Viele Tiere sind aktive Kirchgänger – sie sind auf die alten Gemäuer und Türme angewiesen. In Nischen und Höhlen finden sie Unterschlupf- und Brutmöglichkeiten, wenn das von den Menschen geduldet wird. Der Naturschutzbund möchte Gemeinden motivieren, solche Nistmöglichkeiten anzubieten oder durch künstliche Bruthilfen die Lage weiter zu verbessern. Dazu hat der NABU 2007 das Projekt „Lebensraum Kirchturm“ gestartet. Gemeinden, die sich besonders für den Artenschutz engagieren, können vom NABU mit einer Plakette an den betreffenden Kirchgebäuden ausgezeichnet werden. In Leipzig konnte diese Ehrung bereits an sechs Kirchen vergeben werden, am 23. August 2015 wurden zwei weitere gewürdigt: Die Plaketten werden nun auch an die Kirche Holzhausen und an die Kirche Zuckelhausen angebracht. Die Auszeichnung wurde nach dem sonntäglichen Kindergottesdienst an die evangelisch-lutherische Kirchgemeinde Holzhausen übergeben. NABU-Mitstreiter standen dann auch für Gespräche über Natur- und Artenschutz zur Verfügung.
In der Kirche Holzhausen brüten seit vielen Jahren Turmfalken. Der damalige Kirchen-vorstand Sebastian Krause hatte hier selbst den Einbau von Turmfalken- und Schleiereulenkästen bei einer Schreinerei beauftragt. In der Kirche Zuckelhausen brüten regelmäßig ein Dohlen- und ein Turmfalkenpaar. Hier hat Herr Krause den NABU Leipzig gebeten, etwas für den Artenschutz zu tun. Da Dohlen Koloniebrüter sind, wurden vom NABU zwei weitere Dohlen-Nistkästen eingebaut. In diesem Jahr kamen noch vier Nistplätze für Mauersegler hinzu.
Die Dohlen-Kästen wurden im September 2014 gemeinsam mit der erleb-bar (Mitmachprogramme für Kinder und Erwachsene) im Kirchturm Zuckelhausen eingebaut, im März 2015 wurden dann die vier Mauerseglernistplätze instaliert. Wolfgang Kulick und Karsten Peterlein vom NABU-Arbeitskreis Vogelschutz, NABU-Mitarbeiterin Daniela Dunger und NABU-Praktikant Laurent Löbel werkelten gemeinsam im Turm. |||
NABU-Artenschutzexperte Karsten Peterlein berichtete nach dem Gottesdienst vom Projekt "Lebensraum Kirchturm" und den verschiedenen Tierarten, die im Kirchturm Zuckelhausen leben. Anschließend konnten sich die Gemeindemitglieder am NABU-Stand informieren.