Umweltgruppe baut Igelunterschlupf

Um den Winter verbringen zu können, benötigen Igel einen sicheren Unterschlupf; am besten geeignet sind Laub- und Reisig- oder Totholzhaufen; darin suchen sich Igel gerne einen Hohlraum, um ihn für ihr Nest auszupolstern. Wenn im Garten für einen großen Reisighaufen nicht genug Platz ist, kann man den Igeln aber auch eine komfortable Behausung anbieten, die man mit etwas Geschick ähnlich wie ein Vogelhäuschen zusammenbauen und dann mit Laub und Zweigen bedecken kann – eine Igelkiste. Darin hat der Igel genug Platz, um sich sein Nest einzurichten.


Im Schulpark der 24. Grundschule wurden einige Äste vom Sturm abgeknickt; zusammen mit den Schulkindern haben NABU-Mitstreiter sie aufgesammelt und kleingesägt. Sie wurden als Dach verwendet. Darauf wurde noch etwas Gestrüpp, das im Herbst im Schulgarten abgeschnitten wurde, gelegt, und zum Schluss wurde noch Laub aufgehäuft. Da es noch zusammentrocknet, wird der Laubhaufen später noch einmal erhöht. Wenn der Laubhaufen etwa einen Meter in Höhe, Länge und Breite misst, ist der Igel-Unterschlupf frostsicher. Auch der Höhleneingang wird dann mit Laub verdeckt.


Um zu kontrollieren, ob ein Igel einzieht, wird an der Vorderseite noch eine Spurenfalle aufgebaut: Feingesiebte Erde wird ausbreiten, etwas anfeuchten und mit einem Brett glattgestrichen. So kann man vielleicht ein paar Trittsiegel entdecken.

 

Fotos: Karsten Peterlein


Bauanleitung für ein Spurenbeet

Die Kinder haben vier Holzleisten in die passende Länge gesägt und zu einem Rahmen zusammengeschraubt. Dieser wurde flach auf den Boden gelegt, und an zwei Ecken wurden dann zwei etwa 30 Zentimeter lange Holzkeile in den Boden geschlagen, an denen der Rahmen festgeschraubt wurde. Währenddessen haben die anderen Kinder Komposterde gesiebt und mit Sand gemischt. Diese Mischung wurde flach in dem Rahmen verteilt und mit einem Brett glattgestrichen. Hin und wieder muss dieses Substrat gelockert, befeuchtet und dann wieder glattgestrichen werden, damit die Spuren sich auch gut in den Boden drücken. Die Kinder haben das Bett gleich mal mit ihrem Handabdruck getestet und nun hoffen alle, bald einige Trittsiegel zu entdecken.

 

Solche Spurenbeete kann sich jeder auch für den eigenen Garten bauen. Man kann sie beispielsweise in der Nähe jedes Komposthaufens installieren, da sich dort besonders gern Igel oder auch andere Tiere verstecken oder nach Nahrung suchen.

 

Fotos: Karsten Peterlein


Beginn des neuen Schuljahrs

Zusammenarbeit mit dem NABU Leipzig geht weiter

Auch in diesem Schuljahr geht das Projekt Umweltschule weiter, und der NABU-Regionalverband Leipzig setzt die Zusammenarbeit mit der 24. Grundschule in Paunsdorf fort: Zweimal im Monat kommen NABU-Mitstreiter und unterstützen die Umweltgruppe der 1. bis 4. Klasse.


Im großen Schulpark und dem Garten dort gibt es das ganze Jahr über viel zu tun und viel zu entdecken. Im Oktober wurden beispielsweise die Nistkästen gereinigt, die der NABU zusammen mit den Kindern aufgehängt hatte. Die kleinen Naturforscher haben dabei zwei Meisennester gefunden. Im November werden noch neue Kästen gebaut und aufgehängt. NABU-Mitstreiter Wolfgang Kulick und Praktikant Max Meissner haben im Schulgarten umgegraben und damit eine neue, noch größere Fläche für eine große Bienenblütenwiese im nächsten Jahr geschaffen. Außerdem wurde die Hecke geschnitten und mit den Kindern gehäckselt. Andere Kinder haben Laub für ein neues Igelhaus zusammengeharkt und Holz für das Insektenhotel gesägt. Demnächst wollen sie gemeinsam mit den NABU-Experten einen Spurengarten anlegen, wo dann hoffentlich viele Tierspuren zu entdecken sind.

