Wahl zum Vogel des Jahres 2021

NABU Leipzig nominiert 10 Kandidaten

Derzeit läuft der Wahlkampf für den Vogel des Jahres 2021. Zum 50-jährigen Jubiläum der Aktion ist alles anders: Dieses Mal kann jeder bei der Wahl mitmachen!

Bis zum 15. Dezember 2020 kann man seinen Kandidaten aus insgesamt 307 Vogelarten wählen, die zehn von der Bevölkerung meistnominierten Arten gehen dann ins finale Rennen um den Titel. Der NABU Leipzig beteiligt sich am Wahlkampf und hat eine „Top 10“ nominiert. Es handelt sich um Vogelarten, die für den Vogelschutz in der Stadt Leipzig besonders relevant sind und die als Botschafter für die Anliegen des Naturschutzes in unserer Stadt stehen. Jeder kann mitmachen, für eine dieser Arten stimmen oder selbst für seinen „Lieblingsvogel“ in den Wahlkampf ziehen. Weiterlesen


Defizite beim Schutz häufiger Vogelarten

Positionspapier des NABU Leipzig

Foto: Beatrice Jeschke
Foto: Beatrice Jeschke

Viele Lebensräume in Leipzig gehen im Zusammenhang mit Baumaßnahmen ersatzlos verloren. Die Folge sind unter anderem Bestandseinbrüche bei Vogelarten, obwohl alle europäischen Vogelarten nach dem Bundesnaturschutzgesetz besonders oder streng geschützte sind. Auch bei einstmals oder gegenwärtig noch häufigen Arten ist der Lebensraumverlust dramatisch, sodass sie schon bald im Bestand gefährdet sein könnten. Um diesen bedenklichen Entwicklungen entgegenzutreten, hat der NABU Leipzig ein Positionspapier verfasst, in dem am Beispiel der geschützten Lebensstätten des Haussperlings die Rechtslage und die ökologischen Zusammenhänge erläutert werden. Ziel ist ein Dialog über die in Leipzig vorliegenden Umsetzungsdefizite des Naturschutzrechts. Aus diesem Grund wurde das Positionspapier vom NABU an die Naturschutzbehörde übergeben. Weiterlesen


EuroBirdWatch

Zugvogelbeobachtung mit dem NABU Leipzig

Foto: René Bauer
Foto: René Bauer

Am 4. Oktober 2020 hatte der NABU Leipzig zur Zugvogelbeobachtung an den Schönauer Lachen eingeladen. Rund 20 Vogelfreunde kamen und konnten bei schönem Herbstwetter viele Zugvogel­arten beobachten und dazu Interessantes erfahren. Anlass war der „EuroBirdWatch“, denn zum Höhe­punkt des Vogelzugs finden in ganz Europa Veranstal­tungen zur Vogelbeobachtung statt, in Deutschland ruft der NABU jedes Jahr dazu auf. An den Schönauer Lachen gibt es ein Mosaik von Gewässern, Offenland, Gebüsch und Gärten, sodass hier viele Vogelarten Ruheplätze und Nahrungsmöglichkeiten finden. Weiterlesen


Eine Rettungsinsel für Wasservögel

Arbeitseinsatz im Pleißemühlgraben

Foto: René Bauer
Foto: René Bauer

Wasservögel brüten an allen möglichen und ungünstigen Orten in unserer Stadt. Oft wissen sie nicht, dass sie ihren Nachwuchs damit in Gefahr bringen, viele Gewässer sind zudem naturfern gestaltet und für die Jungvögel eine gefährliche Falle. Seit mehreren Jahren ist der NABU Leipzig immer wieder am Pleißemühlgraben im Einsatz, um Küken von Rallen und Enten vor der Strömung zu retten, die sie abtreibt. Schon mehrfach gab es mit einigem Aufwand Umsiedlungen der kompletten Brut an sichere Gewässer. Anwohner bitten Jahr für Jahr um Hilfe für die Küken, die immer wieder in Lebensgefahr geraten. Es wurde klar, dass es eine langfristige Lösung geben muss. Deshalb hat der NABU beantragt, mehrere Rettungsinseln aus Holz zu installieren. Die erste wurde am 9. Juli 2020 mit schweren Betonplatten im Gewässer verankert. Weiterlesen


