermausschutz in Leipzig, zur Ortung der Ultraschalllaute der Fledermäuse oder zu Pflege und Wiederauswilderung hilfsbedürftiger Exemplare beantwortet. Immer wieder wurden auch die zahlreichen Probleme der Tiere angesprochen, die unter Lebensraumzerstörung, Nahrungsmangel und Wohnungsnot leiden. Nach Sonnenuntergang konnten die rund 60 Teilnehmer gemeinsam mit den NABU-Experten zahlreiche Fledermäuse auf dem Friedhofsgelände beobachten, das vom NABU Leipzig im Rahmen des Projektes „Lebendige Friedhöfe“ betreut wird. Weitere Informationen
Fotos: NABU Leipzig
Die Wildvogelhilfe des NABU Leipzig hat einen Weißstorch gerettet, der dutzende Gummibänder im Verdauungstrakt hatte. Der Vogel wurde nach einem Zusammenstoß mit einer Stromleitung gefangen. Bei der Untersuchung in der Vogelklinik stellte sich heraus, dass er nicht verletzt war, das Röntgenbild zeigte aber einen reichlich gefüllten Verdauungstrakt mit undefinierbarem Inhalt. Der Storch bekam ein Abführmittel und wurde zur weiteren Beobachtung in die Wildvogelhilfe mitgenommen. Am nächsten Tag konnten 40 teilweise verknotete Gummibänder aus dem Darm gezogen werden. Der Storch hatte sie offenbar mit Würmern verwechselt und irrtümlich gefressen. Alle sollten darauf achten, dass derartige Abfälle nicht in die Umwelt gelangen oder so schnell wie möglich wieder eingesammelt werden. Weiterlesen
Der Insektensommer 2021 geht vom 6. bis 15. August in die zweite Runde. Jetzt im Hochsommer sind dabei andere Insekten zu beobachten als in Runde 1 im Juni – beispielsweise Wespen. Der NABU Leipzig hat Insektenfreunde am 7. August zur Insektenzählung auf dem Ostfriedhof eingeladen. Weiterlesen
Zweimal im Jahr ruft der NABU zur großen Insektenzählung auf, bei der jeder mitmachen kann. Beobachten und zählen kann man fast überall: Garten, Balkon, Park, Wiese, Wald, Feld, Teich, Bach oder Fluss. Gezählt wird eine Stunde lang. Ein warmer, trockener und windstiller Tag ist zum Insektenzählen am besten geeignet. Der Insektensommer findet in diesem Jahr zum vierten Mal statt. Es gibt zwei Zählphasen: Die erste ist im Frühsommer vom 4. bis 13. Juni, die zweite folgt im Hochsommer vom 6. bis 15. August. Gezählt werden alle Insekten, auf einigen Arten liegt aber ein besonderes Augenmerk. Weiterlesen
Der NABU Leipzig hat zum Insektensommer zu gemeinsamen Zählaktionen eingeladen. Am 10. Juni wurde die Schmetterlingswiese im Deutschen Kleingärtnermuseum untersucht, am 12. Juni gab es eine Veranstaltung im Botanischen Garten. Außerdem begleitete ein Kamerateam des MDR den NABU Leipzig beim Insektensommer im Eutritzscher Park. Weiterlesen
Südlich von Leipzig am Störmthaler See befindet sich die Zentraldeponie Cröbern. Was wird aus dem Areal, wenn die Deponie voraussichtlich 2035 ihre Kapazitätsgrenze erreicht hat? Um Ideen zu sammeln, wurde ein Wettbewerb initiiert: „Landschaft im Wandel – einen Berg gestalten, Ideen zur (Nach-)Nutzung der Zentraldeponie Cröbern“. Auch der NABU Leipzig hat sich mit einer Idee am Wettbewerb beteiligt und ist damit einer von acht Preisträgern geworden. Mit seinem Konzept einer innovativen Fusion aus Naturschutz, Kunst, Wissenschaft und Sport konnte der NABU die Jury überzeugen, freut sich über diese Anerkennung und über das Preisgeld. Am 12. August 2021 wurden die verschiedenen Ideen bei einer kleinen Zeremonie vorgestellt. Das Konzept des NABU Leipzig beinhaltet vier miteinander in Synergie verbundene Elemente: einen Wildbienenlehrpfad, eine Mountainbikestrecke, ein astronomisches Teleskop und Kunstinstallationen. Die Mountainbikestrecke könnte beispielsweise offene Bodenstellen für Bienennistplätze schaffen, die Kunstinstallationen für Totholzhabitate sorgen. Der astronomische Beobachtungspunkt kann für nächtliche Dunkelheit sorgen und auf das Problem der Lichtverschmutzung aufmerksam machen.
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