Krötenschutz, der sich auszahlt
In der Netzgemeinde spricht es sich so langsam herum: Mit Facebook und Twitter kann man jetzt auch Kröten schützen. Möglich macht es ein Pilotprojekt, das der Naturschutzbund NABU Sachsen, das Sächsische Umweltministerium und die Landesstiftung Natur und Umwelt Ende Februar gestartet haben. Ziel ist es, mithilfe Sozialer Netzwerke Nachwuchs für den ehrenamtlichen Naturschutz zu gewinnen. Menschen sollen motiviert werden, sich an Amphibienschutz-Aktionen des NABU zu beteiligen. Und dabei sollen nicht nur Natur und Lurche gewinnen, sondern auch die engagiertesten Teilnehmer. USB-Sticks, Smartphone und Tablet-PC gehören zu den attraktiven Sachpreisen, die im Rahmen des Projektes vergeben werden. Dafür soll es im Laufe des Jahres verschiedene Wettbewerbe geben, die
ersten wurden jetzt schon gestartet – und damit gerade noch rechtzeitig. Denn in Kürze beginnt die Amphibienlaichzeit und damit die Hochsaison für alle potenziellen „Naturtäter“. Dann wandern
Frösche, Kröten und Co. zu ihren Laichgewässern, und es gilt, ihren Weg so gut wie möglich abzusichern. Informationsschilder können dazu aufgehängt oder Krötenzäune betreut werden, mancherorts
werden die Tiere auch von Helfern direkt über die Straße getragen.
Wer sich schnell noch zu einer Vorhersage entschließt, kann einen Naturtäter-USB-Stick gewinnen. Man muss das Wetter beobachten, man muss wissen, welche Vorlieben die Tiere haben und wie die lokalen Verhältnisse aussehen. Dann kann man sich als „Wetterfrosch“ versuchen und ein Datum nennen. Bei passender Witterung geht es relativ schnell und in kurzer Zeit sind fast alle Lurche zu ihren Laichgewässern unterwegs. Wer diesen Termin möglichst genau vorhersagt, wird den Wettbewerb gewinnen.
Grasfrösche gehören zu den ersten, die in den Gewässern ihre Eier ablegen; sie hinterlassen charakteristische Laichballen. Wer sie entdeckt, kann die Information an die „Naturtäter“ melden. Im besten Fall kann man so nachvollziehen, wie sich der Frühling in Sachsen ausbreitet – mit dem Grasfroschlaich als Erkennungszeichen. Auch bei diesem Wettbewerb können die engagiertesten Teilnehmer einen USB-Stick zur Belohnung bekommen.
Die größte Gefahr für die wandernden Amphibien ist der Straßenverkehr. Doch offizielle Warnschilder weisen Autofahrer nur an wenigen Stellen auf die verletzlichen Wander-Lurche hin. Außerdem sind nicht nur Autos gefährlich, auch Radfahrer oder Fußgänger sind auf Park- und Waldwegen oft vollkommen unachtsam unterwegs. Um sie zu informieren und auf die Amphibienwanderung aufmerksam zu machen, hängen Naturschützer häufig selbst gestaltete Hinweisschilder auf. Wer kann das am besten? Für kreative Kröten-Warnschilder gibt es Naturtäter-USB-Sticks. Gesucht wird aber auch das künftige sächsische Amphibien-Hinweisschild. Damit soll in Zukunft mehr Aufmerksamkeit für die Krötenwanderung erreicht werden. Die drei besten Vorschläge werden mit MP3-Player, Digitalkamera und Tablet-PC prämiert.
Wer die Tiere auf dem Weg zum Laichgewässer entdeckt, oder sogar eine Gefahrenstelle melden kann, an der viele Tiere zu Tode kommen, der nimmt ebenfalls am Naturtäter-Wettbewerb teil und hat Chancen auf einen USB-Stick.
Alle Aktionen und Beobachtungen kann man jederzeit mit kleinen Handy-Videos oder mit Fotos dokumentieren. Wer mach das beste Amphibienfoto, wer dreht den besten Aktionsfilm? Auch hier locken Hauptpreise: MP3-Player, Digitalkamera und Tablet-PC gibt es für die drei besten Beiträge.
Informationen zu den Wettbewerben gibt es natürlich auch auf den Onlineplattformen der Naturtäter, die man am einfachsten über die Internetseite Naturtäter.de erreichen kann. Außerdem werden gerade hunderte Postkarten an verschiedenen Stellen in Sachsen verteilt. Mit dem QR-Code auf diesen Karten kommen Smartphone-Nutzer ebenfalls leicht zu den Naturtäter-Angeboten.
Die Wettbewerbsbeiträge kann man direkt über Twitter oder Facebook einreichen oder per Mail schicken an Naturtaeter@NABU-Sachsen.de.
Die Gewinner werden zum Teil ausgelost oder von einer Jury bestimmt, bei einigen Wettbewerben wird es auch eine Onlineabstimmung geben. Die Preise können leider nicht als Bargeld ausgezahlt werden, und der Rechtsweg ist ausgeschlossen.