Bauarbeiten ohne Rücksicht auf Verluste

Turmfalkennistplätze und Jagdreviere gehen verloren

Dieser Turmfalke wurde nur wenige Wochen alt. Foto: Beatrice Jeschke
Dieser Turmfalke wurde nur wenige Wochen alt. Foto: Beatrice Jeschke

Die Wildvogelhilfe des NABU Leipzig bekommt immer öfter Meldungen, dass junge Falken halb verhungert auf den Straßen und Wegen sitzen. Die Vögel prallen gegen Glasscheiben oder Autos und werden überrollt. Vogeleltern trauen sich im dichten Verkehrsraum nicht zum Boden, somit sind die Jungtiere zum Verhungern verurteilt. Die Situation für Turmfalken verschlechtert sich in Leipzig seit Jahren. Obwohl das Artensterben und der Klimanotstand ein sofortiges Umsteuern erfordern, ist die Stadtplanung von Beton, Grünverlust, Lebensstättenzerstörung  und Flächenversiegelung geprägt. Der fortschreitende Verlust geschützter Lebensstätten und der verschlechterte Erhaltungszustand geschützter Arten ist gesetzeswidrig. Turmfalken sind gesetzlich streng geschützt, wiederkehrend genutzte Lebensstätten sind ebenfalls geschützt.

 

In Leipzig Connewitz ist ein Schulneubau geplant, der den Anflug zu einem etablierten Turmfalkennistplatz verbaut. Dadurch wird ein weiterer Brutplatz der Falken zerstört und Nahrungsflächen werden überbaut, das Bundesnaturschutzgesetz wird irgnoriert. Wohin sollen die Vögel ausweichen, wenn die Schule gebaut wird? Eine Anfrage beim Amt für Umweltschutz blieb unbeantwortet. Der NABU Leipzig fordert, dass Bauprojekte endlich so geplant werden, dass Lebensräume unserer Mitgeschöpfe erhalten oder neu geschaffen werden. Weiterlesen


Wir haben den Schnabel voll!

NABU Leipzig protestiert gegen tödliche Glaswand

Mahnwache des NABU Leipzig vor der tödlichen Glaswand. Foto: NABU Leipzig
Mahnwache des NABU Leipzig vor der tödlichen Glaswand. Foto: NABU Leipzig

Am 8. Juni 2020 trafen sich rund ein Dutzend Menschen in der Max-Liebermann-Straße zu einer Mahnwache an einem neu gebauten Gebäudekomplex. Die Häuser sind mit gläsernen Schallschutzwänden verbunden, vor denen sich die Protestierer postierten. Vogelschützer vom NABU unterstützt von der Naturschutzjugend NAJU wollten auf die Todesfalle aufmerksam machen, vor der sie sich aufgestellt hatten. Sie trugen Plakate und an die glänzenden Scheiben hatten sie Folien geklebt mit den Worten: „An diesen Scheiben sterben täglich Vögel“. Allein schon durch Zufallsfunde hat der NABU hier in den letzten Monaten 23 tote Vögel eingesammelt. Die Tiere können die Glaswand nicht wahrnehmen und kollidieren im Flug mit den Scheiben, was meist tödlich endet. Schon vor dem Baubeginn hatte der NABU Leipzig auf die Todesfalle hingewiesen. Weil das ignoriert wurde hat der NABU auch die Naturschutzbehörde informiert, doch bisher geht das Sterben weiter. Die Mahnwache war eine Aufforderung an alle Verantwortlichen, endlich die Vögel zu schützen und das Naturschutzgesetz einzuhalten! Der NABU Leipzig hat bereits rechtliche Schritte angekündigt.

 

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„Verwaiste“ Vogelkinder und „aggressive“ Eltern?

Jedes Jahr gibt es Missverständnisse zwischen Mensch und Krähe

Junge Krähe in der Wildvogelhilfe des NABU Leipzig. Foto: NABU Leipzig
Junge Krähe in der Wildvogelhilfe des NABU Leipzig. Foto: NABU Leipzig

