Jedes Jahr am 7.7. sind die Menschen in Leipzig aufgerufen, die Mauersegler zu zählen und Nistplätze zu melden. In diesem Jahr fand dieser Mauersegleraktionstag des NABU Leipzig bereits zum
dritten Mal statt.
Den Auftakt bildete am Vorabend ein Vortrag im Naturkundemuseum. Unter dem Titel „Wohnungsnot durch Bauboom“ stellte der NABU die Probleme der Mauersegler und anderer Gebäudebrüter vor,
informierte über ihre Lebensweise und über Hilfsmöglichkeiten. Mit verschiedenen Projekten engagiert sich der NABU Leipzig für den Schutz gebäudebewohnender Tierarten.
Am Mauerseglertag, dem 7.7., waren dann Vogelfreunde eingeladen zum Besuch einer Mauerseglerbrutkolonie. In einer kleinen Gruppe konnten sie auf den finsteren Dachboden steigen, in dem Nistkästen
untergebracht sind, die der NABU Leipzig seit einigen Jahren betreut. Anschließend wurden gemeinsam die Mauersegler gezählt. Auch aus anderen Teilen der Stadt kamen bereits erste Ergebnisse der
Mauerseglerzählung.
Fotos: Hannes Berger
Noch bis Ende August kann man Beobachtungen von Mauerseglern und Nistplätzen an den NABU Leipzig melden. Dazu kann man die vorbereiteten Zählkarten nutzen und per Post an den NABU schicken. Beobachtungen kann man aber auch telefonisch übermitteln (0341
6884477) oder per E-Mail.
Unter allen Einsendungen werden kleine Sachpreise verlost:
1. Preis
Mauerseglernistkasten, Vogelbuch und Mauersegler-Anstecknadel
2. Preis
Vogelbuch und Mauersegler-Anstecknadel
3. Preis
Mauersegler-Anstecknadel und Bestimmungskarte für Mauersegler und Schwalben
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Alle Beobachtungen meldet der NABU der Naturschutzbehörde, in der Hoffnung, dass diese Datengrundlage für die Behörde eine Unterstützung bei der Beurteilung kommender Bauanträge ist. Denn die Mauersegler haben zunehmend Probleme, in Leipzig geeignete Nistplätze zu finden. Weil viele Gebäude ohne Rücksicht auf die tierischen Untermieter saniert werden, haben die Vögel kaum noch Nischen zum Brüten. Obwohl es gesetzlich verboten ist, werden in vielen Fällen Nistplätze auch absichtlich beseitigt, oder es wird nach Baumaßnahmen kein Ersatz angeboten. Der NABU bemüht sich darum, Nistplätze zu ermitteln und bei Störungen rechtzeitig die zuständige Behörde zu informieren. Dabei ist die Unterstützung von Anwohnern nötig und eine rege Beteiligung an der Mauersegler- und Schwalbenzählung im Stadtgebiet.
Fotos: Beate Kahl, Beatrice Jeschke
Der NABU kümmert sich auch um in Not geratene Vögel. Diese Arbeit wurde ebenfalls beim Mauerseglertag am 7.7. vorgestellt: Vogelfreunde hatten Gelegenheit, die Wildvogelhilfe Leipzig zu besuchen, die zu diesem Zeitpunkt auch 32 Mauersegler betreute.
Immer wieder kommt es vor, dass Mauersegler „abstürzen“. Sturm oder Unfälle können Ursachen dafür sein, manchmal verlassen auch Jungvögel zu früh die Nester, wenn diese bei sommerlichen
Temperaturen unerträglich heiß werden. Solche Segler brauchen Hilfe erfahrener Experten. Sie nehmen die Tiere auf, füttern sie und sorgen dafür, dass sie nach einiger Zeit gesund wieder in die
Freiheit entlassen werden können. Damit verbunden ist ein enormer Arbeitsaufwand, weil die Tiere von früh bis spät gefüttert werden müssen. Die notwendigen Insekten müssen im Fachhandel besorgt
werden. Deshalb entstehen hohe Futterkosten, die nur über Spenden gedeckt werden können. Etwa 15 Euro kostet es, einen Mauersegler eine Woche lang zu versorgen. Dafür bittet der NABU um Spenden (IBAN): DE88 8605 5592 1100 9119 59, Stichwort „Wildvogelhilfe“. Auch die Teilnehmer der Veranstaltungen zum Mauerseglertag haben sogleich die
Spendendose mit Münzen gefüttert – der NABU bedankt sich herzlich für diese Unterstützung!
Wer einen verunglückten Mauersegler findet, kann sich an die
Wildvogelhilfe des NABU Leipzig wenden.