Bild der Woche 2023/2024

Die Natur in Leipzig und Umgebung hat viele Fotomotive zu bieten. Wenn Sie mit der Kamera unterwegs sind und Landschaft, Tiere oder Pflanzen ablichten, dann schicken Sie uns doch Ihr schönstes Bild zusammen mit einer kurzen Beschreibung. Vielleicht wird Ihre Aufnahme dann unser „Bild der Woche“.


Sie können uns das Digitalfoto und den Text per E-Mail zukommen lassen und erteilen uns damit die Erlaubnis, das Foto abzudrucken oder im Internet zu veröffentlichen. Bitte beachten Sie dazu unsere Datenschutzerklärung. Das Bild sollte zur Jahreszeit passen und mindestens eine Größe von 800 × 600 Bildpunkten haben.


von Beatrice Jeschke
von Beatrice Jeschke

Kalenderwoche 42/2024

Der Star macht seinem Namen alle Ehre: Sein dunkles Gefieder mit den weißen Sprenkeln schimmert bunt, in seinen Gesang baut er die Laute anderer Tiere ein und seine Formationsflüge von bis zu 100.000 Individuen sind spektakulär anzusehen. Im Herbst ziehen viele Stare zum Überwintern in den westlichen Mittelmeerraum. Einige Tiere verbleiben aber auch in milden Teilen Mitteleuropas. Als Allesfresser mit Vorliebe für Beeren und Früchte kann man ihn dann gut an früchtetragenden Bäumen und Sträuchern, wie hier einer Eberesche, beobachten.


von Hansjürgen Gerstner
von Hansjürgen Gerstner

Kalenderwoche 41/2024

Im Herbst ist die Flugzeit vieler Libellenarten vorüber. Die auffällig roten Heidelibellen fliegen jedoch oft noch bis in den Oktober hinein. Den Winter überdauern wiederum nur die Eier, aus denen im Frühjahr bis Sommer die unscheinbaren Larven hervorgehen. Libellenlarven sind an ein Leben im Wasser angepasst. Nach mehreren Monaten oder sogar Jahren erfolgt die Metamorphose. Bei vielen anderen Insekten erfolgt die Verwandlung in das Alttier über ein Puppenstadium. Libellen hingegen entschlüpfen fertig entwickelt ihrer früheren Lebensform. Dazu erklimmen sie die Stängel von Wasserpflanzen, bis sie das Gewässer verlassen haben. Nachdem sie einen festen Halt gefunden haben, befreien sie sich aus ihrer Haut. Wenige Stunden nach dem Schlupf können sie bereits fliegen. Durch ihren besonderen Körperbau gelingen den Libellen akrobatische Flugmanöver. Sie haben kräftige Flugmuskeln und können ihre Flügelpaare unabhängig voneinander bewegen. Daher sind sie in der Lage, auf der Stelle zu stehen, blitzschnell die Flugrichtung zu ändern oder erstaunliche Geschwindigkeiten von bis zu 50 km/h zu erreichen. Manche Arten können sogar rückwärts fliegen. Als Raubinsekten kommen ihnen diese Fähigkeiten zu gute. Da die verschiedenen Libellenarten unterschiedliche Anforderungen an die Wasserqualität stellen, sind sie gute Bioindikatoren.


von Beatrice Jeschke
von Beatrice Jeschke

Kalenderwoche 40/2024

Der Grünspecht ist an seinem grünen Rücken und der roten Kappe leicht zu erkennen. Besonders auffällig macht ihn auch sein Gesang - sein lautes Rufen erinnert an menschliches Lachen. Es ertönt meist von oben herab aus den Bäumen. Möchte man einen Blick auf ihn erhaschen, sollte man jedoch den Blick eher senken. Im Gegensatz zu den meisten anderen Spechten trifft man ihn häufig am Boden an. Dort sucht er nach seiner bevorzugten Nahrungsquelle, den Ameisen. Dabei bewegt er sich meist hüpfend fort. Mit seinem Schnabel bricht er Ameisennester auf oder gräbt in morschem Holz. Mit der langen, klebrigen Zunge fischt er sich schließlich die alarmierten Ameisen heraus. Der Grünspecht lebt gern auf Streuobstwiesen mit altem Baumbestand. In den knorrigen Obstbäumen ist das Anlegen einer Nisthöhle ein Leichtes. Durch die extensive Nutzung solcher Flächen ist es auch nie weit bis zum nächsten Ameisenhaufen.