Wenn junge Krähen das Nest verlassen, unternehmen sie noch unsicher ihre ersten Schritte und Flugversuche. Es ist ganz normal, dass sie eine Zeit am Boden leben und erst nach einigen Tagen Flugübungen in der Lage sind, sicher Äste auf Bäumen anzusteuern. Deshalb werden sie von ihren Eltern auch außerhalb des Nests versorgt und beschützt. Infolgedessen gibt es Jahr für Jahr für wenige Wochen Aufregung: Wenn die Vogeleltern Passanten als Bedrohung für die Jungvögel wahrnehmen, kann es zu Scheinangriffen kommen. Einige fühlen sich an Gruselfilme erinnert, obwohl das Verhalten der Kräheneltern keine ernsthafte Bedrohung für Menschen darstellt. Andere Menschen entdecken die scheinbar verwaisten Jungtiere und nehmen sie mit nach Hause, was schwerwiegende Folgen für die Vogelkinder hat. Der NABU Leipzig möchte über die Hintergründe informieren, um zu einem guten Miteinander von Mensch und Tier beizutragen.  Die zunehmende Zerstörung der Stadtnatur verschärft die Probleme.

 

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Naturjuwel auf dem Acker

NABU Leipzig bemüht sich um Schutz der „Gärnitzer Lache“

Kiebitznest an der Gärnitzer Lache. Foto: NABU Leipzig
Kiebitznest an der Gärnitzer Lache. Foto: NABU Leipzig

Der Kiebitz ist vom Aussterben bedroht, in Sachsen gibt es nur noch rund 100 Brutpaare. Einer der wenigen Nistplätze befindet sich südlich von Markranstädt an der Gärnitzer Lache. Bereits im Winter hatte der NABU Leipzig die Naturschutzbehörde des Landkreises informiert und die nötigen Schutzmaßnahmen schon vor Beginn der Brutzeit abgestimmt. Für den Fall des Brutnachweises wurde ein Fahrplan aufgestellt, der nun wirksam werden kann. Die Gärnitzer Lache ist darüber hinaus Lebensraum für den nach EU-Recht streng geschützten Kammmolch, außerdem konnten hier rund 100 Rast- und Brutvogelarten festgestellt werden. Leider gibt es Pläne zur Entwässerung der Lache, weshalb der NABU das Gebiet intensiv untersucht hat und sich nun für den Erhalt dieses Naturjuwels einsetzt. Nach Ansicht des NABU Leipzig müsste die Gärnitzer Lache schnellstmöglich dem benachbarten FFH-Schutzgebiet Kulkwitzer Lachen zugeordnet werden. Weiterlesen


Trinkstellen

Einfache Hilfe für Vögel

Foto: NABU Leipzig
Foto: NABU Leipzig

Nach zwei Dürresommern gibt es auch jetzt schon wieder ein Niederschlagsdefizit. Negativ machen sich Flächenversiegelung und Klimawandel bemerkbar. Unter der Trockenheit leiden Wildtiere, denen man mit einer Trinkhilfe Wasser anbieten kann. Dabei sollte man aber zum Schutz der Tiere einige Regeln beachten. Oberstes Gebot ist Hygiene, wichtig ist außerdem die Sicherheit vor Beutegreifern, und man muss verhindern, dass Tiere im angebotenen Wasser ertrinken. Empfehlenswert sind flache Wasserschalen, die man im Garten oder Park oder auf dem Balkon leicht aufstellen kann. Weiterlesen


EuroBirdwatch

Zugvogelbeobachtung an den Schönauer Lachen

Vogelbeobachtung an den Schönauer Lachen. Fotos: Beatrice Jeschke

 

Zum Höhepunkt des Vogelzuges über Deutschland ruft der NABU jedes Jahr zur Vogelbeobachtung auf. Im Rahmen des „EuroBirdwatch“ kann man dann vielerorts gemeinsam mit Experten die Vögel beobachten, die in Schwärmen ziehen oder auf dem Zug rasten. Auch der NABU Leipzig hat sich daran beteiligt – Naturfreunde waren am 6. Oktober 2019 zur Vogelbeobachtung an den Schönauer Lachen eingeladen. Eine kleine Gruppe von sechs Vogelfreunden fand sich am nebligen Morgen ein. Doch der Dunst verzog sich bald und das goldene Oktoberwetter war bestens für die Vogelbeobachtung geeignet. Weiterlesen


Saison der Nistkastenreinigung beginnt

Helfer sind herzlich willkommen!

