In diesem Jahr ging es Hin und Her für die Amphibien. Zunächst war es im Januar bereits so mild, dass die ersten Tiere ihre Winterquartiere verließen. Man muss hoffen, dass sie schnell wieder einen Unterschlupf fanden, denn es wurde wieder kälter. Der lange Frost schien Anfang März zu enden, einige Tiere versuchten bereits, zu ihren Laichgewässern zu wandern, aber wieder kam der Winter zurück mit Schnee und Eis. Nun aber scheint der Winter sich auf dem Rückzug zu befinden, sodass in den nächsten Tagen mit wandernden Amphibien zu rechnen ist.
Leider endet der Weg zu den Laichgewässern oft schon an der nächsten Straße, denn der Verkehr ist für die wandernden Amphibien ein tödliches Risiko. Deshalb bittet der NABU auch in diesem Jahr
wieder alle Autofahrer, auf die Tiere Rücksicht zu nehmen. Auf entsprechenden Strecken sollte man nur Schritttempo fahren. An einigen besonderen Wanderschwerpunkten wurden auf Initiative des NABU
Leipzig Verkehrsschilder aufgestellt. Beobachtungen zeigen allerdings, dass die Autofahrer diese Schilder ignorieren.
Gefährlich für die wandernden Amphibien sind aber auch Fahrradfahrer und Fußgänger. Um sie auf dieses Problem hinzuweisen, hat der NABU Leipzig an verschiedenen Wald- und Parkwegen
Hinweisschilder aufgehängt. Hier sollten Fahrradfahrer nicht ohne Licht und Fußgänger mit einer Lampe unterwegs sein, um den Tieren ausweichen zu können.
Nachdem aufgrund der bisherigen kalten Wetterbedingungen die Kröten- und Froschwanderungen verhalten waren, haben sich die Tiere nun auch in Plaußig-Portitz auf den Weg zu den Laichgewässern gemacht. Die NABU-Ortsgruppe ist jeden Abend (ca. 20 Uhr) im Einsatz, um ihnen über die Straße zu helfen. Allein am 4. April waren es in der Alten Theklaer Straße in Plaußig ca. 500 Erdkröten. Alle Verkehrsteilnehmer werden in den kommenden Tagen um besondere Vorsicht zum Schutz der Amphibien gebeten. Wer bei den Hilfsaktionen des NABU Plaußig-Portitz mitmachen möchte meldet sich am besten per E-Mail.
Wegen der Wetterkapriolen mussten die Amphibien in diesem Jahr lange warten, nun aber sind sie nicht mehr zu halten - sie machen sich auf den Weg zu ihren Laichgewässern. Helfer des NABU sprechen von Massenwanderungen bei milden Temperaturen und Regen. Leider gibt es an einigen Straßen auch Todesopfer unter den Amphibien, doch eine große Zahl können die Naturtäter des NABU sicher über die Straße bringen – einige Beispiele:
11.03. | 15 Erdkröten An den Theklafeldern |
4.04. | ca. 150 Erdkröten und 8 Molche am Stötteritzer Wäldchen |
ca. 100 Erdkröten am Rosentalteich | |
ca. 500 Erdkröten in der Alten Theklaer Straße | |
5.04. | ca. 1.000 Erdkröten und 2 Grasfrösche am Stötteritzer Teich |