30 Jahre NABU Sachsen

Biotopverbundprojekt des NABU Leipzig gewinnt Ideenwettbewerb

Wenn 2020 der NABU Sachsen 30. Geburtstag feiert, sollte das „ein Fest für die Natur“ werden. Darum hatte der Landesvorstand einen Ideenwettbewerb unter den sächsischen NABU-Gruppen ausgerufen – und nun den NABU Leipzig zum Gewinner gekürt. „Dass sich der NABU Leipzig für einen großen Biotopverbund in ein ungewöhnliches, aber zukunftsweisendes Bündnis begeben will, hat uns sehr beeindruckt“, sagte Bernd Heinitz, Landesvorsitzen­der des NABU Sachsen.

 

Es grünt und blüht: Das Biotop Plaußig im Norden Leipzigs steuert der NABU Leipzig für den Biotopverbund bei. Weitere Flächen der anderen Akteure werden mit der Schmetterlingswiese verbunden. Foto: Steffen Wagner
Es grünt und blüht: Das Biotop Plaußig im Norden Leipzigs steuert der NABU Leipzig für den Biotopverbund bei. Weitere Flächen der anderen Akteure werden mit der Schmetterlingswiese verbunden. Foto: Steffen Wagner

Ausgezeichnet wurde der Biotopverbund Leipzig Nord (BVLN), zu dem sich bedeutende Akteure zusammengeschlossen haben: der NABU als Naturschutzverband und Koordinator des Projektes, BMW als Industrieunternehmen im Leipziger Norden mit großen eigenen Biotopflächen, das Saat-Gut Plaußig als ansässiges Landwirtschaftsunternehmen, die Imkerei Beer als Vertreter der Imker. Hinzu kommen der kommunale Zweckverband Parthenaue, der für Flächenpflege und Gewässerunterhalt, aber auch für Umweltbildung zuständig ist, sowie die Leipziger Stadtforsten.Gemeinsam wollen die Partner mehrere Biotope im Norden von Leipzig verbinden.

 

Für den Biotopverbund steuern alle Partner eigene Flächen bei, möchten aber auch weitere Flächeneigentümer zum Mitmachen motivieren. Die Pflege der Flächen wird naturverträglich gestaltet und sie sollen als Biotope miteinander vernetzt werden, sodass neue Lebensräume für mehr Biodiversität entstehen, insbesondere auch Habitate für Insekten, um somit auch dem gravierenden Problem des Insektensterbens entgegenzuwirken. Ein weiteres Ziel ist es, zusammen für eine nachhaltige Entwicklung der Region einzutreten. Ökonomie und Ökologie sollen Hand in Hand gehen.

 

Foto: Steffen Wagner
Foto: Steffen Wagner

Vorbild für gesamtgesellschaftliche Kooperation

Gemeinsam haben sich die Partner nicht nur der Biotoppflege verschrieben, es geht auch darum, die Kompetenz der unterschiedlichen Bereiche – Industrie und Umweltschutz, Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Naturschutz, Imkerei und Flächenpflege – zusammenzubringen, auszudiskutieren, Synergien zu nutzen und pragmatisch gemeinsame Lösungen zu finden. Orientiert auf Nachhaltigkeit, Biodiversität und Klimaschutz könnte das Bündnis zeigen, wie eine gesamtgesellschaftliche Kooperation aussehen kann. Umweltbildung und Information der Öffentlichkeit sind wichtige Bausteine dabei. Der NABU Leipzig, der auch seine vielfältigen Aktivitäten im Ortsteil Plaußig-Portitz in das Projekt einbringt, hofft, die Idee auch auf andere Teile der Region Leipzig übertragen zu können; zudem soll sie Vorbild sein für ähnliche Initiativen in ganz Sachsen.

 

Platz 2 und 3 für Teichsanierung und Pflanzenschutz

Aufgrund der Zahl vielversprechender Projekte unter den Einreichungen der sächsischen NABU-Gruppen hat sich der Landesvorstand entschieden, auch die Plätze 2 und 3 zu küren. Den 2. Platz belegt das Wunsch-Projekt der NABU-Naturschutzstation Herrenhaide, die von der Förderung den Himmelsteich auf dem Stationsgelände sanieren wird. Platz 3 geht an die Naturschutzjugend Großdittmannsdorf, die im Flächennaturdenkmal „Salweidenfeuchtgebiet“ bei Dresden-Marsdorf Heil-Betonie, Weiden-Alant und Großen Wiesenknopf hundertfach anpflanzen möchte, um jene Bestände zu stärken und zu vergrößern.