Fotos: Beatrice Jeschke
Fotos: Beatrice Jeschke

Im Winterhalbjahr ist der Arbeitskreis Vogelschutz mit vielen Helfern im Einsatz, um die Vogelnistkästen zu reinigen und für die neue Brutsaison vorzubereiten. Die Saison wurde am 26. September 2019 mit einem Arbeitseinsatz im Eutritzscher Park eröffnet – eine Aufwärmübung, denn mit zehn Nistkästen zählt er zu den Parks, die schnell erledigt sind. Insgesamt betreut der NABU Leipzig über 800 Nistkästen auf 16 Friedhöfen und 28 anderen Flächen. 

 

Ein bisschen mehr kamen die ehrenamtlichen Helfer am 4. Oktober 2019 auf dem Nordfriedhof ins Schwitzen. 20 vom NABU gebaute und aufgehängte Nistkästen sind hier zu betreuen. Eine große Hilfe war die lange Leiter, die der Friedhof freundlicherweise zusammen mit einem praktischen Wagen zur Verfügung stellte, sodass sie nicht geschleppt werden musste.

 

Hat man den Nistkasten auf dem Gelände gefunden, steigt man empor, schraubt ihn auf und entfernt das alte Nistmaterial, damit keine Parasiten darin überleben. Wenn auf dem alten Nest neu gebaut würde, käme es außerdem immer näher zum Einflugloch, wo es leicht von Nesträubern erreicht werden könnte.

 

In einigen Kästen fanden sich ein oder mehrere tote Nestlinge – ein trauriger Anblick, vor allem dann, wenn es ein ganzes Nest ist. Glücklicherweise passiert das selten, aber gerade dann ist natürlich die Reinigung sehr wichtig.

 

Kasten Nr. 23 auf dem Nordfriedhof bekam einen neuen Platz. Die Linde, an der er hing, war über und über mit Wanzen bedeckt. Auch im Kasten tummelten sich diese Insekten. Tausende Individuen versammeln sich zur Überwinterung an der südöstlichen Seite der Stämme. In Sachsen ist die ursprünglich aus dem Mittelmeerraum stammende Lindenwanze seit 2016 bekannt. 

 

Mäusetag im Stötteritzer Wäldchen

Fotos: Jörg Franke

 

Am 21. Dezember hatte der Arbeitskreis Vogelschutz wieder zur Nistkastenreinigung eingeladen – kurz vor dem Jahresende ging es dieses Mal ins Stötteritzer Wäldchen. Blauer Himmel und strahlender Sonnenschein boten ideale Bedingungen, und schon im ersten Nistkasten gab es eine Überraschung: drei Mäuse, von denen zwei sofort flüchteten, während die dritte den Sprung in die Tiefe scheute und sich fotografieren ließ. Wenn man Laubnester von Mäusen in einem Nistkasten findet, werden sie möglichst nicht entnommen, sodass die Mäuse auch weiterhin in ihren warmen Quartieren schlafen können.

 

 

Fotos: NABU Leipzig

 

 

Ein Nistkasten war Zuhause für ein Wespennest. Foto: Ulrike Weller
Ein Nistkasten war Zuhause für ein Wespennest. Foto: Ulrike Weller

Sechs Vogelfreunde waren im Einsatz, sie stiegen mit der Leiter über viel Totholz, hauptsächlich gefällte Ahornbäume. Von 20 Nistkästen des NABU Leipzig sind leider nur noch 17 da, 3 wurden gestohlen und sie müssen demnächst ersetzt werden. 11 Nistkästen waren in diesem Jahr bewohnt, in 8 Kästen waren Meisennester, in zwei Kästen gab es Nistmaterial vom Kleiber und einen toten Vogel dieser Art.

 

Erfreulich war, dass hier diesmal keine toten Nestlinge gefunden wurden, was auf einen  guten Bruterfolg hindeutet. In einem Kasten hatten Wespen ihr Nest gebaut.

 

Auch der letzte Kasten wurde von Mäusen bewohnt, eine Bewohnerin sorgte für Freude, als sie sogar zum Einflugloch herausguckte.

 

 

Nistkastenreinigung im Winterhalbjahr

Zwischen Oktober und Februar ist der Arbeitskreis Vogelschutz im Einsatz, um die Vogelnistkästen zu reinigen und für die neue Brutsaison vorzubereiten. Insgesamt betreut der NABU Leipzig über 800 Nist­kästen in Parkanlagen und auf Friedhöfen. Für die Teilnehmer gibt es interessante Informationen, unter anderem kann man anhand von Spuren und Nestern feststellen, welche Vögel gebrütet haben. Mithelfende und Gäste sind herzlich willkommen!

