Foto: Sabrina Rötsch
Foto: Sabrina Rötsch

AKTIV FÜR LEBENSRÄUME

„mein Biotop“


„mein Biotop“ ist ein Mitmach-Projekt gegen das Artensterben und den Verlust von Lebensräumen im Stadtgebiet von Leipzig. Der Flächenverlust schreitet durch unverminderten Bauboom weiter voran und viele Menschen wenden sich an den NABU, denn sie wollen den Verlust von Stadtnatur nicht länger hinnehmen. Mit dem neuen Projekt möchte der NABU Leipzig leicht verständlich zeigen, wie man Lebensräume schaffen kann. Die Internetseite mein-Biotop.de beleuchtet die engen Verzahnungen zwischen Tier- und Pflanzenwelt, und es werden konkret und verständlich Möglichkeiten einer artspezifischen Förderung benannt. Bei Bedarf bietet der NABU Leipzig begleitend Beratungen vor Ort an.

 

Rotkehlchen an einem Reisighaufen. Foto: Kevin Klein
Rotkehlchen an einem Reisighaufen. Foto: Kevin Klein

Mit dem Projekt „mein Biotop“ soll gezeigt werden, wie bereits mit einfachen Mitteln wichtige Biotope entstehen können. Jeder kann mitmachen und so können sich an vielen Stellen in Leipzig Lebensräume und Biotoptrittsteine entwickeln. Dies schützt Pflanzen und Tiere und macht Natur für die Menschen erlebbar. Das Projekt richtet sich an Bürgerinnen und Bürger, Kitas und Schulen, Firmen, kommunale Betriebe, Investoren, Kleingärtner, Sportvereine und viele mehr. Der NABU Leipzig gibt Menschen, die selbst etwas zum Artenschutz beitragen möchten, Informationen zur Schaffung und Pflege von Biotopen und zum praktischen Artenschutz. Dafür eignen sich bereits kleine Flächen, aber auch größere können ökologisch aufgewertet werden.

Ziel ist die Schaffung wertvoller Lebensräume – zunächst als Pilotprojekt in Stadtteilen von Leipzig, aber auch in anderen Orten in ganz Sachsen könnten sich ähnliche Initiativen anschließen. Sachsenlotto ist Partner dieses Projekts und unterstützt den NABU Leipzig.

 

Zauneidechse auf dem Totholzhaufen auf der mein-Biotop-Fläche. Foto: Kevin Klein
Zauneidechse auf dem Totholzhaufen auf der mein-Biotop-Fläche. Foto: Kevin Klein

Wie es aussieht, wenn eine Fläche mit Biotop-Bausteinen ökologisch aufgewertet wird, ist in der Kleingartenanlage „Nordostvorstadt“ modellhaft zu sehen. Hier wurde die Gemeinschaftsfläche von Mitgliedern des NABU Leipzig zum Lebensraum umgestaltet. Bereits nach kürzester Zeit fanden sich Erdkröte und Zauneidechse sowie zahlreiche Insektenarten ein. Hier wurde das Projekt am 14. Juli 2021 feierlich gestartet. Pressemitteilung

René Sievert vom NABU Leipzig begrüßte die Gäste und erläuterte Ziele und Hintergründe des neuen Projekts. Anschließend sprach Wolfram Günther, Sächsischer Staatsminister für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft. Er verwies auf die drängenden Probleme von Klima- und Artenschutz und darauf, dass es notwendig ist, praktisch etwas gegen Klima- und Biodiversitätskrise zu unternehmen. Der NABU liefere dazu wertvolle Ideen. Danach bedankte sich Peter Wasem, Leiter des Amtes für Umweltschutz der Stadt Leipzig, in seinem Redebeitrag beim NABU für die vertrauensvolle Zusammenarbeit. Es gebe Konflikte, aber auch ein Miteinander mit dem Ziel, die Natur in der Stadt zu schützen. Rüdiger Dittmar, Leiter des Amtes für Stadtgrün und Gewässer, bedankte sich ebenfalls für die Zusammenarbeit auf verschiedenen Feldern und bezeichnete die Förderung der Biodiversität als wichtiges Anliegen. Unverzichtbar sei dafür ehrenamtliches Engagement, das an der Biotopfläche in vorbildlicher Weise nicht nur vom NABU, sondern auch vom Kleingartenverein komme. Diesen Gedanken griff Robby Müller in seinem Grußwort auf. Mit den Worten „Grün ist für alle da“, verwies der Vorsitzende des Stadtverbands der Kleingärtner auf die öffentliche Bedeutung der Kleingärten in der Stadt, dazu zähle auch ihre Rolle für die Biologische Vielfalt. In Gärten müsse Platz sein für Biotope, wichtig sei aber auch der Verzicht auf Gifte.

