Für die „Parthefrösche“, die Kindergruppe des NABU Plaußig-Portitz, war 2013 ein sehr ereignisreiches Jahr. Die jungen Naturschützer haben viel für Biotop- und Artenschutz geleistet und viel über die heimische Natur gelernt.
Zum Jahresabschluss hat sich die NABU-Kindergruppe mit Eltern, Betreuern und Unterstützern in der Naturschutzstation Parthenaue zu einer kleinen Weihnachtsfeier getroffen. Dabei gab es leckeres Gebäck, ein unterhaltsames Naturschutzquiz, und es wurden Futterglocken für Vögel gebastelt.
Als kleines Weihnachtsgeschenk konnte jeder eine NABU-Schirmmütze mit nachhause nehmen. Außerdem wurde ein Jahresbericht der Kindergruppe als buntes A5-Heft verteilt.
Die Kindergruppe „Parthefrösche“ hatte am 23. November zum Nistkastenbau eingeladen. 14 neue Bruthilfen für Meisen, Gartenrotschwänze und Stare wurden gezimmert. Sie sollen Anfang des Jahres am Naturlehrpfad im Plaußiger Wäldchen aufgehängt werden.
Feldgehölze sind wichtige Kleinbiotope, wertvolle „Trittsteine“ für die Tier- und Pflanzenwelt und ein Beitrag zum Klimaschutz. Um ein Zeichen zu setzen gegen zunehmenden Flächenverbrauch und Artenschwund, hatte die NABU-Ortsgruppe Plaußig-Portitz am 2. November 2013 zu einer eine Baumpflanzaktion eingeladen. An einem Feldweg wurden heimische Bäume und Sträucher gepflanzt, so dass hier ein artenreicher Gehölzstreifen entstehen kann, der die Landschaft bereichert. Rund 30 Helfer haben sich an der Aktion beteiligt. Der Kauf des Pflanzguts wurde dank einer großzügigen Spende ermöglicht.
Vor etwa einem Jahr hatte der Naturschutzbund zum Nistkastenbau in die Grundschule Portitz eingeladen. Die NABU-Kindergruppe „Parthefrösche“ hatte zusammen mit Schülerinnen und Schülern
verschiedene Nisthilfen gebaut und anschließend im Außengelände der Schule sowie am Naturlehrpfad Plaußiger Wäldchen aufgehängt. Gleichzeitig wurden ältere Nistkästen repariert.
Nun, ein Jahr später, mussten die Nistkästen gereinigt werden, damit sie in der kommenden Brutsaison wieder von den Vögeln genutzt werden können. Dafür hatten die „Parthefrösche“ am 12. Oktober
2013 erneut zum Arbeitseinsatz eingeladen, der aber auch ein interessanter Ausflug in die Vogelwelt wurde.
Geotope sind geologische Sehenswürdigkeiten, Zeugnisse der Vergangenheit, sie erlauben einen Einblick in die Entstehungsgeschichte einer Landschaft. Dabei sind sie nicht nur wissenschaftlich
interessant, sondern oftmals auch ein außergewöhnlicher Anblick, ein besonders schöner Teil der Natur.
Um die Bedeutung solcher Orte zu würdigen und die Menschen über die Erdgeschichte zu informieren, gibt es jedes Jahr deutschlandweit den „Tag des Geotops“, oft mit Ausflügen in Bergwerke oder
Steinbrüche. Auch die NABU-Ortsgruppe Plaußig-Portitz hat aus diesem Anlass zu einer Wanderung in die Erdgeschichte eingeladen. Ziel der Exkursion waren Steinbruch und Tongrube Graßdorf.
Igel brauchen unsere Hilfe. Das heißt aber vor allem, dass wir ihren Lebensraum schützen müssen; naturnahe Gärten und Parks mit Unterschlupf- und Überwinterungsmöglichkeiten und mit ausreichend
Nahrung sind wichtig. Mit Naturschutz ist den Tieren am besten geholfen. Dennoch ist es bei einzelnen Igeln nötig, sie intensiver zu betreuen, sie in menschlicher Obhut zu pflegen. Wenn Igel
verletzt oder geschwächt sind, kann das Leipziger Igelschutzzentrum weiterhelfen, das vom Naturschutzbund NABU sowie vom Verein Igelfreunde Leipzig und Umgebung e. V. getragen wird. Hier gibt es
Tipps für den richtigen Igelschutz.
Die Kindergruppe das NABU Plaußig-Portitz hat am 28. September 2013 die Igelschützer besucht.
