Hochbetrieb in der Wildvogelhilfe

Auch im Juni herrscht Hochbetrieb in der Wildvogelhilfe. In den ersten Tagen des Monats wurden 1 Baumläufer, 1 Sturmmöwe, 1 Grünspecht, 3 Buchfinken, 1 Gartenrotschwanz, 1 Mönchsgrasmücke, 2 Rabenkrähen, 6 Stare, 2 Buntspechte, 2 Mauersegler, 2 Kleiber, 5 Haussperlinge, 2 Amseln, 1 Eichelhäher, 3 Blaumeisen, 2 Kohlmeisen und 2 Stieglitze betreut.

Fotos: NABU Leipzig


Viele hilfsbedürftige Vögel im Mai

Jedes Jahr zur Brutzeit herrscht Hochsaison in der Vogelwelt und in der Wildvogelhilfe Leipzig. Vogelfreunde beobachten scheinbar hilflose Jungvögel, fangen sie ein und bringen sie zum NABU. Doch viele dieser Tiere sind gar nicht hilfsbedürftig, es handelt sich einfach um Jungvögel, die ihre ersten Erkundungstouren außerhalb des Nestes machen, aber die Eltern kümmern sich weiter um diese Tiere. Man sollte die Situation also immer in Ruhe beobachten und im Zweifel zunächst beim NABU anrufen, bevor man einen Vogel aufsammelt.

Weitere Informationen

Fotos: NABU Leipzig

 

Zahlreiche Vögel sind jedoch tatsächlich hilfsbedürftig und werden in der Wildvogelhilfe des NABU Leipzig gepflegt, bis sie wieder ausgewildert werden können. Im Mai gehörten zu den Pflegetieren: 7 Haussperlinge,
7 Amseln, 3 Grünfinken, 1 Mauersegler, 1 Singdrossel, 1 Eichelhäher, 1 Ringeltaube, 1 Mönchsgrasmücke,
3 Schwanzmeisen, 3 Blaumeisen, 4 Kohlmeisen, 1 Rauchschwalbe, 10 Stare, 2 Buchfinken, 4 Haussperlinge,
1 Wacholderdrossel, 1 Mauersegler, 1 Klappergrasmücke, 1 Stieglitz.

 

Wildvogelhilfe bittet um Spenden

 

Die Wildvogelhilfe arbeitet rein ehrenamtlich, alle Helfer kümmern sich unentgeltlich in ihrer Freizeit um die Pflegetiere. Da es auch keine staatliche Förderung gibt, ist der NABU auf Spenden angewiesen, insbesondere für artgerechtes Futter. Spenden können auf das Konto des NABU Leipzig überwiesen werden (Stichwort: Wildvogelhilfe).

Freude über Futterspende

 

Eine besondere Unterstützung erhielt die Wildvogelhilfe von einer Vogelfreundin, die in ganz Deutschland Spenden gesammelt hat. Sie konnte nun einen Futtergutschein über 150 Euro überreichen, der in einer Insektenfarm eingelöst werden kann. Angesichts der großen Zahl hungriger Pflegevögel kam der Gutschein genau zur rechten Zeit. Der NABU bedankt sich herzlich für diese Unterstützung!

 

Übergabe des Gutscheins für die Wildvogelhilfe. Foto: NABU Leipzig
Übergabe des Gutscheins für die Wildvogelhilfe. Foto: NABU Leipzig

Besonderer Pflegevogel

Fotos: NABU Leipzig

 

Immer wieder sind auch ungewöhnliche Vogelarten zu Gast in der Wildvogelhilfe. Dazu gehörte im Mai 2018 ein Graureiher. Er wurde benommen auf einer Straße gefunden und dem NABU übergeben. Nach kurzer Erholung in der Wildvogelhilfe konnte er in seinem natürlichen Lebensraum wieder in die Freiheit entlassen werden.