 

Mitmachen beim Vogelschutz



Usutu- und West-Nil-Virus in Leipzig

Sperlinge, Blau- und Kohlmeisen sterben gehäuft an Futterstellen

In den Monaten August und September 2019 bekam der NABU Leipzig nahezu täglich Berichte über tote Vögel an Futterstellen. Der Arbeitskreis Vogelschutz hat sich das Vogelsterben in einigen Gärten angesehen und vermutet, dass sich die Tiere durch enge Kontakte an den Fütterungen anstecken. Wer tote Vögel am Futterhaus findet, sollte die Fütterung sofort einstellen.

 

Fotos: NABU Leipzig

 

Denkbar ist ein Zusammenhang mit Virusinfektionen, die von Stechmücken übertragen werden. Es gibt in Leipzig seit einigen Jahren bei Vögeln schon Todesfälle durch das Usutu-Virus, das hauptsächlich für Amseln tödlich ist. In diesem Jahr wurde bei Sperlingen und Meisen nun auch das eng verwandte West-Nil-Virus nachgewiesen. Eine weitere Gefährdung besteht durch Trichomonaden. Dabei handelt es sich um Parasiten, die vor allem bei der Sommerfütterung übertragen werden und die für das Sterben von Grünfinken verantwortlich sind.

 

Es gibt keine Behandlung gegen diese Infektionen. Zum Schutz der Vögel sollten größere Konzentrationen von Vögeln an Futterstellen vermieden werden. 

 

Usutu-Virus bedroht Amseln in Leipzig


Leipziger Mauerseglertag 2019

Vogelzählung und Informationsveranstaltungen am 7.7.

Um über die Lebensweise und Bedürfnisse der Mauersegler aufzuklären und ihre Brutstätten besser zu schützen, veranstaltet der NABU Leipzig jedes Jahr am 7.7. den Mauersegler-Aktionstag mit verschiedenen Informationsangeboten. Außerdem sind die Menschen aufgerufen, sich an der stadtweiten Zählung von Mauerseglern und Schwalben zu beteiligen. Dazu wird eine Zählung im gesamten Stadtgebiet erfolgen, an der sich alle Leipziger beteiligen können. Aber auch nach dem 7.7. können bis Ende August alle Mauerseglerbeobachtungen gemeldet werden.

 

Am 7. Juli sind eine abendliche Mauerseglerexkursion und der Besuch einer Pflegestelle für in Not geratene Mauersegler geplant. Hier werden gegenwärtig auch die ersten Hitzeopfer betreut – junge Mauersegler, die ungewöhnlich früh im Jahr Opfer der Rekordtemperaturen wurden und nun von Hand aufgezogen werden, wobei hohe Futterkosten entstehen. Der NABU Leipzig  bittet dafür um Spenden.

 

Zählkarte     Veranstaltungsplakat     Pressemitteilung     Weiterlesen 


Leipzig bekommt neue Wartehäuschen

NABU fordert vogelschutzgerechte Gestaltung

Zwei tödlich verunglückte Amseln an einer Bushaltestelle. Foto: NABU Leipzig
Zwei tödlich verunglückte Amseln an einer Bushaltestelle. Foto: NABU Leipzig

Der NABU Leipzig hat bereits mehrfach die Verantwortlichen darauf aufmerksam gemacht, dass immer wieder an den Glasscheiben von Haltestellen Vögel tödlich verunglücken, die das Hindernis nicht wahrnehmen können. Nun werden ab Juli 2019 in Leipzig 900 Wartehäuschen ausgetauscht. Der NABU möchte die Gelegenheit nutzen, um auf das drängende Problem erneut aufmerksam zu machen. Auch 2019 mussten bereits wieder Todesopfer beklagt werden, es sind keine Einzelfälle! Mit einem aufgedruckten Muster auf den Scheiben könnte leicht Abhilfe geschaffen werden. Da jetzt sowieso eine Neumöblierung ansteht, wäre ein guter Zeitpunkt dafür. Der NABU Leipzig hat das in Schreiben an die Leipziger Verkehrsbetriebe und an die Stadtverwaltung dargelegt und hofft, dass die Chance genutzt wird. So würden neben dem umweltfreundlichen Nahverkehr auch Aspekte des Natur- und Artenschutzes berücksichtigt und Leipzig könnte ein Vorbild geben für Tierschutz und Biodiversität in der Stadt.