 

Grußworte kamen von Rüdiger Dittmar (Leiter des Amtes für Stadtgrün und Gewässer), Peter Wasem (Leiter des Amtes für Umweltschutz), Umweltminister Wolfram Günther, Sachsenlotto-Geschäftsführer Frank Schwarz und Robby Müller (Vorsitzender des Stadtverbands der Kleingärtner) (v.r.n.l.). Foto: Karsten Peterlein

Frank Schwarz, Geschäftsführer der Sächsischen Lotto-GmbH, begrüßte ebenfalls die Gäste und erläuterte die Rolle von Sachsenlotto als Projektpartner des NABU Leipzig: „Ob Samen, die wir ausstreuen aufgehen oder nicht, ist auch ein Glücksspiel, hier geht es aber um die gesellschaftliche Aufgabe, die Lotto in großem Maße wahrnimmt“, nämlich gemeinnützige Projekte zu unterstützen und zu fördern. Erst die finanzielle Unterstützung durch Sachsenlotto hat die Realisierung des NABU-Projekts möglich gemacht.

Die erste Plakette "mein Biotop" nahmen Torsten Kuscharski (l.) und Sören Griesbach beim Projektstart für den Kleingartenverein "Nordostvorstadt" entgegen. Fotos: Karsten Peterlein, Beatrice Jeschke

 

Anschließend wurde die Plakette am Rand der Biotopfläche für alle gut sichtbar befestigt. Fotos: NABU Leipzig, Beatrice Jeschke

 

Nach den Redebeiträgen bedankte sich der NABU Leipzig herzlich beim Kleingartenverein „Nordostvorstadt“ für die Gastfreundschaft. Außerdem wurde der Kleingartenverein für die Biotopfläche mit der Plakette „mein Biotop“ ausgezeichnet. Künftig kann sie jeder erhalten, der bei dieser NABU-Initiative mitmacht und sein Biotop anlegt. Die erste derartige Ehrenplakette in der Größe einer CD-Hülle wurde an Sören Griesbach, den Ersten Vorsitzenden, und an Torsten Kuscharski, den Zweiten Vorsitzenden des Kleingartenvereins überreicht. Vermutlich kann demnächst eine weitere Plakette verliehen werden, denn auch im Schreberverein Phönix 1894 wird gegenwärtig eine „mein-Biotop“-Fläche angelegt.

 

Bei einem Rundgang auf der Modellfläche stellte der NABU verschiedene Biotop-Bausteine vor. Fotos: Beatrice Jeschke

 

Anschließend folgte ein Rundgang über die Biotopfläche, bei der René Sievert vom NABU Leipzig die einzelnen Biotopbausteine vorstellte und ihren Nutzen erläuterte. Danach wurde die Internetseite mein-Biotop.de offiziell freigeschaltet, verbunden mit dem besonderen Dank an die Leipziger Firma Rhowerk. Sie hat die Internetseite programmiert, das Design des Projektes kreiert und die Marke „mein Biotop“ für den NABU entwickelt.

Lockere Gespräche nach dem Projektstart. Fotos: Beatrice Jeschke

 

Abschließend war noch Zeit für zahlreiche Gespräche, denn die Veranstaltung hatte viele wichtige Akteure des Biotop- und Artenschutzes zusammengebracht. Zudem wurden Fragen der Presse beantwortet.

 

Zahlreiche Gäste und Medienvertreter informierten sich über den Start des Projekts "mein Biotop".
Zahlreiche Gäste und Medienvertreter informierten sich über den Start des Projekts "mein Biotop".
Zum feierlichen Projektstart wurde auch die Internetseite mein-Biotop.de freigeschaltet und kann nun genutzt werden. Fotos: Beatrice Jeschke
Zum feierlichen Projektstart wurde auch die Internetseite mein-Biotop.de freigeschaltet und kann nun genutzt werden. Fotos: Beatrice Jeschke

Der NABU-Regionalverband Leipzig bedankt sich bei allen Rednern und Gästen sowie bei den Projektpartnern für den gelungenen Auftakt. Nun sind alle Leipzigerinnen und Leipziger eingeladen, eigene Biotope zu schaffen. Wertvolle Informationen dazu gibt es auf der neuen Internetseite mein-Biotop.de

 

Das Projekt wird weiterentwickelt, der NABU Leipzig bittet dafür um Spenden. Vielen Dank!

