Sobald es die Witterung erlaubt, machen sich die Amphibien auf den Weg zu ihren Laichgewässern. Der NABU bittet daher Autofahrer, aber auch Fahrradfahrer und Spaziergänger um Rücksicht auf die Tiere, damit sie auf Straßen und Wegen nicht überfahren oder zertreten werden. Die Tiere können nicht nur durch direktes Überfahren sterben, sondern auch wenn Fahrzeuge sehr schnell unterwegs sind.
Um auf die Gefährdung der wandernden Tiere aufmerksam zu machen und die Menschen zu informieren hängt der NABU Leipzig auch in diesem Jahr wieder Hinweisschilder an verschiedenen Park- und Waldwegen in der Nähe von Laichgewässern auf. An Wanderschwerpunkten werden Amphibienretter des NABU Leipzig die Tiere einsammeln und sicher über die gefährliche Straße bringen. Wer dabei mitmachen möchte, ist herzlich eingeladen! Dabei kann man sich auch einen Einsatzort in Wohnortnähe aussuchen und kann selbst entscheiden, wieviel Zeit man für die Amphibienrettung mitbringen kann. Jeder kann mitmachen und Amphibienleben retten!
Eine Einführung für Amphibienretter gab es bereits am 15. Februar 2023 bei einem Vortragsabend im Naturkundemuseum. Beatrice Jeschke informierte über die Arbeitsabläufe und Organisation der Einsätze in der Amphibiensaison. Sobald die Wanderung zu den Laichgewässern einsetzt werden allabendlich Kröten, Frösche, Molche und Co. an Gefahrenschwerpunkten eingesammelt und sicher über die Straßen gebracht, damit sie zu ihren Laichgewässern gelangen können. Zugleich werden die Arten bestimmt und die Anzahl der Tiere erfasst. Wer sich am Amphibienschutz beteiligen möchte, meldet sich am besten per E-Mail
Die Bestände von Amphibien entwickeln sich gegenwärtig abwärts. An vielen Stellen verschwinden diese Tiere oder es werden von Jahr zu Jahr weniger. Hauptgrund ist die Vernichtung ihrer Lebensräume. Hinzu kommt in den letzten Jahren auch noch das Problem der Dürre. Der Wassermangel führt dazu, dass Laichgewässer austrocknen, aber es ist für die an Wasser gebundenen Tiere allgemein zu trocken – auch in ihren Landlebensräumen finden sie vielfach keine geeigneten Bedingungen vor. Umso wichtiger ist es, noch vorhandene Laichgewässer zu pflegen und in einem guten Zustand zu erhalten. Aus diesem Grund startete der NABU Leipzig am 25. Februar 2023 einen Arbeitseinsatz im „Zaubergarten“, der leider auch von Bebauung bedroht ist. Der sogenannte Schulgartenweiher auf dem naturnahen Gelände ist sogar ein Flächennaturdenkmal, damit er weiter als Amphibiengewässer dienen kann, muss man aber dafür sorgen, dass der Weiher nicht zuwuchert. Zum Arbeitseinsatz versammelten sich Tony, Frank, Max, Heike, Birgit, Claudie und Kilian. Vielen Dank dafür!
Mit Spaß bei der Arbeit für den Erhalt des Amphibienlebensraums. Fotos: Tony Kremser
In mühsamer Arbeit mit Einsatz aller Körperkraft und unter Zuhilfenahme von scharfkantigem Werkzeug wurde unter anderem Schilfrohr, Brombeere und Hartriegel beseitigt. Nicht nur die Schilder des Flächennaturdenkmals, sondern der Schulgartenweiher selbst wurde von starkem Aufwuchs befreit und ist damit wieder in der Lage, optimale Zugangsbedingungen insbesondere für Amphibien zu bieten. Kleine Weiden wurden eingekürzt und Haupttriebe belassen, die in den nächsten Jahren eine partielle Beschattung der Wasserfläche gewährleisten sollen.