von Sabrina Rötsch
von Sabrina Rötsch

Kalenderwoche 33/2023

Der Laubfrosch ist unverkennbar – er ist leuchtend grün gefärbt, und als einziger heimischer Froschlurch geht er gerne auf Klettertour. Sträucher und Hochstauden sind daher unverzichtbar für die Sommerlebensräume des Laubfrosches. Zudem benötigt er geeignete kleine Laichgewässer, die besonnt, krautig und fischfrei sein sollten. Obwohl nahezu jeder weiß, wie ein Laubfrosch aussieht, werden viele Menschen ihn kaum noch zu Gesicht bekommen, denn der einstmals weit verbreitete Lurch leidet unter dem Verschwinden seiner Lebensräume. Laichgewässer und Landlebensräume gehen direkt verloren, trocknen aus oder werden mit Dünger und Pestiziden vergiftet. Nachdem der Laubfrosch in der Region fast ausgestorben war, wurden die Papitzer Lachen, für deren Schutz sich der NABU Leipzig besonders engagiert, eine Heimat für diese Art. Doch in den letzten Jahren gab es bedeutende Bestandseinbrüche, vermutlich verursacht durch zu milde Winter und zu trockene Sommer.


von Sophie Ziegler
von Sophie Ziegler

Kalenderwoche 32/2023

Der Ligusterschwärmer fliegt in der Dämmerung bis in die Nacht hinein zu Blüten, aus denen er Nektar saugt, während er wie ein kleiner Kolibri vor ihnen in der Luft steht. Die Nachtfalter sind recht weit verbreitet und fast überall anzutreffen, auch in Gärten und Parks oder sogar in der Leipziger Innenstadt. Sie werden leider nicht nur von duftenden Blüten, sondern auch von Licht angelockt, was für die Tiere oftmals tödlich endet. Erwachsene Ligusterschwärmer kann man in Sachsen etwa von Mai bis August beobachten. Die Raupen leben bevorzugt an Liguster, aber auch andere Futterpflanzen werden genutzt.


von Hansjürgen Gerstner
von Hansjürgen Gerstner

Kalenderwoche 31/2023

Zauneidechsen können sehr gut klettern – oft tun sie dies auf Totholzhaufen, Steinhaufen oder an Mauern, aber auch Pflanzen können sie erklimmen. Sie nutzen die erhöhten Sitzplätze zum Aufwärmen in der Sonne oder sind auf Beutefang. In naturnahen Gärten kann man Zauneidechsen ein Zuhause schaffen. Sie benötigen Versteckmöglichkeiten und Plätze zum Sonnenbaden, außerdem braucht es „wilde Ecken“, in denen Nahrungstiere wie Spinnen und Grashüpfer einen Lebensraum finden.

Tipps zur Förderung der Biodiversität: www.mein-biotop.de


von Sophie Ziegler
von Sophie Ziegler

Kalenderwoche 30/2023

Nachdem es etwa 2005 die ersten Beobachtungen in Sachsen gab, ist die Blaue Holzbiene inzwischen weit verbreitet und regelmäßig Gast an verschiedenen Blüten, wie auf diesem bienenfreundlich gestalteten Balkon. Unverwechselbar ist die fleißige Wildbiene nicht nur aufgrund ihrer Größe, sondern auch wegen ihrer blauschwarzen Körperfarbe, sogar die Flügel sind dunkel getönt. Holzbienen helfen kann man mit nektarhaltigen Blüten und ausreichend Totholz in der Landschaft und in unseren Gärten.

