Abfall to go

Müllsammelaktion zum Internationalen Küstenreinigungstag

Foto: Ludo Van den Bogaert
Foto: Ludo Van den Bogaert

Plastikmüll ist in den Ozeanen ein riesiges Problem geworden. Um darauf aufmerksam zu machen, findet jedes Jahr der Internationale Küstenreinigungstag (ICCD) statt. Dabei werden Strände, aber auch die Ufer von Fließgewässern von Müll befreit. Damit wird wenigstens ein wenig Unrat aus der Natur entfernt, vor allem aber geht es darum, ein Zeichen zu setzen gegen die wachsende Müllflut. Jeder sollte sich um Abfallvermeidung und eine ordnungsgemäße Müllentsorgung bemühen. Die Wertstoffhöfe der Leipziger Stadtreinigung sind für jeden leicht erreichbar, weshalb dennoch immer wieder Unrat in die Landschaft geworfen wird, ist unverständlich!

 

To-Go-Becher sind ein Dauerproblem der Umweltvermüllung, daneben wurden in diesem Jahr auch viele Glasflaschen eingesammelt. Fotos: René Sievert

 

Am 21. September 2019 beteiligte sich auch der NABU Leipzig am ICCD. 30 fleißige Naturtäter kamen, um bei idealem Spätsommerwetter den Müll am Elsterbecken einzusammeln. Auch mehrere Kinder waren unter den Teilnehmern, und packten mit an. Nur der jüngste Teilnehmer im Alter von einem Monat konnte noch nicht selbst Hand anlegen, war aber eine Motivationshilfe für den Rest der Truppe. Gesammelt wurde zwischen Jahnallee und Palmengartenwehr an beiden Ufern. Innerhalb von zwei Stunden kamen dabei rund 200 Kilogramm Müll zusammen. Das ist etwas weniger als bei vergleichbaren Aktionen in den Vorjahren – insofern ein Hoffnungsschimmer. Erfreulich findet der NABU auch, dass es in diesem Jahr weniger Hinterlassenschaften von Anglern gab. Während es in den Vorjahren auch immer eine große Menge von Toilettenpapier in den Büschen gab, 

Ein Fahrradrahmen, ein Bauarbeiterhelm und ein vollständiger Bürostuhl  wurden aus dem Elsterbecken geborgen. Foto: René Sievert
Ein Fahrradrahmen, ein Bauarbeiterhelm und ein vollständiger Bürostuhl wurden aus dem Elsterbecken geborgen. Foto: René Sievert

fand man in diesem Jahr stattdessen viele Vliestücher, die leider noch schlechter für die Umwelt sind. Ein bleibendes Problem sind To-Go-Becher, von denen mehrere Dutzend eingesammelt wurden. Ebenso sind wieder Unmengen von Kronkorken und Zigarettenkippen in den Sammelbehältern gelandet. Offenbar sind viele Menschen der Ansicht, dass man diese Dinge einfach auf den Boden werfen darf, anstatt in Abfallbehälter. Dabei sind gerade Zigarettenkippen eine enorme Umweltbelastung. Die Inhaltsstoffe sind gefährliche Gifte, die Kleintiere töten und das Trinkwasser belasten, die Zigarettenfilter aus Kunststoff können nicht verrotten. Auffällig war in diesem Jahr die große Menge von Glasflaschen, die gefunden wurden, darunter vor allem Bierflaschen. 

 

Gleich zu Beginn der Sammelaktion wurden ein Fahrradrahmen, ein vollständiger Bürostuhl und ein Bauarbeiterhelm geborgen – unklar, wie solche Dinge ins Elsterbecken geraten. Erstaunlich war das Gewicht des Stuhls, der sich vollständig mit Wasser vollgesaugt hatte, ein Mensch allein konnte ihn nicht tragen. Weitere ungewöhnlich Fundstücke waren eine Matratze, ein Wahlplakat und ein grün-weißer Poller.

 

Fleißige Müllsammler im Einsatz. Fotos: Ludo Van den Bogaert

  

Um auch Unrat direkt aus dem Gewässer besser bergen zu können, waren in diesem Jahr erstmals zwei Kajaks im Einsatz – diese Paddelboote wurden freundlicherweise vom Bootsverleih am Klingerweg für die Aktion kostenlos zur Verfügung gestellt. Der NABU bedankt sich herzlich dafür! Unterstützung kam auch wieder von Schülerinnen und Schülern des Berufsbildungswerks der Diakonie. 

 

Fotos: Ludo Van den Bogaert

  

Am Ende wurde der Müll an einem Abstellplatz abgelegt, von wo die Stadtreinigung ihn abholen und ordnungsgemäß entsorgen wird. Einige weitere Fundstücke wurden hingegen direkt in den öffentlichen Müllcontainern entsorgt, die oft nicht weit entfernt zu finden waren.

 

Ein Teil des Mülls kam in nahestehende Müllbehälter, der Rest wurde zur Abholung bereit gestellt. Insgesamt kam etwas weniger Unrat zusammen als in den Vorjahren. Fotos: René Sievert

 

Mit der Aktion konnte der NABU wenigstens einen Teil des Mülls aus der Umwelt holen, wo der Abfall immer auch eine Gesundheits- und Verletzungsgefahr für Mensch und Tier darstellt. Mit der Aktion verbindet der NABU den Appell an alle Leipziger, ihren Müll nicht in die Umwelt zu werfen! Der NABU bedankt sich bei allen fleißigen Naturfreunden, die bei der Aktion mitgemacht haben.

 

Gewässerretter nach getaner Arbeit. Foto: Ludo Van den Bogaert
Gewässerretter nach getaner Arbeit. Foto: Ludo Van den Bogaert
Idylle am Elsterbecken - Hier bitte keinen Müll abladen! Foto: René Sievert
Idylle am Elsterbecken - Hier bitte keinen Müll abladen! Foto: René Sievert