Die Wildvogelretter des NABU Leipzig hatten gehofft und sein geschwollenes Auge mit Tropfen versorgt, doch dieser Eisvogel hat den Aufprall gegen eine Glasscheibe leider nicht überlebt. Häufig kommt es beim Scheibenanflug mit hoher Geschwindigkeit zu inneren Verletzungen, was tödlich endet. Vogelschlag an Glas ist die häufigste Fundursache in Not geratener Vögel in Leipzig.
Die Verlockung ist groß, so einen niedlichen Federball mitzunehmen – doch ist diese junge Waldohreule wirklich hilfebedürftig? Die Finderin hat den Waldohreulen-Ästling mitgenommen weil er am Boden saß. Am nächsten Tag meldete sie sich bei der Wildvogelhilfe des NABU Leipzig und fragte, wie man sich richtig verhalten soll. Mehrmals am Tag kommen vergleichbare Anrufe, und die ehrenamtlichen Wildvogelretter des NABU Leipzig beraten immer wieder rund um das Thema „elternlose“ Jungvögel.
Die meisten Vogelkinder verlassen in einem gewissen Alter freiwillig und eigenständig ihr Nest, aus dem Nest gefallene Jungvögel gibt es nur sehr selten, meist nach Sturm oder durch Fremdeinwirkung. Es ist vollkommen normal, dass viele Jungvögel die ersten Tage außerhalb des Nestes am Boden verbringen. Auch die junge Waldohreule brauchte eigentlich keine menschliche Hilfe und musste auch nicht mitgenommen werden. Nicht immer ist das für jeden eindeutig zu erkennen. Deshalb ist es wichtig, zunächst zu beobachten, ob die Eltern sich um das Jungtier kümmern. Außerdem sollte man schauen, ob das Jungtier verletzt ist oder an einem gefährlichen Ort sitzt, beispielsweise an befahrenen Straßen oder ob freilaufende Hunde oder Hauskatzen in der Nähe sind. Falls der Jungvogel sich an einer solchen gefährlichen Stelle befindet, kann man das Tier einige Meter entfernt, erhöht in einen Strauch oder Baum setzen. Nachdem der Schreck vorüber ist, wird nach Rufkontakt zwischen Jungvogel und Altvögeln dann bald wieder weiter gefüttert. Für diese Beobachtung sollte man sich etwa 20 Meter entfernt stellen und ausreichend Zeit nehmen, durchaus mal ein bis zwei Stunden.
Kontrolle des Gesundheitszustands in der Wildvogelhilfe Leipzig. Fotos: NABU Leipzig
Besser als eine Aufzucht von Menschenhand ist es, wenn sich die Eltern weiterhin um das Jungtier kümmern. Die Kapazitäten der Wildvogelhilfe Leipzig sind begrenzt und sollen sich auf echte Notfälle beschränken. Daher sollte man nicht vorschnell Jungtiere aufnehmen und hoffen, dass sie in der Wildvogelhilfe einen Platz finden. In diesem Fall war der Jungvogel nun aber bereits in der Küche der Finderin. Glücklicherweise hatte sie sich rechtzeitig beraten lassen, sodass es möglich war, das Vogelkind an seine Eltern zurückzugeben. Bei unklarem Gesundheitszustand, wie auch in diesem Fall, wird der Fundvogel zunächst in die Wildvogelhilfe gebracht, dort wird kontrolliert, ob er verletzt ist und ob er passend zum Entwicklungsstand flugfähig ist. Sein Gewicht wird überprüft und kontrolliert, ob das Tier Nahrung aufnehmen und Kot absetzen kann. Wenn der Allgemeinzustand es zulässt, wird der Jungvögel am Fundort wieder an einen sicheren Platz gesetzt. Dann wird beobachtet, ob die Altvögel ihr Jungtier weiter versorgen. Bei diesem Eulen-Ästling erfolgte die Kontrolle an zwei aufeinanderfolgenden Abenden, dabei wurde festgestellt, dass die Euleneltern ihren Nachwuchs durch die lauten Rufe wieder gefunden und gefüttert haben.
Das Beispiel zeigt, welcher Aufwand mit der Aufnahme, Versorgung und Aussetzung eines Jungvogels verbunden ist, der eigentlich gar nicht hilfsbedürftig war. Deshalb ist es notwendig, zunächst zu beobchten und sich über das richtige Vorgehen zu informieren, bevor man ein Wildtier in Obhut nimmt.
