von Roland Zitschke
Mit der Gründung des NABU am 17. September 1990 schlossen sich Naturschützer der ersten Stunde zum NABU-Kreisverband Leipzig zusammen. In der Eisenbahnstraße wurde ein kleiner Laden angemietet
und ein Büro eingerichtet. Schwerpunkt der Aktivitäten war die Naturschutzarbeit in der Leipziger Flussauenlandschaft. Man engagierte sich für die Unterschutzstellung von Teilen dieses Gebietes,
insbesondere für das heutige NSG "Luppeaue". Viele Aktivitäten, wie Gewässersanierungen, Kopfweidenpflege, Bewässerung der Papitzer Lachen über ein Grabensystem, Monitoringarbeit und vieles mehr
wurde teils in Fremd- teils in Eigenleistung realisiert. Großzügige Spenden sowie in Eigenleistung erarbeitete Gelder gestatteten dem NABU, im Lachengebiet Land aufzukaufen und so für den
Naturschutz dauerhaft zu sichern. Die vor diesen Aktionen vom Aussterben bedrohten Laubfrösche und Rotbauchunken sind heute wieder dank optimaler Bedingungen mit starken Populationen
vertreten.
Auch in der Öffentlichkeitsarbeit wurde viel auf den Weg gebracht, erinnert sei nur an die Schriftenreihe "Natur und Naturschutz im Raum Leipzig" sowie die Jahresschrift "Naturreport - Leipzig und Umgebung", eine einmal im Jahr herausgegebene Broschüre für die NABU-Mitglieder.
In all diesen Leistungen stecken sehr viel ehrenamtliches Engagement und unzählige Stunden Arbeit. 25 jahre NABU ist auch die Geschichte über die Entwicklung des Naturschutzes nach der Wende im
Raum leipzig und die Erfolge, die man in enger Zusammenarbeit mit den damaligen Behörden erzielen konnte. Ein Dankeschön gilt den heute teilweise über achtzigjährigen Mitstreitern der ersten
Stunde!
Sehr geehrte Vereinsmitglieder, liebe Freunde des Naturschutzes,
ich freue mich, Ihnen diese Grußworte zum 25-jährigen Bestehen des Naturschutzbundes Leipzig übersenden zu dürfen und gratuliere Ihnen dazu ganz herzlich.
25 Jahre - ein Viertel Jahrhundert - ehrenamtlicher Dienst für die Allgemeinheit in Sachen Schutz von Natur und Landschaft im Stadtgebiet von Leipzig, das zeichnet Ihre Arbeit aus.
Im Bundesverband ist der NABU einer der großen Naturschutzorganisationen in Deutschland. Wir sind in der glücklichen Lage, dass der Regionalverband und der Landesverband Sachsen des Naturschutzbundes hier in Leipzig Wurzeln schlagen konnten.
Davon profitieren wir.
Der ehrenamtliche Naturschutz ist die tragende Säule auf dem Gebiet der Öffentlichkeitsarbeit sowie der Projektführung und -begleitung von Naturschutzprojekten für den Schutz und Erhalt von Natur und Landschaft. Der Regionalverband übernimmt diese Funktion ganz speziell für die Stadt Leipzig.
So hat der NABU-Regionalverband Leipzig e. V. von Anfang an seit 1991 die Stadt Leipzig bei der Organisation und Durchführung der traditionellen jährlichen Naturschutzveranstaltung „Leipziger Naturschutzwoche“ und später seit 1995 bei der Durchführung des „Tages des Leipziger Auwaldes“ aktiv unterstützt.
Erfreut bin ich auch über die öffentlich stattfindenden monatlichen Montagsveranstaltungen des Regionalverbandes seit 1991 im Naturkundemuseum Leipzig. Diese Veranstaltungen und insbesondere das Veranstaltungsprogramm des NABU-Regionalverbandes Leipzig e. V. bezeugen die aktuell auffallend gute Öffentlichkeitsarbeit. Insbesondere der Aufruf zum behutsamen Umgang mit Feuerwerk in der Silvesternacht trifft bei vielen Bürgern den Nerv.
Beim Voranbringen von Naturschutzgroßprojekten hat uns der NABU immer großartig unterstützt. Ich erinnere an das erste große Förderprojekt durch den Freistaat Sachsen, die Errichtung des Burgauenbaches, als Wiedervernässungsprojekt im Leipziger Auwald. Ein weiteres großangelegtes Förderprojekt „Lebendige Luppe“ wurde im Juni 2012 gestartet und wird auch vom NABU-Regionalverband tatkräftig unterstützt.
Seit den 90ger Jahren stehen Pflege- und Erhaltungsmaßnahmen insbesondere im Gebiet der Papitzer Lachen, das Erfassen der einheimischen Flora und Fauna sowie der praktische Artenschutz auf der Tagesordnung.
Nisthilfeprojekte u.a. für Mauersegler und Schwalben oder auch Rettungsprojekte zum Amphibienschutz bei den alljährlichen Wanderungen in die Laichgewässer sind weitere für die Stadt Leipzig unentbehrliche Naturschutzmaßnahmen, ohne die die Naturausstattung Leipzigs deutlich ärmer wäre.
