Wenn es kälter wird und viele Vögel in den Süden ziehen, beginnt für den NABU Leipzig jedes Jahr eine arbeitsreiche Zeit – beispielsweise werden im gesamten Stadtgebiet hunderte Nisthilfen kontrolliert. Dabei wird festgestellt, ob und von welcher Vogelart die Kästen genutzt wurden, oft kann man auch erkennen, ob die Brut erfolgreich war. Zugleich gibt es immer einige unerwartete Entdeckungen. Außerdem werden die Nisthilfen bei diesen Arbeitseinsätzen auf verschiedenen Biotop-, Park- und Friedhofsflächen gereinigt und bei Bedarf repariert. Somit stehen sie der Vogelwelt zur nächsten Brutsaison wieder bestmöglich zur Verfügung. Jedes Jahr kann man feststellen, dass die NABU-Nisthilfen von den Tieren sehr gut angenommen werden, sie sind daher ein wichtiger Beitrag zum Vogelschutz. Die Vögel sind vielfach darauf angewiesen, weil die Menschen ihre natürlichen Nistmöglichkeiten, beispielsweise in Höhlen alter Bäume, mehr und mehr zerstören und beseitigen. Leider ist aber auch festzustellen, dass die Bruten immer öfter erfolglos sind. Eine wesentliche Ursache ist die Lebensraumzerstörung, denn die Vögel brauchen nicht nur Nistplätze, sondern auch Versteckmöglichkeiten in Hecken und Bäumen sowie Nahrung. Insbesondere das Insektensterben macht sich negativ bemerkbar, denn fast alle heimischen Vogelarten sind auf Insekten für die Jungenaufzucht angewiesen.
Am 29. Oktober 2019 hat der NABU Plaußig-Portitz zur Nistkastenreinigung eingeladen. Generell war festzustellen, dass etwa 70 Prozent der Kästen belegt waren, aber in einigen wurden auch tote Jungvögel entdeckt – vermutlich Opfer von Hitze, Trockenheit und Nahrungsmangel. Ein wichtiges Anliegen des NABU ist daher der Schutz der natürlichen Lebensräume und die Schaffung neuer Biotope.
Seit inzwischen fünf Jahren findet Anfang November die Pflanzaktion der NABU-Ortsgruppe Plaußig-Portitz statt. Nach Pflanzungen in Hohenheida und Plaußig wurde 2019 am 9. November am Feldweg zwischen Gottscheina und der „Alten Salzstraße“ gepflanzt. Alte Apfelsorten wie Goldparmäne und Boskop, hochstämmige Pflaumenbäume, Rotdorn und Eichenbäume kamen in die Erde. Dank zupackender Helfer und guter Vorarbeit wurde bei eisigem Wind aber guter Stimmung die Lückenbepflanzung zügig und erfolgreich zu Ende gebracht.
Begrünte und wiederbelebte Wegränder bieten vielen bedrohten Tierarten Schutz- und Wanderungsmöglichkeiten, schützen die Felder vor Winderrosion, sichern somit die Bodenqualität und verbessern nicht zuletzt die Freizeitmöglichkeiten für die Anwohner. Dennoch wurden in diesem Jahr vergleichsweise wenig Bäume gepflanzt, denn wegen der zunehmenden Trockenheit wird die Pflege und insbesondere das Gießen immer aufwendiger. In Vorgesprächen und in der „obligaten Kaffeerunde“ nach der Pflanzaktion haben sich deshalb viele Helfer gewünscht, dass die Landschaftspflege mehr Beachtung bekommt, finanzielle und organisatorische Unterstützungen von EU, Bund, Land und Kommune wären nötig, auch für Landwirte, damit sie sich um den Erhalt der Kulturlandschaft kümmern und eine naturverträgliche Nutzung praktizieren. Dafür setzt sich der NABU auch auf EU-Ebene ein und fordert eine Reform der Agrarpolitik.
Auch auf dem Biotop Plaußig wurden noch einige Bäume gepflanzt, um die Vielfalt von besonders alten und wertvollen Apfelsorten weiter zu erhöhen. Neben Cox Orange, Gravensteiner, Goldparmäne und James Grave soll nun auch die Sächsische Renette gedeihen, außerdem wurde die sächsische Streuobstsorte des Jahres 2019 gepflanzt – der Kleine Herrenapfel.
