Fotos: NABU Leipzig
Nach Schüssen mitten in einem Wohngebiet, fallen Krähen tot vom Himmel - am 25. Dezember 2017 wurde der NABU Leipzig darüber informiert. Die Wildvogelhilfe konnte am Ort des Geschehens den traurigen Verdacht bestätigen: Zwei Rabenkrähen hatten tödliche Schussverletzungen. Berichten zufolge lag am Tag zuvor bereits eine dritte tote Krähe auf der Straße. Ein Zeuge berichtet, dass einige Wochen früher nach lautem Knall zwei tote Tauben an gleicher Stelle gefunden wurden. NABU-Mitglieder haben die Polizei zum Tatort gerufen und wegen Verdachts einer Straftat Anzeige erstattet. Rabenkrähen sind nach Bundesnaturschutzgesetz besonders geschützt! Wer Hinweise zum Täter geben möchte, kann die Wildvogelhilfe per E-Mail informieren, auch das Polizeirevier Südost nimmt Hinweise entgegen. ◼
Erst gegen eine Glasscheibe geflogen, dann noch von einer Katze gepackt - es ist ein kleines Wunder, dass dieser kleine nur 5 bis 6 Gramm leichte Vogel das alles überlebt hat. Nun erholt sich das Wintergoldhähnchen in der Wildvogelhilfe des NABU Leipzig. Goldhähnchen sind die kleinsten und leichtesten Vögel in Deutschland. Sie verbringen 90 Prozent des Tages mit Nahrungsuche. Wenige Gramm Verlust sind schnell lebensbedrohlich. ◼
Ein junger Höckerschwan hatte einen Angelköder verschluckt und brauchte dringend Hilfe. Der Vogel konnte eingefangen und der Angelköder herausoperiert werden. Fotos: NABU Leipzig
Ende November haben aufmerksame Spaziergänger beobachtet, wie sich ein junger Höckerschwan an den Schönauer Lachen mit einem verschluckten Angelköder quälte und nicht mehr fressen konnte. Sie informierten den NABU, sodass die Wildvogelhilfe das Tier einfangen konnte. Bei diesem Schwan war die verknotete Angelschnur bereits im Magen, konnte aber von Tierärzten der Universitätsklinik für Vögel und Reptilien unter Mithilfe der Universitätsklinik für Kleintiere entfernt werden. Nach zwei Tagen Aufenthalt in der Klinik konnte der NABU den Schwan zurück zu seiner Familie in den Schönauer Lachen bringen.
Von Anglern achtlos liegen gelassene oder auf dem Wasser verlorene Angelschnüre sind eine ernste Gefahr. Der NABU appelliert daher an Angler, sämtlichen Unrat von Gewässern wieder mitzunehmen. Wer Wasservögel in Not beobachtet, ruft bitte die Wildvogelhilfe Leipzig an: 01577 3252706. ◼
Diese Saatkrähe wurde auf einer Wiese gefunden, atmete schwer und konnte sich
kaum bewegen. Sie war sehr dünn. Was ihr wiederfahren war, ist nicht bekannt. In der Wildvogelhilfe des NABU Leipzig hat sie sich wieder erholt und darf bald wieder raus.
Saatkrähen bilden größer Schwärme. In Leipzig überwinteren nach Schätzungen rund 10.000 Saatkrähen. Ende Februar ziehen sie wieder in ihre Brutgebiete. ◼
Viele Katzenbesitzer sind der Meinung, es sei Natur, wenn ihre Katze Vögel fängt. Aber Hauskatzen sind Haustiere, sie gehören nicht in die Natur, und sie jagen auch nicht, weil sie Hunger haben und fressen müssen, sie jagen nur, um zu spielen. Stattdessen sollten lieber ihre Besitzer mit ihnen spielen. So könnten die Vögel am Leben bleiben. Die Rotkehlchen wurden nicht gefressen, sondern nur sinnlos tot gespielt.
