Wie geht es dem Wald?

Exkursion im Oberholz

An markanten Punkten im Wald gab es Informationen zu unterschiedlichen Themenfeldern. Foto: NABU Leipzig
An markanten Punkten im Wald gab es Informationen zu unterschiedlichen Themenfeldern. Foto: NABU Leipzig

Die Wälder leiden unter der Klimakrise, in deren Folge es heftige Stürme, neuartige Baumkrankheiten und Schädlinge, vor allem aber Dürre und Hitze gibt. Rund um Leipzig kommen teilweise weitere menschgemachte Probleme hinzu: Flächenfraß und -versiegelung durch Verkehrs- und Siedlungsprojekte, naturferne, eingedeichte Fließgewässer, die Folgen des Braunkohletagebaus und eine hohe Nutzung durch Freizeitaktivitäten. Es gibt aber zugleich auch verschiedene Naturschutzgebiete.

Wie geht es dem Wald in der Region Leipzig angesichts dieser Herausforderungen? Wie reagiert die Forstwirtschaft auf die aktuelle Situation, und wie wird der Wald in Zukunft aussehen? Der NABU Leipzig wollte solche Fragen gemeinsam mit dem Staatsbetrieb Sachsenforst erörtern und hatte dazu Andreas Padberg, den Leiter des Forstbezirks Leipzig, zu einer Veranstaltung am 2. September 2020 eingeladen. Der Rundgang durch den Wald zusammen mit Revierleiter Christoph Seifert führte rund zwei Stunden durch das Waldgebiet Oberholz. Weiterlesen


Wildbienen

Tipps zur Förderung der fleißigen Insekten

Hosenbiene. Foto: NABU/Hans-Jürgen Sessner
Hosenbiene. Foto: NABU/Hans-Jürgen Sessner

Mehr als 500 Wildbienenarten gibt es in Deutschland, aber ihre Lebensräume werden mehr und mehr vernichtet, womit sich der Mensch selbst schadet, denn die fleißigen Bienen sind für die Bestäubung unzähliger Kultur- und Wildpflanzen unverzichtbar. Um sie zu schützen, ist an vielen Stellen ein Umsteuern nötig, denn die Bienen finden nicht genug Nahrung und kaum noch geeignete Nistplätze, zudem leiden sie unter Umweltgiften. 

 

Am 4. März 2020 hat der NABU Leipzig darüber informiert, welche Bienenarten bei uns leben und wie man sie schützen und fördern kann. Sabrina Rötsch, Sachverständige für Hautflüglerarten, hat mit ihrem Vortrag Vertreter der Hohlraum-, Markstängel-, Steilwand- und Morscholzbewohner sowie Erdnister und Hummeln vorgestellt, sie hat über die Bedürfnisse dieser Insekten informiert, über Probleme und Hilfsmöglichkeiten. Dabei gab es viele Praxistipps, beispielsweise zur Anlage von Blühflächen, Insektennisthilfen oder zur naturnahen Gartengestaltung. Die Veranstaltung im Naturkundemuseum Leipzig war außerordentlich gut besucht, die Teilnehmer hatten viele Fragen und im Anschluss an den Vortrag gab es noch lange Diskussionen. Weiterlesen 


Mitmachen bei naturgucker.de

Rote Mauerbiene. Foto: Birgit Emig/naturgucker.de
Rote Mauerbiene. Foto: Birgit Emig/naturgucker.de

Das Projekt naturgucker.de möchte Menschen für die Natur und für Naturbeobachtung begeistern. Dafür steht eine Internetplattform zur Verfügung, die es ermöglicht, Naturbeobachtungen einzutragen und sich mit anderen darüber auszutauschen. Auf diese Weise ist ein Soziales Netzwerk von Naturbeobach­tern entstanden, außerdem eine große Daten­bank von Fundorten und Beobachtungen, die auch beim gesetzlichen Artenschutz hilft. Zudem kann man viel über die erfassten Arten lernen und findet auch zahlreiche Fotos. 

 

Foto machen, Beobachtung melden, mit anderen darüber diskutieren – Naturgucken macht Spaß und schafft Wissen. Die Plattform kooperiert deutschlandweit mit dem NABU, und auch Mitglieder des NABU Leipzig sind im Naturgucker-Netzwerk aktiv. Bei einem Informationsabend haben sie die Plattform und die vielfältigen Möglichkeiten vorgestellt.

