1. Standort des Futterhauses
Platziere das Futterhaus etwa 1-2 Meter neben einer Hecke. Diese Nähe ermöglicht es den Vögeln, Feinde wie Katzen frühzeitig zu erkennen, und bietet gleichzeitig einen kurzen Fluchtweg in die
schützende Hecke. Wenn das Futterhaus in 1,50 Meter Höhe auf ein glattes Metallrohr befestigt wird, können Feinde nicht nach oben klettern.
2. Futterauswahl für Körnerfresser
Verwende schwarze Sonnenblumenkerne, da diese von Stammgästen wie Sperlingen, Blau- und Kohlmeisen, Grünfinken und Kleibern bevorzugt werden. Die schwarzen Kerne sind kleiner und leichter zu
öffnen als die großen gestreiften der Sonnenblume. Auch eine spezielle Waldvogel-Futtermischung hilft, wenn Zeisige, Stieglitze oder Gimpel kommen.
3. Weichfutterfresser
Amseln, Stare und Rotkehlchen können harte Körner nicht knacken und benötigen weiches Futter. Du kannst Fettfutter selbst herstellen, indem du Haferflocken in erhitztem Sonnenblumenöl tränkst.
4. Obst und Nüsse
Klein gehackte Nüsse und Rosinen sind bei einigen Vogelarten beliebt. Nüsse die länger als ein Jahr gelagert wurden können den Vögeln jedoch schaden! Äpfel können halbiert und für Amseln und
Wacholderdrosseln auf den Boden gelegt werden.
5. Futtermischungen aus Baumärkten
Baumärkte und Discounter bieten oft ungeeignete Mischungen an, die den Bedürfnissen heimischer Vogelarten nicht entsprechen. Wir empfehlen auf den Bedarf der Vögel und auf Qualität aus dem
Fachhandel zu achten.
6. Hygiene
Halte das Futterhaus sauber, um die Verbreitung von Krankheiten zu verhindern. Um das Futter trocken zu halten, sollte das Futterhaus einen großzügigen Dachüberstand haben. In Futtersäulen
schimmelt das Futter häufig, deshalb sind diese nur bei ausreichendem Wetterschutz geeignet.
7. Vogelbeobachtung
Vögel aus nächster Nähe zu beobachten ist ein Naturerlebnis, dabei lernst du einige Arten und ihr Verhalten kennen. Beobachte die Vogelarten an deiner Futterstelle, um die Futterauswahl und Menge
entsprechend dem Bedarf anzupassen. Du kannst an einer Langzeitstudie des NABU Leipzig teilnehmen und deine Futtergäste mit Art, Anzahl, Datum und Ort melden
8. Vogelpocken
Vogelpocken sind eine Viruserkrankung, die seit dem Herbst 2023 in Leipzig zunehmend bei Meisen auftritt. Halte das Futterhaus regelmäßig sauber und achte auf Anzeichen von erkrankten Vögeln. Bei
Verdacht auf Vogelpocken (auffällige Geschwüre) sollte die Fütterung vorübergehend eingestellt werden, um eine Ausbreitung der Krankheit zu vermeiden. Meldet die Beobachtung von Vogelpocken bitte
per Mail
9. Falsches Futter
Bitte füttert keine Speisereste. Brotfütterung an Seen und Teichen kann zu Magen- und Darmkrankheiten führen. Wasservögel ziehen beim zufrieren des Teiches an Fließgewässer zur Nahrungssuche. Als
Notfallfutter für Enten und Schwäne ist Getreide geeignet.
10. Überlegungen zur Vogelfütterung
Vogelfütterung erreicht nur eine geringe Zahl an Vogelarten und ersetzt nicht den naturnah gestalteten Garten oder Hinterhof. Bedenke, dass die Hauptprobleme der Vögel der Verlust natürlicher
Lebensräume und das Insektensterben sind. Mach mit beim Schutz natürlicher Lebensräume, um langfristig zur Erhaltung der Artenvielfalt beizutragen. Du kannst gern selbst Lebensräume für Vögel und
andere Tiere schaffen und dich beim Mitmachprojekt des NABU beteiligen: www.mein-biotop.de
WEITERE INFORMATIONEN
Wer Vögel im Winter füttert, meint es gut und hat eine hevorragende Möglichkeit, Vögel am Futterhaus zu beobachten. Man sollte sich aber an ein paar wichtige Regeln halten. Beispielsweise sollte man für die verschiedenen Vogelarten geeignetes Futter verwenden. Auf keinen Fall sollte man Backwaren oder schimmliges Brot verfüttern, und Wasservögel, wie Enten und Schwäne, müssen grundsätzlich nicht gefüttert werden, teilweise ist es auch verboten. mehr
Der NABU Leipzig untersucht in sechs Leipziger Parks und Friedhöfen, welche Vogelarten im Jahreslauf an Futterstellen kommen. Wer selbst eine Futterstelle im Garten oder auf dem Balkon hat, kann seine Beobachtungen ebenfalls melden. Dabei bitte die Vogelart angeben, die Anzahl der Vögel, Datum, Uhrzeit sowie die Adresse, Straße und Postleitzahl des Beobachtungsortes Vogelschutz@NABU-Leipzig.de
Die Mitmachaktion „mein Biotop“ soll dem Verlust natürlicher Lebensräume etwas entgegensetzen, jeder kann einen praktischen Beitrag für den Erhalt der Biodiversität leisten. Mit dem Projekt soll gezeigt werden, wie bereits mit einfachen Mitteln wichtige Biotope entstehen können. Jeder kann mitmachen und so können sich an vielen Stellen in Leipzig Lebensräume und Biotoptrittsteine entwickeln. mehr