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Zählung der Mauersegler-Küken

Bruten etwas später in diesem Jahr

Jedes Jahr kontrolliert der Arbeitskreis Vogelschutz stichprobenartig 100 von insgesamt 800 Mauerseglernist­kästen, die der NABU Leipzig betreut. Ende Juni ergab eine erste Kontrolle, dass die Bruten etwas später als in anderen Jahren begonnen haben. Das lag wahrscheinlich an dem kalten Mai, der die Ankunft und Balz der Vögel verzögerte. Die meisten Jungvögel sind zwischen 8 und 14 Tage alt, einige sind gerade erst geschlüpft. Die ersten Jungvögel werden nach einer Nestlingszeit von 42 bis 44 Tagen etwa ab 22. Juli ausfliegen. In den vergangenen Jahren sind die ersten Segler schon eine Woche früher gestartet.  

Mauerseglerküken in vom NABU betreuten Nistkästen. Fotos: NABU Leipzig

 

Auffällig war, dass in den meisten Nistkästen ein Elternteil mit ausgebreiteten Flügeln mit im Nistkasten lag. Sie ruhen sich aus – die Jagd bei Trockenheit und Hitze macht solche Pausen wohl nötig.   

Ungewöhnlich oft ruhen Mauersegler in den Nistkästen. Vermutlich erholen sie sich von der Jagd bei extremer Hitze und Trockenheit. Fotos: NABU Leipzig  


Besorgte Enten-Mutter: Ihre Jungen können das Gewässer nicht verlassen.
Besorgte Enten-Mutter: Ihre Jungen können das Gewässer nicht verlassen.

Kletterhilfe für Mandarin-enten

Stadtgewässer sind häufig gefährliche Tierfallen

Der Pleißemühlgraben führt durch das Leipziger Zentrum durch ein hohes Betonbett. Enten, die ihre Küken vom Brutort zum Wasser führen wollen erkennen solche Fallen häufig nicht und sind in solchen Gewässern verloren. Je nach Strömung gehen immer wieder Küken verloren, häufig an Stellen, wo der Flusslauf unterirdisch im Nirgendwo endet. Junge Enten sind erst nach 6 bis 7 Wochen flugfähig. Fallen sie in einen solchen Kanal und haben keine Möglichkeit eine trockene Stelle zu finden, unterkühlen sie. Am Pleißemühlgraben hat der NABU Leipzig deshalb eine Austiegstelle gebaut. Mit einem Holzbrett, einem Bohrer, um die glatte Fläche rau zu kratzen, einen Betonstein um das Brett, gegen Auftrieb durch Wasser, zu befestigen und zwei Schrauben vor dem Stein, dass dieser nicht verrutscht. Nach 5 Minuten war das erledigt.  

 


Wer Wildtiere in Not beobachtet, kann den NABU Leipzig benachrichtigen. Kontakt

Bau der Ausstiegshilfe für Enten am Pleißemühlgraben. Fotos: NABU Leipzig


Vogelmord für schöne Fassaden

NABU dokumentiert erneut Straftaten bei Bauarbeiten in Leipzig

Vögel, wie dieser Star, konnten nicht mehr zu den Nistplätzen. Die Bruthöhlen waren verschlossen. Fotos: NABU Leipzig
Vögel, wie dieser Star, konnten nicht mehr zu den Nistplätzen. Die Bruthöhlen waren verschlossen. Fotos: NABU Leipzig
Einsatz von NABU und Feuerwehr zur Öffnung der verschlossenen Nisthöhlen und Rettung der eingeschlossenen Tiere.
Einsatz von NABU und Feuerwehr zur Öffnung der verschlossenen Nisthöhlen und Rettung der eingeschlossenen Tiere.

Jedes Jahr zu Vogelbrutzeit ereignen sich dieselben Dramen: Bauleute verschließen Löcher in Fassaden und zerstören damit Nistplätze gesetzlich geschützter Tierarten. Aber damit nicht genug: Oftmals werden die darin nistenden Vögel und ihre Jungtiere bei lebendigem Leib eingemauert, sodass sie qualvoll sterben. Immer wieder wird in solchen Fällen von verzweifelten Anwohnern der NABU informiert, weil die Bürger zuvor nirgendwo Gehör fanden. Oftmals kommt dann jede Hilfe zu spät oder es kommt zu einer Rettung in letzter Minute. In solchen Fällen kann das mit hohen Kosten für die Täter verbunden sein. In einem besonders dramatischen Fall hat der NABU jetzt in Grünau Vögel mithilfe der Feuerwehr befreit, und die Tierquälerei wurde bei der Staatsanwaltschaft angezeigt. Die zuständige Wohnungsgenossenschaft hatte Nisthöhlen in der Fassade verschlossen, um die dort brütenden Vögel zu töten und zu vertreiben.

