Arbeitseinsatz für Unke und Co.

Feuchtwiesenmahd an den Papitzer Lachen

Die Amphibien an den Papitzer Lachen mussten in diesem Jahr schnell sein: Hitze und ausbleibende Niederschläge sorgten dafür, dass die Wasserstände in den flachen Gewässern im Sommer dahinschwanden. Dabei war auch der Start in die Laichsaison nicht optimal – lange war es kühl und trocken. Als die Witterung sich besserte, passierte dann aber wirklich alles recht schnell. Der Klimawandel sorgt offenbar für einiges Durcheinander in der Natur. Andererseits sind die Bewohner der Aue nicht nur an Hochwasser, sondern eben auch an Trockenperioden angepasst, weshalb in diesem Jahr nicht mit einer veränderten Bewässerung der Lachen reagiert wurde. Welche Folgen hatte das für die Feuchtwiese, die jedes Jahr vom NABU Leipzig gemäht wird?

 

Nach der morgendliche Einsatzbesprechung am Treffpunkt wurde das Arbeitsgerät mit Wagen und Schubkarre zur Wiese im Naturschutzgebiet transportiert. Fotos: Ludo Van den Bogaert

 

Am 19. und 20. Oktober versammelten sich die fleißigen Naturschutzmacher, um mit Motorsense und Rechen die Wiese zu pflegen. Durch die Mahd wird die Fläche vor Verbuschung geschützt, zugleich werden mit dem Mahdgut auch Nährstoffe entfernt. Wiesen sind ein wichtiger Teil einer Auenlandschaft, aber heutzutage nur durch Pflege zu erhalten. Sie sind unter anderem Lebensraum für Amphibien, Reptilien und Insekten, aber auch für seltene Pflanzen. So wurde zum Beispiel in diesem Jahr auf der Fläche auch der Große Wiesenknopf gefunden.

 

Das trockene Jahr und die kontinuierliche Pflege sorgten dafür, dass die Arbeit recht schnell voran ging. Beinahe hätten die neun Helfer trotz Nieselregens alles schon am ersten Arbeitstag geschafft, ließen dann aber für die elf Einsatzkräfte am zweiten Arbeitstag doch noch rund ein Drittel stehen. Die Vegetation erwies sich als weniger hoch, verfilzt und nass als in manchen Vorjahren.

 

Motorsensen im Einsatz bei der Feuchtwiesenmahd. Fotos: Ludo Van den Bogaert

 

Die Fläche wurde wieder mit Motorsensen gemäht. Eine private kam dabei zum Einsatz sowie zwei vom NABU Leipzig. Mit Hilfe von Fördergeld hatte der NABU eine weitere angeschafft, sodass insgesamt vier Motorsensen benutzt wurden, was die Arbeit weiter beschleunigte. Das Mahdgut wurde dann von weiteren Helfern mit Holzrechen zusammengehäufelt und auf Plane verladen. Diese wurden dann zum Rand der Wiese gezogen und so das Mahdgut abtransportiert.

 

Das Schnittgut wird zusammengerecht, mit Planen abtransportiert und am Rande der Wiese kompostiert. Fotos: Ludo Van den Bogaert

 

Eine Rotbauchunke wollte es sich im Schnittgut gemütlich machen. Foto: Ludo Van den Bogaert
Eine Rotbauchunke wollte es sich im Schnittgut gemütlich machen. Foto: Ludo Van den Bogaert

Der Arbeitseinsatz im Naturschutzgebiet ermöglicht auch immer einige Interessante Naturbeobachtungen. So wurden zum Beispiel Schwärme von ziehenden Kranichen und Wildgänsen am Himmel beobachtet. Für besonderes Aufsehen sorgte eine Rotbauchunke, die am Rande der Wiese gefunden wurde, wo Mahdgut mehrerer Jahre einen Komposthaufen bildet. Den hatte sich der Lurch offenbar als Winterquartier auserkoren. Die bedrohten Rotbauchunken gehören zu den Bewohnern des Naturschutzgebietes, ihr Schutz gehört zu den wichtigsten Zielen der Naturschutzbemühungen an den Papitzer Lachen. Insofern war diese Beobachtung besonders erfreulich.

Gelegenheit zum Informationsaustausch und lockerem Gespräch bietet die Imbisspause, die zu jedem Arbeitseinsatz gehört. Belegte Brötchen, Tomaten, Äpfel und andere Leckereien wurden aufgetischt, NABU-Mitstreiter hatten alles in der heimischen Küche vorbereitet.

 

Arbeitspausen für Imbiss und Gespräch. Fotos: Ludo Van den Bogaert

 

Die Wiesenmahd ist körperlich anstrengend, aber nicht weniger anstrengend ist der Weg zur Wiese. Er führt rund einen Kilometer querfeldein vom Treffpunkt zum Einsatzort und später wieder zurück. Dabei müssen Arbeitsgeräte, Verpflegung und weitere Utensilien transportiert werden. Auch hier haben die Helfer von Jahr zu Jahr Erfahrungen gesammelt und hinzugelernt. So kamen eine Schubkarre und ein Gerätewagen zu Einsatz, was den Transport wesentlich vereinfachte. Um alles zum Treffpunkt zu transportieren, konnte ein privater PKW-Anhänger genutzt werden, auch das ist eine wesentliche Erleichterung. Der NABU Leipzig bedankt sich bei allen fleißigen Helfern und Unterstützern!

 

Vor dem eigentlichen Arbeitseinsatz ist schon der Transport der Gerätschaften querfeldein eine kleine Herausforderung. Fotos: Ludo Van den Bogaert