Schwanenfamilie gerettet

Die Tiere hatten sich auf einen Supermarktparkplatz verirrt

Am 30. Juni 2018 herrschte Aufregung auf einem Supermarktparkplatz in Dölitz. Eine Schwanenfamilie bestehend aus den Altvögeln und fünf Jungen hatte sich dorthin verirrt. Vermutlich kamen sie vom Silbersee, in dem sich gegenwärtig sehr wenig Wasser befindet. Dort wären die Jungtiere deshalb leichte Beute für freilaufende Hunde, Fuchs oder Waschbär. Deshalb wollten die Eltern sie vermutlich in Sicherheit bringen. Der Straßenverkehr ist jedoch für die Jungen kein geringeres Risiko, und das Unterfangen endete schließlich in einer Sackgasse auf dem Supermarkt-Parkplatz.

 

Tierische Falschparker vor dem Supermarkt. Foto: Karsten Peterlein
Tierische Falschparker vor dem Supermarkt. Foto: Karsten Peterlein

Die Polizei wendete sich an die Wildvogelhilfe des NABU Leipzig, und die ehrenamtlichen Mitarbeiter kamen rasch zum Ort des Geschehens. Leider geraten Wasservögel in der vom Menschen geprägten Umgebung immer wieder in Notsituationen, sodass die Helfer vom NABU bereits Erfahrung haben im Umgang mit Enten und Schwänen. Eine Schwanenfamilie auf dem Parkplatz ist dennoch eine neue Variante. Doch eine Lösung war schnell ersonnen: Die Tiere sollten mit einem PKW zum nächsten geeigneten Gewässer gebracht werden, um dort in Ruhe und Freiheit ihr Familienleben fortzuführen.

 

Foto: Annett Stahl
Foto: Annett Stahl
Foto: Carola Bodsch
Foto: Carola Bodsch

Die Schwanenfamilie von dem Plan zu überzeugen, war allerdings keine leichte Aufgabe. Mit Einkaufswagen wurde eine Barriere erreichtet, das Fahrzeug dicht davor geparkt. Dann wurden die Tiere einzeln eingefangen und vorsichtig in das Privatfahrzeug eines NABU-Mitstreiters gesetzt. Die Alttiere wurden zuletzt eingefangen. Mit dem PKW wurden dann alle zum Markkleeberger See chauffiert, der Innenraum des Fahrzeugs war hinterher in einem recht verschwanten Zustand.

 

Fotos: Annett Stahl

 

Die Tiere hingegen haben alles prächtig überstanden. Am Ufer des Sees wurden sie wieder in die Freiheit entlassen. Am Markkleeberger See würden sie wesentlich bessere Bedingungen vorfinden als am Silbersee.

Foto: Carola Bodsch
Foto: Carola Bodsch

10 Tage später ergab eine Nachkontrolle rund um den Markkleeberger See, dass die Schwäne den Umzug gut überstanden haben. Sie sind allerdings noch einmal umgezogen und nun an den etwas südlich vom Markleeberger See gelegenen Gaschwitzer Lachen zu Hause. Hier haben sie einen geeigneten Lebensraum mit ausreichend Futter für ihre Jungen gefunden.

Foto: NABU Leipzig
Foto: NABU Leipzig

Für die ehrenamtliche Arbeit ist die Wildvogelhilfe Leipzig auf Spenden (Stichwort: Wildvogelhilfe) angewiesen, bitte unterstützen Sie die Arbeit des NABU.

Bericht der LVZ