 

Programm 2020     Pressemitteilung 


Programm 2020

Auch 2020 setzt der NABU Leipzig seine Veranstaltungsreihe „Der Natur zuliebe“ fort. Immer am ersten Mittwoch im Monat sind die Leipziger Naturfreunde dazu herzlich ins Naturkundemuseum eingeladen. In den kommenden Monaten sind die folgenden Veranstaltungen geplant:

Mittwoch, 5. Februar 2020, 19 – 21 Uhr

Naturgucken macht Spaß und ist lehrreich: naturgucker.de – das Soziale Netzwerk für Naturbeobachtungen.

Ein Infoabend mit Beatrice Jeschke und Tony Kremser.

 

Mittwoch, 4. März 2020, 19 – 21 Uhr

Wildbienen: Artenporträts und Praxistipps zur Förderung.

Ein Infoabend mit Sabrina Rötsch (Sachverständige für Hymenopteren).

 

Mittwoch, 1. April 2020, 19 – 21 Uhr

Tagfalterarten im Leipziger Stadtgebiet

Historisch und aktuell nachgewiesene Tagfalterarten im Leipziger Stadtgebiet. 

Ein Vortragsabend mit Ronald Schiller.

 

Mittwoch, 6. Mai 2020, 19 – 21 Uhr

(Der) Natur ganz nah: Das Presseler Heide und Moorgebiet.

Ein Vortragsabend mit Dr. Rainer Hoyer.

 

Mittwoch, 3. Juni 2020, 19 – 21 Uhr

Der Zschampert – Renaturierungspläne für ein Fließgewässer.

Ein Vortragsabend mit Angela Zábojník (Stadt Leipzig, Abteilungsleiterin Wasserwirtschaft).

Mittwoch, 1. Juli 2020, 19 – 21 Uhr

Der Insektensommer.

Der NABU Leipzig informiert über die bundesweite Mitmachaktion, Hintergründe und Ziele.

 

Mittwoch, 2. September 2020, 19 – 21 Uhr

Zustand und Zukunft des Waldes im Forstbezirk Leipzig.

Ein Vortragsabend mit Forstbezirksleiter Andreas Padberg (Staatsbetrieb Sachsenforst).

 

Mittwoch, 7. Oktober 2020, 19 – 21 Uhr

Kraniche und Kranichschutz in Deutschland und weltweit.

Ein Vortragsabend mit Prof. Dr. Hartwig Prange (AG Kranichschutz).

 

Mittwoch, 4. November 2020, 19 – 21 Uhr

Vogel des Jahres.

Der NABU Leipzig informiert über die Turteltaube, Vogel des Jahres 2020. Außerdem wird der Vogel des Jahres 2021 vorgestellt.

 

Mittwoch, 2. Dezember 2020, 19 – 21 Uhr

Mein Freund der Baum.

Ein Vortragsabend mit Bernd Hoffmann.

 



Der Erfolg langjähriger NABU-Projekte

Vortragsabend über Burgauenbach und Papitzer Lachen

Der Kammmolch ist eine streng geschützte Art. Die Papitzer Lachen dienen als Fortpflanzungsgewässer, was im Rahmen eines Molchmonitorings beobachtet wird. Symbolfoto: NABU/Naturtäter
Der Kammmolch ist eine streng geschützte Art. Die Papitzer Lachen dienen als Fortpflanzungsgewässer, was im Rahmen eines Molchmonitorings beobachtet wird. Symbolfoto: NABU/Naturtäter

Wie erfolgreich sind eigentlich langjährige NABU-Projekte? Am Burgauenbach und an den Papitzer Lehmlachen gab es wissenschaftliche Untersuchung­en, die dabei helfen, die Frage zu beantworten. Die Ergebnisse wurden am 2. Oktober 2019 beim NABU-Vortragsabend im Naturkunde­museum Leipzig vorgestellt. Einerseits ging es um die Erfassung verschiedener Organismengruppen am Burgauenbach; Anlass dafür ist sein 20-jähriges Bestehen. Anderseits ging es um Untersuchungen der Amphibienfauna an den Papitzer Lachen im Rahmen des Projekts „Lebendige Luppe“.