 

Blühendes Leben: Mit einfachen Mitteln kann man Flächen in einen kleinen Lebensraum verwandeln. Fotos: Beatrice Jeschke

 

Der NABU Leipzig hat eine auf Leipzig abgestimmte Samenmischung zusammengestellt. Die darin enthaltenen Pflanzen sind wertvoll für die Insektenvielfalt. Die Tütchen sind beim NABU Leipzig erhältlich. Foto: NABU Leipzig
Der NABU Leipzig hat eine auf Leipzig abgestimmte Samenmischung zusammengestellt. Die darin enthaltenen Pflanzen sind wertvoll für die Insektenvielfalt. Die Tütchen sind beim NABU Leipzig erhältlich. Foto: NABU Leipzig
Steinhaufen bieten Versteckmöglichkeit, Sonnenplatz und Lebensraum für Eidechsen, Spinnen, Wildbienen und viele weitere Tier- und auch Pflanzenarten. Sie leisten einen wertvollen Beitrag zur Förderung der Artenvielfalt. Foto: Karsten Peterlein
Steinhaufen bieten Versteckmöglichkeit, Sonnenplatz und Lebensraum für Eidechsen, Spinnen, Wildbienen und viele weitere Tier- und auch Pflanzenarten. Sie leisten einen wertvollen Beitrag zur Förderung der Artenvielfalt. Foto: Karsten Peterlein

MEDIENECHO

Biotope gegen das Insektensterben. Video: MDR UM 4, Sendung vom 16.07.2021


Wildbienen, Biotope und das Internet

NABU Leipzig gewinnt zwei Preise im eku-Wettbewerb des Sächsischen Umweltministeriums

Der NABU Leipzig hat sich 2021 mit dem Projekt „mein Biotop“ sowie mit der Projektidee „Wildbienen Leipzig“ für den eku-Zukunftspreis des Sächsischen Staatsministeriums für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft beworben. Beide Projekte wurden in der Kategorie „Zivilgesellschaft“ ausgezeichnet und mit einem Preisgeld gewürdigt. Insgesamt gingen in diesem Jahr 256 Bewerbungen ein. Mit dem Preis werden Projekte ausgezeichnet, die vorbildhaft zu einer ökologisch nachhaltigen Entwicklung in Sachsen und zum Schutz von Klima, Ressourcen, Natur und Umwelt beitragen.

 

Bei der Projektidee „Wildbienen Leipzig“ geht es um den Aufbau einer Internetseite, die über die in Leipzig nachgewiesenen Wildbienenarten informiert. Mit dem auf der neuen Internetseite vermittelten Wissen können zugleich auch andere Insektenarten gefördert werden. Es geht darum, ökologische Zusammenhänge in der Natur darzustellen, nämlich die Verknüpfung zwischen heimischen Pflanzen und den einzelnen Wildbienenarten. Die Projektidee wird voraussichtlich im März 2022 fertig umgesetzt sein und die Webseite kann dann freigeschaltet werden.

 

Das Projekt „mein Biotop“ läuft bereits seit Juli 2021. Es hat zum Ziel, Lebensräume durch Aufklärung zu schützen und mit einfachen Mitteln neue Biotope zu schaffen. Dafür eignen sich große, aber auch kleine Flächen, sodass sich nahezu jeder an diesem Mitmachprojekt beteiligen kann. Auf der zugehörigen Website www.mein-Biotop.de werden verständlich die engen Beziehungen einzelner Arten im Ökosystem aufgezeigt, und der NABU gibt Tipps, wie man funktionale Lebensräume schaffen kann. Zielgruppe des Projektes sind alle, die etwas gegen das Artensterben unternehmen möchten – beispielsweise Balkon- und Gartenbesitzer, Schulen und Kitas, Sportvereine oder Firmen. Wer die Biotop-Elemente erfolgreich anlegt, kann vom NABU mit dem unverkennbaren Schild „mein Biotop“ ausgezeichnet werden.

 

Pressemitteilung

 

MEDIENECHO