Rotkehlchen sind im Herbst leichte Beute. Auf dem Durchzug nach teils heftigen Stürmen sind sie geschwächt und brauchen längere Ruhepausen, die sie oft am Boden sitzend verbringen. Die Vögel sind gesund und fliegen nach einer Ruhe- und Futterpause weiter, sofern sie nicht vorher von einer Hauskatze getötet werden. ◼
Nach Urlaub und dem Abschluss der Umbauarbeiten ist der Betrieb der Wildvogelhilfe wieder angelaufen. Es gibt Einsätze zur Vogelrettung, für die Fahrten quer durch die Stadt nötig sind, und es wurden wieder hilfebedürftige Vögel aufgenommen, eine Amsel, eine Wacholderdrossel, eine Rabenkrähe sowie dieser Sperber und eine Waldschnepfe:
Immer öfter geraten Vögel in Not, so dass der NABU die Möglichkeiten ihrer artgerechten Unterbringung in der Wildvogelhilfe Leipzig erweitern wollte. Nach aufwändigen Auf- und Umbauarbeiten stehen nun sechs Volieren zur Verfügung. Der viele Regen und schlammiger Boden hat die Baumaßnahmen erschwert. Errichtet wurde auch diese neue Voliere mit einem Schutzhaus. Damit verbessern sich die Möglichkeiten der Unterbringung und Auswilderung von Pflegevögeln. Der Kauf des Baumaterials wurde durch Spenden ermöglicht. Der NABU Leipzig bedankt sich dafür herzlich! ◼
Früher galten Schwalben als Boten des Glücks und waren gern gesehen, heute fühlen sich viele Menschen von ihnen gestört. Nicht nur die natürlichen Lebensräume und Jagdreviere der Schwalben werden zerstört, sondern auch ihre Nistplätze - und das oftmals mit Absicht: Immer wieder werden Schwalbennester abgeschlagen, obwohl das nach dem Bundesnaturschutzgesetz ganzjährig verboten ist. Häufig sitzen sogar Jungvögel in den Nestern, die dann wie Müll entsorgt werden. Oftmals bleiben diese Straftaten unbemerkt, nur die Spuren der verschwundenen Schwalbennester zeugen von der Rücksichtslosigkeit der menschlichen Nachbarn. Einge der Opfer landen in der Wildvogelhilfe des NABU Leipzig, wo die ehrenamtlichen Helfer noch nie so viele Schwalben betreuen mussten wie in diesem Sommer.
In manchen Fällen ist es dem NABU Leipzig gelungen, mit Gebäudeeigentümern und Bauherren ins Gespräch zu kommen und für den Schutz der Schwalben zu werben. Meist kann man einfache, praktische Lösungen für ein friedliches Miteinander finden. Oft kann der Anbau von Kunstnestern helfen, die Verschmutzung von Fassaden und den Nistplatzverlust zu vermeiden. So hat der NABU Leipzig zum Beispiel in einer Wohnsiedlung in Seehausen 28 künstliche Schwalbennester anbauen können. ◼
Zahlreiche Pflegevögel kommen in die Wildvogelhilfe des NABU Leipzig, stets gibt es viel zu tun für die ehrenamtlichen Helfer, und oft sind die Kapazitäten erschöpft. Mitte August waren beispielsweise 1 Trauerschnäpper, 18 Mehlschwalben, 6 Rauchschwalben, 4 Mauersegler, 2 Amseln, 1 Blaumeise, 5 Haussperlinge und 1 Stieglitz in der Pflegestation.
Pflegevogel Trauerschnäpper. Fotos: NABU Leipzig
Immer häufiger kommen auch seltene Vögel zur Wildvogelhilfe, wie ein Bienenfresser, der 10 Tage versorgt wurde.
Am 28. Juli 2017 wurde nach tagelangem Sturm und Regen der geschwächte Vogel in der Nähe von Staßfurt gefunden. Er war mit 35 Gramm stark untergewichtig und musste schnell versorgt werden. Über das Netzwerk Wildvogelhilfe wurde ein Transport des Vogels nach Leipzig organisiert. In der Wildvogelhilfe des NABU wurde er mit Heimchen, Grashüpfern, Drohnen, Wachsmaden und Mehlwürmern gefüttert.
Am 7. August konnte das Tier mit 48,6 Gramm an einem Sammelplatz der Bienenfresser freigelassen werden. Dort konnte man zu diesem Zeitpunkt 35 Bienenfresser bei eifrigen Jagdflügen beobachten, zu denen sich der ausgewilderte Bienenfresser hinzugesellte.
