Die Corona-Pandemie zeigt: Um Krisen zu bewältigen ist es entscheidend, auf die Wissenschaft zu hören und entschlossen zu handeln. Das gillt auch für die Klimakrise! Deshalb wird am 24. April
2020 wieder ein globaler Klimastreik stattfinden. Gemeinsam mit Fridays For Future wären auch NABU und NAJU auf die Straße gegangen, um zum konsequenten Kampf gegen die Klimakrise aufzurufen.
Wegen der Corona-Beschränkungen sind Großdemonstrationen auf der Straße nicht möglich – aber online! Der Globale Klimastreik wird ins Netz verlagert, das Aktionsbündnis ruft auf zum
#NetzstreikFürsKlima. Beim Livestream for Future werden alle von zu Hause aus und doch alle gemeinsam laut fürs Klima!
Im Kampf gegen die Corona-Krise fließen viele Milliarden. Es ist notwendig, dass diese Konjunkturprogramme auf Nachhaltigkeit ausgerichtet sind und gezielt den Klimaschutz voranbringen. Nur so
kann auch diese viel größere Krise konsequent bekämpft werden. Wirtschaft und Gesellschaft müssen langfristig gerechter, widerstandsfähiger und nachhaltiger gemacht werden. Weitere Informationen
Der NABU leipzig fordert, dass alle Maßnahmen in Leipzig auf Klimaverträglichkeit geprüft werden. Bedauerlicherweise haben entsprechende Zusagen bisher fast nur symbolischen Wert. Naturzerstörung, Flächenversiegelung, Bauboom gehen unvermindert weiter, obwohl die negativen Folgen für Biodiversität und Klima und auch für die Lebensqualität der Menschen längst bekannt sind. Leipzig schrumpft!
Auch in Leipzig wird der Protest sichtbar sein: Ein Bündnis aus den Leipziger For Future-Gruppen und weiteren Umwelt- und Klimaschutzorganisationen ruft alle Leipziger*innen dazu auf, sich am Netzstreik zu beteiligen sowie Plakate und Transparente in der Stadt und am eigenen Fenster aufzuhängen, „Steine des Anstoßes“ zu bemalen oder mit Kreide ihre Forderungen nach Klimagerechtigkeit auf die Straße zu tragen. Die Artists For Future und die Scientists For Future Leipzig liefern mit neuen Videos und Tutorials Hintergrundinfos. Weitere Informationen
Annelie Berger, Fridays For Future Leipzig:
„COVID-19 macht bestehende soziale Ungleichheiten sichtbar, die sich mit den Folgen der Klimakrise noch weiter verstärken werden. Wenn wir für eine klimagerechte Welt kämpfen, müssen wir uns
deshalb mit anderen Bewegungen zusammenschließen: für eine andere Wirtschaft, für globale soziale Gerechtigkeit und für die Verteidigung unserer Grundrechte. Unser Ziel ist eine Welt, in der alle
Menschen gut leben können. Deswegen demonstrieren wir weiter!“
Dr. Christoph Gerhards, ScientistsForFuture Leipzig:
„Die Verantwortlichen in Bundes- und Landespolitik sollten den Zeitpunkt nutzen, durch klugen Einsatz der Corona-Hilfen die gerade am Boden liegende Wirtschaft gezielt sozial und ökologisch
umzugestalten. So kann eine nachhaltige und zukunftsfähige Wirtschaftsweisen etabliert werden. Ein kurzfristiger Wiederaufbau der Wirtschaft auf Kosten von Klimaschutz würde mittelfristig die
nächste Krise, nämlich die Klimakrise, erheblich verschärfen.“
Luise Köhler, HealthForFuture Leipzig:
„Bei der Versorgung von Notfällen im Krankenhaus darf man die anderen Patienten nicht vergessen. Genauso müssen wir trotz COVID-19-Pandemie das Klima weiter als kritisch kranken Patienten
intensiv therapieren. Es besteht unverändert dringender Handlungsbedarf, die Klimakrise zu stoppen.“
Die aus dem Klimawandel resultierenden Folgen werden auch in Sachsen immer mehr als Schäden sichtbar. Schon jetzt ist der Boden viel zu trocken. Dies stellt nicht nur die Forstwirtschaft, sondern
auch die Landwirtschaft und damit die Versorgung der Bevölkerung aus regionaler Produktion vor erhebliche Herausforderungen. Dies kann erneut zu deutlichen Ertragseinbußen und Verlusten führen.