Der Arbeitskreis Amphibienschutz des NABU Leipzig wird das Gewässer im Auge behalten und prüfen, welche Lurche sich künftig hier finden lassen.
Angesichts des Artensterbens geht die Sorge um, dass die Natur bald verstummt – kein Vogelgesang mehr, keine summenden Insekten und auch keine quakenden Frösche. Leider hat dieser Trend schon begonnen, immer weniger Amphibien sind zu beobachten. Zugleich geht der Verlust ihrer Lebensräume ungebremst weiter, ja beschleunigt sich an vielen Stellen sogar. Das Naturschutzrecht soll das zwar verhindern, aber die Praxis sieht leider anders aus. Weiterlesen
Für Amphibien auf der Wanderung zu ihren Laichgewässern ist der Weg oft durch Straßen zerschnitten, die für sie zur tödlichen Falle werden. Naturschützer sind dann im Dauereinsatz, um so viele Verkehrsopfer wie möglich zu verhindern. Auch beim NABU Leipzig beteiligen sich jedes Jahr im Frühling und bei der Rückwanderung zahlreiche Freiwillige an der Rettungsaktion. Mit dem Bau eines stationären Amphibientunnels wurde nun für die Kröten und Frösche in Plaußig-Portitz dauerhaft Abhilfe geschaffen. Weiterlesen
Die Papitzer Lehmlachen in der Luppeaue bei Schkeuditz sind ein Naturjuwelt und vor allem für Amphibienarten wertvoller Lebensraum. Spenden haben nun einen Kauf großer Teile des Gebiets ermöglicht, das der NABU somit als Lebensraum langfristig sichern kann. Amphibien wie Rotbauchunke, Kammmolch, Laub- und Moorfrosch sind hie zuhause sowie auch Zwergtaucher, Wasserralle und Fledermäuse. Seit vielen Jahren engagiert sich der NABU Leipzig für den Erhalt der Biodiversität in diesem besonderen Teil des Auenökosystems. Weiterlesen
Sobald es die Witterung erlaubt, machen sich die Amphibien auf den Weg zu ihren Laichgewässern. Der NABU bittet daher Autofahrer, aber auch Fahrradfahrer und Spaziergänger um Rücksicht auf die Tiere, damit sie auf Straßen und Wegen nicht überfahren oder zertreten werden. Die Tiere können nicht nur durch direktes Überfahren sterben, sondern auch wenn Fahrzeuge sehr schnell unterwegs sind: Große Geschwindigkeit erzeugt einen so hohen Luftdruck, dass die inneren Organe von Fröschen, Kröten und Molchen platzen oder durch den Mund nach außen gestülpt werden. Die Tiere verenden qualvoll. Weitere Informationen
Um auf die Gefährdung der wandernden Tiere aufmerksam zu machen und die Menschen zu informieren hängt der NABU Leipzig wieder Hinweisschilder an verschiedenen Park- und Waldwegen in der Nähe von Laichgewässern auf. An verschiedenen Wanderschwerpunkten werden Amphibienretter des NABU Leipzig die Tiere einsammeln und sicher über die gefährliche Straße bringen. Wer dabei mitmachen möchte, ist herzlich eingeladen! Dabei kann man sich auch einen Einsatzort in Wohnortnähe aussuchen und kann selbst entscheiden, wieviel Zeit man für die Amphibienrettung mitbringen kann. Jeder kann mitmachen und Amphibienleben retten! Kontakt
Aufbau des Amphibienzauns in Plaußig. Fotos: Beatrice Jeschke
Zu einem Wanderschwerpunkt in Leipzig gehört ein Laichgewässer in der Nähe der A14 in Plaußig-Portitz. Hierher kommen Tiere, die ihre Winterquartiere im Plaußiger Wäldchen haben. Auf dem Weg müssen sie eine gefährliche Anliegerstraße überqueren. Der NABU Leipzig engagiert sich dafür, dass hier eine dauerhafte Schutzanlage für wandernde Amphibien gebaut wird, doch die Realisierung zieht sich weiter hin. Darum wird der NABU Plaußig-Portitz auch in diesem Jahr noch einmal für die Sicherheit der Tiere sorgen. Am 13. März 2022 haben ehrenamtliche Amphibienretter des NABU Leipzig einen rund 130 Meter langen Amphibienschutzzaun aufgebaut. Er wird verhindern, dass die Tiere auf die gefährliche Fahrbahn laufen. Freiwillige sammeln sie allabendlich an dem Zaun ein und bringen sie sicher über die Straße. Dabei werden zugleich Anzahl die Arten und die Anzahl der Tiere erfasst. Anders als an Amphibienzäunen meist üblich, verwendet der NABU Leipzig keine vergrabenen Fangeimer. Der NABU Leipzig bedankt sich bei allen Helfern!