Tipps zur Förderung der Biodiversität: www.mein-biotop.de


von Helga Petsche
von Helga Petsche

Kalenderwoche 29/2023

Taubenschwänzchen sind tagaktive Schmetterlinge, die wie kleine Kolibris aussehen. Ihre Beobachtung sorgt immer wieder für Rätselraten, denn sie sind ungewöhnliche Blütenbesucher, die sich im Schwirrflug mit Nektar versorgen, ohne auf den Blüten zu landen. Taubenschwänzchen sind dabei nicht wählerisch, bevorzugen aber nektarreiche Blüten mit langem Kelch. Taubenschwänzchen sind Wanderfalter aus dem Mittelmeerraum. Sie wandern bis zu 2.000 Kilometer nordwärts und pflanzen sich auch in diesen Gebieten fort. Die Falter überwintern als erwachsene Tiere, was nur ohne Frost gelingt. Aufgrund des Klimawandels sind sie damit auch in nördlichen Gefilden erfolgreich, sodass man inzwischen nahezu in jedem Monat Taubenschwänzchen beobachten kann, das Maximum liegt jedoch im Juli, wo heimische und eingewanderte Falter zu sehen sind.


von Beatrice Jeschke
von Beatrice Jeschke

Kalenderwoche 28/2023

„Feenlämpchen“ werden Eikokons der Feenlämpchen-Spinnen genannt. Diesen eigenwilligen Konstrukten verdankt diese Gattung der Feldspinnen ihren Namen. Wie alle Feldspinnen sind sie nachtaktiv als Jäger am Boden unterwegs, um dort Insekten zu erbeuten. Die Kokons sind oft leichter zu finden als die Spinnen selbst. Deshalb werden sie von den Tieren später noch mit Erdpartikeln getarnt.


von Hansjürgen Gerstner
von Hansjürgen Gerstner

Kalenderwoche 27/2023

Der Kleine Schillerfalter gehört zu den bekannteren Schmetterlingsarten, der am Schillern der Flügel zu erkennen ist. Allerdings kann er leicht mit dem Großen Schillerfalter verwechselt werden, zumal beide Arten oft sogar zusammen leben. Der Kleine Schillerfalter wird auch Espen-Schillerfalter genannt, denn die Raupen leben an Espen oder an anderen Pappelarten, die des Großen Schillerfalters hingegen an Weiden. Der Kleine Schillerfalter ist vorwiegend im Juni und Juli zu beobachten. Anders als die meisten Tagfalter, sieht man sie selten an Blüten, aber oft an Kot oder überreifen Früchten, wo sie sich mit Mineralien und Kohlenhydraten versorgen.


von Beatrice Jeschke
von Beatrice Jeschke

Kalenderwoche 26/2023

Die Bienen-Ragwurz gehört zu den seltensten und am meisten bedrohten Pflanzenarten in Deutschland. Einerseits ist sie in der Vermehrung sehr sparsam, andererseits hat sie spezielle Ansprüche an ihren Standort: Sie ist eigentlich eine Hungerkünstlerin, sie besiedelt nährstoffarme Orte mit wenig Vegetation und viel Sonnenlicht, und sie kommt mit wenig Wasser aus. Aber gerade solche Standorte werden immer seltener. Intensive Landwirtschaft, Überdüngung der Landschaft und Flächenversiegelung führen dazu, dass ihre Lebensräume schwinden. Dass sie ausgerechnet mitten in Leipzig, nämlich an der Nördlichen Rietzschke wächst, sollte Anlass für intensive Schutzbemühungen sein. Hier ist die Bienen-Ragwurz sogar zusammen mit weiteren Orchideen zu finden, wie Zweiblatt und Purpur-Knabenkraut.