Bettina van Suntum von den ParentsForFuture Leipzig wendet sich daher mit ihrer Forderung direkt an Ministerpräsident Michael Kretschmer: „Hören Sie nicht nur bei der Corona-Krise auf die Wissenschaft, sondern auch bei der Klimakrise. Wenn wir jetzt alle gemeinsam die notwendigen Veränderungen anpacken, können wir zusammen unseren Kindern und Enkeln eine gute Zukunft ermöglichen.“
Die Städte werden immer heißer, Dürresommer, Starkregen, Stürme, Bäume vertrocknen, Lebensräume gehen verloren. Wie in vielen deutschen Städten ist auch in Leipzig der Klimawandel unübersehbar. Das hat negative Folgen für die Menschen, aber auch für Tier- und Pflanzenwelt. Ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz wäre der Schutz des Stadtgrüns – Bäume, Sträucher, Wiesen. Leider sieht die Realität anders aus: Bäume werden rücksichtslos gefällt, Sträucher gerodet, sogar in der gesetzlich vorgeschriebenen Gehölzschutzzeit von März bis September. Der NABU Leipzig fordert einen wirksamen Gehölzschutz.
Bäume sind ein wichtiger Beitrag zum Schutz des Stadtklimas. Biotopschutz ist Klimaschutz, Klimaschutz ist Artenschutz. Der Stadtrat hat den Klimanotstand ausgerufen, nun müssen dieser Erklärung aber auch Taten folgen! Alle Entscheidungen müssen auf ihre Klimaverträglichkeit geprüft werden. Der NABU fordert zudem, dass bei allen Entscheidungen auch der Artenschutz beachtet wird. Klimakrise und Artensterben sind die wichtigsten Herausforderungen unserer Zeit und müssen ebenso konsequent bekämpft werden wie die Corona-Pandemie.
25. April: Online-Demo am Tag des Baumes
Abholzungen von Regenwäldern und weitere massive Eingriffe in die Natur weltweit leisten der Ausbreitung von Seuchen Vorschub. Darauf soll eine Online-Demo zum Tag des Baumes aufmerksam machen,
zu der Bündnis 90/Die Grünen aufgerufen haben. Wer sich beteiligen möchte, soll am 25. April, dem Tag des Baumes, zwischen 13 und 15 Uhr unter dem Hashtag #tagdesbaumes2020 in
den sozialen Netzwerken Fotos von Bäumen posten, aber auch von Orten, an denen Bäume fehlen.
Krokusse als "Grabschmuck" für 12 gefällte Linden mehr
Gespenstische Leichentücher an Bäumen, die gefällt werden sollen mehr
Bäume brauchen Wasser Gießen kann helfen, wenn man es richtig macht mehr
Bäume sind bewohnt: In einem kleinen Loch können mehrere Fledermäuse zuhause sein mehr
In Kleingärten stehen leider oft nur kleine Bäume - das muss nicht sein mehr
Bäume und Sträucher in der Stadt - Für Klima, Mensch und Tier mehr
Bäume und Sträucher pflanzen für Landschaft, Biodiversität und Klima mehr
Mehr Grün am Wegesrand! mehr
Die Städte werden immer heißer, Dürresommer, Starkregen, Stürme, Bäume vertrocknen, Lebensräume gehen verloren. Wie in vielen deutschen Städten ist auch in Leipzig der Klimawandel unübersehbar. Aber nicht nur Hitze und Dürre machen den Stadtbäumen zu schaffen, sie leben unter schlechten Rahmenbedingungen. Angesichts dessen ist es fast schon eine Verzweiflungstat, wenn man versucht, einzelne Bäume vor dem Vertrocknen zu retten. Gießen kann helfen, aber man muss es richtig machen, damit das kostbare Nass auch wirklich die Wurzeln erreicht und damit man kein Wasser verschwendet. Weiterlesen
WEITERE INFORMATIONEN
Während Leipzig für die Menschen wächst, schrumpft die Stadt für die Tier- und Pflanzenwelt. Lebensräume gehen tagtäglich verloren, oftmals ohne jeden Ausgleich, obwohl er gesetzlich vorgeschrieben ist. Damit verliert Leipzig auch mehr und mehr Lebensqualität. Außerdem haben die Ökosysteme wichtige Funktionen, zum Beispiel für das Stadtklima. mehr
Bäume und Sträucher haben eine große Bedeutung für die Stadtnatur. Die Gehölze sind wichtig für das Klima, das Wohlbefinden der Menschen, und sie bieten Tieren Unterschlupf und Nahrung. Leider werden Sträucher oft als „Gestrüpp“ verkannt und radikal beseitigt, Bäume werden achtlos gefällt. Damit geht ihre wertvolle ökologische Funktion verloren – zum Nachteil für Mensch und Natur. Der NABU setzt sich daher für ihren Erhalt ein sowie für eine naturverträgliche Gehölzpflege. mehr
Um sich und andere zu schützen, müssen alle in nächster Zeit zuhause bleiben und Kontakte zu anderen Menschen unterlassen. Der NABU hat für diese Zeit einige Tipps für Garten, Haushalt und Naturbeobachtung zusammengestellt. Auf das gemeinsame Naturerleben müssen wir zwar verzichten, aber Freude an der Natur kann durch die Corona-Krise helfen. mehr