Silvesterfeuerwerk ist ein Schockerlebnis für Haus- und Wildtiere, eine vermeidbare Umweltbelastung und Gesundheitsgefahr. Das wird immer mehr Menschen bewusst. Seit 2014 appelliert der NABU
Leipzig zum Jahresende an die Menschen, auf Feuerwerk zu verzichten – jede Rakete, die nicht gezündet wird, ist ein Gewinn für die Umwelt. Um die Menschen zu informieren, hat der NABU Leipzig
wieder in verschiedenen Parkanlagen Hinweisschilder aufgehängt.
In diesem Jahr hat sich der NABU erstmals deutschlandweit an die Öffentlichkeit gewandt, um auf das Problem hinzuweisen. Der NABU fordert ein Verbot privater Silvesterknallerei und eine
Beschränkung auf zentral organisierte Feuerwerke. Zudem fordert der NABU auch ein grundsätzliches Verbot von Feuerwerken in der Brutzeit von März bis August, für das nur durch die Einschätzung
von Fachgutachtern Ausnahmen erteilt werden dürfen, zu Schutzgebieten, Nist- und Rastplätzen und Fledermausquartieren müssen Abstände eingehalten werden. Als Alternative zur privaten
Silvesterknallerei schlägt der NABU vor, dass zentrale Feuerwerke organisiert werden, vorzugsweise als Lichtshow. Die Konzentration auf bestimmte Orte reduziert Müll und Lärm – so kann das neue
Jahr rücksichtsvoller sowie umwelt- und naturfreundlicher begrüßt werden. Weiterlesen
Der NABU-Regionalverband Leipzig wünscht allen ein gesundes neues Jahr!
Fotos: NABU Leipzig
Die Gärnitzer Lache ist ein Naturjuwel auf dem Acker. Hier hat der Kiebitz noch eine seiner letzten Brutmöglichkeiten und streng geschütze Amphibien sind hier zuhause. Deshalb engagiert sich der NABU Leipzig für den Erhalt dieser wertvollen Lebensräume. Am 4. Dezember 2022 fand an der Gärnitzer Lache ein Arbeitseinsatz statt. Ziel war das Zurückschneiden und teilweise Entfernen von Weiden und anderen Gehölzen innerhalb der Lache und am Graben. Die Maßnahmen dienen unter anderem dem Schutz von Kiebitz und Kammmolch. Weiterlesen
Fotos: NABU Leipzig
Nach langem Drängen des NABU Leipzig und Bitten von Bürgern hat die Stadtverwaltung zugesagt, dass zumindest 10 der wohl 900 Wartehäuschen der LVB vogelsicher umgerüstet werden. Zumindest an diesen werden nun hoffentlich keine Vögel mehr zu Tode kommen. Weiterlesen
Die Blätter sind größtenteils schon gefallen und man kann „eine Mütze durch die Krone werfen“ – es ist also Zeit, die Apfelbäume zu schneiden, sagt auch der Volksmund. Zu diesem Anlass haben sich am 12. November 2022 Interessenten auf dem Biotop Plaußig eingefunden, um Theorie und Praxis des Obstbaumschnittes zu erfahren und anzuwenden. Zugleich bekamen die Obstbäume auf der Biotopfläche damit die nötige Pflege. Die Methode, theoretisches Wissen unmittelbar in die Praxis umzusetzen, hat bestens funktioniert. Direkt am Baum ist der Ratschlag des Fachmanns am wirkungsvollsten, um die richtige Vorgehensweise zu erlernen. Alle Teilnehmer waren sich einig, das Seminar war ein Erfolg, hat Spaß gemacht und sollte wiederholt werden. Deshalb wird es der NABU Leipzig im nächsten Jahr auch erneut anbieten. Dabei kann dann auch gleich festgestellt werden, wie sich die Bäume entwickelt haben. Weiterlesen