Den Namen verdankt die Bienen-Ragwurz dem Aussehen ihrer Blüten. Sie imitiert das Aussehen von Wildbienen und lockt so deren sexwillige Partner an. Doch anstatt ein Bienenweibchen zu begatten, bestäuben sie die Pflanze. Darauf verlässt sich die Bienen-Ragwurz aber erstaunlicherweise nicht, vielmehr findet in ihrer Blüte vorwiegend Selbstbestäubung statt.


von Beatrice Jeschke
von Beatrice Jeschke

Kalenderwoche 25/2023

Stare sind etwas kleiner als Amseln, mit denen sie gelegentlich verwechselt werden. Im Brutkleid ist ihr Gefieder schwarz-metallisch glänzend und hat zahlreiche perlenartige Flecken. Die Jungtiere sind anfangs bräunlich gefärbt. Sie werden zunächst noch von den Eltern versorgt, werden aber ab Mitte Juni selbständig. Dann schließen sie sich zu Jungvogel-Schwärmen zusammen und suchen nahrungsreiche Gebiete auf. Im Frühling und Frühsommer fressen Stare vorwiegend Insekten, sowie Würmer und Schnecken, außerhalb der Brutzeit vorwiegend Obst und Beeren, besonders gerne Äpfel und Kirschen.


von Hansjürgen Gerstner
von Hansjürgen Gerstner
von Ina Guderle
von Ina Guderle

Kalenderwoche 24/2023

Etwa von Mai bis Juli kann man Trauer-Rosenkäfer beobachten. Die schwarzen Käfer haben kleine weiße Flecken auf der Oberseite, sodass man diese Art recht eindeutig erkennen kann. Trauer-Rosenkäfer sind wärmeliebend und ursprünglich eher im Mittelmeerraum beheimatet, einzelne Vorkommen gab es in wärmebegünstigen Regionen in Süddeutschland. In Folge der Klimaerwärmung sind inzwischen aber auch Vorkommen in Sachsen häufig. Die erwachsenen Käfer ernähren sich von Pollen, die Larven leben im Boden und fressen Wurzeln.

Auch den Kongo-Rosenkäfer kann man ab und zu in Sachsen entdecken. Anders als der Trauer-Rosenkäfer ist er hier trotz der Klimaerwärmung aber nicht auf Dauer überlebensfähig, soweit man weiß. Es handelt sich wohl um Gefangenschaftsflüchtlinge, denn die bunten Käfer werden in Terrarien gehalten. Erwachsene Käfer können mehrere Monate alt werden. Sie ernähren sich ebenso wie die Larven vorwiegend von tropischen Früchten. Seine natürliche Heimat ist Zentral- und Westafrika.


von Beatrice Jeschke

 

Kalenderwoche 23/2023

Hier singt auf dem Nordfriedhof eine „Weißkopfamsel“. Das ist keine neue Vogelart - den weißen Kopf verdankt diese Amsel vielmehr einer Genmutation, die dafür sorgt, dass an einigen Stellen der Haut farbstoffproduzierende Zellen fehlen, sodass an diesen Stellen die Federn weiß sind, man spricht von „Leuzismus“. Dieser genetische Defekt kommt bei verschiedenen Tierarten vor, auch bei Vögeln kann man das beobachten, besonders gut zu sehen ist es bei Amselmännchen im Kontrast zum Schwarz der übrigen Federn.


von Hansjürgen Gerstner
von Hansjürgen Gerstner

Kalenderwoche 22/2023

Für Kreuzspinnen ist die Fortpflanzung heikel, die Männchen müssen auf der Hut sein, damit sie nicht vom Weibchen verspeist werden. Falls die Paarung aber erfolgreich ist, legt das Weibchen im Herbst die Eier in einen Kokon, in dem die Eier überwintern. Die jungen Spinnen schlüpfen dann etwa im April oder Mai. Wenn es einer der winzigen Spinnen gelingt, erwachsen zu werden, dann überwintert sie erneut und ist dann im darauffolgenden Jahr selbst geschlechtsreif. Das Leben der Gartenkreuzspinne beginnt als winziger Achtbeiner, erwachsene Tiere können aber 10 bis 18 Millimeter groß werden, damit gehören sie zu den größten heimischen Spinnen.


