Wie sieht eigentlich das Bein einer Spinne aus, der Kopf eines Käfers oder der Saugapparat einer Zecke? Die NAJU-Kindergruppe „Parthefrösche“ wollte es einmal genauer wissen und deshalb haben sie die winzigen Details der Natur einmal buchstäblich unter die Lupe genommen bzw. unter dem Mikroskop betrachtet.
Am Sonnabend (23. Januar 2016) kamen die Kinder im Grundschulalter ins Naturschutzbüro des NABU Leipzig. Dort waren die Geräte bereits aufgestellt und man konnte verschiedene mikroskopisch kleine Objekte untersuchen, zum Beispiel Wassertropfen aus dem heimischen Aquarium und aus den Blumentöpfen im NABU-Büro. Eine fast unendliche Auswahl bot aber vor allem eine historische, mehr als 100 Jahre alte Sammlung von Mikroskopier-Präparaten, die früher einmal im Biologieunterricht verwendet wurden. Läuse, Milben, Flöhe, Insektenflügel, Spinnenbeine – so hatten die Kinder diese winzigen Dinge noch nie gesehen. Auch die begleitenden Eltern oder Großeltern haben neugierig durch die Okulare geschaut.
Nach einiger Zeit machte sich dann würziger Zwiebelgeruch breit, denn die Kinder zerlegten diese Mitbringsel aus der heimischen Küche, weil man in den hauchdünnen Zwiebelhäutchen sehr schön das Pflanzengewebe mit den einzelnen Zellen erkennen kann. Dieses Experiment gehört zu den Klassikern des Biologieunterrichts.
Mario Vormbaum vom NABU Plaußig-Portitz zeigte den Kindern die verschiedenen Präparate und erklärte, wie Mikroskop und Stereolupe eigentlich funktionieren. Biologe René Sievert vom NABU Leipzig hatte zu fast jedem Präparat ein paar Informationen parat, zum Beispiel zum Leben eines Ameisenlöwen oder zur Funktionsweise von Fliegenfüßen.
Was die Kinder unter dem Mikroskop sahen, konnten sie gleichzeitig mit Papier und Stift zeichnen. Dazu gab es auch nützliche Tipps von NABU-Mitstreiter Wolfgang Kulick, der mit verschiedenen Mal- und Zeichentechniken selbst große Erfahrungen in der Darstellung von Tieren und Pflanzen hat.
Mit selbstgestalteten Plakaten zur Amphibienwanderung hatten sich die Parthefrösche an einem Wettbewerb des sächsischen Umweltministeriums beteiligt und dabei den 1. Platz belegt. Vom Preisgeld hatte sich die NAJU-Kindergruppe die Mikroskope gekauft, die nun gute Dienste leisten. Demnächst werden sie sicherlich erneut zum Einsatz kommen, auch bei der geplanten Untersuchung von Gewässern im Leipziger Nordosten.
Die nächste Aktion der Parthefrösche ist am 6. Februar geplant, dann werden in der Plaußiger Naturschutzstation (Dorfstraße 23) Nistkästen gebaut. Beginn ist 14.30 Uhr, Kinder im Grundschulalter sind herzlich dazu eingeladen und können sich telefonisch unter 0341 6884477 oder mit einer E-Mail an Plaussig-Portitz@NABU-Leipzig.de anmelden.