Die NABU-Streuobstwiese Knauthain wird im Rahmen des sachsenweiten Tagfalterprojekts „Puppenstuben gesucht“ insektenfreundlich gepflegt. Dazu gehört auch eine Herbst-Mahd, die in diesem Jahr am 29. September stattfand. Zur Einführung gab es einen Sensenkurs, bei dem der Umgang mit dem traditionellen Arbeitsgerät vermittelt wurde. Vierzehn Helfer waren gekommen und hatten es angesichts der widerstandsfähigen Vegetation nicht leicht. Auch von Wildschweinen umgewühlte Erde erschwerte die Mäharbeiten auf der Streuobstwiese. Bereits an den Tagen zuvor wurde an gleich zwei Terminen auch das NABU-Biotop Plaußig gemäht, das ebenfalls im Rahmen des Schmetterlingswiesenprojekts gepflegt wird. Weiterlesen
Im Gutshof der Saat-Gut Plaußig Voges KG wurde am 28. September 2019 Erntedankfest gefeiert. Initiator und Ausrichter war der Heimatverein Plaußig. Gefeiert wurde, obwohl die Ernte in diesem Jahr infolge der Trockenheit teilweise schwierig war und quantitativ geringer ausfiel. Kinder gestalteten ein Kulturprogramm, die Blaskapelle der Feuerwehr Seehausen sorgte für Musik und begleitete den Umzug mit Erntekranz zur Kirche. Auch der NABU beteiligte sich am Erntedankfest: Die Regionalgruppe Partheland hatte ihren „Saftladen“ dabei, der gut besucht wurde, und einen zweiten NABU-Infostand hatte die Ortsgruppe Plaußig-Portitz aufgebaut. Dort waren zum Beispiel verschiedene Arten von Nistkästen ausgestellt, und es wurden Bestellungen für den Bau von Nistkästen angenommen. Daneben gab es auch reichlich Informationsmaterial. Die Besucher zeigten großes Interesse für den Naturschutz, es gab viele Fragen zum NABU-Biotop Plaußig, zur Blühwiesengestaltung und zum geplanten Biotopverbund im Leipziger Norden. Der NABU informierte über diese Aktivitäten und warb dafür, den Verein durch eine NABU-Mitgliedschaft dabei zu unterstützen.
Am 12. August 2019 war der NABU Leipzig in die Grundschule Portitz eingeladen, um den Ferienkindern den Naturschutz nahe zu bringen. Zunächst schauten 40 Kinder interessiert einen Film über Bienen und andere Insekten, dann kam der praktische Teil. Dafür wurden zwei Gruppen gebildet. Die eine wanderte mit Bernd Hoffmann vom NABU Plaußig-Portitz zum BMW-Biotop, wo die Kindergruppe „Parthefrösche“ eine Insektenwand installiert hat.
Dunkle Erdhummel, Blaue Holzbiene, das Große Heupferd und der Siebenpunkt-Marienkäfer wurden auf dem NABU-Biotop gefunden.
Die zweite Gruppe nahm mit Steffen Wagner, ebenfalls vom NABU Plaußig-Portitz, Kurs auf das NABU-Biotop Plaußig. Dort wurde den Kindern die Wiesenmahd und der Sinn der Blühwiesen erläutert. Am
Insektenhotel gab es unzählige Fragen zu beantworten und auf der Wiese wurden Distelfalter, Bläulinge, verschiedene Weißlinge, Zitronenfalter, das Kleine Wiesenvögelchen und das Große Ochsenauge
gesichtet. Der NABU-Insektensommer war zu diesem Zeitpunkt schon beendet, die Insektenzählung wurde aber bei der Gelegenheit trotzdem geübt. Die Dunkle Erdhummel, die Blaue Holzbiene, das Große
Heupferd und der Siebenpunkt-Marienkäfer wurden dabei gefunden. Der NABU verteilte Informationsmaterial mit Lern- und Forschungsaufträgen über Bienen und Schmetterlinge, was bei den Kindern
großes Interesse fand. Die Ergebnisse werden im Hort abgegeben und ausgewertet. Alle Kinder waren begeistert bei der Sache und haben viele interessente Informationen mit nach Hause genommen –
eine gelungene Veranstaltung der Umweltbildung.
Als nächste gemeinsame Aufgabe planen NABU und Schulhort ein neues großes Insektenhotel für die Schule, was im Frühjahr fertiggestellt sein soll.
Offizieller Start der Schmetterlingswiesensaison auf dem Biotop Plaußig. Fotos: Ina Ebert
Im Projekt „Puppenstuben gesucht“ gibt es inzwischen sachsenweit 300 Schmetterlingswiesen, die insektenfreundlich gepflegt werden. Am 22. Mai 2019 startete das Projekt offiziell in sein fünftes Jahr: Die Schmetterlingswiesensaison wurde mit einem Festakt eingeläutet. Dazu waren in diesem Jahr die Projektpartner aus ganz Sachsen beim NABU Leipzig auf dem Biotop Plaußig zu Gast. Nach der Begrüßung und einleitenden Worten waren alle zur Entdeckungstour eingeladen. Dabei wurden die verschiedenen Naturschutzmaßnahmen vorgestellt. Anschließend demonstrierten NABU-Mitglieder mit Sensen die insektenfreundliche Wiesenmahd. Es gab viele interessante Gespräche und fachlichen Informations- und Meinungsaustausch, und alle freuten sich sehr über den Imbiss, den NABU-Mitglieder vorbereitet hatten. Weiterlesen
Auch in diesem Jahr hat die Stadt Leipzig wieder zum „Frühjahrsputz“ aufgerufen. Gemeinsam können die Bürger Aktionen organisieren, Müll einsammeln und die Stadt auf die Sommersaison vorbereiten. Daran beteiligt sich auch der NABU Plaußig-Portitz. Am 27. April 2019 fand eine Müllsammelaktion in der Krätzbergsiedlung statt.
