Bald beginnt die Wanderung der Amphibien. Ein Wanderschwerpunkt ist die Parthebrücke an der Grundstraße in Plaußig. In den Vorjahren waren hier NABU-Amphibienretter im Einsatz und fanden jeden Abend bis zu 100 Tiere, die sie sicher über die Straße brachten, während andere leider dem Straßenverkehr zum Opfer fielen. Es gibt aber für die Tiere noch eine andere Möglichkeit, die Laichgewässer sicher zu erreichen – nicht über die gefährliche Straße, sondern drunter durch.
Wenn die Frösche und Kröten ihr Winterquartier im Birkenwäldchen verlassen, wandern sie parallel zur Parthe und dann an der Brücke über die Fahrbahn. Besser wäre, die Tiere würden unten bleiben und am Ufer der Parthe unter der Straßenbrücke hindurch wandern. Um sie dort hin zu leiten, hat der NABU jetzt einen Amphibienschutzzaun errichtet. Hier werden die Tiere nicht eingefangen, wie das an vielen anderen Orten üblich ist, sie werden nur umgeleitet. Am Zaun entlang gelangen sie zur Brücke und können hier sicher unter die Straße hindurch laufen, hüpfen oder kriechen.
Der Amphibienschutzzaun ist ca. 100 Meter lang. Er besteht aus mehreren Haltepfosten und einer dunkelgrünen, unauffälligen Kunststoffbahn, die unten sorgfältig an den Erdboden angeglichen wird. Dank einer großzügigen Spende des BMW Group Werkes Leipzig, konnte der NABU Leipzig diesen Schutzzaun kaufen. Damit setzt das Leipziger Werk seine Zusammenarbeit mit der NABU-Ortsgruppe Plaußig-Portitz fort. In den letzten Monaten gab es schon mehrere gemeinsame Aktionen, zum Beispiel auch beim Bau von Vogelnistkästen. Weitere Kooperationen sind geplant.
Bereits nach zwei Stunden war der Arbeitseinsatz erfolgreich beendet, und der 100 Meter lange Schutzzaun war aufgebaut. In den kommenden Wochen wird der Zaun sich bewähren, und der NABU wird den Erfolg dieser Artenschutzmaßnahme kontrollieren. Foto: René Sievert
Mitarbeiter von BMW wurden bei der Aktion an der Parthebrücke auch selbst zum Naturtäter: Vier Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter waren gekommen, um den NABU bei der Aktion tatkräftig zu unterstützen. Mit Harke, Spaten, Naturtäter-Warnweste und Arbeitshandschuhen beteiligten sie sich am Zaunbau. Der Arbeitskreis Amphibienschutz des NABU Leipzig war gleichfalls mit vier Mitstreitern dabei außerdem Steffen Wagner vom Vorstand der NABU-Ortsgruppe Plaußig-Portitz.
Naturtäter von BMW und NABU gemeinsam im Einsatz am Amphibienzaun. Fotos: BMW Group Werk Leipzig
Dr. Stefan Fenchel, Leiter Arbeitssicherheit, Ergonomie, Umweltschutz im Leipziger BMW Werk, kam ebenfalls an den Ort des Geschehens. Er hatte einen symbolischen Spendenscheck mitgebracht, den er an René Sievert, den Vorsitzenden des NABU-Regionalverbands Leipzig übergab. Mit der Spende kann die NABU-Ortsgruppe Plaußig-Portitz für den Amphinienschutz viel erreichen und bedankt sich herzlich bei BMW. Ein Dank gilt auch der Stadt Leipzig, mit der die Artenschutzmaßnahme im Vorfeld abgestimmt wurde.
Bereits nach zwei Stunden war die Arbeit getan und der Amphibienschutzzaun muss sich nun einige Wochen bewähren. Der NABU wird den Erfolg der Maßnahme kontrollieren. Außerdem bittet der Naturschutzbund in den kommenden Wochen alle um Rücksicht auf die wandernden Amphibien. Fußgänger und Radfahrer, vor allem aber Autofahrer sollten vorsichtig unterwegs sein, damit die Tiere ihren Weg zum Laichgewässer unbeschadet überstehen. Der NABU wird im gesamten Stadtgebiet an verschiedenen Wanderschwerpunkten versuchen, die Tiere sicher über die Straße zu bringen. Weitere Helfer sind dabei herzlich willkommen. Wer mitmachen möchte, meldet sich am besten per E-Mail an Amphibienschutz@NABU-Leipzig.de.