Die Veranstaltung war gut besucht und die Teilnehmer waren fast alle sehr gut vertraut mit den Gebieten und den dort lebenden Tier- und Pflanzenarten. Der Abend wurde daher zu einem sehr wichtigen Informationsaustausch Leipziger Naturschutzexperten. Pressemitteilung


Ein Alien ist in Sachsen angekommen

NABU-Vortragsabend über die Gottesanbeterin im Raum Leipzig

Die Gottesanbeterin fühlt sich auf sonnigen, trockenen, warmen Flächen mit lockerer Vegetation wohl. Männchen werden etwa 6, Weibchen mehr als 7 Zentimeter groß. Foto: Sandra Malz/ naturgucker.de
Die Gottesanbeterin fühlt sich auf sonnigen, trockenen, warmen Flächen mit lockerer Vegetation wohl. Männchen werden etwa 6, Weibchen mehr als 7 Zentimeter groß. Foto: Sandra Malz/ naturgucker.de

Die Gottesanbeterin ist ein Insekt, um das sich viele Mythen ranken. Die Fangschrecke hat das Aussehen eines Alien und tatsächlich ist sie hier ursprünglich nicht zuhause.  Die Art stammt aus Afrika, hat aber in den vergangenen Jahrhunderten weite Teile Eurasiens und sogar Nordamerikas erobert. Zum Teil wurde sie von Menschen dorthin verschleppt, aber die Art profitiert bei ihrer Ausbreitung auch vom Klimawandel. Aufgrund der steigenden Temperaturen wird sie sich vermutlich weiter Richtung Norden ausbreiten. Auch im Raum Leipzig wird die Gottesanbeterin seit einigen Jahren beobachtet. Um mehr über das Insekt zu erfahren, hat das NABU-Naturschutzinstitut Leipzig alle Naturfreunde aufgerufen, Beobachtungen der Fangschrecke zu melden. Um diese Aktion vorzustellen und um über das interessante Insekt und seine Lebensweise zu informieren, hatte der NABU Leipzig am 7. August 2019 zum Vortragsabend eingeladen. Weiterlesen


Die Wildkatze

Foto: NABU/Marco Frank
Foto: NABU/Marco Frank

Die Europäische Wildkatze lebt zurückgezogen und versteckt vor allem in naturnahen Laub- und Mischwäldern. Kaum jemand bekommt sie zu Gesicht. Aber es gibt sie noch, und sie kehrt langsam in die einst verlassenen Wälder Deutschlands zurück - wie in den Leipziger Auwald.

 

Beim NABU-Vortragsabend am 5. Juni 2019hat Theresa Warnk vom BUND Sachsen in ihrem Vortrag über die aktuelle Situation, über Schutzmaßnahmen und über die Bestandserforschung berichten. Zudem gab es Informationen zur Lebensweise der Wildkatze. Informationen des BUND


Neues Leben nach dem Bergbau

NABU-Vortragsabend über die Kohlegrube Roßbach

Fotos: Dr. Rainer Hoyer

 

Nach dem Bergbau erobert sich die Natur ihr Territorium zurück, so auch in der ehemaligen Kohlegrube Roßbach bei Weißenfels. Mit Pionierpflanzen kommen zahlreiche Insekten, wie der Himmelblaue Bläuling wieder. Orchideen, wie das Dreizähnige Knabenkraut als konkurrenzschwache Pflanzen bewohnen gern gerade solche Lebensräume. Sind dazu noch Wasserflächen vorhanden, siedeln sich schnell Libellen an. Dr. Rainer Hoyer hat beim NABU-Vortragsabend am 1. Mai 2019 im Naturkundemuseum Leipzig die Entwicklung von Flora und Fauna vorstellen, die er mit beeindruckenden Fotos dokumentiert hat. 12 Naturfreunde waren zum Vortragsabend gekommen. Im Anschluss gab es interessante Gespräche über die Natur in der Bergbaufolgelandschaft. 