Fleißige Helfer fanden sich wie jedes Jahr am Treffpunkt ein, selbst NABU-Freunde aus anderen Stadtteilen wollten helfen und wurden natürlich freundlich begrüßt, dann wurden die Müllsäcke verteilt und es begann die Sammlung in verschiedenen Revieren in kleinen Teams. Schwerpunkt war der Straßengraben an der Tauchaer Straße. Hier machte sich die bequeme Art von „Mitnahme-Lebensmitteln“ wie „Coffee to go“ oder Einwegflaschen besonders bemerkbar. Insgesamt konnte aber festgestellt werden, dass der Müll von Jahr zu Jahr weniger wird. In diesem Jahr kamen nur knapp vier Säcke Abfall zusammen, was ein Positiv-Rekord der letzten Jahre darstellt. Das ist sehr erfreulich und vielleicht hat sich das Umweltbewusstsein verbessert.
Der NABU dankt allen fleißigen Helfern, die bei dieser Aktion mitgeholfen haben! Weitere Informationen
In der Teichsiedlung war „Frühjahrsputz“ bereits am 13. April angesagt. Die Siedler gingen flugs ans Werk. Bäume wurden verschnitten, das Dach des Siedlerheimes wurde vom Winterschmutz befreit und für den "gemütlichen" Teil wurde auch schon der Grill aufgebaut. Das Wetter war aprilwürdig mit leichtem Schneefall und 4 Grad plus. Doch im Siedlerheim war es angenehm warm.
Nistkastenbau mit dem NABU Plaußig-Portitz in der Teichsiedlung. Fotos: Reinhard Rädler
Die NABU-Ortsgruppe Plaußig-Portitz unterstützte den Frühjahrsputz in der Siedlung – die Kinder sollten mit einer Bauaktion überrascht werden. Zuerst wurden die 10 häufigsten einheimischen Vögel auf einem Schaubild bestimmt. An einem „Musterkasten“ wurden der Aufbau, die Einfluglochgröße, die Waschbärsicherung und die Ausrichtung des Einflugloches bis hin zur herbstlichen Säuberung erklärt. Der NABU hatte für 20 Nistkästen das Material vorbereitet, die Bretter schon vorgebohrt und entgratet, sodass für die 12 Kinder ein schneller Bauerfolg möglich wurde. Und dann wurde geschraubt und gehämmert. Jedes Kind baute seinen Kasten selbst, abschließend wurde das NABU-Logo mit einer Schablone aufgebracht und zum Schutz wurde jeder Nistkasten noch mit Firnis gestrichen.
Im Anschluss kamen noch Siedler mit dem Wunsch nach einem Nistkasten. Die Kinder erklärten sich sofort bereit, weitere zu bauen und so wurden am Ende 17 Nistkästen für Kleinvögel noch am gleichen Tag an die Bäume gehängt.
Die Veranstaltung hat Allen Spaß gemacht, die Kinder haben viel gelernt und eine Wiederholung von ähnlichen Veranstaltungen mit dem NABU ist gewünscht. Der NABU Plaußig-Portitz bedankt sich für die aktive Mithilfe von Naturschützer Bernd Maruschke und bei den Siedlern der Teichsiedlung.
Baum des Jahres, Lurch des Jahres, Alge des Jahres – es gibt eine Vielzahl von „Jahreswesen“, die von verschiedenen Organisationen gekürt werden. Und ebenfalls jedes Jahr informiert der NABU Plaußig-Portitz über diese interessanten Tiere, Pflanzen und Landschaften, also die „Natur des Jahres“, bei einem Vortragsabend. Am 10. April war es wieder soweit, der NABU hatte in die Naturschutzstation in Plaußig eingeladen, wo Ralf Mäkert vom NABU-Naturschutzinstitut Leipzig die Natur des Jahres mit schönen Bildern und vielen Hintergrundinformationen vorstellte.
Über jedes „Jahreswesen“ kann man viel lernen, außerdem stehen sie meist für ein wichtiges Anliegen. Sie sind besonders gefährdet oder gar vom Aussterben bedroht, meist verursacht durch menschliche Unvernunft und Naturzerstörung. Organisationen versuchen mit der Wahl ihrer „Jahreswesen“ darauf aufmerksam zu machen, so zum Beispiel auch der NABU mit dem „Vogel des Jahres“. 2019 ist das die Feldlerche, eine Botschafterin für Biotop- und Artenschutz in der Agrarlandschaft und für die dringend notwendige Wende in der EU-Landwirtschaftspolitik.
Der NABU hat eine Liste zur Natur des Jahres im Internet veröffentlicht, die jährlich aktualisiert wird. Ralf Mäkert hat eine solche Liste auch an die Teilnehmer des Abends übergeben. Beschrieben sind dort die verschiedenen Arten und wie ihre Wahl begründet wird.