Der Internationale Tag des Artenschutzes, der 3. März, war für den NABU Leipzig nur einer von 365 Tagen für den Artenschutz. In Leipzig verschwinden die Lebensräume heimischer Arten schneller, als sich Tiere anpassen können – es gibt lokale Aussterbeereignisse. Der NABU will nicht tatenlos zuschauen! Ein praktisches Arbeitsfeld ist der Amphibienschutz. Der NABU Leipzig setzt sich hier insbesondere für den Erhalt der natürlichen Lebensräume ein, aber dazu gehört auch die jährliche Hilfsaktion zur Amphibienwanderung: Allabendlich werden wandernde Kröten. Frösche, Molche und Co. an Gefahrenschwerpunkten eingesammelt und sicher über die Straßen gebracht, damit sie zu ihren Laichgewässern gelangen können. Für die Helfer gab es nun am 3. März eine erste Einführung. Online wurden sie für die Hilfsaktion in diesem Jahr vorbereitet. Wer sich ebenfalls am Amphibienschutz beteiligen möchte, meldet sich am besten per E-Mail
Sobald die Wassertemperatur über 8 Grad steigt, starten Teichmolche ihre Wanderung zum Laichgewässer. Es ist durchaus möglich, dass sie sich dabei für einen naturnahen Gartenteich entscheiden. Wird ein neuer Teich angelegt, besiedeln Teichmolche ihn oft innerhalb weniger Jahre, aber auch andere Tiere wie Frösche, Insekten und Schnecken fühlen sich hier wohl. Mit etwas Geduld kann man die Molche gut beobachten. Immer wieder müssen sie an die Oberfläche schwimmen, um Luft zu holen. Wer Molche im Gartenteich hat, sollte auch auf eine molchfreundliche Umgebung an Land achten, wo die Tiere den Rest des Jahres verbringen. Weiterlesen
Seit 2013 berichtet der NABU Leipzig über Wassermangel in den Amphibienlaichgewässern am Grünen Bogen Paunsdorf und hatte auch einen Lösungsvorschlag: Bei Regenereignissen steht Wasser im Waldkerbelgraben zur Verfügung, das man in die Lachen leiten kann. Erst 2019 kam es gemeinsam mit der Stadtverwaltung zu einem Vororttermin und nun, 2020, wurde die Idee endlich in die Tat umgesetzt. Leider ist seit Bekanntwerden der Probleme sehr viel Zeit verstrichen. Es ist fraglich, ob überhaupt noch Amphibien existieren, die sich hier nun wieder fortpflanzen könnten. 2017 bis 2019 gab es vom Moorfrosch bereits keine Reproduktionsnachweise mehr, 2018 wurde der letzte Moorfrosch gesichtet. Nun kann man nur hoffen, dass sich noch ein paar Tiere einfinden. Der NABU wird das Geschehen weiter beobachten. Weiterlesen
In den vergangenen Jahren hatten die Amphibien keine guten Fortpflanzungsbedingungen. Es war zu trocken oder zu frostig, dabei mögen es die wandernden Lurche doch schön feucht und warm, und auch die Laichgewässer dürfen nicht vetrocknet sein. 2020 war die Witterung etwas günstiger, aber für eine Massenwanderung reichte es trotzdem nicht. Ein Grund: Es gibt einfach viel weniger Frösche, Kröten, Molche und Co. Ein weiterer Grund war erneut das Wetter, denn immer wieder gab es kühle Phasen, sodass die Wanderung pausieren musste. Unterstützer des NABU Leipzig waren dennoch an allen wichtigen Stellen im Einsatz, verteilt auf das gesamte Stadtgebiet. Sie halfen den Tieren sicher über die Straße, bis die Corona-Pandemie auch diese Einsätze nahezu unmöglich gemacht hat. Die Wanderung zu den Laichgewässern war jedoch weitgehend abgeschlossen, und weniger Verkehr auf den Straßen bedeutet auch weniger Verkehrsopfer unter den Tieren. Der NABU Leipzig bedankt sich bei allen Krötenlotsen, Froschchauffeuren und Amphibienrettern!
