Sicherer Nachwuchs beim Kiebitz

Arbeitseinsatz zur Sicherung eines Kiebitzbrutgebiets

Am ersten Wochenende im März kamen rund 30 Ehrenamtliche am Bienitz zusammen, um einen Schutzzaun um ein Kiebitzbrutgebiet zu errichten. Kiebitze sind heutzutage selten geworden, da ihre Brutgebiete durch die moderne intensive Landwirtschaft zunehmend schwinden. Die AG Kiebitzschutz des NABU Leipzig hat sich zum Ziel gesetzt, Brutgebiete im Raum Leipzig zu etablieren und zu schützen.

Fleißige Kiebitzretter. Foto: NABU Leipzig
Fleißige Kiebitzretter. Foto: NABU Leipzig
Das Kiebitzbrutgebiet am Bienitz. Foto: NABU Leipzig
Das Kiebitzbrutgebiet am Bienitz. Foto: NABU Leipzig

Der Kleewinkel am Bienitz ist seit vielen Jahren ein wichtiges Kiebitzbrutgebiet. Auf einem abgelegenen Feld hat sich im Laufe der Zeit eine große Wasserlache gebildet. Dies sind ideale Bedingungen für den bodenbrütenden Kiebitz. Als Wiesenbrüter und Watvogel ist er auf flache Gebiete mit wasserführenden Senken angewiesen. Trotz dieser günstigen Voraussetzungen blieb der Bruterfolg in den letzten Jahren aus. Einer der Hauptgründe waren Störungen durch Menschen und Prädatoren wie den Waschbären. Um die stark gefährdete Art zu unterstützen, entschied sich die AG Kiebitzschutz, einen Schutzzaun um das Brutgebiet zu errichten. Nach Abstimmung mit dem Flächeneigentümer und der Unteren Naturschutzbehörde konnte das Vorhaben umgesetzt werden. Der Zaun wurde zunächst beschafft und mit roten Wimpeln versehen, um Wildtiere wie Rehe fernzuhalten. Bei einer Gesamtlänge von einem Kilometer waren mehrere Arbeitseinsätze in der Kistenfabrik nötig. Um den Aufbau vor Ort zu erleichtern, wurde der Zaun in tragbare Rollen aufgewickelt.

Vorbereitung des Schutzzaunes in der Kistenfabrik. Fotos: NABU Leipzig

Am ersten Märzwochenende kamen rund 30 Ehrenamtliche zusammen, um den Zaun aufzubauen. Nach einer kurzen Einweisung wurden die Aufgaben verteilt, und die Helfer*innen begannen in zwei Teams mit dem Aufbau – mit dem Ziel, sich auf der gegenüberliegenden Seite wieder zu treffen und den Zaun zu schließen.

An einer Stelle musste ein provisorischer Steg über einen flachen Wasserzulauf errichtet werden, damit der Elektrozaun möglichst wenig Strom über das Wasser verliert. Durch die vorangegangenen Regenfälle war der Boden stark aufgeweicht – Gummistiefel waren daher unverzichtbar!

Der Schutzzaun umringt ein Kiebitzbrutgebiet. Fotos: NABU Leipzig

Nach etwa drei Stunden war es geschafft: Die beiden Zaunenden wurden miteinander verbunden, und der Jubel war groß! Nach einer kurzen Mittagspause folgten weitere kleinere Arbeiten: Heringe wurden im Boden verankert, die Standfestigkeit des Zauns überprüft und schließlich der Strom angeschlossen – mit einer Spannung von

9.000 Volt! Einige Helfer*innen bekamen dies bei unvorsichtiger Berührung direkt zu spüren...

 

Seitdem wird das Gebiet mehrmals pro Woche kontrolliert, um zu beobachten, ob sich Kiebitze auf der Fläche niedergelassen haben.

 

Wir danken allen fleißigen Helfer*innen für ihren Einsatz!