Mehr Platz für hilfsbedürftige Vögel

Weitere Volieren stehen in der Wildvogelhilfe zur Verfügung

Die Brutsaison der Vögel hat begonnen, das ist auch jedes Jahr eine besonders arbeitsreiche Zeit für die Wildvogelhilfe des NABU Leipzig. Denn oftmals können die Tiere eben nicht ungestört brüten, sondern werden Opfer von Unfällen. Ende April betreute die Wildvogelhilfe einen Haussperling, eine Mönchsgrasmücke, zwei Singdrosseln, ein Rotkehlchen und zwei Ringetauben (eine wurde aus einem Bürogebäude befreit, die andere ist Opfer eines Katzenangriffs). Außerdem kam eine Stockente in die Wildvogelhilfe, deren Schnabel leider so schwer verletzt war, dass er nicht operiert werden konnte. Das Tier wurde eingeschläfert.

 

Vögel in der Wildvogelhilfe Leipzig. Fotos: NABU Leipzig

 

Um dem jährlich steigenden Platzbedarf für Vögel in Not so gut es geht gerecht zu werden, gab es erneut Umbauarbeiten in der Wildvogelhilfe Leipzig: Zwei weitere Volieren wurden fertig und stehen nun für die Betreuung hilfsbedürftiger Vögel zur Verfügung. Der NABU Leipzig bedankt sich bei allen, die dabei geholfen haben!  

Neue Volieren in der Wildvogelhilfe Leipzig. Fotos: NABU Leipzig


Ringeltaube gerettet

Tagelang war die Ringeltaube in einem Bürogebäude gefangen. Fotos: NABU Leipzig

 

Vier Tage war eine Ringeltaube ohne Futter und Wasser in einem Treppenhaus eines Bürogebäudes eingesperrt. Sie ist vermutlich durch ein offenes Fenster in das Gebäude geflogen und fand den Weg nicht wieder hinaus. Sie wurde dort tagelang beobachtet, bis endlich die Wildvogelhilfe Leipzig benachrichtigt wurde. Die NABU-Mitstreiter konnten die Taube fangen, nun bleibt sie noch ein paar Tage in der Wildvogelhilfe, um dann wieder gestärkt in die Freiheit entlassen zu werden.

 

Es wäre möglich gewesen, der Taube bereits vor dem Wochenende zu helfen und dem Tier damit Leid zu ersparen. Der NABU Leipzig bittet darum, Beobachtungen hilfsbedürftiger Vögel möglichst schnell zu melden, damit ihnen rasch geholfen werden kann!  


Wintereinbruch überrascht die Zugvögel

16 Notfälle am Wochenende in Leipzig

Am Wochenende 17./18. März gab es mehr Notfälle als gewöhnlich. Die meisten Vögel haben es wegen der schneebedeckten Landschaft schwer, Nahrung zu finden. Zusätzlich gibt es zahlreiche Unfälle, bei denen wir Menschen - häufig unbewusst - eine Mitschuld tragen.

Rotkehlchen

Scheibenanflug

 

2 Waldschnepfen

Scheibenanflug mit Augen- und Schnabelverletzung

 

Bachstelze

untergewichtig von Windeböe gegen Gebäude geweht

 

Wacholderdrossel ()

gegen Glasscheibe geflogen

 

Heidelerche

 

Rotkehlchen

Katzenopfer

 

3 Kiebitze

untergewichtig und erschöpft aufgefunden

 

4 Singdrosseln

gegen Glasscheibe geflogen

 

Star

Schnabelbruch nach Kollision
mit einer Glasscheibe

 

Blaumeise

verletzter Flügel nach Katzenangriff

 


NABU bittet um Spenden

 

Einige Vögel bleiben längere Zeit in der Wildvogelhilfe. Um die hungrigen Vögel mit gutem Futter zu versorgen, ist der NABU auf Spenden angewiesen. Besonders teuer sind die Futterinsekten, die für viele Pflegevögel notwendig sind. Gegenwärtig entstehen Futterkosten von ca. 70 Euro pro Woche. Um diese Kosten zu finanzieren, ist jeder Beitrag hilfreich. Spenden sind auf das Konto des NABU Leipzig möglich, dabei bitte Verwendungszweck "Wildvogelhilfe" angeben.