Informationen zum
Igelschutzzentrum Weiterlesen
Ein Höhepunkt im Veranstaltungskalender der „Parthefrösche“ war in diesem Jahr eine Reise nach Torgau. Dort, in der NABU-Naturschutzstation „Biberhof“, konnte die Kindergruppe des NABU
Plaußig-Portitz viel Interessantes über das heimliche Leben der großen Nagetiere erfahren sowie über die Natur im Reich der Elbebiber.
Die Fahrt war für die „Parthefrösche“ der erste gemeinsame Ausflug mit Übernachtung und wurde zu einem lehrreichen Wochenende.
In den letzten Monaten hat die NABU-Ortsgruppe Plaußig-Portitz schon zahlreiche Aktionen auf die Beine gestellt. Es wurden Nistkästen gebaut, Müll aufgesammelt, das Leben unter Wasser erkundet,
mit dem Fahrrad ging es durch die Parthenaue, die Kindergruppe „Parthefrösche“ hat einen Imker besucht und mit einem Fledermausexperten einen spannenden Abend im Schloss Hohenprießnitz an der
Mulde erlebt. Aber für die kommenden Monate gibt es bereits neue Pläne, festgehalten im Veranstaltungsprogramm für die Monate Juli bis Dezember, das gerade fertig geworden ist.
Bei bitterer Kälte hatten die Parthefrösche, die Kindergruppe des NABU Plaußig-Portiz, im vergangenen Winter Vogelnistkästen am Naturlehrpfad im Plaußiger Wäldchen gereinigt; auch neue wurden
hergestellt und aufgehängt. Zum Dank dafür hat der zuständige Revierförster, Martin Opitz, der bei der Nistkastenaktion im Winter auch selbst dabei war, die jungen Naturschützer zu einer von ihm
geleiteten Führung in den Wildpark eingeladen. Am 6. Juli 2013 war es soweit: Die jungen Naturschützer hatten gemeinsam mit ihren Betreuern einen lehrreichen Nachmittag.
„Rund um BMW – eine Landschaft im Wandel“ – unter diesem Titel hat die NABU-Ortsgruppe Plaußig-Portitz eine Wanderung angeboten. Sie war Teil des Programms der 58. Leipziger Naturschutzwoche, die der NABU in Leipzig zusammen mit dem Amt für Umweltschutz ausrichtet. Schwerpunktthema in diesem Jahr war der Boden und seine vielfältige Bedeutung als Grundlage des Lebens.
Die von Bernd Hoffmann geführte Exkursion war nicht nur eine Wanderung um das BMW-Werk, sondern vor allem ein wissensvermittelnder Exkurs rund um die Verwandlung der Natur- über eine Kultur- bis
zur Ausgleichslandschaft nördlich von Leipzig.
Geologisch ist die Landschaft nach der Saalekaltzeit entstanden, seit 10.000 Jahren wird sie ackerbaulich genutzt. Die Ansiedlung des Industrieparks Leipzig Nordost war verbunden mit erheblichen
Eingriffen in Natur und Landschaft. Als Ausgleich wurde der Natur teilweise Wald und Wiese zurückgegeben. Auch die Leistungsfähigkeit des Bodens – Thema der Leipziger Naturschutzwoche 2013 – hat
sich den neuen Bedingungen angepasst. Wiesensalbei, Perückenflockenblumen, Rebhühner, Steinschmätzer oder Feldlerchen tragen seit ein paar Jahren als Neubürger dieser Landschaft zur Bereicherung
der gefährdeten Artenvielfalt bei. Das ist aber nur ein geringer Ausgleich für maßlose Flächenversiegelungen, Zerstörungen gewachsener geologischer Strukturen und des Landschaftsbildes. Die
Gewerbe-ansiedlung beeinträchtigt zudem die Grundwasserbildung und die Frischluftzirkulation.
Fliegende Säugetiere, die nachts aktiv sind und sich mit Ultraschall orientieren – Fledermäuse sind faszinierende Wesen. Am 8. Juni hatte die Kindergruppe „Parthefröschen“ des NABU Plaußig-Portitz zur Fledermausnacht geladen. In der Abenddämmerung in der Umgebung des Schlosses Hohenprießnitz an der Mulde wollten die jungen Naturschützer den Tieren auf die Spur kommen. Unter Anleitung des NABU-Fledermausexperten Rolf Schulze kam dabei auch ein Fledermausdetektor zum Einsatz, der die unterschiedlichen Ultraschalllaute der einzelnen heimischen Fledermausarten für das menschliche Ohr hörbar macht.