Ein Wanderschwerpunkt der Amphibien befindet sich in Plaußig, wo die Tiere ihr Winterquartier im Plaußiger Wäldchen haben und zum Laichen zu einem Regenrückhaltebecken an der Autobahn wandern. Das Umfeld dieses Laichgewässers will der NABU Leipzig im Rahmen des Projektes Biotopverbund Leipzig Nord aufwerten, unter Wasser aber herrscht schon jetzt reges Leben. Mithilfe einer Unterwasserkamera konnte der NABU einen Blick in die Kinderstube der Kröten werfen.
Videoaufnahmen: Jürgen Schumann
Leider gibt es von Jahr zu Jahr weniger Amphibien in Leipzig. Lebensraumverluste und die trockene Witterung der letzten Jahre lässt Laichgewässer und Wanderstellen mehr und mehr verwaisen. An
einigen Stellen in Leipzig sind die Lurche aber noch zuhause. Besonders viele Erdkröten sind beispielsweise in Plaußig unterwegs. Sie verlassen ihre Winterquartiere im Plaußiger Wäldchen, um zu
einem Laichgewässer zu gelangen, das außerhalb in der Nähe der A14 liegt. Dabei müssen sie eine Straße überqueren, die nur vom Anliegerverkehr genutzt wird, dennoch werden hier viele Erdkröten
überfahren.
Der NABU Plaußig-Portitz hat eine Idee entwickelt, den Tieren eine möglichst sichere Überquerung der Straße zu ermöglichen. Dafür müsste ein „Krötentunnel“ gebaut werden. Betroffen wäre nur ein
wenig befahrender Weg, dennoch handelt es sich rechtlich um ein aufwändiges Tiefbauprojekt, das sich leider nicht unkompliziert realisieren lässt. Der NABU engagiert sich dafür, dass dieser
Tunnel gebaut wird, bis dahin ist jedoch eine Übergangslösung nötig: Ein mobiler Amphibienschutzzaun wird als Leiteinrichtung für die Tiere genutzt. Sie werden damit über den wenig befahrenen Weg
geleitet, anstatt die gefährliche Anliegerstraße zu überqueren.
Aufbau des Amphibienzauns am Plaußiger Wäldchen. Fotos: BMW Group Werk Leipzig
Um diesen Zaun aufzubauen, versammelten sich Freiwillige Amphibienschützer Anfang Februar am Ort des Geschehens. Der Biotopverbund Leipzig Nord, in dem NABU, BMW Group Werk Leipzig und Zweckverband Parthenaue mit weiteren Partnern zusammenarbeiten, organisierte ein Team von 9 Helfern, das in einer Stunde 50 Meter Amphibienzaun aufbaute. Die Schutzfolie wird mit Gummibändern befestigt, was relativ schnell zu erledigen ist, aufwändiger ist es, die Folie unten mit Erde abzudichten, damit Kröten und Frösche nicht hindurchschlüpfen können.