Das Braunkehlchen (Saxicola rubetra) hat die Wahl zum Vogel des Jahres 2023 gewonnen. Der Vogel ist ein Botschafter für wilde Wiesen, die leider aufgrund der intensiven Landwirtschaft immer seltener zu finden sind. Sein Lebensraum sind feuchte Wiesen, Brachen und Feldränder. Wichtig sind einzelne Büsche, hohe Stauden oder Zaunpfähle, welche die Vögel als Sing- und Ansitzwarte nutzen. Das Braunkehlchen ist 12 bis 14 Zentimeter groß und hat seinen Namen von seiner braun-orangen Brust und Kehle. Zur Nahrung gehören Insekten, Spinnen und Würmer, im Herbst auch Beeren. Das Braunkehlchen ist ein Langstreckenzieher, fliegt im September rund 5.000 Kilometer ins Winterquartier südlich der Sahara. Im April kehren die Vögel zurück in die heimischen Brutgebiete, von denen es aber leider immer weniger gibt. In Deutschland leben noch 19.500 bis 35.000 Brutpaare, Tendenz stark fallend. Schon 1987 führte der alarmierende Rückgang des Braunkehlchens zu seiner Wahl zum Vogel des Jahres, leider hat sich seitdem nichts am Lebensraumverlust geändert – eine Agrarwende ist dringend nötig. Weiterlesen
Fotos: Sabrina Rötsch
Am 16. Oktober 2022 war der NABU Leipzig wieder im Einsatz, um eine ökologisch wertvolle Feuchtwiese an den Papitzer Lachen zu mähen. Zwölf Freiwillige kamen zu dem Arbeitseinsatz, der stets auch ein schönes Naturerlebnis ist. Nebenbei wurden drei Rotbauchunken entdeckt sowie sechs Sommernester von Zwergmäusen. Außerdem waren zahlreiche Graureiher und Wildgänse zu sehen. Weiterlesen
Acht Vogelfreunde kamen am 1. Oktober 2022 zur Zugvogelbeobachtung mit dem NABU Leipzig, der eingeladen hatte zum EuroBirdWatch am Kiessandtagebau Rehbach. Zum Höhepunkt des Vogelzugs fanden in ganz Europa ähnliche Veranstaltungen zur Vogelbeobachtung statt. Obwohl herbstlicher Regen einsetzte, waren bei dem Rundgang viele interessante Vogelbeobachtungen möglich. Insgesamt verzeichneten die Vogelbeobachter 20 Vogelarten, darunter Nil-, Grau- und Saatgänse, verschiedene Möwenarten, Haubentaucher und Finkenschwärme. Für besondere Freude sorgten Große Brachvögel, die ausgiebig beobachtet werden konnten. Weiterlesen
Dem Leipziger Stadtrat wurde der „Maßnahmenkatalog zum Schutz von Wild- und Honigbienen in Leipzig“ zum Beschluss vorgelegt. Angesichts des dramatischen Insektensterbens und dem damit Hand in Hand gehenden Verlust von Biodiversität sind Maßnahmen zum Insektenschutz dringend erforderlich, der nach über 4 Jahren vorgelegte Maßnahmenkatalog ist damit mehr als überfällig. Mit dem vorgelegten Entwurf nach umfangreicher Beteiligung Leipziger Naturschutzverbände war der NABU zufrieden und freute sich, dass die „Kommune der Biologischen Vielfalt“ endlich einmal einen Schritt in die richtige Richtung gehen wollte. Dass nicht nur die Bienen, sondern alle Insekten im Fokus sein sollen und Insektenschutz bei Planungs- und Pflegeprozessen berücksichtigt werden soll, bewertete der NABU positiv. Leider wurde in der entscheidenden Stadtratssitzung sehr kurzfristig ein Änderungsantrag eingebracht, der die mühsam erkämpften Inhalte wieder aufgeweicht. Weiterlesen
Lebensräume teilweise geschützter und bedrohter Arten, darunter Orchideen, Vögel und Insekten, sind durch die geplante Photovoltaikanlage bedroht.
