Jubiläum beim Tag des Leipziger Auwaldes: Er fand in diesem Jahr zum 25. Mal statt. In der Aula der Gerda-Taro-Schule wurde am 16. April das Leipziger Auwaldtier des Jahres 2019 bekannt gegeben: die Schmuckbiene (Epeoloides coecutiens).
Sie ist eine seltene nur bis 10 Millimeter große Biene. Auffällig sind ihre großen türkisfarbenen Augen. Nach dem Fund eines Tieres in Leipzig wurde die Art 1775 erstmals wissenschaftlich beschrieben von Johann Christian Fabricius, der als Begründer der Entomologie (Insektenkunde) gilt. Gegenwärtig gibt es in der Region aber keine Beobachtungen dieses Insekts, die letzten Nachweise gab es vor 1990.
Die Schuckbiene ist ein Brutschmarotzer – sie legt ihre Eier in die Nester ihrer Wirtsbienen, vorrangig der Sumpfschenkelbiene, seltener auch der Waldschenkelbiene. Die erwachsenen Schmuckbienen besuchen unter anderem Blut- und Gilbweiderich, Sumpf-Storchschnabel, Klee und Flockenblume an Ufern, Gräben und Auwaldwiesen. Die beiden Wirtsbienenarten der Schmuckbiene sind an Gilbweiderich-Arten gebunden, die im Leipziger Raum an Gräben, auf Sumpfwiesen und im Auwald vorkommen. Daher ist das Leipziger Auenökosystem ein geeigneter Lebensraum für diese und weitere Bienenarten.