Um Näheres über das Leben eines Bienenvolkes, die Produktion von Honig und die große Bedeutung von Bienen für die Bestäubung von Wild- und Kulturpflanzen zu erfahren, hat die Kindergruppe
„Parthefrösche“ des NABU Plaußig-Portitz einen Imker besucht.
Die Radtour führte durch die Parthenaue in die Nähe des Staditzwaldes im Tauchaer Ortsteil Seegeritz. Dort informierte Hobby-Imker Garrelt von Eshen über die fleißigen Insekten, über seine Arbeit
mit den Bienen und über seine Probleme, die beispielsweise durch Gifteinsatz in der Landwirtschaft verursacht werden.
Die etwas andere Himmelfahrtstour führte durch die reizvolle Tauchaer Endmoränen-landschaft vorbei an den Flächennatur-denkmälern Magerrasen Steinertsberg, Orchideenwiese Kleiner Seich und über
die Parthe-Mulde-Wasserscheide zu den Lübschützer Teichen.
An diesen markanten Punkten gab es geologische, biologische und siedlungsgeschichtliche Erläuterungen von Kreisnaturschutzhelfer Bernd Hoffmann. Er leitet die bereits traditionelle Radtour seit
dem Jahr 2000.
Die NABU-Ortsgruppe Plaußig-Portitz hat die Stunde der Gartenvögel am 11. Mai 2013 auf das Gelände der Biogärtnerei Hennig verlegt. Gemeinsam radelten die Naturfreunde aus Leipzig zu dem Betrieb nach Jesewitz-Gotha. Dort wurden die Teilnehmer über die bundesweite Vogelzählung des NABU informiert, anschließend gab es eine Führung über das Gärtnereigelände. Dabei erklärten die Bioland-Gärtner ihre umweltfreundliche Arbeitsweise und hatten ein paar Tipps für naturbewusste Gartenfreunde parat.
Am letzten Aprilwochenende hatte die NABU-Ortsgruppe Plaußig-Portitz zum Vogelstimmenspaziergang auf dem Außengelände der Grundschule Portitz eingeladen. Dabei wollten die Naturschützer Wissenswertes über das Leben der gefiederten Freunde vermitteln. Das Wetter war nasskalt, aber unter der fachkundigen Anleitung von NABU-Vogelschutzexperte Karsten Peterlein konnte man viel Interessantes entdecken.
Mit besonderem Interesse haben die Exkursionsteilnehmer auch die Vogelnistkästen betrachtet, die der NABU im zurückliegenden Winter im Außengelände der Schule aufgehängt hatte. Am Ende der Exkursion haben die Teilnehmer auch noch ganz tatkräftig beim Vogelschutz mitgeholfen: Ein Nistkasten, der für Eulen oder Waldkäuze geeignet ist, wurde im benachbarten Wald aufgehängt.
Nach dem kalten Winter haben die Amphibien in den lauen Aprilnächten den Weg zu ihren Laichgewässern gesucht. Dabei sind sie tödlichen Gefahren ausgesetzt, wenn Auto- und Radfahrer oder unvorsichtige Fußgänger die Tiere übersehen. Deshalb hatte die NABU-Ortsgruppe Plaußig-Portitz an verschiedenen Stellen Hinweisschilder aufgehängt und um Rücksicht auf die Tiere und um besondere Vorsicht der Verkehrsteilnehmer gebeten. Die Naturschützer hatten auch empfohlen, besonders stark von Amphibien frequentierte Straßenabschnitte ganz zu meiden. Außerdem haben aktive Helfer rund 200 Erdkröten eingesammelt und sicher zu den Laichgewässern transportiert.
Dem Leben im Wasser waren am 13. April 2013 die „Parthefrösche“ auf der Spur. Die Kindergruppe des NABU Plaußig-Portitz hatte unter dem Titel „Gewässer unter der
Lupe“ Grundschüler zu einer Entdeckungstour eingeladen. Mit Keschern und Eimern ausgestattet und mit Gummistiefeln an den Füßen ging es von der Naturschutzstation in Plaußig aus in die nahe Natur.
Frösche und Froschlaich am Ufersaum des Mimo- Teichs in Taucha waren noch mit bloßem Auge zu erkennen. Anders bei den im zeitigen Frühjahr noch in frühen Entwicklungsstadien stehenden Fliegenlarven.