Winter in Leipzig macht einige Vögel zu Notfällen

Wenn die Teiche zufrieren, suchen sich die Wasservögel offene Gewässer. Auf Bächen und Flüssen kommen sie normalerweise im Winter gut zurecht. Doch wenn sie auf ihrer Reise durch eine Stadt wie Leipzig kommen, endet ihre Reise oftmals. Schuld sind "moderne" Bauwerke mit riesigen Glasflächen. Die Vögel kollidieren mit den Scheiben.

 

Anfang März sind innerhalb weniger Tage ein Eisvogel, ein Zwergtaucher und eine Stockente gegen Glasscheiben geflogen. Nach tierärztlicher Untersuchung bleiben die Patienten bis zur Genesung in der Wildvogelhilfe des NABU Leipzig.

 

Gimpel
Fotos: NABU Leipzig

Auch ein Gimpel kollidierte mit einer Scheibe. Bei dem heftigen Zusammenstoß hat er sich den Schnabel verletzt.

Teichralle

Ein weiterer Pflegegast in der Wildvogelhilfe ist eine Teichralle. Sie hatte einen Unfall im Straßenverkehr.



Mutmaßlicher Tiermörder ermittelt

Monatelang hat er auf Vögel geschossen – mitten im Wohngebiet

Illegal erschossene Saatkrähe. Foto: NABU Leipzig
Illegal erschossene Saatkrähe. Foto: NABU Leipzig

Warum schießt jemand mitten in einem Wohngebiet in Leipzig, in der Nähe eines Kindergartens auf Vögel? Diese Frage wurde viele Wochen an der Straße des 18. Oktober gestellt, denn dort wurden immer wieder tote und angeschossene Krähen gefunden. Und noch wichtiger wurde die Frage: Wer ist der illegale Schütze?
Acht Wochen wurde das Wohngebiet immer wieder beobachtet, ehrenamtliche Mitarbeiter des NABU Leipzig verbrachten viel Zeit damit und konnten schließlich den mutmaßlichen Schützen bei seiner Straftat beobachten. Der Polizei wurde der Augenzeugenbeweis zusammen mit allen anderen während der Beobachtung gesammelten Beweismitteln übergeben. Die Staatsanwaltschaft hat gegen den Verdächtigen ein Ermittlungsverfahren eingeleitet.

Auf der Röntgenaufnahme der erschossenen Krähe ist das tödliche Projektil zu erkennen.
Auf der Röntgenaufnahme der erschossenen Krähe ist das tödliche Projektil zu erkennen.

Erstmals wurden tote Krähen im Dezember 2017 dem NABU gemeldet. Mehrere konnte der NABU sicherstellen und in der Universitätsklinik für Vögel und Reptilien untersuchen lassen, auch die Polizei wurde hinzugezogen. Die Tiermediziner konnten Schussverletzungen als Todesursache feststellen, der NABU erstattete Anzeige, denn das Töten von Raben- und Saatkrähen ist ein Verstoß gegen das Tierschutz- und gegen das Bundesnaturschutzgesetz. Außerdem ermittelte die Polizei wegen Jagdwilderei. Drei Saatkrähen und zwei Rabenkrähen wurden nachweislich geschossen, zum Teil blieben die Projektile in den Körpern der Todesopfer stecken. Manche der Krähen verendeten qualvoll, andere wurden mit Schussverletzungen eingefangen und konnten nur noch eingeschläfert werden. Weitere zwölf Krähen, die seit Dezember in dem Gebiet gefunden wurden, sind möglicherweise auch den Schüssen zum Opfer gefallen, konnten aber keiner genaueren Untersuchung zugeführt werden, da sie von den Findern entsorgt wurden. Zudem könnte es eine Dunkelziffer verletzter oder getöteter Tiere geben, die gar nicht gefunden wurden.
Der NABU ist erleichtert, dass der mutmaßliche Täter ermittelt werden konnte und hoffentlich auch entsprechend bestraft wird. Dass ein Mensch ohne Respekt für das Leben dieser intelligenten, sozialen Vögel und für geltende Gesetze zur Schusswaffe greift, bleibt hoffentlich ein trauriger Extremfall, doch Naturentfremdung und Rücksichtslosigkeit gegenüber den Mitgeschöpfen ist leider weit verbreitet. Der NABU wird weiter für ein friedvolles Miteinander von Mensch und Natur arbeiten.