Fotos: Karsten Peterlein
Der Bienenfresser ist noch ein neuer Bewohner in Mitteldeutschland, wobei sich in Sachen-Anhalt das größte Vorkommen befindet.
Fotos: NABU Leipzig
Ein seltener Pflegevogel war auch ein Pirol, der als Nestling in die Wildvogelhilfe Leipzig kam. Innerhalb von rund fünf Wochen wurde er zu einem selbstständigen Vogel und lebt nun wieder im grünen Blätterdach der Leipziger Aue. Der NABU bedankt sich bei der Finderin, die den Pirol in den ersten Tagen versorgt hat sowie bei allen, die mit einer Spende die kostenaufwendige Arbeit der Wildvogelhilfe ermöglichen. ◼
Fotos: NABU Leipzig
Bis Ende Juli hat sich die Wildvogelhilfe des NABU Leipzig in diesem Jahr bereits um 70 Mauersegler gekümmert. Gerade die Pflege dieser Tierart ist mit besonders viel Arbeit verbunden und komplizierter als beispielsweise die Fütterung von Singvogeljungen. Vielen Dank an Alle, die mit einer Spende diese Arbeit möglich machen!
Der schönste Moment ist, wenn die Arbeit erfolgreich endet und der Vogel wieder in die Freiheit entlassen werden kann. Auch einige flügge Mauersegler konnten in den letzten Tagen ausgewildert werden. ◼
Fotos: NABU Leipzig
Die unheimliche Serie von Tiermord durch Gebäudesanierungen hat kein Ende. Erneut wurde der NABU gerufen, um eingeschlossene Jungvögel zu befreien. Es war Freitagnachmittag, ein Rückbau des Gerüstes nicht möglich. Anwohner beobachteten Mauersegler, die aufgeregt gegen das Gebäude flogen. Gebäudeeigentümer und Baufirmen hatten zur Brutzeit mindestens 20 Mauersegler ignoriert, um das Gerüst so aufzustellen. Die Tiere konnten nun die Jungen nicht mehr versorgen, die zum Sterben verurteilt sind, wenn sie nicht befreit werden. Vier junge Mauersegler können schließlich gerettet werden.
Um solche Dramen zu vermeiden, sollte jeder Bauherr vor Beginn einer Sanierung eine ökologische Untersuchung am Gebäude durchführen lassen, um festzustellen, welche Tiere dort leben. Der NABU berät gern, wie der Artenschutz bei Sanierungen berücksichtigt werden kann. ◼
In der wachsenden Stadt Leipzig wird an vielen Stellen gebaut und saniert. Leider werden dabei die Belange des Naturschutzes nicht ausreichend berücksichtigt, zum Teil werden Verstöße gegen den gesetzlichen Tier- und Artenschutz toleriert. Dabei spielen sich teilweise dramatische Szenen ab. So wurde die Wildvogelhilfe des NABU Leipzig zu einer Baustelle in der Angerstraße gerufen. Mieter hatten festgestellt, dass Mauersegler und Haussperlinge aufgeregt herumflogen und nicht mehr zu ihren Nestern konnten. Irgendwann hatten die Altvögel ihre Versuche dann aufgegeben. Die Mieter benachrichtigten die Wildvogelhilfe des NABU Leipzig, die feststellen konnte, dass Fugen mit Bauschaum verklebt wurden, hinter denen sich vermutlich die Vogelnester befanden. Nachdem die Hausverwaltung nicht erreichbar war blieb nur die Möglichkeit, die Polizei und die Feuerwehr zu rufen, um die unterkühlten jungen Mauersegler zu bergen. Sie werden nun in der Wildvogelhilfe Leipzig gepflegt. Ein weiteres Nest wurde entdeckt, in dem ein junger Haussperling bereits verhungert war.
Fotos: NABU Leipzig
Leider ist das nur ein Beispiel für viele ähnliche Rettungsaktionen, bei denen manchmal die Hilfe auch zu spät kommt. Noch mehr Fälle bleiben gänzlich unbemerkt, so dass man davon ausgehen muss, dass bei Bauarbeiten in Leipzig tagtäglich gesetzlich geschützte Tiere getötet werden und diese Gesetzesverstöße in den meisten Fällen folgenlos bleiben.
