Die Vögel haben wir beim letzten Mal versorgt, jetzt denken wir an uns!
Die Vorweihnachtszeit ist Bastelzeit und wir ziehen uns in die warme Werkstatt zurück. Kerzengestecke entstehen mit Naturmaterialien, die wir im Herbst gesammelt haben. Mit Säge, Hammer und
Pinsel werden die traditionellen Weihnachtswichtel aus Holz gezimmert. Dazu gibt es als Novum noch Tannenbäumchen aus Holzabfällen.
Und aus der Küche duftet es verführerisch! Da werden Teig ausgerollt, Figuren ausgestochen und leckere Plätzchen gebacken, die uns die dunkle Jahreszeit verschönern sollen. Nun können auch für
uns der Winter und Weihnachten kommen.
Ganz besondere Produkte eines Landwirtschaftsbetriebes lernten wir in der Agrargenossenschaft Jesewitz kennen: Strom und Fische.
Seit 2006 erzeugt man dort in einer Biogasanlage aus Getreide, Silage und Gülle jährlich 4,5 Mio Kilowattstunden Strom für das öffentliche Netz auf CO2-neutraler Basis, also
sogenannten Ökostrom.
Da die bei der Stromgewinnung freiwerdende Wärme den Heiz- und Warmwasserbedarf des kleinen Dorfes Ochelmitz übersteigt, wurde im Oktober 2010 in einer vorhandenen Lagerhalle noch eine
Fischzuchtanlage eingerichtet. Bis zu 65000 dieser schmackhaften, wärmeliebenden afrikanischen Welse können damit jährlich nach 4-monatiger Aufzucht auf den Markt gelangen. So haben die
Jesewitzer Bauern zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen.
Auf einer Herbstwanderung kann man vieles entdecken und erleben. Bunte Blätter laden zum Sammeln ein, getrocknet kann man mit ihnen ein schönes Bild gestalten. Auch Eicheln und Kastanien, wenn
sie nicht schon von Wildschweinen gefressen wurden, eignen sich vorzüglich zum Basteln ganzer Tier- und Menschengruppen. Im nassen Waldboden entdeckten wir vielerlei Spuren, am häufigsten die von
Wildschwein und Reh.
Und dann erst die Pilze! Herbstzeit ist Pilzzeit. Wir fanden und bestimmten nach einem Buch die ganze Farbenpalette von Bleiweißem Trichterling über Dottergelben falschen Pfifferling,
Grünspanträuschling bis zum roten Zinnoberschwamm. Ebenfalls konnten wir die Formenfülle vom Flaschenbovist über das Judasohr bis zum Schmetterlingsporling bestaunen. Auch bekanntere Pilze wie
der Riesenschirmpilz und winzig kleine Rüblinge - vereinzelt, in Büscheln oder Hexenringen - schmückten die Wege unserer Wanderung.
Das BMW-Biotop am Biesengrund muss alljährlich nach dem Abblühen gemäht und beräumt werden, um die Nährstoffe des Magerrasens zu entziehen und den zahlreichen geschützten Blütenpflanzen eine
Entwicklungschance zu geben. Denn blütenreich ist die Wiese allemal: Salbei, Esparsette, Skabiosen-Flockenblume, Wundklee, kleiner Wiesenknopf …
Und darauf wiederum die Schar der Insekten: Bläulinge, Grünwidderchen, Blutströpfchen, und verschiedene Grashüpfer. Auch die Insektenwand war voller Wollbienen und Wespen.
Und dann natürlich auch die höheren Tierarten: Feldhase, Rebhuhn und Greifvögel.
Es ist hocherfreulich, dass Dank unserer guten Zusammenarbeit mit dem BMW-Werk der natürliche Ausgleich für die Versiegelungen durch den Werksbau solche wertvollen Früchte trägt!
Eine Woche Sommerlager in der Dübenener Heide war für die „Parthenfrösche“ der Lohn für ein erfolgreiches Jahr praktischer Naturschutzarbeiten an der Parthe
Traditionell wurde die Strecke bis zum Feriendorf „Neumühle“ am Presseler Teich per Fahrrad zurückgelegt, wie auch Halbtagstouren zur Wassermühle Dahlenberg, zum altslawischen und
geheimnisumwitterten Paker Schloß, zur Pechhütte Kossa oder zum Zadlitz- bzw. Wildenhainer Bruch. Dem Wetter sei Dank führte die Hitliste das Baden am Presseler Teich an, gefolgt vom Eismann, der
Nachtwanderung und der Fuchsjagd. Und das Naturerleben von Kranich, Biber, Sonnentau und Co. Mehr geht nicht. Erst wieder im nächsten Jahr.
Traditionell in der Vorosterzeit werden Zweige geschnitten und zum Blühen gebracht. Wenn auch in diesem Jahr der Winter lang war und das Osterfest zeitig fällt, wir bekommen sie als leuchtende
Tupfer in die Stuben! Und schmücken sie noch zusätzlich mit buntverzierten, ausgeblasenen Eiern, stellen auch selbstgebastelte Kerzen aus halben Eierschalen darunter.
Die Vorgärten werden ebenfalls mit den Fruchtbarkeitssymbolen des Frühlings geschmückt: Hasen aus zwei Baumscheiben mit langen Ohren sowie ebenso einfach aus Holz gebastelte Störche und Frösche.
Da kann das Fest kommen – und die Ferien.