Am 20. Mai 2023 war der NABU Leipzig wieder im Einsatz für Ameisenbläuling und Co. Auf der Feuchtwiese an den Papitzer Lachen
fand die alljährliche Frühlingsmahd statt. Dabei wird ein Teil der Fläche vor dem 1. Juni gemäht, um den Wiesenknopf zu fördern. Das
Gedeihen dieser Pflanze ist wiederum Voraussetzung für den Fortpflanzungserfolg des Dunklen
Wiesenknopf-Ameisenbläulings.
10 Naturfreunde kamen zum Arbeitseinsatz. Am Anfang wurden alle Werkzeuge auf zwei Schubkarren verladen und dann mehr als ein Kilometer zum Einsatzort transportiert. Da es im Naturschutzgebiet
keine öffentlichen Wege gibt, ist dabei recht unwegsames Gelände zu überwinden, was für die nachfolgenden Arbeiten bereits ein hervorragendes „Aufwärmprogramm“ darstellt.
Transport von Werkzeugen und Material mit Schubkarren. Fotos: Beatrice Jeschke
Auf der Fläche begann die Mahd mit Handsensen. Das Mahdgut wurde anschließend mit Holzrechen und Heugabeln zusammengetragen und zu Komposthaufen am Rande der Fläche transportiert. Nach rund zwei Stunden wurden die Arbeiten für eine kleine Imbisspause unterbrochen. Für besondere Freude sorgte selbsthergestellte vegetarische Quiche, auch Tomaten, Mineralwasser und NABU-Streuobstwiesensaft bereicherten das „Buffet“ am Rande der Wiese. Eine kleine Raupe besuchte die Szene – später konnte sie als Nachwuchs der Rötlichen Kätzcheneule identifiziert werden.
Mahd mit Handesensen und Abtransport des Mähguts. Fotos: Beatrice Jeschke
Nach der Pause wurden die Mäharbeiten noch fortgesetzt, bis gegen 14 Uhr der Einsatz weitgehend beendet war. Danach musste allerdings auch noch der Rückweg bewältigt werden.
Konzert von Grünfröschen und Rotbauchunken. Video: Beatrice Jeschke
Beim Arbeitseinsatz waren wieder herrliche Naturbeobachtungen möglich. Auf der Wiese wurden beispielsweise Azurjungfern, Bernsteinschnecken, eine Ringelnatter, eine Blindschleiche sowie eine Waldeidechse entdeckt. Begleitet wurde der Einsatz außerdem vom Quaken der Grünfrösche und von den Rufen der Rotbauch-Unken sowie dem Dauergesang eines Drosselrohrsängers. Auch ein Höckerschwan und ein Schwarzspecht ließen sich sehen, ein Kuckuck ließ seine Rufe erschallen und konnte dabei auf einem trockenen Ast auch gut beobachtet werden. Beim Hin- und Rückweg war aus den Wipfeln ein Pirol zu hören. Nebenbei wurde gefachsimpelt und anhand von Handyfotos wurden auch einige Pflanzen oder Schmetterlinge nachbestimmt, die anderenorts abgelichtet worden waren.
Obwohl sein „Kuckuck“ kaum zu überhören ist, kann man den Vogel doch nur selten auch sehen. Foto: Beatrice Jeschke
Der NABU Leipzig bedankt sich bei allen, die beim Arbeitseinsatz mitgemacht haben! Ein weiterer Teil der Wiese wird bei der Spätmahd im Oktober gemäht, auch dabei sind fleißige Naturschutzmacher wieder herzlich willkommen.
Naturbeobachtungen an den Papitzer Lachen. Fotos: Beatrice Jeschke, René Sievert