Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Leipzig und des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) haben die ersten praktischen Forschungsarbeiten im Rahmen der
wissenschaftlichen Begleitung zum Auenrevitalisierungsprojekt „Lebendige Luppe“ im Auwald aufgenommen. An verschiedenen Orten im Projektgebiet, das sich über die nordwestliche Auenlandschaft ab
Hans-Driesch-Straße bis südlich von Schkeuditz erstreckt, wurden erste Bodenausgrabungen vorgenommen und sogenannte Bodenprofile angelegt.
Die Anlage der Bodenprofile, auch Aufschlüsse genannt, ist eine der Maßnahmen, die zum naturwissenschaftlichen Begleit-Monitoring des Projekts „Lebendige Luppe“ gehören. Anhand verschiedener
Intensiv-Messplätze im Auwald werden im Verlauf der Revitalisierungsmaßnahme unter anderem die Bodenbeschaffenheit, die Artenzusammensetzung von Flora und Fauna sowie der Wasserhaushalt in der
Aue untersucht, um Aussagen zu den Effekten der geplanten Gewässerrevitalisierung machen zu können.
Praktisch sieht die Arbeit an den Probeflächen wie folgt aus: Die entnommene Erde wird auf Beschaffenheit und Zusammensetzung des Auenbodens untersucht. Doch auch ohne Laborauswertung können die
Wissenschaftler anhand der Aufschlüsse erste Aussagen zum Boden treffen: In den Gruben ist ersichtlich, dass der so genannte Auenlehm an den verschiedenen Standorten auch verschieden dicke
Schichten aufweist. Entsprechend unterschiedlich ist auch der Grundwasserstand in den verschiedenen Untersuchungsbereichen. Mit den Bodenprofilen lassen sich daher auch Aussagen zum
Wasserhaushalt im Projektgebiet machen, die für die Bewertung der Projektmaßnahme essentiell sind.
Für die Universität stellt das Projekt eine interessante Verbindung von wissenschaftlicher Theorie und Arbeitspraxis dar. Daher werden auch Studenten in die Untersuchungen zur „Lebendigen Luppe“
eingebunden. Prof. Jürgen Heinrich vom Institut für Geografie: „Die Ansiedlung eines Projekts der Arbeitspraxis in unmittelbarer Nähe des Hochschulstandorts ist für die Ausbildung natürlich
ideal. Es bedeutet für die Studierenden Herausforderung und Chance zugleich. Sie können an einem Projekt mit erkennbarem Ziel, nämlich der Verbesserung der Qualität des Leipziger Auwalds,
mitarbeiten.“
Die „Lebendige Luppe“ erhält als erstes sächsisches Projekt eine Förderung im Rahmen des Bundesprogramms Biologische Vielfalt, das durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des
Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit realisiert wird. Gefördert wird es zudem durch den Naturschutzfonds der Sächsischen Landesstiftung Natur und Umwelt. Es ist ein
Schlüsselprojekt des Grünen Rings Leipzig.