Der BUND Leipzig hat die Petition „Grün statt Beton am Plagwitzer Bürgerbahnhof“ gestartet, die vom NABU Leipzig und vom Umweltbund Ökolöwe mitgetragen wird. Ziel ist, die Bebauung der Fläche zwischen Ladestraße West und Radweg am Plagwitzer Bürgerbahnhof zu verhindern. Stattdessen soll die Fläche entsiegelt, begrünt und als öffentliche Parkanlage an die vorhandene zentrale Grünachse angegliedert werden.
Der NABU Leipzig beobachtet seit mehreren Jahren einen fortschreitenden Verlust von Freiflächen, wodurch ökologisch wertvolle Lebensräume in einem dramatischen Ausmaß verloren gehen. Deshalb unterstützt der NABU die Petition und befürwortet eine Erweiterung des bestehenden Bürgerparks. Das gesamte Gelände ist im Landschaftsplan als wichtige Grünverbindung und Erholungsschwerpunkt ausgewiesen und sollte daher gar nicht weiter bebaut werden. Als Teil eines weitreichenden Biotop- und Grünverbunds sowie als Frisch- und Kaltluftentstehungsgebiet hat das Gelände eine herausragende Bedeutung für das Stadtklima, den Artenschutz, die Gesundheit der Menschen sowie für die Umweltgerechtigkeit, insbesondere für einen quartiersnahen Zugang zu Grünflächen. Durch eine Entsiegelung und Begrünung der Fläche zwischen Ladestraße West und Radweg würde die Freiraumqualität des bestehenden Bürgerparks erheblich gesteigert, durch eine Bebauung hingegen nahezu zerstört. Auch im Sinne der von der Stadt Leipzig angestrebten Nettonullversiegelung ist die Fläche als Entsiegelungsfläche geradezu prädestiniert.
Die geplante Sanierung der alten Bahnschuppen und bauliche Ergänzung entlang der Gleisanlagen bieten Raum für eine gewerbliche Nutzung, sodass hier darüber hinaus kein weiterer Bedarf an gewerblichen Neubauten besteht. Im gesamten Leipziger Westen finden sich viele, oft seit Jahren leerstehende Immobilien, welche hervorragend für die Ansiedelung von Kleingewerbe, Büros und Handel geeignet sind. Der immense Flächenfraß ist längst als Problem anerkannt und auch die Stadt Leipzig hat die Verantwortung, ihn zu stoppen. Daher sind vorrangig bestehende Gebäude zu erhalten und zu nutzen, statt sie dem Leerstand zu überlassen. Freie Flächen sind zu kostbar, um sie achtlos zu bebauen.