Einige Beispiele:
Am 16. März 2019 hatte der NABU Plaußig-Portitz zur nächsten Veranstaltung unter dem Motto „Mehr Grün am Wegesrand“ eingeladen: Auf dem Biotop am Ortsrand von Plaußig wurden Büsche gepflanzt, außerdem wurde eine Blühwiese angesät und ein großes Insektenhotel aufgestellt. Vom regnerischen Wetter ließen sich die Naturschutzmacher nicht abhalten. Weiterlesen
Am 23. Februar 2019 hatte der NABU wieder zum Kopfweidenschnitt auf den Parthewiesen aufgerufen. 17 fleißige Helfer kamen, um die ökologisch wertvollen Weiden zu pflegen. Nach kurzer Einweisung durch Bernd Hoffmann schwärmte die Helfertruppe aus, bewaffnet mit langen Astscheren, Sägen und Leitern. Schon nach kurzer Zeit waren die Weiden frisch frisiert. Das Schnittmaterial fand reißenden Absatz, denn die biegsamen Ruten eignen sich hervorragend zum Basteln. Weiterlesen
Die Sonne schickt ihre wärmenden Strahlen und die Temperaturen lassen in keiner Weise den "noch Winter" erkennen. Auf dem NABU-Biotop am Ortsrand von Plaußig regt sich die Natur. Meisen besichtigen die Nistkästen, die ersten Mücken werden gesichtet und ein Zitronenfalter sitzt noch etwas benommen auf einem Zweig. Auf der Blühwiese schauen die ersten grünen Spitzen aus dem Boden.
Der NABU hatte am 20. Februar 2019 zum Arbeitseinsatz eingeladen. Die Nistkästen wurden kurz vor dem Brutgeschäft noch kontrolliert. Außerdem wurde der riesige Berg Goldrute, ein Ergebnis der letzten Mahd im Herbst, mit Hilfe der Firma Bartecki in drei Hängerladungen abgefahren. Die Markierungsstäbe und Schutzhüllen der im Herbst gepflanzten Büsche und Wildobstbäume wurden ebenfalls kontrolliert und im Bedarfsfall gerichtet. Alle Neupflanzungen scheinen den Winter gut überstanden zu haben und erste Triebspitzen sind schon zu erkennen.
Ende Januar hatte der NABU Plaußig-Portitz wieder zum Vortrag eingeladen in die Naturschutzstation in Plaußig. Ralf Mäkert vom NABU-Naturschutzinstitut Leipzig brachte interessante Informationen und viel Bildmaterial von der Blindschleiche, dem „übersehenen Wesen“ mit.
Die Blindschleiche ist nicht „blind“ und sie ist auch keine Schlange. Die Wortwahl kommt von dem althochdeutschen Wort „plint“ und bedeutet so viel wie glänzen. In Sachsen ist sie flächendeckend verbreitet und vom Tiefland bis in die Gipfellagen des Erzgebirges anzutreffen. Von Ende März bis Anfang November insbesondere bei sonnigem Wetter ist die Blindschleiche unter liegendem Holz oder Steinen, an Säumen und Wegrändern gut zu beobachten. Im Umfeld von Leipzig kommen die Echsen am häufigsten im Leipziger Auwald, in den Stadtparks und an der vereinigten Mulde bei Bad Düben und Eilenburg vor. Aber auch an der Mulde bei Wurzen und Grimma, im Umland der vielen umliegenden Steinbrüche und in den älteren Bergbaufolgelandschaften sind die niedlichen und schön anzusehenden Tiere zu entdecken. Die Blindschleiche ist nach dem Bundesnaturschutzgesetz besonders geschützt und darf nicht gefangen oder verletzt werden.
Die Paarung der Blindschleichen erfolgt zwischen Ende April und Anfang Juni. Etwas ungewöhnlich erfolgt die Embryonalentwicklung in dünnen Eihüllen im Mutterleib und die Jungtiere schlüpfen schon im Mutterleib aus dem Ei und kommen lebend zur Welt. Etwa 6 bis 20 Jungtiere erblicken so das Licht der Welt und sind sofort selbständig.
Im Anschluss an den interessanten Vortrag wurden die Zuhörer von Steffen Wagner noch über das Projekt „Puppenstuben gesucht – Blühende Wiesen für Sachsens Schmetterlinge“ auf dem NABU-Biotop in
Plaußig informiert. Hinlänglich bekannt ist mittlerweile die Problematik des drastischen Insektensterbens und der generelle Rückgang der Artenvielfalt. Um dem entgegenzuwirken, ist die Initiative
entstanden. Um die Biodiversität zu erhalten, müssen wieder neue Lebensräume geschaffen werden, wie zum Beispiel die Blühwiese, die der NABU auf dem Biotop in Plaußig angelegt hat. Im Herbst
letzten Jahres wurde dafür eine Fläche von ca. 300 qm angelegt und Saatgut ausgebracht. Die nächste Aktion zur weiteren Gestaltung des Biotopes wird am Samstag, dem 16.03.2019 von 10 – 13
Uhr stattfinden.
Fotos: René Sievert
Die NABU-Ortsgruppe Plaußig-Portitz hat es sich zur Aufgaben gemacht, am Ortsrand von Plaußig ein artenreiches Biotop aufzubauen. Bereits im vorigen Jahr wurden Obstbäume einheimischer Sorten, mehr als 200 Büsche sowie über 50 Bäumchen Wildobst gepflanzt. Am 10. November 2018 fand bei herrlichem spätsommerlichem Wetter ein weiterer Arbeitseinsatz statt. Dabei wurden weitere Büsche in die Erde gebracht, außerdem wurde Mahdgut von der Fläche zu einem Komposthaufen gebracht. Auf ihm sollen später spezielle Blühpflanzen für einheimische Schmetterlinge gepflanzt werden. Daneben wird eine Blühwiese angelegt, die im Rahmen des Schmetterlingswiesenprojekts „Puppenstuben gesucht“ gepflegt wird. Die Fläche wird auf diese Weise Heimat und Nahrungsgrundlage für Insekten.