 

Fotos: Karsten Peterlein


Rundgang im Schulgarten

Vor rund drei Monaten hatte der NABU bei einem Schulgarteneinsatz auf etwa 20 Quadratmetern eine Wildblumenwiese für Bienen angelegt. Nun wechseln die Schüler der Umweltgruppe von der 4. in die 5. Klasse und verlassen damit auch die 24. Grundschule in Paunsdorf. Deshalb haben sie sich jetzt von ihrem Schulgarten verabschiedet. Zusammen mit dem NABU machten die jungen Naturfreunde am 11. Juli 2013 eine interessante Beobachtungstour durch ihren bunten Garten, und alle staunten, wie schön sich die Natur in dem großzügigen Schulpark entwickelt hat. Auch die Nistkästen, die der NABU zusammen mit den Schülerinnen und Schülern aufgehängt hatte, wurden inspiziert – viele der Bruthilfen sind von den Vögeln bewohnt, und um das Insektenhotel summen die Bienen.


Nach dem Arbeitseinsatz im April (links) hat sich das Schulgartengelände prächtig entwickelt, unter anderem lockt jetzt eine bunte Blumenwiese (rechts) zahlreiche Insekten an. Fotos: Karsten Peterlein


Projektwoche Artenvielfalt und Sommerfest in der 24. Grundschule

Im Juni 2013 gab es in der 24. Grundschule die Unesco-Projektwoche zum Thema Artenvielfalt. Auch der NABU Leipzig hat sich daran beteiligt und mit den Schülerinnen und Schülern den Storchenhorst in Lützschena besucht. Dabei sind tolle Beobachtungen gelungen, über die beim Sommerfest am 14. Juni informiert wurde. Auch andere Umweltthemen hatten die Kinder in der Projektwoche erkundet und präsentierten die Ergebnisse.

Fotos: Karsten Peterlein

Zum Sommerfest war auch der NABU Leipzig eingeladen und informierte über die Zusammenarbeit mit der Umweltgruppe der Grundschule. An einem Info-Stand konnte gerätselt, gemalt und gebastelt werden; auch das NABU-Glücksrad wurde fleißig benutzt. Auf großes Interesse bei den Besuchern stießen auch die Insektenhäuschen des NABU und Informationen über Wildbienen.


Vogelfreundliche Initiative

Umweltgruppe sammelt Meisenknödelnetze ein

Bei einem Rundgang im Schulgarten erklärte Elisabeth Faulhaber vom NABU Leipzig die Namen der Frühblüher, die man entdecken konnte. An einem Busch hingen leergefressene Meisenknödelnetze. NABU-Vogelschutzexperte Karsten Peterlein gab den Hinweis, die leeren Meisenknödelnetze immer wieder zu entfernen, damit sie nicht in der Landschaft hängen. Von vielen Menschen ist es gut gemeint, die Tiere im Winter zu füttern, die meisten vergessen aber hinterher den entstandenen Plastikmüll zu beseitigen. Karsten Peterlein erklärte, dass einige Netze, die nicht richtig befestigt sind, als nicht verrottbarer Abfall am Boden liegen bleiben. Vögel wie zum Beispiel Stare oder Dohlen, die ganz in der Nähe brüten, nutzen hin und wieder solch farbigen Plastikmüll zum Nestbau. Traurig ist, wenn sich die Vogelkinder dann mit ihren Beinen in den Netzten verfangen und verletzen oder sterben.
Mit diesen wenigen Worten zu den Meisenknödelnetzen hat der NABU eine ungeahnte Aktion ausgelöst: Die Kinder und ihre Lehrerin, Frau Lapp, waren daraufhin sofort motiviert etwas Nützliches zu tun. Mit einem Flugblatt sollen alle Vogelfutterfreunde aufgeklärt werden und dazu angeregt, die leeren Netze zu entfernen.
Beim nächsten Treffen der Umweltgruppe haben die Teilnehmer Flugblätter gestaltet.