Die Wildvogelhilfe Leipzig finanziert ihre Arbeit zur Tierrettung sowie Futter und Material ausschließlich
aus Spenden
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Maria sammelt jedes Jahr Spenden und bringt seit 8 Jahren jedes Jahr einen Gutschein in der Hochsaison, wenn das Geld am dringendsten gebraucht wird. Dieses Jahr ist eine Rekordsumme von 575 Euro zusammengekommen. Das hilft den gefiederten Patienten sehr! Der Futtergutschein reicht beim derzeitigen Tierbestand etwa 12 Tage.
Diese Aktion ist eine große Entlastung, da die Arbeit der Wildvogelhilfe Leipzig komplett aus Spenden finanziert wird. Außerdem gab es für die Vogelretter des NABU Leipzig auch noch einen Tankgutschein. Das hilft ebenfalls sehr, da für mobite Rettungseisätze viele Fahrten notwendig sind.
Der NABU Leipzig bedankt sich sehr herzlich bei allen, die Maria jedes Jahr unterstützen!
Vogelfalle am Allee-Center. Fotos: NABU Leipzig
Anwohner informierten den NABU Leipzig, dass in den vergitterten Türmen des Allee-Centers zwei Krähen gefangen sind, die nicht mehr allein heraus kommen, weil der Platz zum Herausfliegen nicht ausreicht. Leider war vom Center weder telefonisch noch per E-Mail jemand erreichbar. Dennoch machten sich die ehrenamtlichen Wildvogelretter des NABU Leipzig auf den Weg, mussten aber befürchten, dass sie gar nichts ausrichten können, falls niemand den Zugang zum Dach gewähren würde. Zum Glück hat das aber ein Haustechniker möglich gemacht.
Wildvogelhilfe Leipzig im Rettungseinsatz auf dem Dach. Fotos: NABU Leipzig
Vom Dach aus stiegen die Vogelretter über eine Leiter auf den Fahrstuhlschacht und dann in eine für Vögel gefährliche Gitterumrandung, um die Krähe zu befreien. Bei einem zweiten Schacht kamen die Helfer zu spät, die zweite Krähe die am Tag zuvor noch lebend beobachtet wurde, war bereits verstorben.
Innerhalb der Vergitterung hat sich Laub und Müll angesammelt, vermutlich wollten die Krähen darin nach Nahrung suchen und wussten nicht, dass ihnen der Einflug zum Verhängnis wird. Der NABU Leipzig wird dem Allee-Center einen Vorschlag machen, wie diese Gefahrenquellen wirksam verschlossen werden können.
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Nachdem ein Elternteil von einer Katze erbeutet wurde und der zweite Altvogel nicht weiter gefüttert hat, wurden diese sechs Nestlinge in der Wildvogelhilfe Leipzig aufgenommen. Foto: NABU Leipzig
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Am 17. Mai 2022 hat sich in Grimma in einer Wohnung ein Mauersegler verirrt. Bei seiner Suche nach einer Bruthöhle ist er durch ein angekipptes Fenster nach innen gelangt. Und dann gab es gleich die nächste Überraschung: Der Segler ist beringt.
Der NABU hat die Finder gebeten, das Tier in die Wildvogelhilfe Leipzig zu bringen. Mit Hilfe der Datenbank der Vogelwarte Hiddensee konnte anhand der Ringnummer festgestellt werden, dass es sich um einen nun zweijährigen Mauersegler handelt. Anhand des Tierbestandsbuchs ließ sich nachvollziehen, dass der Vogel am 23.08.2020 im Alter von geschätzt 43 Tagen in der Wildvogelhilfe Leipzig beringt wurde. Der ca. 18 Tage alte am Boden gefundene Nestling war damals 25 Tage in Pflege. Der Segler war mit 42,7 Gramm perfekt entwickelt. Er hat den Irrflug unverletzt überstanden und konnte sofort wieder in Freiheit starten. Die von Leipzig 30 Kilometer entfernte Stadt Grimma wird wohl seine neue Heimat.
Damit steht fest, dass der Vogel schon zweimal nach Afrika geflogen und wieder in unsere Region zurückkehrt ist. Diese Flugkünste kann man nur bewundern! Der Wiederfund ist für die ehrenamtlichen Wildvogelhelfer des NABU Leipzig eins der schönsten Erlebnisse der langjährigen Arbeit.