In den vier Stunden war es leider nicht möglich, alle erforderlichen Arbeiten zum Abschluss zu bringen, deshalb plant der NABU noch einen weiteren Arbeitseinsatz. Wer dabei helfen möchte, kann sich gerne melden - per E-Mail oder telefonisch unter 0341 6884477. Weiterlesen
In vielen Fragen des Erhalts der Biodiversität arbeiten der NABU Leipzig und das BMW Group Werk in Leipzig eng zusammen, viele Projekte wurden schon gemeinsam auf dem Werksgelände und in der
Region durchgeführt.
Bei einem werksinternen Event am 18. September 2018 sollte den Mitarbeitern aus dem Personalwesen der Inhalt des Werksprojektes „Grünes Werk“ interaktiv nähergebracht werden. Ziel dieses
Projektes ist, dass die Mitarbeiter ein positives Umwelt- und Gesundheitsbewusstsein entwickeln und leben. Während der Veranstaltung der Personalabteilung wurden deshalb unterschiedliche
Interaktions- und Informationsstände im Messeformat präsentiert. So ging es beispielsweise um die Reduzierung von Plastikabfällen, um die Imkerei oder um verschiedene Freizeitangebote zur
Gesunderhaltung der Mitarbeiter.
Auch der NABU Leipzig hatte einen Stand, um die Belegschaft über seine Projekte zu informieren. Dieses Ziel wurde mit reichlich Informationsmaterial und vielen anregenden Gesprächen erreicht. Besonderes Interesse gab es am Aufbau des NABU-Biotops Plaußig, eine Blühwiese für Schmetterlinge, welche in unmittelbarer Nähe des Werksgeländes liegt. Gleiches Interesse galt der Thematik des Artenrückgangs, insbesondere bei Insekten und damit auch bei Vögeln. Und daraus entstand die zweite Aufgabe des NABU-Teams: Es sollte möglich sein, dass innerhalb von 2 Stunden mindestens 50 Nistkästen von Mitarbeitern zusammengebaut und mit nachhause genommen werden.
Wie war das zu erreichen? Steffen Wagner vom NABU hatte komplett montagefertige Bausätze vorbereitet. Die entsprechende Holzmenge wurde gekauft, die Bretter wurden zu Hause im ersten Arbeitsgang
zugesägt. Dann mussten alle Kanten entgratet werden. Ein Bausatz hat eine Kantenlänge von 3,86 Meter mal 2 Kanten sind 7,72 Meter. Bei 50 Kästen sind das fast 400 Meter! Dann wurden noch die
Löcher vorgebohrt und gesenkt. Pro Kastenbausatz 19 Löcher, in Summe somit fast 1.000 Löcher plus die 50 Einfluglöcher. Damit war die Voraussetzung geschaffen.
Drei überdachte Montageplätze hatte BMW zur Verfügung gestellt. Ein Tisch war das „Informationszentrum“ und an zwei Tischen wurde montiert. Das gesamte NABU-Team mit Beatrice Jeschke, Marina Ide,
Sandra Bartelt, Lysann Bronold, Bernd Maruschke und Steffen Wagner hatte alle Hände voll zu tun. Material ranholen, Montagehilfen halten, erklären, auf Arbeitsschutz achten, Spaß haben, und alles
hat bestens geklappt. Während des Bauens wurden noch wichtige Hinweise über Aufhängung, Pflege und Säuberung der Nisthilfen gegeben. Am Ende hatte Jeder mit Stolz seinen selbst gebauten
Nistkasten. Zusätzlich wurden sogar noch Bausätze für interessierte Kinder mit nach Hause gegeben.
Das Fazit der Veranstaltung war: Es hat richtig Spaß gemacht, es wurde selbst etwas gebaut, was zu Hause einen würdigen Platz erhält und es wurde sehr viel Wissen über Umwelt- und Naturschutz
vermittelt, damit jeder selbst dazu beitragen kann. Einige Mitarbeiter haben sich auch sogleich für den Arbeitseinsatz im Herbst an Biotop und Blühwiese angemeldet.
Der NABU bedankt sich beim BMW Group Werk Leipzig für die gute und effektive Zusammenarbeit.
Zum 22. Mal fand in diesem Jahr die Internationale Batnight statt, um über Fledermäuse zu informieren und für ihren Schutz zu werben. Daran hat sich auch der NABU Leipzig wieder beteiligt. Bei mehreren Veranstaltungen konnte man sich über die bedrohten Nachtlebewesen und über die Naturschutzprojekte des NABU informieren.
So hatte der NABU eine Fledermausnacht im Schloss Schönefeld organisiert, zu der mehr als 60 Fledermausfreunde kamen, darunter viele Kinder. In der Vortragsreihe „Der Natur zuliebe“ gab es einen Fledermausabend unter dem Titel „Von Zwergen und Nymphen – Vielfalt und Lebensraum heimischer Fledermäuse“, und die NABU-Ortsgruppe Plaußig-Portitz hatte am 31. August zur Fledermausnacht der Parthefrösche eingeladen, woran 12 Kinder und ihre Eltern teilnahmen.