Fotos: Karsten Peterlein


NABU hilft beim Schulgartenaktionstag

Für Insekten und andere Tiere wurden Unterschlupfmöglichkeiten angelegt

Am 18. April 2013 hat der NABU-Regionalverband Leipzig die AG Umweltgruppe der 24. Grundschule zusammen mit Lehrern und Eltern beim Schulgarten-Aktionstag unterstützt. Alle haben zusammen angepackt und gemeinsam Einiges geschafft.


Fleißig wurde Holz gesägt und das Insektenhotel neu bestückt. Von den Bäumen gefallene Äste und Zweige wurden zu einem Totholzhaufen geschichtet. Auch das noch immer reichliche Herbstlaub auf den Beeten ist nicht vollständig entsorgt worden. Stattdessen wurde es an einigen Stellen aufgehäuft. Zusätzlich zu den aufgehängten Nistkästen gibt es somit noch einige andere neue Unterschlupfmöglichkeiten im Schulgarten. Auf etwa 20 Quadratmeter wurde außerdem eine Samenmischung für eine Bienen- und Schmetterlingswiese ausgebracht. Eine zweite Gruppe hat sich damit beschäftigt, Beete für Gemüseanbau vorzubereiten und einige neue Erdbeeren gepflanzt.

 

Fotos: Karsten Peterlein

 

Angesichts der gerade stattfindenden Amphibienwanderung wurden der Schulgarten und sein Teich nach Lebewesen durchsucht; Teichmolche und Libellenlarven konnten die Schüler beobachten und eine Erdkröte rufen hören. Um an weiteren Stellen in der Umgebung auf die Amphibienwanderung hinzuweisen, haben die Schüler weitere Plakate gemalt, die nun an besonderen Brennpunkten aufgehängt werden können, um Auto- und Fahrradfahrer um Rücksicht zu bitten. So soll erreicht werden, dass weniger Tiere bei der Wanderung zum Laichgewässer überfahren werden. Zu diesem Thema haben die Kinder auch einige beeindruckende Comics gestaltet.

 

Am 25. April 2013 gab es einen weiteren Aktionstag im Schulgarten. Diesmal haben die Schüler zusammen mit dem NABU das Wasser des Garenteichs untersucht; pH-Wert, Nitrat- und Nitritgehalt wurden bestimmt.


Außerdem wurde aus alten Baumstämmen, Zweigen und Laub eine Igelburg gebaut. Sie soll das neue Zuhause eines kleinen Igels werden, den NABU-Mitstreiter Wolfgang Kulick überwintert hat. Er hatte ihn im Herbst mit einem Gewicht von nur 300 Gramm bei sich aufgenommen. Nach guter Fütterung und drei Monaten Winterschlaf hat der Igel nun ein Gewicht von 800 Gramm erreicht; zusammen mit der Umweltgruppe der 24. Grundschule sollte der Igel nun wieder ausgewildert werden. Die Kinder waren begeistert, das stachelige Tier einmal aus nächster Nähe zu sehen. Nach dem Aussetzen aus dem Karton hat sich der Igel sofort unter das Laub der neuen Igelburg verkrochen.

 

Elisabeth Faulhaber vom NABU Leipzig hat mit den Kindern der Umweltgruppe die Wasserqualität des Schulgartenteichs analysiert. Fotos: Karsten Peterlein

NABU-Mitstreiter Wolfgang Kulick hat einen Igel mitgebracht, den er überwintert hatte und der nun im Schulgarten sein neues Zuhause gefunden hat.