von Christina Kullmann
von Christina Kullmann

Kalenderwoche 21/2023

Blaumeisen brüten in Höhlen. Da sie wesentlich kleiner sind als andere Höhlenbrüter, wie zum Beispiel auch die größere Kohlmeise, können sie dabei kleine Einfluglöcher nutzen. Mit speziellen Blaumeisennistkästen kann man das Nistplatzangebot für diese Vögel verbessern. Während der Jungenaufzucht sind die Eltern unermüdlich damit beschäftigt, Nahrung für den Nachwuchs heranzuschaffen. Dabei werden besonders gerne Schmetterlingsraupen verfüttert. Wenn die fütternden Eltern in die andere Richtung wieder davonfliegen, nehmen sie meist den Kot der Jungtiere mit, um das Nest sauber zu halten. Verschmutzte Nester würden Parasiten und Krankheitserreger befördern und durch den Geruch Fressfeinde anlocken. Die Kotballen sind in „Fäkalsäcken“ verpackt, die aus einer schleimigen Membran bestehen.


von Beatrice Jeschke
von Beatrice Jeschke

Kalenderwoche 20/2023

Die Brachfläche an der Bremer Straße ist ein artenreicher Lebensraum mitten in der Stadt. Leider ist das Gebiet von Bebauung bedroht, sodass die Biodiversität auch auf dieser Fläche verloren gehen wird. Noch hat hier beispielsweise der Spitzenfleck sein Jagdrevier. Namensgebend für diese Segellibelle sind die dunklen Flecken in den Flügelspitzen, die vor allem beim bräunlich gefärbten Weibchen zu sehen sind. Die Männchen haben einen blaubereiften Hinterleib. Der Spitzenfleck ist in der Nähe von stehenden oder langsam fließenden Gewässern etwa im Mai und Juni zu beobachten. In den Gewässern entwickeln sich die räuberisch lebenden Larven dieser Libellen etwa zwei Jahre lang.


von Hansjürgen Gerstner
von Hansjürgen Gerstner

Kalenderwoche 19/2023

Wenn Singvögel aus den Eiern schlüpfen, werden sie fleißig von den Eltern im Nest gefüttert – beim Hausrotschwanz zum Beispiel dauert diese Nestlingszeit 12 bis 19 Tage. Danach verlassen die befiederten Jungtiere das Nest, werden weiterhin von den Eltern versorgt und müssen das Fliegen erst lernen. In dieser Phase sind die Jungvögel vielen Risiken ausgesetzt, da sie sich oft am Boden aufhalten. Beutegreifer sind hier eine Gefahr, aber auch Fußgänger, Straßenverkehr, freilaufende Hunde und Hauskatzen. Beim Hausrotschwanz dauert diese Ästlingszeit bis zu drei Wochen.


von Petra Seidel
von Petra Seidel

Kalenderwoche 18/2023

Als Raupe leben Lindenschwärmer an verschiedenen Laubgehölzen, bevorzugt in lichten Laubwäldern mit Linden. Man kann sie aber auch in Parks und Gärten finden. Sie überwintern als Puppe, die erwachsenen Falter fliegen nur kurze Zeit. Sie nehmen keine Nahrung zu sich, sondern kümmern sich nur um die Fortpflanzung. Die Paarung kann bis zu 20 Stunden dauern. Danach legt das Weibchen die Eier in Baumkronen ab.


