Fotos: Sabrina Rötsch
Die Papitzer Lehmlachen sind ein wertvoller Teil des Leipziger Auenökosystems. Hier gibt es kleine Stillgewässer und feuchte
Wiesen – wertvolle Lebensräume für viele Tier- und Pflanzenarten. Doch diese Lebensräume müssen mit Biotoppflegemaßnahmen erhalten werden. Dazu gehört beispielsweise die Pflege einer Feuchtwiese
zwischen einer Lache und der Heuwegluppe. Sie ist nur zu Fuß erreichbar und kann deshalb nicht mit technischen Hilfsmitteln, sondern nur von Hand gemäht werden. Naturschutzmacher des NABU Leipzig
sind auf dieser Fläche zweimal im Jahr im Einsatz, um die Vegetation in einem ökologisch guten Zustand zu erhalten. Eine Mahd im Frühling sorgt beispielsweise dafür, dass sich der Große
Wiesenknopf gut entwickeln kann. Im Herbst wird dann alljährlich der restliche Teil der Fläche gemäht, um eine Verbuschung zu verhindern. Jedes Mal bleibt ein Teil der Vegetation stehen, um den
Tieren als Rückzugsmöglichkeit zu dienen. Die Arbeitseinsätze sind auch immer ein tolles Gemeinschafts- und Naturerlebnis.
Zur Mahd am 21. Oktober 2023 kamen ein Dutzend Freiwillige. Zunächst mussten sie in einem kleinen Marsch die Arbeitsutensilien rund 1.000 Meter zum Einsatzort bringen, dann wurde die Fläche mit
Motorsensen gemäht. Das Schnittgut wird mit Holzrechen zusammengeharkt und mit Heugabeln auf Transportplane verladen und mit diesen an den Rand der Wiesenfläche transportiert.
Der ursprünglich vorhergesagte Wintereinbruch blieb aus, stattdessen war es ein schöner spätsommerlicher Herbsttag. Die Arbeiten gingen zügig voran, dennoch war der ganze Tag nötig, um die
gesamte Fläche zu schaffen. Am Ende mussten dann die Werkzeuge auch wieder über Stock und Stein zurückgebracht werden.
Arbeitseinsatz mit Motorsensen, Rechen und Heugabeln. Fotos: Sabrina Rötsch
Etwa zur Halbzeit des Arbeitstages gab es eine kleine Imbisspause und Gespräche über aktuelle Naturschutzthemen. Außerdem konnte die Natur der Luppeaue bewundert werden: Das Laub verfärbte sich langsam herbstlich, am Himmel waren ab und zu Schwärme von Wildgänsen zu sehen, Graureiher, Höckerschwäne, Graugänse bevölkerten die Umgebung, Rotkehlchen und Schwarzspecht waren zu hören und als Höhepunkt auch mehrfach ein Eisvogel zu sehen. Für viel Freude sorgte auch der Fund einer Rotbauchunke. Diese Amphibienart gehört zu den schützenswerten Bewohnern des Naturschutzgebietes. Die Wiesen sind Landlebensräume, die Lachen Laichgewässer. Der NABU Leipzig kümmert sich um den Erhalt und um die Wasserregulierung. Zum besseren Schutz von Flora und Fauna hat der NABU auch einige Flächen im Naturschutzgebiet mit Hilfe von Spenden kaufen können. Auf diesen Flächen haben Mitarbeiterinnen der NABU-Naturschutzstation 2023 die Insektenfauna untersucht, die, wie die noch nicht veröffentlichten Ergebnisse zeigen, ebenfalls von den Schutzbemühungen profitiert.
Auf Planen wird das Mahdgut zum Rand der Wiesenfläche gezogen. Fotos: Sabrina Rötsch
Der NABU Leipzig bedankt sich bei allen fleißigen Wiesenmähern für den erfolgreichen Arbeitseinsatz!