Die Beringung dient der Wissenschaft. Zugverhalten und Zugwege, Ansiedlungsmuster der Jungvögel, Ortstreue der Brutvögel, Lebensalter und Todesursachen können so dokumentiert werden. Schutzmaßnahmen können durch die Erkenntnisse besser erarbeitet werden. Wer beringte Vögel findet, sollte dies immer der Vogelwarte melden oder in der Region Leipzig auch direkt per E-Mail an den NABU.
Bei den Rabenkrähen ist aktuell die Zeit der Ästlingsphase. Zwischen Mai und Juni häufen sich alljährlich Meldungen scheinbar verwaister Jungvögel. Tierliebe Menschen greifen oft voreilig ein, nehmen die Vogelkinder mit nach Hause und probieren, diese selbst aufzuziehen. Das hat fatale Folgen: Die jungen Krähen werden durch ihr ausgeprägtes Sozialverhalten sehr zutraulich. Auf Menschen geprägte Rabenkrähen lassen sich aber nur schwer wieder auswildern. Eine lange Sozialisierung mit Artgenossen ist nötig. Häufig fehlt es auch an ausgewogener Ernährung, was den Tieren schadet.
Als Ästlinge werden Jungvögel bezeichnet, die nach ihrer Nestlingszeit das Nest verlassen haben und noch unsicher ihre ersten Kletter- und Flugversuche unternehmen. Im Nest ist kein Platz, um das Fliegen zu lernen. Es ist bei jungen Rabenkrähen ganz normal, dass sie etwa eine Woche am Boden leben und nahezu jeder neue Flugversuch wieder am Boden endet. Erst nach einigen Tagen Flugübungen sind sie in der Lage, sicher Äste auf Bäumen anzusteuern, wo sie auch sicher vor Fressfeinden sind. Gesunde Jungvögel stehen jedoch in Rufkontakt mit ihren Eltern und werden auch am Boden weiterhin gefüttert.
Der Aufenthalt am Boden ist für Vögel durch Autoverkehr, Passanten, freilaufende Katzen und Hunde eine Gefahr. In solchen Fällen ist es ratsam, die Tiere an einen geschützten Ort zu setzen. Das kann die Vegetation entfernt stark befahrener Straßen und Wege sein, ein erhöhter Platz auf einem Vordach, Mauer oder Carport. Der neue Platz sollte aber nicht mehr als 20 Meter v om Fundort entfernt sein. Die Wildvogelhilfe Leipzig berät gerne vor Ort oder telefonisch. Sollte eine Krähe elternlos wirken, sollte aus größerem Abstand mindestens eine Stunde beobachtet werden, ob die Eltern ihr Jungtier weiter versorgen. Nur wenn die Krähen an einer gefährlichen Stelle sitzen ist ein Eingriff begründet. Auf jeden Fall sollte man sich gründlich beraten lassen, bevor man handelt.
In diesem Jahr hatte die Wildvogelhilfe des NABU Leipzig bereits 18 Einsätzen, um junge Rabenkrähen an sichere Standorte zu ihren Eltern zurückzuführen. In 4 weiteren Fällen wurden die Tiere stationär aufgenommen.
Scheinangriffe zum Schutz der Jungvögel sind für Menschen in den meisten Fällen ungefährlich. Es kommt selten vor, dass die Vogeleltern auf den Kopf picken. Meistens passiert das, wenn der Vogelfinder zur Beobachtung der Situation zu dicht am Jungtier steht. In solchen Fällen berät die Wildvogelhilfe Leipzig gerne. Weitere Informationen
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Bei Bauarbeiten in der Brutzeit kommt es leider jedes Jahr vor, dass Vögel lebendig eingemauert werden. Es handelt sich um einen Verstoß gegen das Bundesnaturschutz- und gegen das Tierschutzgesetz. Die eingeschlossenen Tiere müssen qualvoll sterben. Der NABU Leipzig war jetzt bei einem weiteren „Einzelfall“ im Einsatz. Die traurige Bilanz: 8 Stare wurden vor Verhungern und Ersticken gerettet, 1 Star ist gestorben, aus 6 Eiern werden keine Jungvögel mehr schlüpfen. Weiterlesen Pressemitteilung
Auch in diesem Fall kamen Hinweise aus der aufmerksamen Nachbarschaft. An der Mainzer Straße wurden Vögel beobachtet, die immer wieder gegen eine Fassade flogen, an der ein Gerüst errichtet worden war. Dieses Verhalten deutete schon an, dass dort Vögel eingeschlossen waren. Ehrenamtliche Vogelschützer des NABU Leipzig begutachteten die Lage vor Ort und mussten feststellen, dass die Tiere dringend Hilfe brauchen. Mehrere Nistplätze waren mit Bauschaum verschlossen und wurden wieder geöffnet, um die Tiere zu befreien. Bereits am Tag zuvor war der NABU Leipzig an drei Gebäuden im Sprikkenwinkel im Einsatz, dort waren die Nisthöhlen von zwei Starenbruten und eine Haussperlingsbrut verschlossen, in denen noch Vögel brüteten. Es gelang den NABU-Mitgliedern die Baufirma zu bewegen, die Brutplätze sofort zu öffnen.