 

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Neuer Nachbar mit sechs Beinen

NABU-Vortragsabend über wirbellose Neozoen

Die Kastanien-Miniermotte ist erst seit wenigen Jahren bei uns heimisch.  Foto: NABU/Klemes Karkow
Die Kastanien-Miniermotte ist erst seit wenigen Jahren bei uns heimisch. Foto: NABU/Klemes Karkow

Die Tierwelt ist ständig im Wandel. Das kann dazu führen, dass neue Arten bei uns heimisch werden. Manchmal kommen die Neozoen weitgehend unbemerkt, die neuen Bewohner können aber auch Probleme verursachen, zum Beispiel wenn sie als Schädling in Erscheinung treten oder wenn sie heimische Arten verdrängen.

Der NABU Leipzig hat solche Neozoen vorgestellt, insbesondere Insekten, aber auch andere wirbellose Tiere. Dazu fand am 3. April 2019 ein Vortragsabend im Naturkundemuseum statt. Ronald Schiller, Mitarbeiter des Naturkunde­museums, Experte für Wirbellose und Kenner der Insektenwelt, hat in seinem Vortrag einige Vertreter vorgestellt, die erst seit kurzem in Leipzig und Umgebung beobachtet werden. Dazu gab es interessante Hintergrundinformationen zur Verbreitung dieser Tiere und zu ihrer Lebensweise, aber auch zu den Folgen für das heimische Ökosystem. Dreizehn Naturfreunde waren der Einladung gefolgt und beendeten den Abend mit ihren Fragen an den Fachmann. Pressemitteilung


Artenvielfalt und Kaffee

NABU-Vortragsabend über Natur und Menschen in Äthiopien

Fotos: Fabian Haas

 

Zu den internationalen Projekten des NABU gehört auch das Engagement in Äthiopien in den Reservaten Sheka und Kafa. Dort ist nicht nur eine vielfältige Tier- und Pflanzenwelt zuhause, es handelt sich auch um die ursprüngliche Heimat des Arabica-Kaffees. Am 6. Februar 2019 entführte der NABU Leipzig in diese beeindruckende Landschaft. Beim Vortragsabend im Naturkundemuseum hat der Leipziger Biologe und Fotograf Dr. Fabian Haas über seine Reise nach Äthiopien und über die NABU-Projekte dort berichtet. 

 

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Natur ganz nah

NABU-Vortragsabend über die Neue Hardt

Die Neue Hardt – ein Lebensraum in direkter Nähe zu Leipzig. Beispielsweise sind hier mehrere Arten Orchideen und viele Libellenarten zuhause. Fotos: Dr. Rainer Hoyer

Will man Natur erleben, muss man sich nicht weit von Leipzig entfernen. Die Neue Hardt, früher ein bekanntes Ausflugsziel für die Leipziger, dann Kohlegrube und jetzt Kippfläche des ehemaligen Tagebaus mit dem Restloch des Zwenkauer Sees bietet eine Vielzahl unterschiedlicher Refugien, die von Pflanzen und Tieren genutzt werden. So finden sich sehr trockene Standorte ebenso wie vernässte Stellen und Teiche.

Dr. Rainer Hoyer ist Kenner des Gebietes und hat viele der dort lebenden Arten in Fotos festgehalten. Beim NABU-Vortragsabend am 2. Mai 2018 im Naturkundemuseum Leipzig zeigte er einige Fotos und berichtete von seinen Beobachtungen.

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Schmetterlinge mit Reiselust

NABU-Vortragsabend über Wanderfalter

Der Distelfalter fliegt, in mehreren Generationen, 15.000 Kilometer im Jahr zwischen Skandinavien und Westafrika. Fotos: NABU/Sophia-Fatima Freuden
Der Distelfalter fliegt, in mehreren Generationen, 15.000 Kilometer im Jahr zwischen Skandinavien und Westafrika. Fotos: NABU/Sophia-Fatima Freuden
Der Admiral ist ein Wanderfalter, der zum Beispiel von Mitteleuropa nach Skandinavien und im Herbst wieder zurück fliegt.
Der Admiral ist ein Wanderfalter, der zum Beispiel von Mitteleuropa nach Skandinavien und im Herbst wieder zurück fliegt.

