Einen erbaulichen und entspannten Sonntagnachmittag gönnten sich 23. August 2020 die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Heilpflanzenführung in Knauthain. Gemeinsam mit Pflanzenkenner Jens Franke streiften sie über die Streuobstwiese, die vom NABU Leipzig schmetterlingsfreundlich gepflegt wird, wodurch sich eine vielfältige Insektenwelt einstellt sowie eine Vielfalt von Kräutern. Daher war es leicht, jetzt im Spätsommer eine Menge blühender Pflanzen zu entdecken und vorzustellen, wobei Jens Franke auch Informationen zur Nutzung der Pflanzen vermittelte.
Kräuter bieten teilweise erstaunliche Nutzungsmöglichkeiten, beispielsweise als Arznei, Gewürz oder Wildgemüse. Fotos: Birgit Peil
Jens Franke ist Gärtner und verfügt über ein ungemein großes Wissen über Pflanzen, an dem er teilhaben ließ: Anwendungsbereiche, Inhaltsstoffe, Wirkungen und Zubereitungsarten einiger Pflanzen wurden besprochen. Zudem ließ er auch Informationen über alte Gebräuche und Mythen mit einfließen. Erstaunt darüber, gegen was alles ein Kraut gewachsen ist, entstand in der Gruppe schnell ein interessanter Erfahrungsaustausch.
Dabei handelte es sich keineswegs um unbekannt, seltene Arten. Im Gegenteil – die meisten dieser Pflanzen hat jeder schon einmal gesehen und sie wachsen quasi vor der Haustür. Manche von ihnen
sind sogar als Unkraut verschrien – zu Unrecht, da sie oftmals ungemein vielfältig verwendet werden können: als Arznei, Gewürz, Wildgemüse oder – wie zum Beispiel die Brennnessel – sogar im
Garten als Dünger und zur Behandlung von Pflanzenkrankheiten.
Es lohnt sich also, den Bick offen zu halten und sich nach den Pflanzen der unmittelbaren Umgebung umzuschauen. Sehr wahrscheinlich kann man da den einen oder anderen „Schatz“ finden. Das
Wichtigste bei der Anwendung von selbstgesammelten Heilpflanzen ist allerdings, sie zweifelsfrei bestimmen zu können.