Müllsammelaktion

Frühjahrsputz im Wäldchen an der Kleinmesse

Rund 1.000 Kilogramm Müll haben rund 20 Freiwillige innerhalb von 3 Stunden eingesammelt. Foto: Beatrice Jeschke
Rund 1.000 Kilogramm Müll haben rund 20 Freiwillige innerhalb von 3 Stunden eingesammelt. Foto: Beatrice Jeschke

Zwischen dem nördlichen und dem südlichen Leipziger Auwald gibt es nur eine schmale Verbindung, für Tiere ist das eine problematische Situation, sie müssen bei Wanderungen durch dieses gefährliche Nadelöhr. Teil dieser schmalen Verbindung ist auch das Wäldchen an der Kleinmesse. Mitglieder des NABU waren deshalb bereits vor längerer Zeit auf dem Areal unterwegs, um die Arten und die Lebensräume zu erfassen. Dabei wurde festgestellt, dass in dem Wäldchen sehr viel Müll die Tierwelt und die Umwelt gefährdet und die Landschaft verschandelt. Es ist dem unwegsamen Gelände mit dichtem Unterwuchs aber gar nicht so leicht, diesen Müll einzusammeln. Vor einem Jahr hatten freiwillige Müllsammler des NABU Leipzig daher nur einen Teil des Wäldchens geschafft, am 4. März 2023 gab es daher eine weitere Sammelaktion, die sich auf dem Rest des Wäldchens konzentrierte. Aber auch nach dieser Aktion ist noch vergleichsweise viel Unrat vorhanden, sodass hier weiter Müllsammlungen sinnvoll sind.

 

Foto: NABU Leipzig
Foto: NABU Leipzig

Mehr als 20 Helfer kamen zu der Müllsammelaktion am Samstagmorgen. Drei Stunden waren sie im Unterholz unterwegs und sammelten mehr als 30 Säcke Müll ein, das dürften rund 1.000 Kilogramm sein. Hinzu kamen rund 350 Glasflaschen und etliche Scherben sowie Schrott und einige Elektrogeräte. Ein Großteil des Mülls besteht aus Kunststoffresten, wie Folien, Blumentöpfen, Verpackungsbändern, Styroporstückchen. Man findet aber auch kuriose Hinterlassenschaften, wie Tassen und Teller, die eigentlich noch gebrauchsfähig wären oder ein Regencape. Folien und Kunststoffbänder sind für Tiere gefährlich, die sich darin verfangen können. Das gilt auch für Reste von Maschendrahtzaun, die ebenfalls aus dem Wäldchen geborgen wurden.

 

Solche Kunststoffreste können für Tiere gefährliche Fallen sein. Foto: René Sievert
Solche Kunststoffreste können für Tiere gefährliche Fallen sein. Foto: René Sievert
Auch in den Resten von Zaundraht können Tiere sich verfangen. Foto: Beatrice Jeschke
Auch in den Resten von Zaundraht können Tiere sich verfangen. Foto: Beatrice Jeschke

Zwischen dem Müll konnte man Frühblüher bewundern, wie Schneeglöckchen, Veilchen und Bärlauch. Begleitet wurde die Aktion zudem von singenden Vögeln, wie Kleiber, Zaunkönig und Kohlmeise. Außerdem flogen immer wieder Kolkraben herum und betrachteten sich die Müllsammelaktion von oben, auch ein Schwarm Kraniche überflog das Wäldchen.

 

Natur im Wäldchen an der Kleinmesse. Fotos: René Sievert


Mit Müllsammelaktionen will der NABU Leipzig nicht nur ein Stück Natur von Unrat befreien, sondern auch auf das Problem illegaler Müllentsorgung hinweisen, die ein Ausdruck ist für unsere Wegwerfgesellschaft, die rücksichtslos mit Ressourcen und Natur umgeht. Es ist für jeden problemlos möglich, Unrat ordnungsgemäß in Müllcontainern oder auf Wertstoffhöfen zu entsorgen, weshalb der Müll dennoch immer wieder in der Natur landet, ist ein großes Rätsel.

 

Kuriose Müllfunde: Ein Regencape, das im Boden vergraben war, und Geschirr, das man im Grunde noch benutzen könnte. Fotos: René Sievert


Der NABU bedankt sich bei allen fleißigen Müllsammlern, für den wertvollen Arbeitseinsatz! Der gesammelte Müll wurde am Ende für die Abholung bereitgestellt. Vielen Dank an die Leipziger Stadtreinigung, die das erledigen wird!

 

Radlos. Warum landet Müll immer wieder in der Natur?
Radlos. Warum landet Müll immer wieder in der Natur?
Nichtmal ein Sprung in der Schüssel. Mit den illegal entsorgten Tassen könnte man noch prima anstoßen. Fotos: René Sievert
Nichtmal ein Sprung in der Schüssel. Mit den illegal entsorgten Tassen könnte man noch prima anstoßen. Fotos: René Sievert

Auch Amphibien wurden bei der Müllsammelaktion beobachtet. Foto: Beatrice Jeschke
Auch Amphibien wurden bei der Müllsammelaktion beobachtet. Foto: Beatrice Jeschke