Aber auch die aktive Mitarbeit im Naturschutzbeirat, die Unterstützung der Arbeit im Rahmen der gesetzlichen Verbandsbeteiligung bei Bauprojekten und in ähnlichen Vorhaben schätze ich sehr.
Auch für die Zukunft ist die ehrenamtliche Arbeit des NABU-Regionalverbandes Leipzig e. V. maßgeblich für die Erhaltung und für den Schutz von Natur und Landschaft in Leipzig.
Ich wünsche Ihnen alles Gute und auch für die kommenden Jahre so ein hervorragendes Engagement und gute Zusammenarbeit.
Ihr
Heiko Rosenthal
Bürgermeister
2015 kann der NABU Leipzig seinen 25. Geburtstag feiern. Aus diesem Anlass hatten die Naturschützer am Sonnabend, 21. März 2015, zum „Tag der offenen Tür“ eingeladen. Im Naturschutzbüro in Gohlis (Corinthstraße 14) konnte man Vogelnistkästen und Insektenhäuschen bauen, für Groß und Klein gab es Naturschutz-Quizfragen am NABU-Glücksrad, mit Kaffee, Gebäck und Bioapfelsaft wurden Gäste bewirtet. Außerdem gab es Informationen zu den Aktivitäten des NABU und Gespräche zu aktuellen Themen. Besuch hatten die Naturschützer auch von der Presse: LVZ und Info-TV Leipzig hatten Reporter geschickt, um über die Geburtstagsfeier zu berichten, bei der auch an die Gründung des NABU 1990 erinnert wurde.
Damals stellten sich die Naturschützer darauf ein, im wiedervereinigten Deutschland unter völlig veränderten gesellschaftlichen Rahmenbedingungen ihre Arbeit fortzusetzen. Der Naturschutzbund der DDR wurde gegründet, schon kurze Zeit später erfolgte der Zusammenschluss mit dem in der damaligen BRD aktiven Deutschen Bund für Vogelschutz und die Umbenennung in Naturschutzbund Deutschland. Für Leipzig und Umgebung wurde im September 1990 die Naturschutzarbeit auf neue Beine gestellt: „Die aktuellen Probleme beim Schutz der natürlichen Umwelt stellen uns vor neue und große Herausforderungen. Aus diesem Grund wollen wir am Montag, d. 17. Sept. 90 von 18.00 bis 20.00 Uhr im Klub der Intelligenz einen Kreisverband für Leipzig Stadt und Land gründen.“ Mit diesen Worten wurde zur Gründung einer neuen Gruppe im Naturschutzbund eingeladen. Daraus entstand der NABU-Kreisverband Leipzig, der heute als NABU-Regionalverband die lange Naturschutztradition fortsetzt. Dabei kann sich der NABU Leipzig über eine immer weiter steigende Zahl von Unterstützern freuen.
In der 25-jährigen Geschichte hat der Naturschutzbund einiges für Natur und Umwelt erreichen können, steht aber auch jeden Tag vor neuen Herausforderungen. Daher sind die Naturschützer auf aktive Mitstreiter, Mitglieder und Spender angewiesen. Der „Tag der offenen Tür“ am 21. März war deshalb nicht nur ein Tag zum Feiern, es ging auch darum, für die Anliegen des Naturschutzes zu werben und mit den Leipzigern ins Gespräch zu kommen, um gemeinsam für eine naturverträgliche Stadtentwicklung in den nächsten 25 Jahren zu arbeiten. ◼
2015 kann der NABU Leipzig seinen 25. Geburtstag feiern. Aus diesem Anlass fand bereits im März ein „Tag der offenen Tür“ im Naturschutzbüro in Gohlis statt. Am Mittwoch, dem 7. Oktober 2015, wurde das Jubiläum noch einmal gewürdigt: Der NABU-Regionalverband Leipzig hatte zum Gesprächsabend über Natur und Naturschutz in Leipzig und Umgebung eingeladen. Bei der öffentlichen Veranstaltung im Naturkundemuseum gab es einen Blick auf die vergangenen Jahre, aber auch über Gegenwart und Zukunft des Naturschutzes in Leipzig kamen die Gäste ins Gespräch.
René Sievert, Vorsitzender des NABU-Regionalverbands Leipzig, berichtete über die vielfältige Arbeit des NABU Leipzig für Mensch und Natur. Gerhard Fröhlich, Ehrenvorsitzdender des NABU Sachsen erzählte über die Gründungsjahre des NABU und die Vereinigung von Ost- und Westnaturschutz in den 90er Jahren. Auch Bernd Heinitz, Vorsitzender des NABU Sachsen, war zu der Veranstaltung gekommen. Er sprach Grußworte und warb für die Fortsetzung der aktiven Naturschutzarbeit auch unter inzwischen veränderten gesellschaftlichen Rahmenbedingungen. Mario Vormbaum von der NABU-Ortsgruppe Plaußig-Portitz berichtete über die Naturschutzarbeit im Leipziger Nordosten und die Arbeit der traditionsreichen Kindergruppe "Parthefrösche". ◼