Jahr für Jahr ist der NABU Leipzig im Einsatz, um eine ökologisch wertvolle Feuchtwiese an den Papitzer Lachen zu mähen. Seit 2021 findet eine Teilmahd im Frühjahr statt, um die Bestände des Wiesenknopfes zu fördern. Im Herbst wird dann ein weiterer Teil der Fläche gemäht. In diesem Jahr war vor Ort der Unterschied zwischen beiden Flächen deutlich. Der veränderte Pflegezustand machte es auch möglich, dass die Herbstmahd 2022 nur an einem Tag stattfand, nämlich am 16. Oktober. Im Vorjahr waren noch zwei Arbeitstage nötig. Allerdings war aufgrund dessen der Arbeitsaufwand doch erheblich und der Einsatz recht anstrengend. Erfreulich ist es aber, zum Feierabend das Ergebnis der Mühen zu sehen.
Zwölf freiwillige kamen zum Arbeitseinsatz auf der ökologisch wertvollen Feuchtwiese. Gemäht wird mit Motorsensen, dann wird das Schnittgut zusammengerecht, mit Heugabeln auf Planen verladen und zu einem Kompostberg transportiert. Fotos: Sabrina Rötsch
Zwölf Freiwillige kamen zu dem Arbeitseinsatz. Wie immer musste zuerst das Arbeitsgerät in einem gemeinsamen Marsch mehr als 1.000 Meter weit zum Einsatzort und später wieder zurück gebracht werden. Gemäht wird mit Motorsensen, dann wird das Schnittgut zusammengerecht, mit Heugabeln auf Planen verladen und dann mit diesen zu einem Kompostberg transportiert. Nach etwa der Hälfte der Zeit gab es eine gemeinsame Pause mit einem kleinen Imbiss. Leider hat bei dem Einsatz eine der Motorsensen ihre Arbeit eingestellt, sie ist nicht mehr zu reparieren. Wer den Neuerwerb eines Ersatzgerätes unterstützen möchte, kann gerne mit dem Stichwort „Landschaftspflege“ an den NABU Leipzig spenden
Die zahlreichen Köpfe des Großen Wiesenknopfs belegen, dass die Pflege diese Pflanze, die essenziel ist für den Wiesenknopf-Ameisenbläuling, erfolgreich fördert. Fotos: Sabrina Rötsch
Die Wiese wird insektenfreundlich gemäht und vor Verbuschung geschützt. Das erhält nicht nur die Wiesenvegetation, sondern auch den Landlebensraum für Amphibien sowie für viele andere Arten in dem wertvollen Auengebiet. Beim Arbeitseinsatz wurden drei Rotbauchunken entdeckt, die noch nicht ihr Winterquartier aufgesucht hatten. Zudem wurden sechs Sommernester von Zwergmäusen gefunden. Die kleinen, kugelförmigen Behausungen hängen zwischen hohen Halmen, in der kühlen Jahreszeit nutzen die Mäuse meist Erdlöcher und ähnliches, in denen sie sich ein Nest bauen. Zwergmäuse fressen vor allem die Samen der Gräser, an denen auch die Nester hängen, aber auch andere Pflanzenteile sowie Insekten oder sogar Vogeleier und Jungvögel. Zwergmäuse gehören zu den kleinsten Nagetieren überhaupt, sie sind 55 bis 75 Millimeter groß und leben einzelgängerisch in hoher Vegetation, in der sie geschickt herumklettern.
Sommernester der Zwergmaus belegen, dass diese winzigen Nager auf der Wiese zuhause sind. Fotos: Sabrina Rötsch
Außerdem waren zahlreiche Graureiher zu sehen, die in den ausgetrockneten Lachen oder in den restlichen Wasserlöchern nach Nahrung suchen. Immer wieder zogen Wildgänse über den Himmel – die
Arbeitseinsätze sind stets auch ein schönes Naturerlebnis.
Herbstnatur an den Papitzer Lachen. Fotos: Sabrina Rötsch
Der NABU Leipzig bedankt sich bei allen fleißigen Wiesenpflegern!