Müll in der Landschaft ist ein Problem für die Umwelt und eine Gefahr für die Tierwelt. Der NABU appelliert daher an alle, Müll zu nicht illegal in der Natur abzuladen, es stehen Wertstoffhöfe und Müllsammelbehälter zur Verfügung, die man für eine zivilisierte Entsorgung nutzen kann. Das Wichtigste ist zudem Müllvermeidung.
Leider folgen viele Zeitgenossen diesem Appell nicht. Gerade in Coronazeiten hat das Müllproblem sogar noch zugenommen. Wie selbstverständlich werden To-Go-Verpackungen, Zigarettenkippen, Kronkorken, Getränkeflaschen und weitere Hinterlassenschaften in die Natur geworfen, hinzu kommen ganze Wagenladungen Sperrmüll. Um auf das Problem aufmerksam zu machen und wenigstens einen Teil des gefährlichen Abfalls wieder aus der Natur zu entfernen, ruft der NABU Leipzig regelmäßig zu Müllsammelaktionen auf. Wegen der Coronabeschränkungen sind gemeinsame, öffentliche Arbeitseinsätze leider nicht möglich, dennoch machen sich NABU-Mitglieder hier und da ans Werk. Sie sammeln einzeln für sich bei einer günstigen Gelegenheit oder konzertiert auf einer größeren Fläche. So hätte der NABU Leipzig am 27. März 2021 zu einer Müllsammlung nach Gohlis eingeladen. Das war aufgrund der Coronasituation zwar nicht möglich, aber Mitglieder von NABU und NAJU waren dennoch einzeln und mit großem Abstand zum Müllsammeln auf dem Areal unterwegs.
Viel Abstand und viel Abfall: Müllsammelaktion von NABU und NAJU unter Coronabedingungen.
Die insgesamt 7 Naturschutzmacher waren auf zwei großen Flächen in Gohlis im Einsatz, einmal 2 Stunden und einmal 3 Stunden. Um den Abstand zu wahren, konnten sich weitere hilfswillige Naturfreunde leider nicht beteiligen. Insgesamt wurden 17 Säcke Müll und zwei große Berge Sperrmüll aus der Natur entfernt, außerdem wurden 7 Eimer voll Glasflaschen eingesammelt und unzählige mit Hundekot gefüllte Gassi-Tüten, ein Fahrrad, eine Waschmaschine, ein Spiegelschrank, 3 Autoreifen, Fußbodenbelag und Dachpappe. Auch zwei Gasflaschen wurden gefunden sowie merkwürdigerweise eine Mülltonne.
Unverständliche Naturverschmutzung.
Obwohl diese unverständliche Naturverschmutzung ärgerlich ist, hat die Müllsammelaktion Spaß gemacht. Lob gab es von Vorbeilaufenden, die das Ganze aber für vergebliche Liebesmüh halten: „Ist ja schön, dass ihr das macht, aber in ein paar Wochen liegt wieder alles voll.“ Das wird bedauerlicherweise wohl so sein, aber wenigstens dieser Müll ist nun beseitigt, sodass sich nicht immer mehr und mehr auf den Flächen ansammelt. Ökologisch sind die Flächen äußerst wertvoll. Sie sorgen für frische Luft, sind Naturgenuss für Spaziergänger und Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten, darunter Dorngrasmücke, Neuntöter und Tagfalterarten. Bedroht sind die Flächen mittelfristig weniger von illegaler Müllentsorgung, sondern von rücksichtslosen Bauplänen. Auch diese Naturoase soll dem Bauboom geopfert werden, einmal mehr sollen gesetzlich geschützte Arten ersatzlos ihre Lebensräume verlieren. Auch hiergegen wehrt sich der NABU Leipzig, wie auch an anderen Stellen in der Stadt, wo die Natur mehr und mehr verschwindet.