Wohl jeder kennt Zugvögel, die zum Teil enorme Strecken zurücklegen, um in wärmeren Gefilden zu überwintern. Weniger bekannt ist hingegen das Phänomen der Wanderfalter. Diese Schmetterlinge vollbringen ähnliche Höchstleistungen und überwinden ebenfalls enorme Entfernungen. Und ähnlich wie bei den Zugvögeln, macht sich der Klimawandel auch bei den Wanderfaltern bemerkbar. Er bringt für verschiedene Arten Vor- oder Nachteile mit sich. So kommt es vor, dass einige Arten in jüngster Zeit häufiger bei uns zu beobachten sind, während andere verschwinden. Hinzu kommen vom Menschen verursachte Veränderungen der Umwelt, die zu einem folgenschweren Insektensterben beitragen.

 

Einzelheiten über die Wanderfalter in der Leipziger Schmetterlingswelt konnte man am 4. April 2018 bei einem NABU-Vortragsabend im Naturkundemuseum Leipzig erfahren. Ronald Schiller, Leipziger Schmetterlingsexperte und Mitarbeiter des Naturkundemuseums, gab zum Thema „Wanderfalter“ Einblick in sein umfangreiches Wissen über die Schmetterlingswelt.

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Schutz von Zauneidechsen im Garten

Dia-Abend im Naturkundemuseum

Weibliche Zauneidechsen sind braun gefärbt, die Männchen haben zur Paarungszeit grüne Körperpartien. Foto: Hansjürgen Gerstner
Weibliche Zauneidechsen sind braun gefärbt, die Männchen haben zur Paarungszeit grüne Körperpartien. Foto: Hansjürgen Gerstner

Die Zauneidechse ist eine heimische Reptilienart, die jahrhundertelang in unmittelbarer Nachbarschaft des Menschen geeignete Lebensräume fand. Sie liebt es warm und abwechslungsreich, besiedelt Flächen mit offenen und dichter bewachsenen Bereichen, in denen es auch Totholz, Stauden und lange Gräser gibt. Dementsprechend findet man sie an Waldrändern, auf Dünen, in Steinbrüchen und Kiesgruben, an Bahndämmen und in Naturgärten.
Da solche naturnahen Lebensräume mehr und mehr verschwinden, gehört die Zauneidechse EU-weit zu den gesetzlich streng geschützten Arten. Gefährdet sind die Lebensräume zum Beispiel durch Flächenversieglung, Bebauung, Beseitigung von Randstreifen und von Brachflächen.
Umso wertvoller sind naturnahe Gärten, die den Tieren sogar in der Stadt Unterschlupf und Nahrung bieten können. Einen solchen Garten hat Roland Zitschke, der seit vielen Jahrzehnten im Leipziger Naturschutz aktiv ist. Und in seinem Garten leben Zauneidechsen, die er jahrelang beobachtet und fotografiert hat. Dabei konnte er aus nächster Nähe das Verhalten studieren, Beutefang oder Paarung beobachten.


Am Mittwoch, 7. März 2018, hat Roland Zitschke im Naturkundemuseum Leipzig über diese Beobachtungen und über sein Leben mit den Eidechsen berichten, verbunden mit Tipps für eine eidechsenfreundliche Gartengestaltung. Illustriert wurde der Vortrag mit klassischen Dias. Anbschließend entwickelten sich Gespräche über Eidechsen und den Verlust ihrer Lebensräume in Leipzig.

Pressemitteilung


Lurch des Jahres 2018

Der Grasfrosch (Rana temporaria)

Foto: Dr. Axel Kwet/DGHT
Foto: Dr. Axel Kwet/DGHT

Der Grasfrosch (Rana temporaria) gehört zu den häufigsten Amphibien Mitteleuropas, dennoch ist er wie alle Amphibien bedroht, weil seine Lebensräume vom Menschen mehr und mehr zerstört werden. In vielen Regionen ist ein Bestandsrückgang zu beobachten. Um darauf aufmerksam zu machen, dass selbst häufige Arten inzwischen bedroht sind, hat die Deutsche Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde (DGHT) den Grasfrosch zum Lurch des Jahres 2018 gekürt. René Sievert vom NABU Leipzig hat den Grasfrosch bei einem Vortragsabend am 7. Februar 2018 im Naturkundemuseum näher vorgestellt. Der Vortrag fand im Rahmen der NABU-Veranstaltungsreihe "Der Natur zuliebe" statt.

