Amphibien sind Tiere, die in zwei Welten zuhause sind: Im Wasser und an Land. Sie sind auf Feuchtbiotope angewiesen, deren Erhalt und Pflege zu den wichtigsten Aufgaben es Naturschutzes gehört, da sie nicht nur für Amphibien, sondern auch für zahlreiche andere Organismen ein wertvoller Lebensraum sind. Die Amphibien besiedeln solche Biotope schon seit vielen Millionen Jahren, doch heute ist ihr Überleben bedroht. Denn der Mensch hat viele ihrer Lebensräume zerstört, so dass sie immer weniger geeignete Gebiete zum Laichen, Überwintern oder zur Nahrungssuche finden. Zusätzlich sind sie auf ihren Wanderungen den tödlichen Gefahren des Straßenverkehrs ausgesetzt, und auch unter Umweltverschmutzung und Klimawandel haben sie zu leiden.
Der Erhalt amphibiengerechter Lebensräume und der Schutz der Tiere auf ihren Wanderungen gehört unter anderem zu den Aufgaben des Arbeitskreises Amphibienschutz im NABU-Regionalverband Leipzig. Außerdem kümmern wir uns um die Bestandserfassung der heimischen Lurche, und wir informieren bei Veranstaltungen, Exkursionen und Vorträgen über diese faszinierende Tiergruppe.
Der Arbeitskreis Amphibienschutz freut sich auf tatendurstige, interessierte und engagierte Mitstreiter! Wer uns unterstützen möchte, meldet sich beim NABU-Regionalverband Leipzig. Kontakt
Projekt „Naturtäter“ – Für Kröten tu' ich alles!
Der Grasfrosch (Rana temporaria) gehört zu den häufigsten Amphibien Mitteleuropas, dennoch ist er wie alle Amphibien bedroht, weil seine Lebensräume vom Menschen mehr und mehr zerstört werden. In vielen Regionen ist ein Bestandsrückgang zu beobachten. Um darauf aufmerksam zu machen, dass selbst häufige Arten inzwischen bedroht sind, hat die Deutsche Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde (DGHT) den Grasfrosch zum Lurch des Jahres 2018 gekürt.
Der Grasfrosch ist der größte Vertreter der drei in Deutschland heimischen Braunfrösche (Grasfrosch, Moorfrosch, Springfrosch). Die Kopf-Rumpf-Länge adulter Männchen beträgt 6,5 bis 8,5 Zentimeter, die der Weibchen zwischen 7 und 9 Zentimeter. Die Haut ist bei verschiedenen Tieren recht unterschiedlich gefärbt und gezeichnet. Meist ist die Oberseite braun, rötlich, gelblich, grau oder olivfarben sowie mehr oder weniger kräftig dunkel gefleckt. Außerdem verlaufen auf dem Rücken zwei Drüsenleisten. Der Bauch ist gelblich weiß oder hellbraun bis rötlich gefärbt und hat grau bis rotbraun gefärbte Flecken, besonders an Kehle und Brust.
Die Schnauze ist eher stumpf, das Trommelfell ist nur wenig kleiner als das Auge (d.h. im Durchmesser deutlich größer als beim Moorfrosch) und vergleichsweiseweit vom Auge entfernt (Abstand größer als beim Springfrosch). Die Hinterbeine sind kürzer als beim Moorfrosch und deutlich kürzer als beim Springfrosch, der besonders lange Hinterbeine besitzt.
Der Grasfrosch besiedelt ein riesiges Areal in Europa. Er kommt von Nordspanien, Norditalien und Teilen der südlichen Balkanstaaten über Frankreich und ganz Mitt eleuropa
bis nach Nordskandinavien und Russland vor. Auch die Britischen Inseln sind fast vollständig besiedelt, die Art fehlt aber im gesamten Mittelmeerraum sowie im Donaudelta. Nach Osten erstreckt
sich das Verbreitungsgebiet über den Ural hinaus bis in das westsibirische Tiefland. Weitere Informationen
Jedes Jahr engagieren sich Menschen und tragen Kröten über die Farbahn, der Amphibienschutz an Straßen wurde verbessert, und zu verdanken ist das der Erdkröte und ihrer aufsehenerregenden Frühjahrswanderung zum Laichgewässer. Das Tier wurde zu einer Symbolfigur des Naturschutzes.
Doch mit der Frühjahrswanderung ist es nicht getan. Der Amphibienschutz am Straßenrand nutzt wenig, wenn Laichgewässer und Sommerlebensräume zerstört werden. Die Erdkröten brauchen eine strukturreiche Landschaft, artenreiche Wälder, naturnahe Parks und Gärten, denn hier leben sie die meiste Zeit des Jahres. Der Schutz dieser Lebensräume ist fast noch wichtiger als ein Krötenschutzzaun im Frühjahr. Als Symboltier dafür wurde sie zum Lurch des Jahres 2012 gewählt. Denn vom Schutz ihrer Lebensräume würden nicht nur die Erdkröten selbst, sondern auch viele andere Arten profitieren. Weitere Informationen
Das Verbreitungsgebiet der Rotbauchunke erstreckt sich über Mittel- und Osteuropa. In Deutschland ist sie vor allem im Nordosten beheimatet. Rotbauchunken leben in besonnten Gewässern des
Flachlandes mit einer reichen Vegetation, bevorzugt in Überschwemmungsbereichen in Talauen und in Kleingewässern. Die Art kommt aber auch in Flachwasserbereichen von Seen, verlandenden Kiesgruben
und Wiesengräben vor.
Ein bedeutender Lebensraum der Rotbauchunken in der Region Leipzig sind die Papitzer Lehmlachen nordwestlich von Leipzig. Hier gab es zu Beginn des 20. Jahrhunderts die Individuenreichsten
Vorkommen in ganz Deutschland, und bis in die 1960er-Jahre konnte sich eine große Unken-Population halten. Aber Grundwasserabsenkungen durch Bergbau, Flussregulierungen und Flächenversiegelung
sowie Gewässerbelastungen durch die Landwirtschaft (Düngemittel- und Pestizideinsatz) habe negative Folgen, vor allem für die unter Wasser lebenden Larven. Der Naturschutzbund NABU engagiert sich
seit vielen Jahren für den Erhalt der Papitzer Lachen, insbesondere als Lebensraum für Rotbauchunken. Das hat dazu geführt, dass es heute wieder eine beachtliche Anzahl dieser Tiere
gibt. Weitere Informationen
Der Moorfrosch lebt in einerm Gebiet, das vom westlichen Mitteleuropa über Osteuropa bis nach Sibirien reicht. Er besiedelt bevorzugt Lebensräume mit hohem Grundwasserstand, wie Zwischen- und Niedermoore, Bruchwälder sumpfiges Grünland, Nasswiesen sowie die Weichholzauen größerer Flüsse. Der Körper ist relativ schlank, die Schnauze kurz und spitz und das Trommelfell im Vergleich zum Auge wesentlich kleiner.
Der Moorfrosch gehört zu den Braunfröschen, aber zur kurzen Laichzeit färben sich die Männchen intensiv blau. Die Weibchen legen in Flachwasserzonen Laichballen mit 500 bis 3000 Eiern ab.
Die Zerstörung von Gewässern durch Zuschüttung oder Eintrag von Müll, Dünger und Umweltgiften gefährdet die Bestände des Moorfrosches, der in der Region Leipzig vor allem in den Papitzer
Lehmlachen noch einen geeigneten Lebensraum findet, für deren Erhalt der Naturschutzbund sich seit vielen Jahren engagiert. Weitere Informationen