Fotos: Mario Vormbaum
Andreas Woiton vom NABU-Naturschutzinstitut Leipzig berichtete zunächst in seinem einführenden Vortrag von der Lebensweise und den Eigenheiten der nachtaktiven Säugetiere, anschließend zeigte NABU-Mitarbeiter Wolfgang Kulick den Kindern aus nächster Nähe Fledermäuse, die sich in menschlicher Pflege befinden. Mit Beginn der Abenddämmerung machte sich die Gruppe dann auf ins Plaußiger Wäldchen, um dort auch in freier Wildbahn lebende Fledermäuse zu beobachten. Weiterlesen
Das Problem des Insektensterbens beunruhig inzwischen nicht nur Naturschützer und Ökologen, sondern auch Politiker. Es ist dringend notwendig, den Artenschwund zu stoppen und naturverträglich zu wirtschaften. Insbesondere sind auf EU-Ebene Veränderungen in der Landwirtschaft notwendig und in der Stadt Leipzig mehr Rücksicht auf städtische Lebensräume, die leider rücksichtslos dem Bauboom und einem falsch verstandenen Ordnungssinn geopfert werden. Neben dem Verlust von Lebensraum ist der Einsatz von Giften in der Landwirtschaft, aber auch in Privatgärten ein wichtiger Grund für das Insektensterben. Blühende Feldraine und Blühwiesen sind weitgehend verschwunden und mit ihnen die Insekten.
Um solche Probleme anzusprechen, folgte der NABU Leipzig am 21. August 2018 der Einladung des Landtagsabgeordneten Franz Sodann. In seinem Wahlkreisbüro in Schönefeld wurden bei einer öffentlichen Abendveranstaltung Initiativen zum Artenschutz diskutiert. Weiterlesen
Immer wieder wird Müll achtlos in die Landschaft geworfen. Dieser Unrat ist nicht nur umweltschädlich, er kann auch für verschiedene Tiere zur tödlichen Falle werden. Um auf diese Probleme aufmerksam zu machen, organisiert der NABU immer wieder einmal Müllsammlungen. Mit drei Aktionen beteiligte sich der NABU 2018 auch am „Frühjahrsputz“ der Stadt Leipzig. Gesammelt wurde in Gohlis, in Plaußig und in Portitz. Weiterlesen
Fleißige Müllsammler waren auch in Plaußig und Portitz unterwegs, darunter vier "Parthefrösche". Fotos: NABU Plaußig-Portitz
Vortragsreihe "Natur des Jahres 2018"
Einen unterhaltsamen und informativen Überblick über die "Natur des Jahres" gab der NABU Plaußig-Portitz am 11. April 2018 in der Naturschutzstation Parthenaue. Ralf Mäkert vom NABU-Naturschutzinstitut Leipzig hat in seinem Vortrag mit vielen Bildern Tiere, Pflanzen und Landschaften des Jahres vorgestellt, zum Beispiel den Star, der vom NABU zum Vogel des Jahres 2018 gekürt wurde, aber auch die Wildkatze, das Wildtier des Jahres, oder den Grasfrosch, Lurch des Jahres, sowie die Gelbbindige Furchenbiene, die Zwerglibelle, den Großen Fuchs oder die Neptunschnecke.
Pilze, Flechten, Moose, Ingwer als Heilpflanze, der Andorn als Arzneipflanze und der Rizinusbaum als Giftpflanze des Jahres wurden ebenfalls angesprochen und Fragen dazu beantwortet. Auch das Waldgebiet des Jahres wurde vorgestellt, der Wermsdorfer Wald.
Alle diese Lebewesen und Landschaften sind Botschafter eines Naturschutzanliegens. Die Vielfalt der Tiere und Pflanzen des Jahres zeigt die Vielfalt der Bedrohungen von Natur und Umwelt, aber auch vielfältige Handlungsmöglichkeiten zu ihrem Schutz.
Die Veranstaltung hat allen Teilnehmern gut gefallen, und der NABU Plaußig-Portitz bedankt sich bei Ralf Mäkert.
In diesem Jahr ging es Hin und Her für die Amphibien, doch nun scheint der Winter sich auf dem Rückzug zu befinden, sodass in den nächsten Tagen mit wandernden Amphibien zu rechnen ist. Leider endet ihr Weg zu den Laichgewässern oft schon an der nächsten Straße, denn der Verkehr ist
für die wandernden Amphibien ein tödliches Risiko. Deshalb bittet der NABU auch in diesem Jahr wieder alle Autofahrer, auf die Tiere Rücksicht zu nehmen. An besonders gefährlichen Stellen werden an den kommenden Tagen wieder Naturschutzmacher des NABU Leipzig als Krötenretter im Einsatz sein. Die wandernden Amphibien werden vor den gefährlichen Straßen eingesammelt und im Eimer sicher über die Fahrbahn gebracht.
