Auf einem Viertel Hektar Werksgelände demonstrieren wir eine Auswahl von Kulturlandschaftselementen, wie alte Obstsorten, beerentragende Sträucher, Benjeshecke, Insektenwand, Sitzkrücken sowie
blumenreichen Magerrasen.
Letzterer muss natürlich auch jährlich einmal gemäht und beräumt werden, damit er nichr verbuscht und künftig wieder reichlich blüht. Das ist für viele Insekten wichtig, aber auch Feldhasen und
Rebhühner finden hier ihren Lebensraum.
Dank zahlreicher Helfer konnten wir den großen Anhänger zügig mit Mähgut beladen, hatten anschließend viel Appetit auf Limo und Würstchen und morgen vielleicht einen kleinen Muskelkater.
Lauthals trompetend kündigt uns eine große Gänseschar schon an, bevor die Hunde uns in ihre Meute aufzunehmen versuchen. Es herrschen schon biblische Zustände hier draußen am Fuße des Schwarzen
Berges bei Taucha, wo Holger Weichhan seine Wasserbüffelfarm führt - aber eben nicht nur diese sanften Riesen.
Denn in der Herde stehen auch Zebus und Schwarzbunte Milchrinder. Daneben tun zig Schweine aller Coleur und Altersklassen - Hängebauch-, Woll- und Sattelschweine - das, was sie am liebsten tun:
wühlen und suhlen. Ganz hinten blöken Schafe, auf dem Teich schwimmt eine Entenschar und in der Hecke scharrt ein Trupp Hühner. Aber auch Kaninchen und Meerschweine kann man sehen, sowie die
letzten Bienen, die ihre Beute vor aufdringlichen Wespen verteidigen.
So erleben wir Landwirtschaft im Gegensatz zu industriemäßiger Großproduktion auf einem Stand von vor hunderten Jahren, die aber wegen ihrer gesunden, fettarmen Produkte und immer mehr auch
umweltbewußter Konsumenten eine Renaissance erlebt. Da kann die Sintflut von BSE, Gammelfleisch und Co. ruhig kommen!
Eine Woche Sommerlager im Feriendorf Neumühle/Dübener Heide - sieben Tage auf dem Rad, per Pedes oder im Presseler Teich schwimmend auf der Suche nach Erlebnissen. Wir tauchten in die Geschichte der Dahlenberger Wassermühle, der Pechsiederei an der Friedrichshütte und der frühslawischen Siedlung am Paker-Schloß ein, fanden Wollgras und Sonnentau im Zadlitzbruch, Kraniche auf den Stoppelfeldern und die allgegenwärtigen Spuren des Maskottchens der Heide, des Bibers. Enttäuscht waren wir vom neueröffneten Naturparkhaus in Bad Düben, das zwar die Partnerstadt Dietz sowie das Leipziger Neuseenland präsentierte, aber nicht das, was sein Name verspricht. Da mussten wir zum x-ten Mal mit dem Landschaftsmuseum der Burg Düben vorliebnehmen. Auch gut. Natur und Landschaft in unmittelbarer Nähe Leipzigs zu erleben ist schon seit Jahrzehnten unser erfolgreiches Motto, die fleißige Arbeit der Gruppe zu belohnen, auch Dank unserer Sponsoren und den treusorgenden Neumühl-Wirtsleuten.
Der Plaußiger Naturlehrpfad besteht nun schon über 10 Jahre. Und genauso lange sind wir durch regelmäßiges Mähen bestrebt, der kleinen Feuchtwiese am Mimo-Teich wieder das typische Gepräge zu
geben. Brennesseln und Klebkraut verraten, dass der Boden zu stickstoffreich ist und ausgehagert werden muss. Erst dann kommen langsam die wertvollen Arten hervor: Sumpfstorchschnabel, Beinwell,
Kohldiestel, Mädesüß. Ein Exemplar des Wiesenknöterichs konnte auch in den letzten Jahren wieder „herausgekitzelt“ werden.
Unser Naturreichtum basiert auf einer vom Menschen geprägten Kulturlandschaft, weshalb auch das Mähen der Mimo-Wiese immer stattfinden muss. Andernfalls würde der Wald - der Ursprungsbewuchs
unserer Landschaft - sie sich wieder holen und einen Artenrückgang bewirken.
Nicht der 8 km lange Radweg um das Autowerk war das Ziel unserer öffentlichen Exkursion sondern die natürlichen und siedlungsgeschichtlichen Umwandlungen der Industrieansiedlung nach 1000jährigem
Ackerbau nördlich von Plaußig. Ein versteinerter Seeigel bezeugt die eiszeitliche Entstehung des Untergrundes ebenso wie Tonscherbenfunde die frühe Besiedelung ab der Jungsteinzeit.