von Beatrice Jeschke
von Beatrice Jeschke

Kalenderwoche 17/2023

Während viele Spinnen vor allem für ihre kunstvollen Netze bekannt sind, setzen Springspinnen auf eine andere erfolgreiche Jagdmethode: Sie sind in der Lage gezielt auf die Beute zu springen, die dann mit einem Giftbiss rasch getötet wird. Dabei orientieren sich die Spinnen mit ihren Augen – sie haben ein hervorragendes Sehvermögen im Nahbereich und können sogar nach hinten schauen. Dafür haben sie zusätzlich zu den auffälligen großen Frontalaugen noch sechs weitere Augenpaare. Zebra-Springspinnen sind rund fünf Millimeter klein und in Deutschland recht häufig, oft leben sie in unmittelbarer Umgebung des Menschen, wobei sie für die Jagd sonnige und windstille Bereiche bevorzugen.


von Konrad Girke
von Konrad Girke

Kalenderwoche 16/2023

Er sitzt zwar auf einem Gartenwerkzeug, es handelt sich aber nicht um einen Gartenrotschwanz, sondern um den nahe verwandten Hausrotschwanz. Während die Weibchen insgesamt bräunlich gefärbt sind, hat das Männchen eine schiefergraue Oberseite, die Unterseite ist heller grau, Stirn, Wangen und Kehle schwarz. Und natürlich hat er einen rostroten Schwanz, dem die Vögel den Namen verdanken. Der Hausrotschwanz ist Frühaufsteher, er gehört im Morgengrauen zu den ersten Sängern und ist an vielen Stellen im Stadtgebiet zu hören. Er ist auf Nistplätze an Gebäuden angewiesen, nutzt hier Nischen, um sein Nest anzulegen. Leider gehen solche Nischen häufig durch Fassadensanierungen verloren, weshalb es wichtig ist, für die gebäudebewohnenden Tierarten künstliche Nisthilfen als Ersatz anzubieten. In vielen Fällen erfolgt das aber leider nicht, obwohl es gesetzlich vorgeschrieben ist.


von Beatrice Jeschke
von Beatrice Jeschke

Kalenderwoche 15/2023

Der Grünspecht ist auch als „Erdspecht“ bekannt, denn er sucht seine Nahrung vorwiegend am Boden. Besonders gern frisst er Ameisen, aber auch andere Insekten und Spinnen. Ameisen sind aber nicht ausschließlich am Boden zu finden, sondern auch auf diesem Baum auf der artenreichen Brachfläche Bremer Straße. Der Specht saß daher lange auf dem Baum und ließ es sich offenbar schmecken. Leider ist die Brachfläche von Bebauung bedroht, sodass die Tiere dort ihren Lebensraum verlieren werden, auch der Grünspecht, dem es in Leipzig bereits an vielen Stellen so ergeht.


von Christina Kullmann
von Christina Kullmann

Kalenderwoche 14/2023

Kohlmeise und Blaumeise gehören wohl zu den bekanntesten Vögeln. Vor allem an der Kappe auf dem Kopf lassen sie sich unterscheiden: Bei der Kohlmeise ist sie schwarz, bei der Blaumeise blau. Die beiden Arten führen ein recht ähnliches Leben. Mit Nistkästen kann man den Höhlenbrütern helfen, im Winter besuchen sie gerne Futterstellen. Die Kohlmeise ist allerdings deutlich größer als die zierliche Blaumeise und darum auch konkurrenzstärker. Sie dominiert am Futterhäuschen und auch bei der Besetzung von Nistkästen. Der Blaumeise kann man daher mit Nistkästen helfen, die nur ein kleines Einflugloch von 26 bis 28 Millimeter Durchmesser haben.


von Hansjürgen Gerstner

 

Kalenderwoche 13/2023

Wildbienen sind oft an spezielle Nahrungspflanzen angepasst und auf geeignete Nistplätze angewiesen. Weil diese oft fehlen, gehören Wildbienen zu den besonders gefährdeten Arten. Einige sind jedoch weniger spezialisiert, wie die Gehörnte Mauerbiene (Osmia cornuta). Sie sammeln Nektar und für ihren Nachwuchs Pollen, wobei sie eine wichtige Aufgabe als Bestäuber von Blüten übernehmen. Sie besuchen Frühblüher, aber auch Weiden und Obstbäume und auch andere Blütenpflanzen. Die Männchen (links) sind kleiner als die Weibchen (rechts), sie sind an der weißen Gesichtsbehaarung zu erkennen und nach der Paarung sterben sie. Die Weibchen kümmern sich um Nestbau, Eiablage und Versorgung des Nachwuchses.