Hier mussten die jungen Naturforscher nach der Entnahme von Wasserproben schon zu Becherlupen greifen, um die Winzlinge zu entdecken, die sich im Wasser bewegten. Ein Wasserskorpion, das ist eine
Wasserwanze mit langen Fangbeinen und einem stachelartigen Atemrohr am Hinterleib, war den Kindern ebenfalls an dem Teich ins Netz gegangen und erregte besondere Aufmerksamkeit.
Zum Abschluss des zweistündigen Ausflugs gab es dann noch einen „Fischzug“ anderer Art: Wie schon bei einer Veranstaltung im März haben die Parthefrösche auch diesmal wieder Müll eingesammelt,
den unvernünftige Zeitgenossen achtlos in die Landschaft geworfen hatten. Es kamen mehrere prall gefüllte große blaue Säcke Müll zusammen. Der dickste „Fang“ dabei: zwei ausgediente mehrere Meter
lange Wasserschläuche, die im Wald illegal entsorgt worden waren.
In ganz Deutschland sind junge Naturfreunde wieder auf der Suche nach den Frühlingsboten. Im Rahmen der NAJU-Aktion „Erlebter Frühling“ suchen die Kinder in diesem Jahr Tagpfauenauge, Grasfrosch und Brennnessel.
Auch die NABU-Ortsgruppe Plaußig-Portitz hat sich am 23. März 2013 an der Aktion beteiligt. Kinder waren zu einer Entdeckungstour in die Parthenaue eingeladen.
Doch der Frühling lässt in diesem Jahr lange auf sich warten, so dass die Kindergruppe eine nahezu geschlossene Schneedecke vorfand. Vereinzelte Schneeglöckchen und ein Rotmilan, der seine Kreise drehte, waren die einzigen Frühlingsboten, die man entdecken konnte. Doch die Grundschüler hatten sich darauf vorbereitet. Ausgerüstet mit Handschuhen und Müllsäcken hatten sie sich entschlossen, den Tag zu nutzen, um Müll einzusammeln. Bei der eineinhalbstündigen Tour konnten vier 120-Liter-Säcke mit Müll gefüllt werden, der achtlos weggeworfen in der Landschaft lag. „Spitzenreiter“ waren leere Alkohol-Flaschen und Verpackungen von Fast-Food-Speisen. Die Entsorgung dieses Mülls erfolgte über den privaten Hausmüll der NABU-Mitglieder aus Plaußig und Portitz.
Die Naturschützer vermuten, dass noch sehr viel mehr Müll in der Natur herumliegt. Deshalb wollen sie die Sammelaktion demnächst wiederholen, bevor frühlingshaftes Grün seinen Mantel über diesen Umweltfrevel im Wald legen wird.
Eine Gemeinschaftsaktion hat es Mitte Januar möglich gemacht: Schulleiterin Ingrid Neefe-Schnabel hatte ihr „grünes Licht“ gegeben, der Förderverein der Grundschule Portitz e. V. sicherte eine
Beteiligung an den anfallenden Materialkosten zu, und so säumen jetzt weithin sichtbar ein Dutzend neuer Vogelnistkästen das Schulhof-Außengelände der Grundschule Portitz. Bereits kurz nach
Anbringung der schmucken Nistkästen in Holzbauweise inspizierten, bei frostigen Außentemperaturen, viele Vogeleltern neugierig die ihnen angebotenen Nisthilfen. Die Vogelkästen hatten viele junge
Naturschützer der Kindergruppe des NABU Plaußig-Portitz bei mehreren Treffen in der Naturschutzstation des Zweckverbandes Parthenaue zuvor selbst zusammengebaut.
Wenige Wochen später haben sich große und kleine Vogelfreunde erneut versammelt, um Nistkästen aufzuhängen: Im Februar wurden bei winterlichem Wetter zahlreiche Bruthilfen im Plaußiger Wäldchen
angebracht.
Kopfweiden sind wichtig in unserer Landschaft, denn die alten knorrigen Stämme dieser Bäume bieten Unterschlupf für zahlreiche Tierarten, aber auch Lebensraum für andere Organismen wie Moose und
Flechten. Unabhängig davon sind Kopfweiden vielerorts charakteristisch für das Erscheinungsbild der Kulturlandschaft. Deshalb ist der Erhalt von Kopfweiden ein wichtiges Anliegen des
Naturschutzes. Dafür engagiert sich auch der NABU Leipzig. Bei einem Arbeitseinsatz im Leipziger Nordosten zwischen Plaußig und Seegeritz wurden im Januar 2013 einige Kopfweiden beschnitten. Die
abgeschnittenen Weidenruten wurden an Interessenten abgegeben, die daraus beispielsweise Weidenhütten oder -zäune errichten wollen.