Aber erst seit 9 Jahren entwickelt sich diese - die Eingriffe in Natur und Landschaft ausgleichende - Landschaft mit Wiesen, Hecken, Waldstücken und Kleingewässern rund um das BMW-Werk. Neues
siedelt sich an, wie Salbei oder Kleiner Wiesenknopf, Rebhühner, Regenpfeifer, Steinschmätzer und Feldlerchen sowie Bläulinge, Widderchen und andere Insekten.
Das Biotop am Rüdgengraben wurde durch die „Partenfrösche“ gemeinsam mit dem BMW-Werk um einen Viertelhektar Magerrasen, Streuobstwiese, Beerensträucher, aber auch Insektenwand, Steinhaufen und
Sitzkrücken erweitert. Bei jährlichen Führungen stellen wir Zustand und Veränderungen fest und können Besucher auf Naturschutzprobleme aufmerksam machen.
Eigentlich stand Osterbasteln auf dem Plan. Aber dann rief die NABU-Regionalgruppe „Partheland“ zur großen Baumpflanzaktion gegen die geplante B 87n-Trasse durch die Parthenaue und die Tauchaer
Endmoränenlandschaft nach Sehlis auf und alle kamen! Über 60 Teilnehmer brachten über 40 Bäume in Stellung, davon auch 6 von uns „mit dem Hammer“ gepflanzte Kopfweiden. Mögen sie an dieser Stelle
lange wachsen und gedeihen!
Und mehr noch adelte diese Aktion:
Dank der guten Versorgung der Veranstalter mit Getränken, Äpfeln sowie Osterkuchen und -eiern war zumindest auch die Vorfreude auf das Osterfest gesichert.
Kopfweiden sind altes Kulturgut. Haben sie früher den Bauern in erster Linie als Lieferanten für Flechtmaterial, Werkzeugstiele aber auch als Tierfutter gedient, liegt heute ihr Wert - insbesondere im älteren Zustand - vor allem im Naturschutz. Denn sie bieten in ihren Köpfen oder Aushöhlungen Nistmöglichkeiten für Vögel und Kleinsäuger sowie Lebensräume für Pilze, Insekten und anderes Kleingetier, wie sie so in unseren aufgeräumten Wäldern oder Wohngrundstücken kaum noch vorkommen. Wiedehopf, Steinkauz und Siebenschläfer waren wohl die bekanntesten Einwohner solcher Etablissements; und wir wollen ihnen, falls sie jemals wieder zurückkommen, wenigstens Wohnraum vorhalten.
So ziehen die „Parthenfrösche“ mit Baumsäge und Astschere alljährlich los, um den 1- bis 5jährigen Schnitt der in den vergangenen Jahren gepflanzten Weiden vorzunehmen. Das Schnittgut wird gern von Kindereinrichtungen zum Bau von Weidenhütten oder Weidenzäunen abgeholt.
Wir warten indes auf Wiedehopf, Steinkauz und Siebenschläfer.
Lange stand die Perspektive dieses altehrwürdigen Museums auf der Kippe, jetzt scheint der Fortbestand gesichert zu sein. Zu viele Bürger wehrten sich per Unterschrift, die Schließung aus
Kostengründen so einfach hinzunehmen, geht es doch hier in erster Linie sowohl um eine notwendige Bildungsstätte als auch um eine Einrichtung vor allem für junge Menschen. Nirgendwo sonst kann
man sich so umfassend über Geologie, Siedlungsgeschichte sowie Naturausstattung der engeren Heimat informieren. Gebiete, auf denen auch wir an der Parthe aktiv sind.
Unser Besuch galt auch der Sicherung der Besucherzahlen, denn was niemand aufsucht wird umso schneller ge- schlossen. Belohnt wurden wir besonders durch die phan- tastischen Fotoausstellungen im
Erdgeschoss und im letzten Obergeschoss, welche einmalige Naturaufnahmen zeigen.
Jahrzehntelang prüfen wir die Qualität etlicher Gewässer unserer Umgebung anhand von Nitrit-, Nitrat-, Ammonium- und Phosphatwerten. Und wir können zufrieden sein, weil die starken Belastungen
durch die Landwirtschaft dank moderner Düngung über das Blatt weder Boden noch Grundwasser beeinträchtigen.
Eher macht sich der Stickstoffeintrag aus der Luft über die jährlichen Niederschläge mit der angenommenen Höhe einer fast mittleren Düngungsgabe bemerkbar. Das verdanken wir der Verbrennung von
Luft in Kraftwerken und Kraftfahrzeugen.
Aber Gewässergüte mit reicher Artenvielfalt erschöpft sich nicht nur in sauberem Wasser. Dazu gehören auch kraut- und gehölzreiche Ufer, ruhige Flachwasser sowie sauerstoffreiche Strudelstellen
und das Fernhalten untypischer Fremdbesätze. Es gibt also noch genug zu tun für unsere Gewässer.