Einige Tage später hatte der Arbeitskreis Amphibienschutz des NABU Leipzig hier einen zweiten Arbeitseinsatz organisiert. dabei wurden weitere 50 Meter Amphibienzaun aufgebaut und die mobile
Leiteinrichtung damit fertiggestellt. Nun können die Tiere hier weniger gefährdet zu ihrem Laichgewässer gelangen, dennoch werden hier regelmäßig in den Abendstunden ehrenamtliche Amphibienretter
nach dem Rechten sehen und gefährdete Tiere wenn nötig über die Fahrbahn tragen. Zudem werden alle Autofahrer um Rücksicht und langsame Fahrweise gebeten.
Mitte Februar wurden die ersten wandernden Amphibien gemeldet, das ist aufgrund des ausbleibenden Winterwetters deutlich früher als in den Vorjahren. Dennoch sorgen Kältephasen immer wieder für
einen Wanderstopp, doch sobald es die Witterung erlaubt, machen sich die Tiere auf den Weg. Der NABU bittet daher Autofahrer, aber auch Fahrradfahrer und Spaziergänger um Rücksicht auf die Tiere,
damit sie auf Straßen und Wegen nicht überfahren oder zertreten werden. Um darauf aufmerksam zu machen und die Menschen zu informieren hängt der NABU Leipzig wieder Hinweisschilder an
verschiedenen Park- und Waldwegen in der Nähe von Laichgewässern auf.
An verschiedenen Wanderschwerpunkten werden Amphibienretter des NABU Leipzig die Tiere einsammeln und sicher über die gefährliche Straße bringen. Wer dabei mitmachen möchte, ist herzlich eingeladen! Dabei kann man sich auch einen Einsatzort in Wohnortnähe aussuchen und kann selbst entscheiden, wieviel Zeit man für die Amphibienrettung mitbringen kann. Der NABU kümmert sich unter anderem um die folgenden Wanderschwerpunkte: Stötteritzer Wäldchen, Heiterblickallee, Straße An den Theklafeldern, Abtnaundorfer Straße , Gottschallstraße zwischen Eutritzscher Park und Teich, Alte Theklaer Straße in Plaußig-Portitz, das Rosental sowie die Straße durch den Wildpark im Bereich Hakenteich. Dort versucht an jedem Abend mit den entsprechenden Witterungsbedingungen ein ehrenamtlicher Mitarbeiter des NABU mit Warnweste vor Ort zu sein und Helfer bei Bedarf einzuweisen. Jeder kann mitmachen und Amphibienleben retten! Kontakt
Im 1997 angelegten Teich im Schulhof des Gustav-Hertz-Gymnasiums in Paunsdorf hatte sich im Laufe der Jahre viel Faulschlamm abgelagert, der Teich drohte umzukippen und zuzuwachsen. Deswegen wandte sich die Schulleitung an den NABU mit der Bitte, das etwa 100 Quadratmeter große Biotop zu retten. Weil sich niemand für die Sanierung verantwortlich fühlte, sollte der Teich zuletzt sogar verfüllt werden. Am Reformationstag trafen sich 20 Schüler, Eltern, Lehrer und NABU-Aktive zur Teichsanierung. Durch die große Anzahl der Helfer und die gute Planung und Vorbereitung der Aktion konnte die Arbeit in 5 Stunden geschafft werden. Der nächste anhaltende Regen wird den Teich wieder füllen. Damit ist ein Amphibienlaichgewässer in Paunsdorf gerettet. Weiterlesen
Der Kammmolch steht als FFH-Art unter einem besonderen Schutz. Um diesem Schutz gerecht zu werden, ist es wichtig, durch ein Monitoring mehr über diese Amphibien in Erfahrung zu bringen. Dieses Molchmonitoring wird in den Papitzer Lachen vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) gemeinsam mit der Universität Leipzig im Rahmen des Projekts „Lebendige Luppe“ bewerkstelligt. Der NABU hat die Wissenschaftler bei dieser Arbeit filmisch begleitet:
So recht wollte der Winter in diesem Jahr nicht Einzug halten, angesichts der milden Temperaturen sind die Amphibien in Paarungsstimmung. Ein wenig Regen sorgte dafür, dass sich die ersten Tiere schon Anfang März auf den Weg zu den Laichgewässern gemacht haben: An verschiedenen Wanderschwerpunkten hat der NABU Leipzig am 3. März neun Erdkröten und einen Grasfrosch als Vorboten der Laichwanderung registriert.