 

Der Grasfrosch ist der größte Vertreter der drei in Deutschland heimischen Braunfrösche (Grasfrosch, Moorfrosch, Springfrosch). Die Kopf-Rumpf-Länge adulter Männchen beträgt 6,5 bis 8,5 Zentimeter, die der Weibchen zwischen 7 und 9 Zentimeter. Die Haut ist bei verschiedenen Tieren recht unterschiedlich gefärbt und gezeichnet. Meist ist die Oberseite braun, rötlich, gelblich, grau oder olivfarben sowie mehr oder weniger kräftig dunkel gefleckt. Außerdem verlaufen auf dem Rücken zwei Drüsenleisten. Der Bauch ist gelblich weiß oder hellbraun bis rötlich gefärbt und hat grau bis rotbraun gefärbte Flecken, besonders an Kehle und Brust.

 

Die Schnauze ist eher stumpf, das Trommelfell ist nur wenig kleiner als das Auge (d.h. im Durchmesser deutlich größer als beim Moorfrosch) und vergleichsweiseweit vom Auge entfernt (Abstand größer als beim Springfrosch). Die Hinterbeine sind kürzer als beim Moorfrosch und deutlich kürzer als beim Springfrosch, der besonders lange Hinterbeine besitzt.

 

Der Grasfrosch besiedelt ein riesiges Areal in Europa. Er kommt von Nordspanien, Norditalien und Teilen der südlichen Balkanstaaten über Frankreich und ganz Mitt eleuropa
bis nach Nordskandinavien und Russland vor. Auch die Britischen Inseln sind fast vollständig besiedelt, die Art fehlt aber im gesamten Mittelmeerraum sowie im Donaudelta. Nach Osten erstreckt sich das Verbreitungsgebiet über den Ural hinaus bis in das westsibirische Tiefland.

Weitere Informationen


Wildtier, Haustier, Mensch

NABU-Diskussionsabend im Naturkundemuseum

Daniel Steinke/Public Domain

Wildtiere

sind keine Haustiere

rihaij/Public Domain

Haustiere

sind keine Wildtiere


Viele Menschen haben heute den Kontakt zur Natur verloren. Sie wollen zwar den Wildtieren, die ihnen am Herzen liegen, helfen, doch aus Unkenntnis führt das oft zu Problemen für die Tiere, denen man eigentlich helfen will. Nutrias werden mit Küchenabfällen gefüttert, Vögel mit verschimmeltem Brot, Eichhörnchen mit Keksen, Waschbären mit Wurst – diese Liste könnte man beliebig fortsetzen. Wildtiere werden aus einer menschlichen Perspektive betrachtet, man nimmt an, dass sie ohne menschliche Hilfe nicht überleben können. Was wirklich wichtig ist, wäre der Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen. Dafür müssten Menschen aus Tierliebe ihr Leben umweltfreundlich und ihre Umwelt naturfreundlich gestalten. Dazu sind leider viele nicht bereit, stattdessen machen sie Wildtiere mit falschem Futter krank oder bringen mit dem Zufüttern das natürliche Gleichgewicht durcheinander.

 

Auf der anderen Seite gibt es Menschen, die sich von der Tierwelt gestört fühlen. Sie beklagen sich über „gefährliche“ Schlangen im Garten, „lärmende“ Frösche, „aggressive“ Vögel, „schädliche“ Insekten und andere Unannehmlichkeiten.

 

Menschen, die Haustiere haben, sind der Ansicht, eine artgerechte Haltung ihrer Lieblinge ist nur möglich, wenn diese Tiere sich frei und unabhängig in der Natur bewegen und ihren Jagdinstinkten nachgehen können. Sie stören Brutvögel, beißen Kleintiere zu Tode oder verletzen sie. Oft sind unter den Opfern von Hunden und Hauskatzen auch geschützte Tierarten.

 

Was ist los mit dem Verhältnis der Menschen zur Tierwelt? Wie kann man mehr Verständnis herbeiführen und die heimische Natur schützen?

 

Um darüber ins Gespräch zu kommen, hatte der NABU Leipzig am 3. Januar 2018 zu einem Diskussionsabend ins Naturkundemuseum Leipzig eingeladen. Etwa 30 Gäste nahmen an dem Abend teil und beteiligten sich mit verschiedenen Wortmeldungen und Fragen am Gespräch.