Die wiederkehrenden Gesetzesverstöße sind ein Skandal! Jahr für Jahr macht der NABU Leipzig darauf aufmerksam, doch die Durchsetzung des Gesetzes bleibt weiterhin aus. Es wird der Eigenverantwortung der Bauherren überlassen, Brutplätze den Behörden zu melden und sie zu schützen. Daher fordert der NABU Leipzig, dass vor Bauarbeiten immer der Artenschutz professionell im Rahmen einer Begutachtung geprüft werden muss. Bauherren und Gebäudebesitzer werden aufgefordert, bei Sanierungs- und Abrissvorhaben die artenschutzrechtlichen Bestimmungen einzuhalten und frühzeitig(!) in die Planungen einzubeziehen. Zur Information darüber hat der NABU Leipzig eine „Checkliste“ verfasst, die zum Download zur Verfügung steht.
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Die jungen Stare, die aus einer verschlossenen Nisthöhlen gerettet wurden, wachsen und gedeihen. Bald beginnt die Ästlingsphase und der Umzug in die Voliere. Video: NABU Leipzig
Die Mutter dieser jungen Meisen wurde am Nistkasten von einer Hauskatze erbeutet. Die Jungvögel wurden daraufhin nicht mehr gefüttert und wurden ein Fall für die Wildvogelhilfe des NABU Leipzig. Katzenhalter sind in der Verantwortung, dafür zu sorgen, dass ihre Haustiere keine gesetzlich geschützten Wildtiere verletzen oder töten! Die Aufnahmekapazitäten der ehrenamtlich tätigen Wildvogelhilfe sind begrenz, Katzenhalter können nicht davon ausgehen, dass den verwaisten oder verletzten Vögeln geholfen werden kann. Video: NABU Leipzig
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Diese 4 Hausrotschwanz-Nestlinge sind erst an einer Raststätte auf einem LKW entdeckt worden. Der Fahrer informierte die Wildvogelhilfe, ehrenamtliche Mitarbeiter brachten die Tiere dann nach Leipzig. Bruten auf LKWs nehmen in den letzten Jahren zu. Es könnte daran liegen, dass Hausrotschwänze, die als Nischenbrüter gern in Mauerlücken, in defekten Traufkästen oder offenen Stallungen ihr Nest bauen, solche Nischen wegen fortschreitender Altbausanierung immer seltener finden und dann auf einen LKW ausweichen. In diesem FGall war der LKW nach längerer Werkstattpause bereits zwei Tage auf Tour, eine Rückkehr zu den Altvögeln war daher nicht möglich. Deshalb war Eile geboten, die hungrigen Jungtiere zu versorgen.