Oft werden Fugen verschlossen, obwohl die Nester mit den Jungvögeln sich noch dahinter befinden, so dass die Jungtiere qualvoll verhungern. Auch schlafende Fledermäuse werden oft bei lebendigem Leibe eingemauert. Das ist nicht nur unmenschlich, sondern ein klarer Verstoß gegen das Tierschutzgesetz, gegen das Bundesnaturschutzgesetz und gegen Artenschutzvorschriften der Europäischen Union. Ritzen und Fugen müssen auf das Vorhandensein von Tieren, insbesondere auf Niststätten geschützter Arten kontrolliert werden! ◼
Bei den Vögeln läuft das Brutgeschäft auf Hochtouren, ebenso die Arbeit in der Wildvogelhilfe des NABU Leipzig. Immer wieder werden hilfsbedürftige Vögel gebracht. Viele sind nur knapp mit dem Leben davongekommen. Meist ist es menschliches Fehlverhalten, das die Tiere in diese Lage gebracht hat. Umso erfreulicher ist es, wenn die Pflegegäste dann nach einiger Zeit gesund und munter in die Freiheit entlassen werden können.
Möglich machen das zahlreiche ehrenamtliche Helfer, die in der Wildvogelhilfe aufopferungsvoll im Einsatz sind, um die Tiere von Sonnenauf- bis - untergang sieben Tage in der Woche zu versorgen. Hinzu kommen Rettungseinsätze in allen Teilen der Stadt sowie Beratung über Telefon, E-Mail oder Facebook, wobei Anfragen zum Teil aus ganz Deutschland kommen.
Diese Arbeit ist nicht nur mit einem großen Kraftaufwand verbunden, sondern auch mit erheblichen Kosten, insbesondere für artgerechtes Vogelfutter. Deshalb bittet der NABU Leipzig um Spenden mit dem Stichwort "Wildvogelhilfe". Diese Hilfe kommt unmittelbar der Arbeit der Wildvogelhilfe Leipzig zugute.
Fotos: NABU Leipzig
Anfang Juni gehörten die folgenden Vögel zu den Pflegegästen in der Wildvogelhilfe Leipzig:
3 Buntspechte, 1 Grünspecht, 3 Feldsperlinge, 6 Blaumeisen, 3 Mönchsgrasmücken, 2 Haussperlinge, 6 Hausrotschwänze, 2 Mauersegler, 1 Dohle, 1 Klappergrasmücke, 1 Stieglitz, 1 Elster, 2 Amseln.
Am 18. Mai kamen drei nackte Buntspechte in die Wildvogelhilfe Leipzig, am 27. Mai konnten sie vollständig befiedert in die Außenvoliere umziehen, ab 28. Mai haben sie dann selbständig fressen gelernt. Am 3. Juni schließlich wurden sie alle gesund und munter freigelassen - Grund zu großer Freude!
Die Fotos zeigen die gute Entwicklung der Tiere in 10 Tagen vom 18. bis zum 27. Mai:
Fotos: NABU Leipzig
Im Jahr 2015 wurden 443 Vögel (44 Vogelarten) in der Wildvogelhilfe des NABU Leipzig versorgt, 2016 waren es 503 Vögel (51 Vogelarten), und auch 2017 werden es nicht weniger. Das zeigt, wie groß der Bedarf ist. Die Wildvogelhilfe hinterfragt jeden Vogelfund kritisch, prüft die Ursachen und ob eine Pflege wirklich notwendig ist. Erst dann wird ein Tier vorübergehend in Obhut genommen, bis es wieder selbst in der Natur überleben kann. Die Pflege ist jedoch mit erheblichen Kosten verbunden. Deshalb bittet der NABU für Fütterung und Unterbringung der Vögel in der Wildvogelhilfe dringend um Spenden
Fotos: NABU Leipzig
100 Euro betragen die Futterkosten für drei Stare, die am 4. Mai, 6. Mai und 8. Mai in der Wildvogelhilfe abgegeben wurden. Täglich verschlingt ein Star etwa 130 Heimchen, die je nach Angebot 2 bis 3 Cent je Insekt kosten.