Leider endet der Weg zu den Laichgewässern für die Amphibien oft schon an der nächsten Straße, denn der Verkehr ist für die Tiere ein tödliches Risiko. Deshalb bittet der NABU auch in diesem Jahr wieder alle Autofahrer, auf die Tiere Rücksicht zu nehmen. Auf entsprechenden Strecken sollte man nur Schritttempo fahren. An einigen besonderen Wanderschwerpunkten wurden auf Initiative des NABU Leipzig Verkehrsschilder aufgestellt. Beobachtungen zeigen allerdings, dass die Autofahrer diese Schilder ignorieren.
Gefährlich für die wandernden Amphibien sind aber auch Fahrradfahrer und Fußgänger. Um sie auf dieses Problem hinzuweisen, wird der NABU Leipzig an verschiedenen Wald- und Parkwegen wieder Hinweisschilder aufhängen.
An besonders gefährlichen Stellen werden an den kommenden Tagen wieder Naturschutzmacher des NABU Leipzig als Krötenretter im Einsatz sein. Die wandernden Amphibien werden vor den
gefährlichen Straßen eingesammelt und im Eimer sicher über die Fahrbahn gebracht.
Für solche Hilfseinsätze suchen die Amphibienretter des NABU Unterstützer. Wer sich abends dafür ein paar Stunden Zeit nehmen kann, ist herzlich dazu eingeladen. Helfer melden sich am
besten per E-Mail oder telefonisch unter 0341 6884477.
Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Wetterangepasste, warme Kleidung ist ratsam; wer hat, kann eine Taschen- oder Stirnlampe oder auch einen sauberen Eimer mitbringen. Von den anwesenden
NABU-Mitstreitern gibt es die notwendigen Fachinformationen für die Helfer oder auch Interessantes über die Lebensweise der Amphibien.
Pressemitteilung Weitere Informationen
Der Arbeitskreis Amphibienschutz trifft sich am 20. März 2019 ab 17 Uhr zum Naturschutzabend für weitere Absprachen. Es ist aber davon auszugehen, dass Hilfseinsätze bereits vorher stattfinden. Helfer, die sich gemeldet haben, werden deshalb kurzfristig benachrichtigt.
Leider muss der NABU Leipzig feststellen, dass es von Jahr zu Jahr weniger Amphibien gibt. Sie leiden weltweit unter der vom Menschen verursachten Naturzerstörung. Auch in Leipzig gibt es zahlreiche Beispiele für den Verlust von Laichgewässern, Sommerlebensräumen oder Winterquartieren. In vielen Fällen sind diese Lebensräume gesetzlich geschützt, was jedoch allenthalben ignoriert wird.
Am 9. März 2019 findet in Leipzig die 20. Landesfachtagung der sächsischen Feldherpetologen und Ichthyofaunisten statt. Schwerpunkte der Tagung sind Artenschutz, Landschaftspflege und Naturschutz. Dabei soll auch an die Geschichte der Herpetologie in Sachsen erinnert werden, aber auch moderne Aspekte der Herpetologie stehen auf dem Programm. Am Nachmittag wird es neue Einblicke in praktische Schutzmaßnahmen für Arten und Lebensräume Sachsens geben. Dazu passend wird der neue Arbeitsatlas zur Kartierung der Lurche und Kriechtiere Sachsens angeboten. Der Landesfachausschuss will damit Impulse für weitere Aktualisierungen des Tierartenkatasters setzen. Zum Abschluss des Treffens bietet der NABU Leipzig eine Exkursion in den Abtnaundorfer Park an.