von René Sievert

 

Kalenderwoche 12/2023

Es sieht ein wenig aus, als würden dornige Ranken aus dem Stamm des Baumes herausquillen – bei näherer Betrachtung stellt man jedoch fest, dass es sich einfach nur um frische Triebe handelt. Gleichwohl sehen sie ungewöhnlich aus. Sie gehören zu einer Gleditschie (Lederhülsenbaum). Diese Baumart ist nicht heimisch, wird in Städten aber gelegentlich angepflanzt. Gleditschien sehen Robinien ähnlich, gelten als hitze-, trockenheits-, überflutungs- und salztolerant und sind auch aufgrund anderer Eigenschaften für ein Leben in der Stadt geeignet. Der ökologische Wert für die heimische Tierwelt ist hingegen gering, auch wenn die Blüten von einigen Insekten besucht werden. Die Baumart gilt als potenziell invasiv und könnte somit die heimische Natur schädigen.


von Hansjürgen Gerstner
von Hansjürgen Gerstner

Kalenderwoche 11/2023

Wenn die Tage länger werden und wärmer, kommen nicht nur die Frühblüher aus dem Boden, auch die ersten Insekten sind dann unterwegs und freuen sich über die Blüten, die schon früh im Jahr Nahrung bieten. Später kommen viele Wildkräuter hinzu, die von Insekten besucht werden. Deshalb sollte man auch solche Blütenpflanzen, wenn möglich, stehen lassen und nicht als „Unkraut“ beseitigen.


von Michael Witte
von Michael Witte

Kalenderwoche 10/2023

Erste Informationen über Biber an der Lauer gab es bereits im vorigen Jahr. Viele frische Biberschnitte konnten dort beobachtet werden. In diesem Jahr nun gibt es weitere Hinweise auf das große Nagetier. Nachdem der Biber fast ausgestorben war, erobert er sich nach und nach wieder viele Gewässer. Auch in und um Leipzig werden Biberspuren immer öfter gesichtet und es gibt mehrere bewohnte Biberreviere.


von Beatrice Jeschke
von Beatrice Jeschke

Kalenderwoche 09/2023

Schellenten sind im Winter auf vielen Leipziger Gewässern zu sehen, wo sie auf dem Zug rasten. Sie gehören aber auch zu den heimischen Brutvögeln, sie brüten in Höhlen alter Bäume, aber auch in speziellen Nisthilfen, die man für diese Entenart anbieten kann. Die Männchen sind schwarz-weiß gefärbt und haben außerdem leuchtend goldgelbe Augen. Die Weibchen sind unauffälliger gefärbt mit einem grauen Körper und braunem Kopf.


von Néo Koslowski
von Néo Koslowski

Kalenderwoche 08/2023

Wenn man einen Löffler sieht, weiß man sofort, weshalb der Vogel so genannte wird: Er hat einen löffelartig verbreiterten Schnabel. Ein Löffler ist ein exotischer Anblick, doch er ist in Teilen Deutschlands Brutvogel und erobert sich in Europa mehr und mehr geeignete Lebensräume, die er neu besiedelt, oder früher schon einmal besiedelt hat. Bis zum 20. Jahrhundert war er weiter verbreitet, seitdem verlor er viele Lebensräume durch Umweltveränderungen und Trockenlegung von Feuchtgebieten. Löffler sind Zugvögel, die den Winter am Mittelmeer oder noch weiter in Afrika verbringen. Ab Februar kann man Tiere auf der Heimreise beobachten, teilweise auch zusammen mit den bei uns heimischen Graureihern, die etwas größer sind als Löffler.