LKW bieten verschiedene Nischen. Der NABU Leipzig empfiehlt daher, nach längerer Standzeit und innerhalb der Brutzeit (April bis August) Nischen an LKW, Anhängern, Wohnwagen und Containern auf Nester abzusuchen und beim Fund mit einem Vogelexperten zu beraten, wie die Brut gerettet werden kann. Video: NABU Leipzig
Viele Vögel geraten in unserer Stadt in Not und immer öfter gibt es Menschen, die sich hilfesuchend an die Wildvogelhilfe des NABU Leipzig wenden. Doch die Unterbrungungskapazitäten sind begrenz sowie Arbeitskraft und finanzielle Möglichkeiten sind begrenzt! Die ehrenamtlichen Mitarbeiter der Wildvogelhilfe sind in ihrer Freizeit tätig, also zusätzlich zu ihren eigentlichen Jobs. Auch das Beratungstelefon wird ehrenamtlich betreut und ist daher nicht rund um die Uhr besetzt, obwohl das viele Menschen erwarten. Der NABU Leipzig bittet daher um VErstädnnis, dass die Wildvogelhilfe nicht jedes Tier aufnehmen kann und auch nicht jeder Anrufer einen Rückruf bekommt. Im Mai erreichten die Wildvogelhilfe täglich rund 30 Anrufe, neben den Einsätzen zur Tierrettung und der Tierpflege in der Sation sind aber nur rund 20 Telefonate am Tag schaffen. Der Bedarf ist höher, als der NABU in ehrenamtlicher Freizeitarbeit schaffen kann, aber es wird immer so vielen Tiere wie möglich geholfen. Bei allen Menschen, die keine Hilfe erhielten, sorgt das aber oft für Frust und negative Reaktionen. Die Kapazitäten reichen für die gleichzeitige Betreuung von rund 25 Vögeln. In der ersten Maihälfte wurden 30 Pfegevögel aufgenommen: 12 Haussperlinge, 3 Amseln, 7 Stare, 2 Ringeltauben, 1 Fitislaubsänger, 3 Mauersegler, 1 Kohlmeise, 1 Nachtigall.
Fotos: NABU Leipzig
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Diese Entenmutter konnte zusammen mit ihren Küken sicher zu einem geeigneten Gewässer gebracht und freigelassen werden. Video: NABU Leipzig
Eigentlich brüten Stockenten am Boden geschützt unter Büschen oder im Schilf in der Nähe von Gewässern, aber in Großstädten suchen sie zunehmend ungewöhnliche Brutplätze auf. So brüten ca. 100 Enten Jahr für Jahr auf Flachdächern, in Blumenkübeln auf Dachterrassen, auf Balkonen oder in begrünten Innenhöfen. Diese Brutplätze sind zwar sicherer vor Bodenfeinden wie Fuchs, Waschbär oder freilaufenden Hunden, nicht „bedacht“ haben die Enten aber die große Entfernung zum nächsten Gewässer mit allen Gefahren auf dem Weg dorthin. Den Sprung aus dem Nest von Gebäuden können die Entenküken unbeschadet überleben, doch viele
schaffen danach den Weg zum Gewässer nicht und werden Opfer unserer stark befahrenen Straßen. Aus komplett umbauten Innenhöfen kommen die flugunfähigen Küken nicht weg, dort ist immer eine Fangaktion notwendig. Weitere Informationen
Zum Fang der Enten benötigen die ehrenamtlichen Mitarbeiter der Wildvogelhilfe Leipzig, die in ihrer Freizeit tätig sind, verschiedene Transportboxen, Kescher oder Fallen. Der Transport ist nur mit PKW möglich. Mit solchen Einsätzen sind daher enorme Kosten für Material und Fahrten verbunden. Die Wildvogelhilfe Leipzig finanziert ihre Arbeit zur Tierrettung sowie Futter und Material ausschließlich aus Spenden
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Anfang Mai treffen in der Wildvogelhilfe Leipzig täglich junge Spatzen ein, die eigentlich noch nicht aus ihrem Nest wollten. Grund ist die Rückkehr der Mauersegler aus dem Winterquartier. Wenn sich in ihren Bruthöhlen inzwischen Haussperlinge eingenistet haben, werden sie von den Mauerseglern häufig nach draußen befördert. So ist das in der Natur – es ist ein Kampf um die Ressourcen, aber der Mensch ist Schuld, dass Nistplätze für Gebäudebrüter eine immer knappere Ressource sind. Zum Schutz der gebäudebewohnenden Arten und ihrer Nsitplätze hat der NABU Leipzig ein Gebäudebrüter-Projekt mit Beratung, Informationen und praktischen Arbeitseinsätzen.
