Amphibienschutz in Sellerhausen

NABU-Helfer haben ein Laichgewässer von Unrat befreit

Frösche, Kröten, Molche und Co. haben es in der durch den Menschen zerstörten Umwelt schwer. Sie sind darauf angewiesen, letzte Refugien zu nutzen, die ihnen noch ein Überleben und die Fortpflanzung sichern. Dazu gehören auch verschiedene teilweise unscheinbare Gewässer im Leipziger Stadtgebiet, beispielsweise in Parks und auf Friedhöfen. Umso wichtiger ist es, diese Gewässer zu schützen und in einem für die Amphibien geeigneten Zustand zu erhalten. Unter anderem darum will sich der Naturschutzbund NABU kümmern.

Der NABU-Regionalverband Leipzig hat deshalb einen Arbeitskreis „Amphibienschutz“ gegründet, der schon erste erfolgreiche Aktivitäten vermelden kann.


Dazu zählte auch ein Arbeitseinsatz am 18. September 2013 am Hochwasserschutzbecken Sellerhausen, das ein wertvoller Lebensraum für Lurche, Insekten und Vögel ist. Bedauerlicherweise ist das Gewässer in den letzten Jahren besonders im Uferbereich mehr und mehr als Müllkippe missbraucht worden. Der abgelagerte Unrat ist nicht nur eine Naturverschandelung und Umweltverschmutzung, für die Tierwelt stellen die weggeworfenen Gegenstände auch eine erhebliche Gefahr dar, denn die Tiere können sich in tödlichen Fallen verfangen, sich verletzen oder vergiften. Auch für Menschen kann der Müll zu einem Gesundheitsrisiko werden.


Deshalb hat der NABU der Stadt angeboten, das Gewässer von Unrat zu befreien, damit Amphibien es im Frühjahr wieder besser als Laichplatz nutzen können. Das Amt für Stadtgrün und Gewässer hat für die Müllentsorgung freundlicherweise einen Container zur Verfügung gestellt. Mitglieder des NABU und ehrenamtliche Helfer, die zum Arbeitseinsatz nach Sellerhausen gekommen waren, schritten dann zur Tat. Ausgerüstet mit wasserdichten Wathosen und Handschuhen haben die sieben fleißigen Naturschützer innerhalb von drei Stunden etwa zwanzig Müllsäcke voll Sperr- und Plastikmüll, Gartenabfällen, Glasflaschen, Papier und Dosen gesammelt. Außerdem holten sie Stromkabel, Autoreifen und sogar einen Bauzaun aus dem Wasser.

 

Der im Amphibiengewässer gefundene Unrat deutet darauf hin, dass er vor allem von Anwohnern und Kleingärtnern illegal entsorgt wurde. Fotos: NABU Leipzig
Der im Amphibiengewässer gefundene Unrat deutet darauf hin, dass er vor allem von Anwohnern und Kleingärtnern illegal entsorgt wurde. Fotos: NABU Leipzig

Der NABU Leipzig hofft, mit solchen Aktionen die Menschen, insbesondere die Anwohner derartiger Gewässer, auf das Problem der illegalen Müllentsorgung hinzuweisen. Die Naturschützer bitten alle Mitbürger, Unrat nicht gedankenlos und rechtswidrig, sondern ordnungsgemäß zu beseitigen. So stehen beispielsweise in jedem Stadtteil Wertstoffhöfe zur Verfügung, die Abfall annehmen und umweltgerecht entsorgen. Der Naturschutzbund Leipzig bedankt sich bei den fleißigen Helfern, die trotz regnerischen Wetters und unangenehmer Abfälle bereit waren, den NABU bei der Arbeit für Natur- und Umweltschutz zu unterstützen.
Wer sich ebenfalls für den Amphibienschutz engagieren möchte, kann sich beim NABU Leipzig melden: Amphibienschutz@NABU-Leipzig.de

 

Fotos: NABU Leipzig

Auch mit einer Spende können Sie dem NABU Leipzig beim Amphibienschutz helfen. So können Sie uns beispielsweise beim Kauf von Wathosen, Eimern, Müllsäcken oder Handschuhen unterstützen.

Spendenkonto (IBAN): DE88 8605 5592 1100 9119 59