von René Sievert
von René Sievert

Kalenderwoche 07/2023

Krokusse sind nicht nur frühlingshafte Farbtupfer, sondern auch eine wertvolle Nahrungsquelle. Sie gehören zu den Frühblühern und damit auch zu den ersten Nahrungslieferanten für blütenbesuchende Insekten. Die Krokusse sind bei uns Zierpflanzen, die in vielen Leipziger Parkanlagen und natürlich auch in Privatgärten wachsen.


von René Sievert
von René Sievert

Kalenderwoche 06/2023

Bisher war der Winter überwiegend mild, nur an wenigen Tagen herrschte „richtiges“ Winterwetter. Der Klimawandel trägt dazu bei, dass auch die Jahreszeiten sich verändern. Wenn es an einem nebligen Tag richtig frostig ist, entstehen filigrane Ablagerungen aus Raureif oder Eis. Dazwischen leuchten hier und da rote Hagebutten.


von René Sievert
von René Sievert

Kalenderwoche 05/2023

Zum Ende des Winters gehören die Winterlinge zu den ersten Frühblühern und damit auch zu den ersten Nektar- und Pollenlieferanten im Jahr. Die leuchtend gelben Blüten sind an vielen Stellen in den Leipziger Parkanlagen zu sehen und stets ein frühlingshafter Farbtupfer. Heimisch sind sei bei uns eigentlich nicht, sie stammen aus Südeuropa, wachsen aber bei uns inzwischen verwildert in der Landschaft.


von Hansjürgen Gerstner
von Hansjürgen Gerstner

Kalenderwoche 04/2023

Der Eichelhäher ist eigentlich ein Waldbewohner, doch zunehmend erobert er sich auch Lebensräume in der Stadt. In vielen Gärten sorgt der intelligente Vogel für Aufregung, wenn er sich hier zum Beispiel Nüsse aus dem Futterhäuschen holt. Er ist bei vielen Vogelfreunden aber ein gern gesehener Gast. Dieser hier wurde kurz vor dem Abflug abgelichtet.


von Néo Koslowski
von Néo Koslowski

Kalenderwoche 03/2023

Eisvögel sind immer ein besonders prächtiger Anblick und man braucht schon Geduld und Glück, um sie in voller Schönheit betrachten zu können, denn oftmals sieht man die „fliegenden Edelsteine“ nur schnell davonfliegen. Für Eisvögel ist der Winter eine riskante Zeit, wenn es zu kalt ist und die Gewässer zufrieren, überleben viele Eisvögel nicht.


von René Sievert
von René Sievert

Kalenderwoche 02/2023

Die Hasel blüht normalerweise ab Februar, aufgrund des Klimawandels aber in den letzten Jahren durchaus bereits im Januar. Jahr für Jahr gibt sie damit auch an vielen Stellen in Leipzig das Signal für den Beginn des Vorfrühlings. In den letzten Jahren war dazu das Wetter oft tatsächlich schon frühlingshaft. Doch der Winter ist im Vorfrühling noch nicht vorbei, und so kann es vorkommen, dass Schnee auf den Haselsträuchern liegt – in den letzten Jahren allerdings ein seltener Anblick. Nur die männlichen Haselsträucher haben übrigens kätzchenartige Blütenstände. Sie sind im Frühling wertvoller Pollenlieferant für Insekten. Die weiblichen Sträucher haben unscheinbare Blüten, die auch nicht von Insekten besucht werden, die Hasel wird vom Wind bestäubt.


von René Sievert
von René Sievert

Kalenderwoche 01/2023

Aufgrund des Klimawandels ist in der Natur einiges aus dem Rhythmus geraten. So gibt es zum Beispiel Kirschen, die bereits im Januar erblühen und damit für Aufsehen sorgen. Bei der Winterkirsche ist es allerdings normal – Blüten sind hier bereits ab November zu finden, sie gehört damit zu den sogenannten Winterblühern. Dennoch liegt ihre Hauptblütezeit im April/Mai.