Wegen der Wetterkapriolen mussten die Amphibien lange warten, doch dann gab es bei milden Temperaturen und RegenMassenwanderungen zu den Laichgewässern. Leider gab es an einigen Straßen auch Todesopfer unter den Amphibien. Eine große Zahl konnten die Naturtäter des NABU aber sicher über die Straße bringen. Weiterlesen
Der Grasfrosch (Rana temporaria) gehört zu den häufigsten Amphibien Mitteleuropas, dennoch ist er wie alle Amphibien bedroht, weil seine Lebensräume vom Menschen mehr und mehr zerstört werden. In vielen Regionen ist ein Bestandsrückgang zu beobachten. Um darauf aufmerksam zu machen, dass selbst häufige Arten inzwischen bedroht sind, hat die Deutsche Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde (DGHT) den Grasfrosch zum Lurch des Jahres 2018 gekürt. René Sievert vom NABU Leipzig hat den Grasfrosch bei einem Vortragsabend am 7. Februar 2018 im Naturkundemuseum näher vorgestellt. Der Vortrag fand im Rahmen der NABU-Veranstaltungsreihe "Der Natur zuliebe" statt.
Der Grasfrosch ist der größte Vertreter der drei in Deutschland heimischen Braunfrösche (Grasfrosch, Moorfrosch, Springfrosch). Die Kopf-Rumpf-Länge adulter Männchen beträgt 6,5 bis 8,5 Zentimeter, die der Weibchen zwischen 7 und 9 Zentimeter. Die Haut ist bei verschiedenen Tieren recht unterschiedlich gefärbt und gezeichnet. Meist ist die Oberseite braun, rötlich, gelblich, grau oder olivfarben sowie mehr oder weniger kräftig dunkel gefleckt. Außerdem verlaufen auf dem Rücken zwei Drüsenleisten. Der Bauch ist gelblich weiß oder hellbraun bis rötlich gefärbt und hat grau bis rotbraun gefärbte Flecken, besonders an Kehle und Brust.
Die Schnauze ist eher stumpf, das Trommelfell ist nur wenig kleiner als das Auge (d.h. im Durchmesser deutlich größer als beim Moorfrosch) und vergleichsweiseweit vom Auge entfernt (Abstand größer als beim Springfrosch). Die Hinterbeine sind kürzer als beim Moorfrosch und deutlich kürzer als beim Springfrosch, der besonders lange Hinterbeine besitzt.
Der Grasfrosch besiedelt ein riesiges Areal in Europa. Er kommt von Nordspanien, Norditalien und Teilen der südlichen Balkanstaaten über Frankreich und ganz Mitteleuropabis nach Nordskandinavien und Russland vor. Auch die Britischen Inseln sind fast vollständig besiedelt, die Art fehlt aber im gesamten Mittelmeerraum sowie im Donaudelta. Nach Osten erstreckt sich das Verbreitungsgebiet über den Ural hinaus bis in das westsibirische Tiefland. Weitere Informationen
Bereits Anfang März hatten sich schon einige ungeduldige Kröten und Frösche auf den Weg zum Laichgewässer gemacht, bald folgten ihnen andere. Um sie sicher über gefährliche Straßen zu bringen war auch 2017 der NABU Leipzig wieder mit vielen fleißigen Helfern im Einsatz und hat an Autofahrer appelliert, auf die wandernden Tiere Rücksicht zu nehmen und langsam zu fahren.
Die 19. Landesfachtagung der sächsischen Feldherpetologen und Ichthyofaunisten fand 2017 in Leipzig statt. Das Programm bot ein breites Themenspektrum zur heimischen Herpeto- und Fischfauna und gab unter anderem Einblicke in praktische Schutzmaßnahmen für Arten und Lebensräume sowie in die Verarbeitung und Umsetzung dieser Daten im praktischen Naturschutz.