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Fünf kleine Waldkauz-Ästlinge sind beim ersten Ausflug aus der Bruthöhle auf dem Boden gelandet. Das ist normal und passiert in der Brutzeit immer wieder. Die Jungvögel verlassen flugunfähig ihre Höhle und lernen das Fliegen. Außerhalb des Nistplatzes sind die Jungvögel also nicht immer in Not; auch am Boden werden sie von den Eltern weiter versorgt. Die Käuzchen können in den ersten Tagen zwar nur kurze Strecken fliegen, mit ihren spitzen Krallen sind sie aber geschickte Kletterer und erklimmen die Bäume mit rauer Borke. Freisitzende Jungvögel werden von Rabenvögeln häufig als Beute betrachtet. Das ist ein natürlicher Prozess, der für Menschen nur grausam erscheint, aber kein Eingreifen rechtfertigt, denn auch die Beutegreifer haben ein Recht auf Nahrung und Leben. Eichelhäher und Rabenkrähe versuchen auch, die Kauzeltern aus dem Brutgebiet zu vertreiben, weil sie selbst ihre Brut lieber ohne hungrige Nachbarn versorgen wollen. Das bringt zusätzlich Stress, sowohl in die Aufzucht der Kauzfamilie als auch in die der Rabenvögel. Der NABU Leipzig erklärt in Beratungs-Gesprächen immer auch die ökologischen Zusammenhänge und die Nahrungskette, die viele Menschen im Altag gar nicht mehr wahrzunehmen.
Menschen müssen Rücksicht nehmen und vielleicht auch einmal einen Platz meiden, in dem Tiere ihre Lebensraum haben und in dem gerade die Ästlinge unterwegs sind. Stattdessen werden häufig solche Jungvögel voreilig mit nach Hause genommen – so ist es auch mit einem der Käuzchen passiert. Eine mehrtägige Trennung von den Eltern heißt aber auch Nahrungsentzug, was die Tiere sehr schwächt. Glücklicherweise hat die Finderin schnell Hilfe gerufen.
Das schwächste Käuzchen wurde an eine auf Greifvögel spezialisierte Station von Nature Support e.V. übergeben, wo es wieder zu Kräften kommen soll. Der NABU Leipzig bedankt sich für die gute Zusammenarbeit!
Die jungen Käuze hatten auf einem gut besuchten Spielplatz einen unruhigen Platz, deshalb wurden die vier Nestgeschwister des Jungvogels nach einer Gewichtskontrolle 50 Meter entfernt an einen geschützten Ort, einem dicht mit Efeu begrünten Baumstamm, in 3 Meter Höhe gesetzt, wo sie sich erstmal sicher vor Feinden und neugierigen Blicken ausruhen konnten. Zwei Nachtkontrollen zeigten, dass von allen Käuzchen auch ihre typischen Bettelrufe zu hören sind und die Altvögel zum Füttern kamen.
Der NABU leipzig bittet dringend darum, Jungvögel nicht voreilig mit nach Hause zu nehmen. Im Zweifelsfall sollte man sich fachkundig beraten lassen, bevor man eingreift. Weitere Informationen
Video: NABU Leipzig
In der Wildvogelhilfe des NABU Leipzig haben zehn Igel überwintert. Sie alle haben den Winterschlaf gut überstanden. Auch die vier kleinsten, die erst im Dezember gefunden wurden und recht spät in ihre Schlafquartiere umziehen konnten, sind nun, Ende April, wach. In den nächsten Tagen werden sie behutsam im Freigehege mit Zufütterung und Jagdtraining an lebenden Insekten (Heimchen und Grillen) an ihren Freigang gewöhnt.