Für solche Hilfseinsätze suchen die Amphibienretter des NABU auch in Plaußig-Portitz Unterstützer. Wer sich abends dafür ein paar Stunden Zeit nehmen kann, ist herzlich dazu eingeladen. Helfer melden sich am besten per E-Mail oder telefonisch unter 0341 6884477. Weiterlesen
Um Wissenswertes über heimische Amphibien und ihren Schutz zu erfahren, machen die Parthefrösche jedes Jahr im Frühling den "Krötenführerschein" in Theorie und Praxis. Auch in diesem Jahr stand der Lehrgang wieder im Terminkalender, nur das Wetter und auch die Amphibien waren noch gar nicht in Frühlingsstimmung. Bei fast arktischen Temperaturen fanden sich am 17. März 2018 acht warm eingepackte Kinder an der Naturschutzstation in Plaußig ein, um anschließend im Plaußiger Wäldchen den schneebedeckten Lebensraum von Grasfrosch und Erdkröte zu erkunden. Aus der Amphibienexkursion wurde ein Winterspaziergang, über Amphibien konnte die NAJU-Kindergruppe dennoch einiges lernen. Weiterlesen
Insekten sind ein wichtiger Bestandteil der Ökosysteme und Grundlage für zahlreiche Nahrungsketten in der Natur. In letzter Zeit haben Berichte über einen drastischen Schwund der Insekten Besorgnis ausgelöst. Denn ein Schwund der Insekten zieht ein Artensterben auch bei anderen Organismen nach sich.
Nicht nur die Zahl der Insektenarten, sondern auch die der Individuen befindet sich in einem dramatischen Sinkflug. Die Folgen können eine ökologische Katastrophe sein, die nicht zuletzt massive wirtschaftliche Schäden in Milliardenhöhe für die Landwirtschaft und die Nahrungsmittelproduktion mit sich bringen würde. Gegenmaßnahmen sind dringend erforderlich.
Welche praktischen Maßnahmen können umgesetzt werden, was kann jeder einzelne tun und was weiß man über die Ursachen des Artenschwunds? Darüber wollte der NABU informieren und mit Bürgern sowie mit Fachleuten ins Gespräch kommen. Die NABU-Ortsgruppe Plaußig-Portitz hatte am 14. März 2018 zum Gesprächsabend eingeladen. Weiterlesen
Eisige Kälte herrschte am 24. Februar; dennoch kamen 14 Helferinnen und Helfer, darunter fünf Jugendliche, auf die Plaußiger Wiesen, um unter fachlicher Anleitung von Bernd Hoffmann die Kopfweiden im Bereich des Rüdgengrabens zu schneiden. Die etwa dreißig Jahre alten Kopfweiden entfalten ihren wahren ökologischen Wert vor allem im hohen Alter, wenn im immer dicker werdenden Stamm durch Herausfaulen Hohlräume entstanden sind, die Unterschlupf und Nistmöglichkeiten für Fledermäuse oder sogar den immer seltener gewordenen Steinkauz bieten können. Aber auch weitere Vogelarten, Kleinsäuger, Insekten, Spinnen, Pilze und Flechten kann eine ausgewachsene Kopfweide beherbergen und dient somit als wichtiges Trittsteinbiotop in der Kulturlandschaft. Damit die Stämme nicht bis dahin aufgrund der schnell wachsenden Äste auseinanderbrechen, sind regelmäßige Pflegemaßnahmen erforderlich. Früher wurden die jungen, biegsamen Weidenruten beispielsweise zum Flechten von Körben genutzt. Dickere, ältere Äste dienten als Weidezaunpfähle und lieferten zudem wertvolles Brennholz. Heute müssen Naturschützer in ehrenamtlicher Arbeit diese Landschaftselemente durch regelmäßige Pflege erhalten.
Aus den in diesem Jahr geernteten Weidenruten soll in einem Fall eine Weidenkugel im heimischen Garten angelegt werden. Drei Helferinnen von gemeinsam grün e.V. werden die geernteten Weidenruten für geflochtene Beeteinfassungen im Palmengarten und für ein Kindergartenprojekt in Leipzig verwenden. Auch die Naturfreunde-AG der Portitzer Grundschule hat bereits vor den Winterferien vier Kopfweiden beschnitten und wird das Schnittgut für die Gestaltung des Hortgartens einsetzen.
Insgesamt 22 Kopfweiden sind in diesem Winter vom NABU gepflegt worden und bereichern damit auch weiterhin das charakteristische Landschaftsbild der Parthenaue.
27 Nistkasten-Bauer, darunter 15 Kinder und Jugendliche, mussten am 3. Februar 2018 eng zusammenrücken, um im Werkraum der Grundschule Portitz die vorgefertigten Bausätze aus Fichtenholz zu
Nistkästen für unsere heimischen Höhlenbrüter zusammenzufügen. Auf einer quadratischen Grundfläche mit 13 Zentimeter Kantenlänge wurden Nistgelegenheiten für Blau- oder Kohlmeise gezimmert.
Außerdem wurden Wohnungen für den „Vogel des Jahres“ gebaut, für den schillernden Star, der im Vergleich zu den kleineren Meisen einen größeren Nistkasten mit einer Grundfläche von 15 x 15
Zentimeter benötigt.
