Wiesenfläche vor, während und nach der Mahd. Fotos: René Sievert
Kleine Stillgewässer gehören in die Aue, doch aufgrund der fehlenden Hochwasserdynamik entstehen sie nicht mehr auf natürlichem Weg. Die an solche Gewässer angepasste Tier- und Pflanzenwelt muss auf
„Sekundärlebensräume“ ausweichen – nutzt beispielsweise die Papitzer Lachen. Der NABU Leipzig kümmert sich seit vielen Jahren um den Erhalt dieser ökologisch wertvollen Gewässer, die unter anderem zahlreichen Amphibienarten zur Fortpflanzung dienen. Doch auch die umliegenden Wiesenflächen gehören zu diesem Teil der Auenlandschaft, dienen vielen Arten beispielsweise als Sommerlebensraum. Um die Wiesen vor Verbuschung zu schützen, müssen sie regelmäßig gemäht werden.
Am 16. Oktober 2021 hatte der NABU Leipzig wieder zum Arbeitseinsatz eingeladen. In diesem Jahr wollten die Naturschutzmacher versuchen, die Fläche an einem einzigen Tag zu mähen. Das sollte möglich sein, da in diesem Jahr ein Teil der Fläche bereits im Mai gemäht wurde. 12 Helfer versammelten sich zur Mahd bei trockenem und sonnigem Wetter. Weil in diesem Jahr noch nicht alle Lachen ausgetrocknet waren, musste ein noch weiterer Weg bis zur Wiese absolviert werden, so waren alle schon vor dem Beginn der eigentlichen Arbeit gut aufgewärmt. Nur mit Teamwork ist es möglich, das ganze Arbeitsgerät durch Unterholz und über Gräben zur Wiese zu schaffen. Sie ist für Mähmaschinen unerreichbar, weshalb sie jährlich von Hand gemäht wird. Um das geplante Arbeitspensum zu schaffen, kamen in diesem Jahr vier Motorsensen gleichzeitig zum Einsatz.
Mit Motorsensen wird die ökologisch wertvolle Feuchtwiese gemäht, das Schnittgut wird zusammengerecht und mit Planen zum Rand der Fläche transportiert. Videos: Sabrina Rötsch
Tatsächlich ging es auf diese Weise zügig voran. Aufgrund der vorangegangenen Regentage waren die Pflanzen auf der Wiese allerdings niederliegend, nass und schwer. Dennoch bereitete es keine Probleme, das Mahdgut zusammen zu rechen und auf Planen zum Rand der Wiese zu transportieren.
Gemeinsamer Arbeitseinsatz auf der Feuchtwiese. Fotos: Frank Borleis
Zur Halbzeit des Arbeitstages gab es eine gemeinsame Imbisspause. Dabei gab René Sievert einige Informationen zur Arbeit des NABU zum Schutz der Leipziger Auenlandschaft, in den vorangegangenen Wochen hatte es dazu mehrere Aktivitäten gegeben. Nach der Pause wurde der Rest der Wiese gemäht. Neben der Arbeit gibt es auch immer spannende Entdeckungen in der Natur, die ohnehin in der Herbstsonne viele schöne Momente zu bieten hatte. Dazu zählten beispielsweise mehrere kleine, kugelförmige Nester, die sich zwischen den Halmen befanden – wahrscheinlich Sommernester von Zwergmäusen.
Auf der Wiese wurden mehrere kugelförmige Nester entdeckt, bei denen es sich vermutlich um Sommernester von Zwergmäusen handelt. Fotos: Sabrina Rötsch
Der NABU Leipzig bedankt sich herzlich bei allen Helferinnen und Helfern! Alle freuen sich bereits auf den nächsten Mahdeinsatz an den Lachen im Mai 2022. Zudem kann sich der NABU künftig um noch mehr Flächen in dem ökologisch wertvollen Schutzgebiet kümmern, denn es ist gelungen, weitere Teile zu erwerben. Dafür konnte der NABU Leipzig Geld verwenden, das bereits vor einigen Jahren zu diesem Zweck gespendet wurde. Der NABU Leipzig bedankt sich nochmals sehr herzlich für die großzügige Unterstützung beim NABU Club sowie bei Dr. Richard Schöne (†).
Um die Kaufsumme aufzubringen, sind jedoch weitere Spenden nötig, deshalb bittet der NABU Leipzig um Unterstützung! Weitere Informationen
Herbstnatur an den Papitzer Lachen. Fotos: Frank Borleis