Die „Initiative Stadtnatur“ hat bei der Stadt Leipzig eine einstweilige Sicherstellung des auf der Deponie Seehausen entstandenen Biotopmosaiks als Naturschutzgebiet beantragt. Der Antrag wird unterstützt vom NABU Leipzig und dem Landesverein Sächsischer Heimatschutz. Die einstweilige Sicherstellung als Naturschutzgebiet soll ökologisch wertvolle Flächen sichern und den Ämtern Zeit geben, zu prüfen, ob das auf der Deponie entstandene Mosaik an verschiedenen Lebensräumen und den darin lebenden teilweise bereits sehr bedrohten Tier- und Pflanzenarten einer Ausweisung als Schutzgebiet würdig ist. Das ökologisch wertvolle Gebiet ist bedroht, weil geplant ist, hier eine Photovoltaikanlage zu errichten. Solche Anlagen sind grundsätzlich zu begrüßen, jedoch sollten für ihre Errichtung vorzugsweise bereits versiegelte Flächen und Dächer genutzt werden. Demgegenüber sollen hier jedoch Wald gerodet und Offenlandflächen überbaut werden, die sich zu Lebensräumen bedrohter Tier- und Pflanzenarten entwickelt haben. Weiterlesen
Folgen des Klimawandels wie Überschwemmungen, Trockenheit und Hitzewellen werden immer häufiger. Gleichzeitig gibt es nicht nur Entscheidungen für schlechten Klimaschutz, sondern sogar massive Rückschritte. Unter dem Motto #PeopleNotProfit haben deshalb Menschen in ganz Deutschland am 23. September 2022 eingefordert, dass die Politik nicht länger Wirtschaftsinteressen über Menschenleben stellt. Auch in Leipzig wurde gestreikt – Berichten zufolge nahmen rund 3.000 Demonstranten teil, darunter auch NABU und NAJU Leipzig. Weiterlesen
Fotos: NABU Leipzig
Müll im Meer ist ein gigantisches Umweltproblem, um darauf aufmerksam zu machen und etwas dagegen zu unternehmen, findet jedes Jahr im September der weltweite Küstenreinigungstag statt. Auch 2022 hat sich der NABU Leipzig wieder daran beteiligt und Müll am Elsterbecken gesammelt. Diesmal gehörten 26 Erwachsene und ein Kind zum Sammelteam. Zusammen wurde Müll an beiden Seiten des Elsterbeckens gesammelt, zusätzlich suchten Teams in Kajaks das Wasser ab. Weiterlesen
Heilkräuterexkursion auf der NABU-Streuobstwiese Knauthain. Am Ende wurde Salbei verräuchert. Fotos: Kirsten Craß
Am 28. August 2022 fand eine interessante Exkursion auf der NABU-Streuobstwiese Knauthain statt. Jens Franke führte die Anwesenden über das Gelände und erklärte die dort wachsenden Wildkräuter, er informierte über das charakteristische Aussehen der Pflanzen und über ihre Wirkung in der Heilkunde. Von Beifuß über Seifenkraut zu Spitzwegerich als Beispiele sind auch eingewanderte Arten wie Goldrute und Rainfarn vertreten. Zum Schluss wurde ein trockenes Blatt Salbei verräuchert zur Vertreibung von bösen Geistern, der wissenschaftliche Nachweis der Wirksamkeit steht jedoch noch aus.