Dieser Haussperling ist mit einem PKW kollidiert und wurde in der Wildvogelhilfe Leipzig aufgenommen, um sich vom Anflugtrauma zu erholen. Foto: NABU Leipzig
Diese Ringeltaube hat von einem Hundeangriff offene Bissverletzungen. Sie muss zur Genesung längere Zeit in der Wildvogelhilfe bleiben. Man muss hoffen, dass dieser Altvogel nicht gerade Küken im Nest versorgen muss. Der NABU Leipzig bittet alle Hundehalter, auf ihre Tiere zu achten, vor allem zur Brut- und Setzzeit! Foto: NABU Leipzig
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Fotos: NABU Leipzig
Die Fließgewässer in der Leipziger Innenstadt sind naturfern gestaltet, sie fließen mit starker Strömung durch einen Steinkanal mit steilen Wänden und verschwinden streckenweise in Rohren. Für die Küken von Teichrallen, Blässrallen, Stockenten, Mandarinenten und Schellenten ist das lebensgefährlich. Sie werden oftmals von der Strömung abgetrieben, wenn das Gewässer im Untergrund verschwindet, können die Mütter nicht folgen und verlieren die Jungvögel. Jedes Jahr zur Brutzeit wird deshalb der NABU Leipzig zu Rettungseinsätzen gerufen. Im Abschnitt vor dem Bundesverwaltungsgericht hatte der NABU Leipzig bereits 2017 zwei temporäre kleine Rettungsinseln gebaut, die in den letzten Jahren die Küken der Teichrallen nutzten. An der Wundtstraße kam im Jahr 2020 eine Ausstiegshilfe für die Mandarinenten hinzu. Auch im Gewässerabschnitt ab Otto-Schill-Straße sind die Küken in großer Not, denn ab Gottschedstraße verläuft Fluss nach der Offenlegung wieder unterirdisch weiter. In diesem Gewässerabschnitt hatte der NABU 2020 eine erste Insel installiert, jetzt kam eine weitere im Bereich „Alter Amtshof“ hinzu. Weiterlesen
In den natufernen Städten nutzen Vögel oft verrückte Nistplätze, manchmal werden sie zu gefährlichen Fallen. So wollte ein Star offenbar erkunden, ob sich das Ofenrohr einer Mietsauna als Bruthöhle eignet, dabei ist er durch das Rohr gerutscht und befand sich in der Sauna, die nicht in Betrieb war. Eine aufmerksame Vogelfreundin hat den NABU Leipzig informiert, dass ein Vogel von innen gegen die Glasscheibe fliegt. Ehrenamtliche Mitarbeiter der Wildvogelhilfe haben sich das angesehen, der Saunabesitzer wurde angerufen und gebeten, schnell die Tür zu öffnen. Der Star wurde dadurch befreit. Auf Nachfrage erklärte der Eigentümer, dass es drei solche Mietsaunen in Leipzig gibt und erlaubte dem NABU, die Ofenrohre von oben mit einem Gitter zu verschließen. Sie wurden von oben mit Volierendraht überspannt, weiteres Vogelleid kann damit verhindert werden.
Um künfige Unfälle zu vermeiden, wurde das Ofenrohr von oben mit Volierendraht verschlossen. Fotos: NABU Leipzig
Diese Waldschnepfe ist mit einer Scheibe kollidiert und gestorben. Das passiert leider immer wieder, weil Glasscheiben nicht gegen Vogelschlag gesichert sind. Der NABU Leipzig bietet Gebäudebesitzern dazu Beratung an. Waldschnepfen werden zur Zeit es Vogelzuges besonders häufig Opfer der Glasarchitektur.
Dieser Star wurde am 29.10.2021 aus der Vogelklinik übernommen. Er wurde mit einer Oberarmfraktur behandelt und brauchte im Anschluss Ruhe zur Heilung. Nach langer Rehabilitation und Flugtraining in der Wildvogelhilfe Leipzig konnte er im März 2022 zurück in die Natur. Video: NABU Leipzig
Diese Singdrossel wurde von einer Hauskatze so schwer verletzt, dass sie gestorben ist. Die Katze hat mit ihr gespielt. Der Flügel war zersplittert. Am Bauch hatte sie Bisswunden. Katzenhalter müssen dafür sorgen, dass ihre Tiere nicht solches Tierleid verursachen. Katzen sind Haustiere und sollten in der Wohnung gehalten werden, wo die Besitzer für ausreichend Beschäftigung und Bewegung sorgen müssen, und sie sollten ihre Katzen nicht leichtfertig zu Freigängern machen.
Der 24. Februar 2022 wird als schreckliches Datum in die Geschichtsbücher eingehen: In Europa ist wieder Krieg. Es gab keinen besseren Zeitpunkt, um diese Friedenstaube freizulassen. Die Ringeltaube war im Straßenverkehr verunfallt und hat sich in der Wildvogelhilfe des NABU Leipzig erholt.
Glasscheiben sind Vogelfallen, darin spiegelt sich der Lebensraum der Vögel. Im Winter sind Sperber häufiger bei der Jagd im Siedlungsraum unterwegs, dabei wird die „moderne“ Glasbauweise den Vögeln oftmals zum Verhängnis. Solche Kollisionen sind oft so heftig, dass sich die Vögel schwer verletzen oder sterben.
Nachdem die Augenverletzung geheilt war, wurde der Sperber wieder freigelassen. Video: NABU Leipzig
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