 

Bei der Veranstaltung wurden Spenden für die Kastration von Straßenkatzen gesammelt, um die sich der Verein Straßenkatzen-LE in ehrenamtlicher Arbeit kümmert. Ein Betrag von 71,92 Euro kam dafür zusammen. Der NABU Leipzig bedankt sich herzlich bei den Spendern!

Veranstaltungsplakat     Pressemitteilung

 

Der Natur zuliebe

Dieser Gesprächsabend am 3. Januar 2018 war die erste öffentliche Veranstaltung des NABU Leipzig im neuen Jahr. Es werden viele weitere folgen. Das Veranstaltungsprogramm mit rund 100 Veranstaltungen wird wieder an verschiedenen Stellen in der Stadt ausgelegt und ist auch im NABU-Naturschutzbüro in Gohlis erhältlich (Corinthstraße 14). Außerdem sind die Termine online zu finden.

 

In der traditionsreichen NABU-Veranstaltungsreihe „Der Natur zuliebe“ sind 2018 noch folgende Themen geplant:

Mittwoch, 7. Februar 2018, 19 – 21 Uhr

Stippvisite im NABU-Projekt im Sheka Forest Reserve.

Eine Fotoreise mit Dr. Fabian Haas.

Naturkundemuseum, Lortzingstraße 3.

 

Mittwoch, 7. März 2018, 19 – 21 Uhr

Schutz von Zauneidechsen im Garten.

Ein Vortrag von Roland Zitschke.

Naturkundemuseum, Lortzingstraße 3.

 

Mittwoch, 4. April 2018, 19 – 21 Uhr

Wanderfalter.

Ein Vortrag von Ronald Schiller.

Naturkundemuseum, Lortzingstraße 3.

 

Mittwoch, 2. Mai 2018, 19 – 21 Uhr

Natur ganz nah – die Neue Hardt.

Ein Vortrag von Dr. Rainer Hoyer.

Naturkundemuseum, Lortzingstraße 3.

 

Mittwoch, 6. Juni 2018, 19 – 21 Uhr

Entlang der Parthe.

Ein Vortrag von Bernd Hoffmann.

Naturkundemuseum, Lortzingstraße 3.

 

Mittwoch, 4. Juli 2018, 19 – 21 Uhr

Citizen Science mit Gartenvögeln und Holzbienen

Ergebnisse von Mitmachaktionen des NABU Leipzig.

Naturkundemuseum, Lortzingstraße 3.

 

Mittwoch, 5. September 2018, 19 – 21 Uhr

Von Zwergen und Nymphen – Vielfalt und Lebensraum heimischer Fledermäuse. Vortragsabend zur Internationalen Batnight mit Frank Meisel und Marco Roßner vom Fachbüro „hochfrequent“.

Naturkundemuseum, Lortzingstraße 3.

 

Mittwoch, 3. Oktober 2018, 19 – 21 Uhr

Die Blindschleiche und ihre Lebensräume in der Region Leipzig.

Ein Vortrag von Ralf Mäkert.

Naturkundemuseum, Lortzingstraße 3.

 

Mittwoch, 7. November 2018, 19 – 21 Uhr

Vogel des Jahres.

Der Star ist Vogel des Jahres 2018. Bei dem Vortragsabend berichtet der NABU Leipzig über Aktionen, die zu diesem Anlass stattfanden. Außerdem wird der Vogel des Jahres 2019 vorgestellt.

Naturkundemuseum, Lortzingstraße 3.

 

Mittwoch, 5. Dezember 2018, 19 – 21 Uhr

Der Weißstorch in der Region Leipzig.

Ein Vortrag von Dietmar Heyder und Uwe Seidel (Sachsenstorch.de).

Naturkundemuseum, Lortzingstraße 3.

 

Mittwoch, 2. Januar 2019, 19 – 21 Uhr

Wilde Partys, wilde Tiere, gestresste Anwohner.

Diskussionsabend über Feuerwerk, nächtlichen Lärm und illegale Freiluftfeste.

Naturkundemuseum, Lortzingstraße 3.

 



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