Zusätzlich gibt es noch Wachsmaden, Mehlwürmer und Heidelbeeren. Gefüttert wird stündlich etwa 14 bis 16 mal täglich. Bald lernten sie, Futter selbst von der Wiese zu suchen. Dafür braucht man viel Geduld, denn auch von den richtigen Vogeleltern lernen die Jungvögel die Jagd auf Insekten über mehrere Tage. Bei menschlichen Ersatzeltern klappt das am besten mit lebenden Mehlwürmern, die man nicht in die hungrigen Schnäbel steckt, sondern vor dem Schnabel auf die Wiese fallen lässt.
Die Betreuung der Vögel erfolgt ehrenamtlich und ohne staatliche Unterstützung. Deshalb ist die Wildvogelhilfe angewiesen auf Spenden
Fotos: NABU Leipzig
Zwischen 1. März und 30. September ist ein Rückschnitt von Hecken nach dem Bundesnaturschutzgesetz verboten. Ebenso verboten ist die Tötung geschützter Tierarten, Zerstörung ihrer Nester oder Störung ihres Brutgeschäfts. Dennoch wurde bei einem Heckenschnitt ein Blutbad angerichtet: Das Nest einer Mönchsgrasmücke wurde zerstört, dabei wurden die Vögel zerstückelt oder verstümmelt. Die überlebenden Tiere werden von der Wildvogelhilfe des NABU Leipzig betreut, die dafür dringend auf Spenden angewiesen ist. Bitte unterstützen Sie die Arbeit der Pflegestation!
Auch wenn der Rückschnitt verboten ist, Pflegeschnitte an Hecken sind auch zur Brutzeit gesetzlich erlaubt. Man sollte aber aus Rücksicht auf die brütenden Vögel darauf verzichten, auch um Unfälle zu vermeiden, bei denen Vögel verletzt oder getötet werden. Weitere Informationen
In der Wildvogelhilfe des NABU Leipzig waren Ende April Buchfinken, Grünfinken, Amseln und eine Kohlmeise in Pflege außerdem ein Buntspecht und sogar eine Sumpfohreule. Fotos: Karsten Peterlein
Unternehmungslustige Waldkauz-Ästlinge. Fotos: NABU Leipzig
Ästlinge sind Jungvögel die gerade das Nest verlassen haben, noch nicht richtig fliegen können und außerhalb des Nestes noch einige Zeit von ihren Eltern versorgt werden. Häufig denken hilfsbereite Menschen, dass diese Tiere verwaist sind, nur weil sie am Boden oder in Sträuchern sitzen. Oft werden sie dann aus falsch verstandener Tierliebe ihren Eltern weggenommen. Bitte nehmen Sie Jungvögel nicht mit nach Hause! Beobachten Sie die Situation mit großem Abstand, meist kümmern sich die Vogeleltern um die Jungtiere. Im Zweifelsfall benachrichtigen Sie bitte die Wildvogelhilfe Leipzig: 0341 927 62 027! Der NABU berät Sie gerne und kümmert sich um das Tier, wenn es wirklich nötig ist. Hilfreich beim Fund eines Wildvogels ist auch eine Infografik, die der NABU Leipzig gestaltet hat.
Am Osterwochenende wurden gleich vier junge Waldkäuze von Spaziergängern mit nach Hause genommen. Gut, dass sich die Finder in allen Fällen schnell bei der Wildvogelhilfe des NABU Leipzig gemeldet haben, so dass eine Rückführung in die Natur immer zeitnah möglich war. Weiterlesen
Im Auwald, auf Friedhöfen und im Stötteritzer Wäldchen haben die Leipziger Waldkäuze Bruterfolg: Hier konnten junge Käuzchen beobachtet werden. Leider werden die unternehmungslustigen Jungvögel häufig Opfer freilaufender Haustiere - Katzen und Hunde jagen sie und benutzen die Vögel als Spielzeug. So erging es auch diesem kleinen Kauz, der in der Wildvogelhilfe Leipzig aufgenommen wurde, nachdem ihn eine Hauskatze verletzt hatte. Es passiert aber genauso häufig, dass Hunde bei den Käuzen zuschnappen. Der NABU Leipzig bittet alle Tierhalter um Rücksicht auf die Wildtiere: Hunde gehören an die Leine und Hauskatzen nicht ins Freie! Das sollte man zumindest in der Vogelbrutzeit beachten. Gegen die freilaufenden Haustiere können sich die jungen Vögel oder auch andere kleine Wildtiere nicht wehren. ◼
Am 16. März 2017 hat das Dezernat Umwelt, Ordnung, Sport der Stadt Leipzig zur Pressekonferenz eingeladen. Dabei wurde erklärt, dass es dem Eisvogel gut geht.
