Kopfweiden sind ein sehr wertvolles Landschaftselement, denn die alten knorrigen Stämme dieser Bäume bieten Totholz, Höhlen und Nischen und damit Unterschlupf für zahlreiche Tierarten, aber auch
Lebensraum für andere Organismen wie Moose und Flechten. Unabhängig davon sind sie in vielen Regionen – auch im Leipziger Tiefland – charakteristisch für das Erscheinungsbild der
Kulturlandschaft. Deshalb ist der Erhalt von Kopfweiden ein wichtiges Anliegen des Natur-, Landschafts- und Artenschutzes.
Sie zu erhalten, gelingt aber nur durch regelmäßige Pflege, denn die Kopfweiden sind kein Naturphänomen. Kopfbäume entstehen vielmehr, wenn man Zweige absägt und den Stamm stehen lässt, der dann
wieder ausschlägt und neue Äste wachsen lässt, die man nach einigen Jahren erneut „ernten“ kann. Diese Art der Baumnutzung nennt man „Schneiteln“. Auf diese Weise haben Menschen Weiden aber auch
andere Baumarten in früheren Jahrhunderten genutzt, zum Beispiel um die Zweige für Weidengeflecht zu verwenden, um aus dem Holz der Äste Gebrauchsgegenstände zu schnitzen oder um sie als Pfähle
zu verwenden und vieles mehr.
Da die Bäume heute auf diese Art nicht mehr wirtschaftlich genutzt werden, müssen sich Naturschützer und Landschaftspflegeverbände um den Erhalt der Kopfweiden kümmern. Sie müssen regelmäßig
beschnitten werden um sie als Kopfbäume zu erhalten und um zu verhindern, dass die Stämme auseinander brechen.
Auch der Naturschutzbund engagiert sich dafür, beispielsweise im Nordosten von Leipzig zwischen Plaußig und Seegeritz. Hier hat der NABU am 12. Januar 2013, einige Kopfweiden beschnitten.
24 Helfer waren gekommen, um mit anzupacken. Die abgeschnittenen Weidenruten wurden an Interessenten abgegeben, die daraus beispielsweise Weidenhütten oder -zäune errichten wollen, beispielsweise
der Schulhort der Grundschule Portitz und die Kita „Spatzennnest“ aus Schönefeld.