Fotos: NABU Leipzig
Naturschutz und Klimaschutz müssen Hand in Hand gehen – der Erhalt intakter Ökosysteme ist nicht nur ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz, sondern eine Voraussetzung dafür. Darauf hat der NABU Leipzig bei der Klima-Messe aufmerksam gemacht, die am 27. August 2022 auf dem Marktplatz stattfand. Es gab interessante Gespräche zu den Themen Biodiversität, Stadtnatur und Walderhalt. Trotz Regenwetter war das Interesse sehr groß. Weiterlesen
Bei der stimmungsvollen Batnight auf dem Friedhof Sellerhausen konnte man aus der Nähe beobachten, wie Pflegetiere gefüttert werden. Fotos: Beatrice Jeschke
Gruselig wurde es auf dem Friedhof Sellerhausen am 26. August 2022 zur Batnight. Daran Schuld waren aber nicht die nützlichen Fledertiere oder die Grabsteine in der Abendsonne - Schuld waren die gruseligen Informationen: Die Bestände der Fledermäuse nehmen ab, die Lebensräume und Unterschlupfmöglichkeiten schwinden weiter. Bei der Batnight informierte der NABU Leipzig über seine Arbeit für den Fledermausschutz, man konnte Fledermäuse aus der Nähe und in ihrem natürlichen Lebensraum beobachten. Weiterlesen
Der Kiebitz war einst weit verbreitet auf unseren Wiesen und Feldern, doch er hat seinen Lebensraum mehr und mehr verloren. Entwässerung, Aufforstung, intensive Grünlandnutzung, Trockenlegung von Mooren, industrielle Landwirtschaft, Insektensterben und Klimawandel, aber auch intensive Freizeitnutzung von einstigen Brutarealen haben dazu geführt, dass er immer seltener erfolgreich brüten kann. Der NABU Leipzig setzt sich für den Schutz der letzten Nistplätze in der Region ein und arbeitet für die Schaffung neuer Brutmöglichkeiten. Weiterlesen
Der Sommer 2022 ist wieder geprägt von Dürre und Hitze. Zahlreiche Berichte über Fischsterben erschüttern die Öffentlichkeit – auch in Leipzig waren Fische in Not und konnten mit einem Einsatz des NABU Leipzig gerettet werden.
Im Burgauenbach, der vom NABU Leipzig im Rahmen einer Gewässerpatenschaft betreut wird, sind einem Mitstreiter zahlreiche Fische in Not aufgefallen, die um ihr Überleben kämpften. Die Ursache war schnell gefunden: Wegen einer Verstopfung am Einlassbauwerk kam kein Wasser mehr in dem 1999 angelegten 5,4 km langen Bachlauf an, der vom Elsterbecken durch die Burgaue bis zur Neuen Luppe führt und den Auwald mit Wasser versorgt. Bei den gegenwärtigen Temperaturen ohne Zulauf trocknete
der Bach schnell aus, und hunderte Fische hatten sich an der verbliebenen tiefen Wasserstelle versammelt. Der Sauerstoffgehalt reichte für die Vielzahl aber nicht aus, und wenige sehr große
Exemplare waren schon verendet.
Deshalb evakuierte das schnell rekrutierte fünfköpfige Rettungsteam des NABU Leipzig etwa 150 Tiere in die Kleine Luppe, die noch genug Wasser führte. Etliche Male wurden die Eimer mit den
Fischen zum Fluss getragen oder mit dem Rad geschoben. Zeitgleich wurde mit Spezialwerkzeugen an Teleskopstangen der Einlass wieder durchgängig gemacht. Wasserpflanzen, ein dicker Ast und Erde
hatten ihn komplett abgedichtet. Schon am nächsten Tag hatte das nun munter einströmende Wasser die verbliebenen Fische erreicht. Gerade vor dem Hintergrund des Fischsterbens in der Oder hat es
die Helfer sehr glücklich gemacht, dass den meisten Fischen recht unkompliziert geholfen werden konnte und der Bach nicht zur Todesfalle für sie wurde. Auch wurde durch das Niedrigwasser
sichtbar, wie groß die Artenvielfalt in dem fließenden Gewässer ist, das einst auf Initiative des NABU angelegt wurde.
ARCHIV 2022