 

Für diese vier Vogelküken kam die Hilfe leider zu spät.
Für diese vier Vogelküken kam die Hilfe leider zu spät.

Der NABU Leipzig bedankt sich bei Polizei, Feuerwehr und Polizeibehörde für die Zusammenarbeit in diesem Notfall! Der NABU fordert alle Bauherren und Genehmigungsbehörden auf, die Gesetze zum Tier- und Naturschutz einzuhalten und zudem sensibel vorzugehen, um Leib und Leben unserer tierischen Mitbürger zu schützen. Zudem sollten Hinweise von Bürgern ernst genommen werden. Singvögel sind keine Schädlinge, sondern nach EU-Gesetzen geschützte Tierarten! Ihr Schutz und schnelles Eingreifen bei Gesetzesverstößen sind dringend geboten! Zudem verweist der NABU Leipzig erneut auf seine Petition „Bauen und Natur erhalten“: Natur- und Artenschutz muss grundsätzlich bei allen Bauarbeiten und Planungen von Anfang an berücksichtigt werden!

 

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Vögel im Stadtpark

NABU-Exkursion in Clara-Zetkin- und Johannapark. Fotos: Ludo Van den Bogaert

 

Parkanlagen sind wertvolle Orte der Ruhe und Erholung in der Stadt, aber sie sind auch Lebensraum für die Tier- und Pflanzenwelt. Voraussetzung ist allerdings eine möglichst naturnahe Parkgestaltung. Im Rahmen verschiedener Initiativen setzt sich der NABU Leipzig für eine solche naturnahe Parkgestaltung ein. Dabei gibt es Fortschritte, aber leider auch sehr viele Beispiele für eine viel zu intensive Parkpflege. Dadurch gehen wertvolle Lebensräume wie Höhlenbäume, Sträcucher oder Blühflächen verloren und Leipzig schrumpft. Einige Parkanlagen werden sogar dem Bauboom geopfert.

 

Gerade im Clara-Zetkin- und Johanna-Park gibt es gegenwärtig Bemühungen, das Miteinander verschiedener Interessen besser zu gestalten und der Natur mehr Raum zu geben. Auch der NABU beteiligt sich an den Überlegungen und hat auch Daten zu Flora und Fauna zur Verfügung gestellt, insbesondere zu den Brutvögeln im Clarapark.

 

Vogel-Exkursion im Abtnaundorfer Park. Fotos: Ludo Van den Bogaert

 

 

Am 28. April 2019 hatte der NABU Leipzig zur Exkursion eingeladen, um die Vogelwelt in Clara- und Johannapark vorzustellen. Am 5. Mai 2019 fand eine weitere Vogelexkursion statt, diesmal im Abtnaundorfer Park. Somit konnte man die dabei beobachteten Vögel gut vergleichen. Clara- und Johannapark werden von den Menschen intensiv besucht und sie sind zum Teil sehr intensiv gepflegt. Der Abtnaundorfer Park hingegen hat wilde Ecken und erinnert noch an vielen Stellen an die einstige Auenlandschaft. Entsprechend vielfältiger ist hier die Tier- und Pflanzenwelt. 


Neue Mauersegler-Nistkästen am Schiller-Gymnasium in Gohlis

Im Winter hat der NABU drei Mauersegler-Nistkästen gebaut, die nun Ende April 2019 angebaut wurden, gerade noch rechtzeitig für die heimkehrenden Mauersegler. Sie wurden auf Fensterbrettern der Dachetage im Schiller-Gymnasium montiert. Nun beobachtet der NABU Leipzig gespannt, ob Mauersegler einziehen werden. 

 

Bau der Mauerseglernistkästen in der NABU-Naturschutzstation. Fotos: NABU Leipzig

 

Die Nisthilfen wurden auf Fensterbrettern im Dachgeschoss montiert. Fotos: NABU Leipzig  

VOGELSCHUTZ