Die Kinder und ihre erwachsenen Begleiter hatten Akkuschrauber und Hämmer mitgebracht; damit konnten innerhalb von zwei Stunden 15 Nistkästen zusammengeschraubt werden. Zur besseren Haltbarkeit
wurden sie auch mit Dachpappe bestückt sowie mit Leinöl bepinselt.
Fotos: Mario Vormbaum
Die Nisthilfen wurden von den Baumeistern zum größten Teil mit nach Hause genommen und sollen in den heimischen Gärten einen Platz finden. Tipps zur Anbringung und Ausrichtung und Reinigung gab
es bei dem Bastelnachmittag ebenfalls.
Ein großes Dankeschön geht an die Hortnerin Frau Wahlich, die zum zweiten Mal an einem Samstag den Werkraum für den NABU öffnete und die Veranstaltung mit Tatkraft und Tee unterstützte.
Die Parthenaue ist eine Landschaft, die nur in Teilen noch ihrem Namen gerecht wird, eine Aue zu sein. Wenn man eine Vorstellung davon entwickeln will, wie eine naturnahe Flusslandschaft aussehen würde, lohnt ein Blick nach Rumänien. Das Donaudelta dort gehört sicher zu den beeindruckendsten Regionen Europas. Um diese Landschaft sowie die Tier- und Pflanzenwelt in Impressionen vorzustellen, hatte die NABU-Ortsgruppe Plaußig-Portitz am 24. Januar 2018 zu einem Vortragsabend eingeladen, der in der Naturschutzstation in Plaußig stattfand. 11 Zuhörer fanden sich ein, darunter als prominenter Gast auch Ines Richter, die Ortsvorsteherin von Plaußig.
Ralf Mäkert (ganz links) und sein Publikum beim Vortragsabend in der Naturschutzstation Parthenaue. Fotos: Steffen Wagner
Mit seinem Vortrag begeisterte Ralf Mäkert, Mitarbeiter des NABU-Naturschutzinstituts Leipzig, die Anwesenden, denn er hatte alles selbst erlebt und fotografiert. Die Bilder vom Leben in Rumänien
– von Bukarest durch die vielfältige Natur bis zum Biosphärenreservat Donaudelta – haben Erstaunen hervorgerufen. Die zahlreichen Zahlen, Fakten und Details sorgten für so manchen
"Aha-Effekt".
Das Biosphärenreservat Donaudelta stellt nach dem Wolgadelta das zweitgrößte Delta Europas dar. Es umfasst ein Gebiet von 5.800 Quadratkilometern, wovon 72 Prozent unter Naturschutz stehen. Im
Biosphärenreservat konnten bisher 5.200 Tier- und Pflanzenarten nachgewiesen werden. Die hohe Artenzahl wird einerseits auf das große Angebot von aquatischen und terrestrischen Lebensräumen
zurückgeführt, zum anderen auf das geografische Zusammentreffen der zentraleuropäischen Wälder und des Balkangebirges mit den mediterranen Regionen. Die eng verbundenen Lebensräume wie Röhrichte,
schwimmende Inseln, Altarme und Seen, Auwälder und extreme Trockenbiotope in den Dünen bilden ein einzigartiges Netzwerk von über 30 Ökosystemen.
Die Flora von Sumpfvegetation, Schilf und Binsen bildet über und unter Wasser ein Dickicht aus stammdicken Wurzeln. Ralf Mäkert zeigte Aufnahmen von selten vorkommenden Pflanzen. In der
Deichlandschaft gibt es Weiden aller Arten, Schlehdorn, Berberitze, Sanddorn, Hopfen und die wunderbar anzuschauende Griechische Baumschlinge.
Interessant dargestellt wurde die Vielzahl der Amphibien vom Laubfrosch über die Knoblauchkröte bis zur Rotbauchunke. Reptilien wie die Europäische Sumpfschildkröte oder die Riesensmaragdeidechse
kann man an der Donau beobachten.
Besonders lustig war die Darstellung der Vielfalt der Vögel in der Luft und im Wasser, denn zu jedem Vogel wurde noch der Ruf oder Gesang über Lautsprecher eingespielt.
Es war für alle Anwesenden ein schöner Abend, und der NABU Plaußig-Portitz bedankt sich herzlich bei Ralf Mäkert.
Jedes Jahr im Januar ruft der Naturschutzbund zur großen winterlichen Vogelzählung auf. Bei dieser „Stunde der Wintervögel“ kann jeder mitmachen, der sich eine Stunde Zeit nimmt. Man beobachtet die Tiere in der unmittelbaren Umgebung, notiert die Anzahl und die Vogelarten und meldet alles dem NABU. Dabei kann man Preise gewinnen, lernt etwas über die heimische Vogelwelt und hilft beim Vogelschutz. Denn die zahlreichen Daten aus ganz Deutschland liefern wertvolle Informationen über die Bestandsentwicklung bestimmter Vogelarten. 2018 fand die Stunde der Wintervögel vom 5. bis zum 7. Januar statt.
Am Aktionswochenende hatte der NABU Leipzig wieder Führungen angeboten, bei denen man sich zusammen mit anderen an der Aktion beteiligen und Informationen über die Vögel bekommen konnte. Eine Exkursion fand in Plaußig statt. Weiterlesen