Die schlechte Nachricht: Die Behörde, die eigentlich für seinen Schutz zuständig ist, plant neue Störungen seines Lebensraums: "Unser Ziel ist es, möglicherweise elektromotor-angetriebene Boote
auf dem Floßgraben zu bestimmten Zeiten fahren zu lassen", sagte Umweltbürgermeister Heiko Rosenthal dem MDR-Fernsehen. Dabei müsste doch eigentlich das Ziel der Naturschutzbehörde sein, die Natur zu
schützen, wundert sich der NABU Leipzig. Ruhe und klares Wasser im Floßgraben will nicht nur der Eisvogel. Motorboote würden hingegen das Gewässer trüben. Das war deutlich zu
beobachten, als im Floßgraben solche Fahrten noch stattfanden. Unter anderem wird dadurch der Jagderfolg der Eisvögel verringert.
Dass es dem Eisvogel im Europäischen Vogelschutzgebiet Leipziger Auwald gut geht, sollte eigentlich selbstverständlich sein. Dafür existiert ja dieses Schutzgebiet. Um die sensible Natur im Floßgraben zu schützen, wäre es nötig, die Anzahl der Boote hier grundsätzlich zu begrenzen. Motorboote sind hingegen kein Beitrag zur naturverträglichen Auwaldnutzung.
Der Floßgraben ist ein wertvoller Teil des Auenökosystems und beliebt bei Paddelbootfahrern. Seine Nutzung als Wasserstraße für Motorboote lehnt der NABU ab. Es gibt für Bootstouren ausreichend Möglichkeiten, der Floßgraben hingegen ist für Motorboote ungeeignet. Mit gutem Gewissen kann hier kein Motorbootfahrer durch den Auwald fahren.
Durch den Bootsverkehr wird nicht nur der Eisvogel gestört, sondern die sensible Natur am Floßgraben insgesamt beeinträchtigt. So haben zum Beispiel auch Zaunkönig und Gebirgsstelze zu leiden, die hier ebenfalls brüten. Durch Motorboote würde zudem die Unterwasserflora stärker beeinträchtigt.
Wenn eine gesetzlich geschützte Tierart sich in einem Schutzgebiet gut entwickelt, darf das kein Anlass sein, den Schutz aufzuweichen. Leipzig könnte den Erfolg sogar vergrößern und das am Floßgraben existierende Naturschutzgebiet ausweiten. Das wäre mal wirklich eine gute Nachricht, ein echter Erfolg und ein echter Grund für eine Pressekonferenz. Pressemitteilung
Mit großer Sorge beobachten Vogelschützer bundesweit den Einsatz einer sogenannten "Vogelabwehrpaste". Dieser silikonartige Kleber wird auf Geländern, Fensterbrettern oder Dächern aufgebracht, um Vögel zu vertreiben. Von den Herstellern wird das Mittel als harmlos angepriesen, doch das ist es nicht. Es hat für die Vögel tödliche Folgen. Der NABU Leipzig fordert deshalb alle auf, dieses Mittel keinesfalls einzusetzen! Die Verwendung ist nach Auffassung des NABU gesetzeswidrig.
Wer Stellen kennt, an denen die gefährliche Klebepaste bereits verwendet wurde oder wer Vögel mit verklebtem Gefieder beobachtet, informiert bitte die Wildvogelhilfe des NABU Leipzig telefonisch unter 0341 927 62 027 oder per E-Mail.
Wenn die Tiere mit dem heimtückischen Gel in Kontakt kommen, bleiben sie kleben. Sie verenden qualvoll oder verkleben sich das Gefieder, so dass sie flugunfähig werden. Wenn sie nicht gefunden werden, verhungern diese Vögel. Sie von den Verklebungen zu befreien ist ein sehr aufwändiger Prozess. Leider sind in Leipzig und anderen deutschen Städten bereits Todesopfer zu beklagen, darunter Kohlmeisen und ein Turmfalke. Weiterlesen
AUS DER WILDVOGELHILFE