Im Anschluss an die Tagung gab es eine klene Exkursion mit dem NABU Leipzig. Der Arbeitskreis Amphibienschutz informierte dabei über seine NMatirschutzarbeit in Leipzig-Heiterblick. Die Exkursionsteilnehmer konnten bei einigen Aktionen auch selbst mit anpacken, beispielsweise Müllsammeln oder bei der Reparatur einer Amphibielleitanlage helfen. Karsten Peterlein und René Sievert erläuterten vor Ort die Aktivitäten des NABU Leipzig für den Schutz der Amphibien. Weitere Informationen
Dr. Wolf-Rüdiger Große (Vorsitzender des LFA Feldherpetologie und Ichthyofaunistik), Dr. Maria Vlaic (Projekt "Lebendige Luppe") und René Sievert (NABU Leipzig) (v.r.n.l.) informierten über den Amphibienlebensraum "Papitzer Lachen". Foto: Ina Ebert
René Sievert (2.v.r.) und Karsten Peterlein (3.v.r.) führten eine kleine Exkursion durch die Amphibienlebensräume am Grünen Bogen Paunsdorf und informierten über die Arbeit des NABU Leipzig. Foto: Georg Brendler
Frösche, Kröten, Unken, Molche, Salamander – unzählige Arten tummeln sich vom tropischen Regenwald bis zum Dorfteich in Sachsen. Doch alle stehen vor dem Aus. Wissenschaftler beobachten ein weltweites Amphibiensterben. Und das kann verheerende Folgen haben. Hier droht nicht nur ein Verlust für die Biodiversität, vielmehr sind die Amphibien auch wichtiger Teil der Ökosysteme, beispielsweise als Teil der Nahrungskette. Und sie sind ein Bioindikator: Ihr Verschwinden ist ein Alarmzeichen für den Zustand der Natur insgesamt.
Eine weitere, neue Bedrohung ist der Chytridpilz. Eine Infektion mit diesem Hautpilz führt bei Amphibien zum Tod. Diese Krankheit breitet sich weltweit aus und wurde auch in Deutschland bereits nachgewiesen.
Dr. Dirk Schmeller beim NABU-Vortragsabend im Naturkundemuseum. Fotos: Ludo Van den Bogaert
Am 1. Februar 2017 hat der Amphibienexperten Dr. Dirk Schmeller mit dem Vortrag „Der weltweite Amphibienrückgang – Ursachen und Risiken“ die Probleme vorgestellt. Dazu eingeladen hatte der NABU Leipzig ins Naturkundemuseum. Zahlreiche Natur- und Amphinbienfreunde waren gekommen, so dass kaum ein Sitzplatz frei blieb. Mit dem Experten entwickelte sich nach dem Vortrag eine informative Diskussion über die Gefahren und mögliche Hilfsmaßnahmen. Vor allem appellierte Dr. Schmeller an alle, die an Amphibiengewässern oder mit Amphibien im Feld arbeiten, strikt auf Hygiene zu achten. Das gilt auch bei Hilfseinsätzen zur Zeit der Amphibienwanderung im Frühjahr. In einem Hygieneprotokoll sind die nötigen Maßhnahmen zusammengefasst, mit denen eine weitere Ausbreitung des Chytridpilzes eingedämmt werden kann. "Es sollten sich alle daran halten, die Zeit dafür muss man sich bei der Feldarbeit unbedingt nehmen", mahnte Dr. Schmeller.
Erdlöcher, Wurzelspalten, Verstecke unter Holz- und Laubhaufen, aber auch Lücken in altem Mauerwerk - viele Verstecke eignen sich als Winterquartier für Amphibien. Meist suchen sie sich einen frostfreien Unterschlupf an Land, es gibt aber auch einige Arten, bei denen alle oder zumindest einige Tiere direkt im Wasser überwintern.
Im Winter wird der Stoffwechsel der Tiere verlangsamt, sie machen Winterruhe.
Um den Amphibien zu helfen, ist in erster Linie der Schutz der Laichgewässer wichtig, aber man darf auch die Sommerlebensräume an Land nicht vergessen und eben auch nicht die Winterquartiere. Der Schutz von Feuchtgebieten, Kleingewässern und Auen sowie eine naturverträgliche Land- und Forstwirtschaft sind dafür die wichtigsten Grundlagen. Mit geeigneten Winterquartieren kann man auch im eigenen Garten den Tieren ganz praktisch helfen. Weiterlesen
AMPHIBIENSCHUTZ