Kopfweidenschnitt auf den Parthewiesen

Arbeitseinsatz für die Kulturlandschaft

Am 23. Februar 2019 hatte der NABU wieder zum Kopfweidenschnitt auf den Parthewiesen aufgerufen. Dort stehen fast 40 Kopfweiden, mindestens 15 Jahre alt. Pünktlich 9.30 Uhr versammelten sich 17 fleißige Helfer und gingen gemeinsam den kurzen Weg zu den Wiesen, wo die NABU-Ortsgruppe Plaußig-Portitz bereits seit mehreren Jahren die ökologisch wertvollen Weiden pflegt. 

 

Einweisung durch Bernd Hoffmann (links). Foto: Steffen Wagner
Einweisung durch Bernd Hoffmann (links). Foto: Steffen Wagner

Nach kurzer Einweisung durch Bernd Hoffmann schwärmte die Helfertruppe aus, bewaffnet mit langen Astscheren, Sägen und Leitern. Schon nach kurzer Zeit waren die Weiden frisch frisiert. Das Schnittmaterial fand reißenden Absatz, denn die biegsamen Ruten eignen sich hervorragend zum Basteln. Flechtzäune, Körbchen, Deko-Artikel für den Garten, die Ruten sind wirklich für Allerlei zu gebrauchen. 

 

Früher dienten Kopfweiden zur Gewinnung von gut gewachsenem Holz für Schaufel- oder Gabelstiele, die Ruten wurden zur Herstellung von Körben oder als Baumaterial verwendet. Diese wirtschaftliche Bedeutung haben die Weiden heute nicht mehr, da sich industrielle Ersatzprodukte durchgesetzt haben. Aber für die Natur haben die Kopfweiden eine große Bedeutung und müssen deshalb weiterhin gepflegt und so erhalten werden. Sie sind schön anzusehen und bereichern die Landschaft, vor allem aber sind sie Wohnungen für viele Tiere und für andere Lebewesen. 

 

NABU-Arbeitseinsatz zum Erhalt der ökologisch wertvollen Kopfweiden auf den Parthewiesen. Foto: Reinhard Rädler
NABU-Arbeitseinsatz zum Erhalt der ökologisch wertvollen Kopfweiden auf den Parthewiesen. Foto: Reinhard Rädler

 

Kopfweiden begleiten oft Bachläufe, wasserführende Gräben oder wachsen auf feuchten Wiesen. Da die Weide sehr anfällig gegenüber Fäulniserregern ist, bilden sich relativ bald Hohlräume und diese werden gern als Unterschlupf von Siebenschläfer, Fledermaus oder Vögeln angenommen. Sowohl die männlichen als auch die weiblichen Weiden bieten mit ihren Kätzchen im Frühjahr den Bienen die erste Nahrungsquelle. Aus diesem Grund werden an einem Standort nicht alle Bäume gleichzeitig geschnitten.

 

Mit Astschere und Säge für den Erhalt der Kulturlandschaft. Foto: Reinhard Rädler
Mit Astschere und Säge für den Erhalt der Kulturlandschaft. Foto: Reinhard Rädler

 

Die Landschaftspflege geht weiter

 

Am 16. März 2019 lädt der NABU Plaußig-Portitz zur nächsten Veranstaltung unter dem Motto „Mehr Grün am Wegesrand“ ein: Auf dem Biotop am Ortsrand von Plaußig werden dann Büsche gepflanzt, außerdem wird eine Blühwiese angesät und ein großes Insektenhotel aufgestellt. Um über das Projekt zu informieren, sollen zudem Informationstafeln angebracht werden. Jeder ist eingeladen, das Biotop mitzugestalten. Treffpunkt ist um 10 Uhr am Biotop Plaußig, Winzerweg / Ecke Merkwitzer Landstraße.