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Leben auf dem Friedhof

NABU-Abendexkursion zum Wave-Gotik-Treffen

Friedhöfe sind auch Orte des Lebens – Rückzugsraum für die Tier- und Pflanzenwelt in der Stadt. Der Naturschutzbund hat deshalb das Projekt „Lebendige Friedhöfe“ ins Leben gerufen und setzt sich für eine möglichst naturnahe Gestaltung der Friedhöfe ein. Der NABU-Regionalverband Leipzig ist im Rahmen des Projektes auf verschiedenen Friedhöfen aktiv, darunter auf dem Leipziger Südfriedhof. Hier fand am 22. Mai 2015 eine ganz besondere Abendexkursion statt. Die Teilnehmer wurden über die Tier- und Pflanzenwelt und die Arbeit des NABU informiert. Nach Sonnenuntergang standen dann die Fledermäuse im Mittelpunkt. NABU-Fledermausexperte Andreas Woiton hat die verschiedenen Arten vorgestellt, die auf dem Friedhof und in der Umgebung leben. Mit Hilfe moderner Detektoren konnte man die Tiere bei ihren nächtlichen Flügen belauschen. Außerdem informierte der Experte über Fledermausschutz und die Aufzucht verwaister Fledermausbabys.

  • René Sievert vom NABU Leipzig startete am Westeingang die Führung über den Südfriedhof.
  • So viele Teilnehmer gab es bei einer Exkursion des NABU Leipzig wohl noch nie! Der NABU bedankt sich bei der Friedhofsverwaltung für die Möglichkeit, bei dieser Gelegenheit über Naturschutz im städtischen Umfeld zu informieren.
  • Exkursionsleiter René Sievert versuchte, auch ohne Mega- oder Mikrofon die Informationen allen Teilnehmern hörbar zu machen.
  • An verschiedenen Standorten erläuterte René Sievert die Arbeit des NABU Leipzig auf 10 verschiedenen Friedhöfen. Unter anderem werden Vogelnist- und Fledermauskästen (hier am Baumstamm zu sehen) betreut.
  • Bei der Exkursion wurden Lebensräume, Tier- und Pflanzenarten vorgestellt, und es gab Tipps, wie jeder zu ihrem Schutz beitragen kann. Außerdem gab es einige Informationen über die Geschichte und die Besonderheiten des Südfriedhofs.
  • Nach dem Friedhofsrundgang gab es Informationen über Federmäuse. Fledermausexperte Andreas Woiton vom NABU-Naturschutzinstitut (NSI) informierte über seine Arbeit und bat alle um Unterstützung beim Schutz von von Fledermausquartieren und -lebensräumen.
  • Andreas Woiton zeigte auch technische Hilfsmittel für Fledermausbeobachtung und -fang.
  • Auch die Arbeit mit einem Fledermausfangnetz wurde erklärt.
  • NABU-Mitarbeiterinnen hatten auch Pflegetiere mitgebracht, die rund um die Uhr versorgt werden müssen.
  • Darunter ein Großer Abendsegler...
  • ...und eine junge Waldohreule.

Fotos: Daniela Dunger

 

Vampirfreunde und Fledermäuse

Diese Veranstaltung gehörte zum kulturellen Rahmenprogramm des Wave-Gotik-Treffens zu dem sich jedes Jahr zu Pfingsten in Leipzig Anhänger der „schwarzen Szene“ versammeln, die zum Teil zu Friedhöfen, Untoten und nächtlichen Wesen eine ganz besondere Beziehung haben. Gerade um Fledermäuse ranken sich zahlreiche Legenden, und der Sonnenuntergang auf einem Friedhof kann für einzigartige Stimmung sorgen. Der NABU hat sie genutzt, um neben der Mystik auch etwas über die tatsächlichen Bedürfnisse der Nachtlebewesen zu vermitteln.

Rund 400 Menschen nutzten dieses Angebot - so viele Teilnehmer hatte eine Exkursion des NABU Leipzig wohl noch nie. Trotz der unerwartet großen Teilnehmerzahl lief alles in einer sehr angenehmen Atmosphäre ab. Der NABU bedankt sich bei der Friedhofsverwaltung für die Möglichkeit, über Naturschutz im städtischen Umfeld zu informieren.

Für die Aktivitäten zum Artenschutz ist der NABU auf finanzielle Unterstützung angewiesen. Wer das Engagement für Fledermäuse, Vögel und „lebendige Friedhöfe“ unterstützen möchte, kann eine Spende auf das NABU-Konto bei der Sparkasse Leipzig überweisen (IBAN). |||

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