 

MEDIENECHO

 

Bericht in der Leipziger Volkszeitung

Bericht in der Morgenpost


Pflegevögel im Januar

1 Wiesenpieper, 1 Wintergoldhähnchen, 2 Stadttauben, 1 Grünfink, 1 Waldschnepfe, 1 Sperber, 1 Saatkrähe, 2 Amseln (1 verstorben)


Illegale Vogelabwehr

NABU hat Gesetzesverstöße bei der Staatsanwaltschaft angezeigt

Mit verklebtem Gefieder verendete der Haussperling als Opfer der Vogelabwehrpaste.
Mit verklebtem Gefieder verendete der Haussperling als Opfer der Vogelabwehrpaste.

In der Nähe eines Leipziger Baumarkts wurde ein toter Haussperling gefunden und dem NABU übergeben. Er hatte ein vollkommen verklebtes Gefieder. Der Verdacht fiel auf Vogelabwehrpaste, die durch ihre Klebewirkung immer wieder zum qualvollen Tod verklebter Tiere führt. Der Einsatz solcher Klebepasten ist rechtswidrig! Dennoch wird sie von Gebäudebesitzern und Schädlingsbekämpfern verwendet. Der Baumarkt stand im Verdacht, und Nachforschungen des NABU haben ergeben, dass tatsächlich dort die illegale Klebepaste zum Einsatz kam. Außerdem gab es dort weitere tödliche Tierfallen. Weiterlesen

Die aufgebrachte Paste ist extrem klebrig. Fotos: NABU Leipzig
Die aufgebrachte Paste ist extrem klebrig. Fotos: NABU Leipzig

Tierschutzwidrige Vogelabwehrpaste kam ebenfalls in einer Passage in der Georg-Schumann-Straße zum Einsatz. In Nischen und auf Säulen wurden Dosen mit der Substanz zum Teil direkt neben bestehende Nester von Haussperlingen geklebt. Der NABU hat die mutmaßlichen Verstöße gegen das Tierschutzgesetz, gegen das Bundesnaturschutzgesetz und gegen die Bundesartenschutzverordnung bei der Staatsanwaltschaft angezeigt. Weiterlesen


Silvester-Party-Opfer

Foto: NABU Leipzig
Foto: NABU Leipzig

Eine Ringeltaube, eine Saatkrähe, eine Rabenkrähe, ein Haussperling und dieser Wiesenpieper (Foto) sind von der Wildvogelhilfe des NABU Leipzig in der Silvesternacht 2017 in Leipzig verletzt geborgen worden. Andere, häufig Kleinvögel, werden nicht rechtzeitg gefunden um zu helfen, sondern erliegen ihren Verletzungen.

 

Der Wiesenpieper hatte Glück im Unglück weil er gefunden wurde. Mit seiner Schnabelverletzung nach Frontalaufprall könnte er nicht mehr fressen und würde verhungern. Der Unterschnabel ist an der Spitze gebrochen und der Oberschnabel deformiert. Das lässt sich in einem längeren Behandlungsprozess aber wieder richten.  

AUS DER WILDVOGELHILFE


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